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Meinung & Freiheit

Rudolph Bauer

I. Die Hass säen

die hass säen

verdammt aber auch die

welche den boden bereiten

dass die saat aufgeht

die hass säen

lehnt ab aber auch die

welche sie lobsingend hätscheln

mit kameras und mikrofonen

die hass säen

wählt nicht aber auch die nicht

welche um Stimmen zu ködern

nachbeten hetzerparolen

die hass säen

bekämpft aber auch die

welche den hass militärisch

nutzen zum angriff

die hass säen

verflucht aber auch die

welche die handschellen schmieden

und kerker bauen

die hass säen

entlarvt aber auch die

welche euch ausspionieren

mit staatstrojanern und facebook

die hass säen

verlacht aber auch die

denen das lachen im hals steckt

weil sie furchtsam gehorchen

die hass säen

nehmt ernst aber auch jene

die den ernst ihrer lage

blind unterschätzen

II. Haikus gegen Faschisten

was sie erbrechen

im rausch der identität

nennen sie meinung

besudeln das volk

mit dem schmutz der gesinnung

mit maden von hass

je mehr sie brüllen

wir sind das volk und ein volk

ist pöbel gemeint

wenn sie abfackeln

die fluchthäuser der fremden

fühlen sie stark sich

europaskeptisch

dröhnen rechte parolen

bis das land braun ist

die lügenpresse

erzählt nicht ihre lügen

das prangern sie an

sie lästern über

so genannte eliten

sie zu beerben

dem establishment

heizen sie ein mit hölzern

von selbigem baum

sie fordern das recht

auf meinungsfreiheit um es

andren zu nehmen

auf das abendland

dessen schutz sie geloben

folgt finsterste nacht

III. Kein Gewehr

entartete kunst heißt versifft

arisch identitär

wen es besonders betrifft

der trägt kein gewehr

er hat nur das wort zur hand

das gedicht und ein lied

wird aus dem land verbannt

oder er flieht

oder sie drucken ihn nicht

seine texte nimmt keiner wahr

kein feuilleton bespricht

den weckruf der ungehört war

dichter sind ich-agenten

künstler beliefern den markt

statt sich dagegen zu wenden

wirken sie eingesargt

schriftsteller/innen verzagt nicht

steht auf und rebelliert

gegen die nazis versagt nicht

schreibt an gegen sie unbeirrt

entartete kunst heißt versifft

arisch identitär

die es vor allem betrifft

schultern noch nicht ihr gewehr

IV. Eisernes Tor

wer ein recht zu haben meint

auf die freiheit der meinung

ob singend tanzend durchs wort

durch die blume duftbunt

wer ein recht zu haben meint

abscheu zu äußern gegen den kaiser

die macht den herrschenden clan

die unordnung auf dieser welt

wer ein recht zu haben meint

auf die eigene sicht der dinge und menschen

der sonne und der planeten

sklaverei und die knechtung der armen

wer ein recht zu haben meint

zu meinen und deinen und unseren

freuden glück und aller verzückung

laut zu erheben die stimme

wer ein recht zu haben meint

den wald besingen zu dürfen das meer

die schlieren am himmel den tod

9/11 und den dschihad

wer ein recht zu haben meint

auf die freiheit des meinens liebkose

die freiheit die schwester

von brüderlichkeit und der gleichheit

wer ein recht zu haben meint

auf die freiheit der rede des wortes

enthalte sich der verachtung

und er meide hetze und hass

denn hass hetze verachtung

sind hass hetze verachtung

sind das eiserne höllische tor

zum kerker von freiheit und liebe

V. Die sich auf Rosa L. berufen

hass heißen sie meinung

den hass auf muslime

den hass auf geflüchtete

den hass auf die darstellerin mit raute

vorurteile pflegen sie meinung zu nennen

religiöse vorurteile

rassistische vorurteile

nationalistische vorurteile

als meinung kaschieren sie ihre verachtung

des minderheitenschutzes der demokraten

der wissenschaft und der kritik

der dialektischen philosophie und ihrer ethik

dummheit spricht aus ihren meinungen

die dummheit der kameradschaft

die dummheit von pegida

die dummheit der gauländer und gauführer

niederträchtig ist ihre meinung

niederträchtig ihr hass und die hetze

niederträchtig sind ihre vorurteile

niederträchtig ist ihre verachtung

niederträchtig die dummheit all jener

die sich verschlagen berufen

auf die worte von rosa l.

von ihresgleichen ermordet

Klaus Farin (Hrsg.)

Unsere Antwort.

Die AfD und wir.

Schriftsteller*innen und der Rechtspopulismus

Originalausgabe

© 2018 Hirnkost KG

Lahnstraße 25

12055 Berlin

prverlag@hirnkost.de

www.jugendkulturen-verlag.de

Alle Rechte vorbehalten

1. Auflage Mai 2018

Vertrieb für den Buchhandel:

Runge Verlagsauslieferung: msr@rungeva.de

Privatkunden und Mailorder: shop.hirnkost.de

ISBN:

PRINT: 978-3-947380-13-8

PDF: 978-3-947380-14-5

EPUB: 978-3-947380-15-2

Dieses Buch gibt es auch als E-Book – bei allen Anbietern und für alle Formate.

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Inhalt

Vorwort

Die Mitwirkenden

Wir sollten wesentlich tiefer graben

Einer von „uns“?

Politik in der ersten Person Einzahl oder: Ein Hoch auf die Meinungsfreiheit

Einige Anmerkungen zur bisherigen Debatte

Wir schaffen das!

Statt einer Erwiderung

Es geht um mehr als um die kulturelle Hegemonie

Die AfD und wir.

Wenn die Rechten den Diskurs bestimmen, haben wir ihn bereits verloren

Meinung & Freiheit

Vorwort

Klaus Farin

Am 8. März 2018 erregte der Dresdener Autor Uwe Tellkamp viel Aufsehen, als er im Vorfeld der Leipziger Buchmesse bei einer Talkshow u. a. äußerte:

„Die meisten fliehen nicht vor Krieg und Verfolgung, sondern kommen her, um in die Sozialsysteme einzuwandern, über 95 Prozent.“

Eine Woche später, am 15. März 2018, taucht sein Name erneut auf – als Erstunterzeichner einer von Vera Lengsfeld initiierten „Gemeinsamen Erklärung 2018“, in der es heißt:

„Mit wachsendem Befremden beobachten wir, wie Deutschland durch die illegale Masseneinwanderung beschädigt wird. Wir solidarisieren uns mit denjenigen, die friedlich dafür demonstrieren, dass die rechtsstaatliche Ordnung an den Grenzen unseres Landes wiederhergestellt wird.“

Sowohl Tellkamps Statement als auch die „Erklärung 2018“ lösten ein unerwartet breites Echo aus. Kaum ein relevantes Feuilleton, das nicht darüber berichtete; sowohl einzelne Persönlichkeiten als auch ganze Verbände und andere Organisationen sahen sich genötigt, sich selbst zu positionieren; in den Sozialen Netzwerken brach sowieso ein Sturm der Entrüstung aus. Dabei ging es nicht immer um Fakten, oder eigentlich sogar eher weniger. Schon Uwe Tellkamps Statement zitierte lediglich die Schlagzeile einer Boulevardzeitung und war von keinerlei Sachkenntnis getrübt (wie spiegel.de in einer Gegenrecherche belegte: www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/uwe-tellkamp-im-faktencheck-wie-ein-schriftsteller-die-wirklichkeit-ausblendet-a-1198274.html). Deshalb dringen auch kritische Stimmen, die zum Beispiel darauf hinweisen, dass 1990 – 1993 schon einmal so viele Asylanträge in Deutschland gestellt wurden wie 2015/16, ohne dass das Land spürbaren Schaden davongetragen hat, dass nicht wenige Kommunen in Deutschland sogar darum werben, mehr Geflüchtete zugewiesen zu bekommen, weil sie diese dringend für ihren Arbeitsmarkt und zur Aufrechterhaltung wichtiger Infrastrukturen (z. B. Schulen) benötigen, bei den „besorgten Bürgern“ kaum durch. Es geht bei der Geflüchteten-Debatte im Kern nicht um Fakten, sondern um Emotionen: Xenophobie, Neid, Hass, Ängste, Empathie oder eben: fehlendes Empathievermögen.

Neu an der jüngsten Debatte ist allerdings, dass sie die Erkenntnis befördert, dass Rassismus und Rechtspopulismus nicht nur ein Problem marginalisierter Bevölkerungsschichten und ostdeutscher Regionen sind. Die Spuren der neoliberalen Entwertungslogik, nach der nur zählt, was sich rechnet, und alles andere „entsorgt“ werden muss, haben in allen Milieus der deutschen Gesellschaft fruchtbaren Boden gefunden. Nicht nur „die da unten“ sind anfällig für die rechtspopulistischen Vereinfacher, sondern gerade auch die Eliten und Privilegierten.

Zu diesen gehören zweifellos auch Schriftsteller*innen, auch wenn die meisten von ihnen – entgegen dem Mythos vom schriftstellerischen Bonvivant – für ihren Lebensunterhalt einen Zweitjob benötigen oder manche sogar in der reichen Bundesrepublik Deutschland in Armut leben.

So gab es auch schon ab Februar 2018 im Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) bei ver.di Diskussionen darüber, wie man mit der AfD und vor allem mit deren Mitgliedern umgehen solle, die gleichzeitig Mitglied bei ver.di sind. Bereits im Herbst 2017 hatte sich unter #verlagegegenrechts eine Initiative aus Indie-Verlagen gegründet, die versuchte, im Rahmen der Buchmessen von Frankfurt und Leipzig nicht nur die dortige Präsenz neorechter Verlage kritisch aufzugreifen, sondern vor allem auch die von den Rechtspopulisten und Neuen Rechten aufgegriffenen Themen differenziert zu diskutieren und in den Fokus des Publikums zu rücken. Im Januar 2018 formulierten der Berliner Schriftsteller Michael Wildenhain und einige Kolleg*­innen schließlich einen Unvereinbarkeitsantrag für den Berliner VS-Landesverband, nach dem die Mitgliedschaft in „AfD und ähnlichen“ Gruppen mit der im VS bzw. ver.di nicht kompatibel sei. Daraufhin startete in einer kleineren Gruppe von Autor*innen eine Diskussion über Unvereinbarkeiten, aber auch den generellen Umgang von Schriftsteller*innen mit Rechtspopulismus und Rassismus. Die Beiträge dieser Diskussion dokumentiert dieses Buch.

Am 29. März 2018 ging schließlich eine Antwort zur rechtspopulistischen „Erklärung 2018“ online:

„Die Menschenrechte enden an keiner Grenze dieser Welt. Wir solidarisieren uns mit allen Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Armut in unserem Land Zuflucht suchen, und wenden uns gegen jede Ausgrenzung.“

Innerhalb von wenigen Tagen unterzeichneten mehrere hundert Schriftsteller*innen, Literaturübersetzer*innen, Buchhandlungen und Verlage diesen Aufruf – bis zum Redaktionsschluss dieses Buches waren es bereits weit über fünftausend. Auch dieser Gegen-Aufruf argumentiert nicht, stellt keine Ursachen dar und politischen Zusammenhänge her, will gar nicht Fakes durch Fakten widerlegen, sondern „nur“ positionieren, illustrieren, dass die immer aggressiver präsentierten rechtspopulistischen Behauptungen, „wir sind das Volk“ und „wir sprechen nur aus, was alle denken, aber sich nicht zu sagen trauen“ (weil in Deutschland angeblich alles ‚Nonkonforme‘ zensiert wird), Mythen und Selbstinszenierungen von Menschen sind, die sich offenbar überwiegend in Gleichgesinnten-Kreisen und -Netzwerken bewegen. Die Realität sieht anders aus: Noch nie gab es so viele Menschen in Deutschland, die sich mit und für Geflüchtete(n) engagiert hätten, noch nie gab es auch in der Gesamtbevölkerung so hohe Zustimmungsraten zu den Statements, „Deutschland ist ein Einwanderungsland“ und Geflüchteten in Not müsse geholfen werden. Die Liste der Unterzeichner*innen – siehe http://antwort2018.hirnkost.de/ – dokumentiert beispielhaft und in ihrer Vielfalt eindrucksvoll dieses ‚andere‘ Deutschland, das sich von den Neid- und Hasstiraden der radikalisierten „Wutbürger“ nicht hat infizieren lassen. Wann immer Rechtspopulist*innen öffentlichkeitswirksam von ihrem monokulturellen Paradies schwadronieren und dabei den Eindruck erwecken wollen, dass ihre kruden Ängste und Träume „das Volk“ repräsentieren, genügt ein Blick in dieses Zeitdokument aus dem Frühjahr 2018, um die Absurdität ihrer Behauptung zu begreifen.

Dass der (ver)öffentlich(t)e Eindruck oft ein anderer ist, mag auch daran liegen, dass die Mehrheit zumeist eine schweigende ist und auch in der Medienlandschaft sehr präsente Menschen – wie Wissenschaftler*innen und Künstler*innen – sich in den letzten Jahren zu wenig offensiv zu Wort meldeten. Schon länger wird auch darüber unter Schriftsteller*innen diskutiert: Ist die Zeit, in der Wortmeldungen von Autoren wie Heinrich Böll oder Günter Grass noch in den Feuilletons und sogar in der Politik breit diskutiert wurden, endgültig vorbei? Oder müssen Autor*innen (und andere Künstler*innen) vielleicht nur wieder selbstbewusst in die Offensive gehen, sich einmischen, um gehört zu werden? Müssen wir in Zeiten immer kürzerer Themenkonjunkturen und schnelllebigerer und oberflächlicherer Mediendebatten unsere Empörung über Missstände, aber auch unsere Visionen einer besseren – gerechteren, toleranteren, friedlicheren, demokratischeren – Gesellschaft nur lauter platzieren? Dieses Buch ist auch – darin sind sich alle Beteiligten bei ansonsten sehr kontroversen Meinungen zum Thema einig – ein Schritt in diese Richtung. Wir Autor*innen werden uns auch zukünftig – wieder – stärker einmischen!

Die Mitwirkenden

Rudolph Bauer, Jahrgang 1939; 1972 bis 2002 Prof. für Wohlfahrtspolitik und Soziale Dienstleistungen an der Universität Bremen. Bildender Künstler, Autor; Mitglied im Landesvorstand des VS
Niedersachsen-Bremen. www.rudolph-bauer.de

Zoë Beck, Jahrgang 1975, Schriftstellerin, literarische Übersetzerin, Verlegerin (Culturbooks). Sie ist Mitinitiatorin von #verlagegegenrechts und dem feministischen Zusammenschluss Herland, Mitglied des PEN und der Litprom. www.zoebeck.netwww.culturbooks.de

Carlos Collado Seidel, geb. 1966, außerplanmäßiger Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Marburg; seit 2017 Generalsekretär des PEN-Zentrums Deutschland.

Lena Falkenhagen, 1973 geboren, studierte Germanistik und Anglistik an der Universität Hannover und arbeitet seitdem als freischaffende Autorin, Lektorin, Übersetzerin und Computerspiele-­Autorin. Sie ist Mitgründerin und 2. Vorstandsvorsitzende des Phantastik-Autoren-Netzwerks (PAN) e.V. und stellvertretende Vorsitzende des VS Berlin. Für PAN zeichnet sie auch verantwortlich für die politische Ausrichtung und gründete u.a. mit Nina George und Eva Leipprand 2016 das Netzwerk Autorenrechte, in dem sich mittlerweile elf Autorenvereinigungen zur politischen Arbeit zusammengeschlossen haben.

Klaus Farin, geboren 1958, Begründer des Archiv der Jugendkulturen, Vorsitzender der Stiftung Respekt!, Vortragsreisender, Autor und Lektor in Berlin; seit 1981 Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller und Schriftstellerinnen (VS); letzte Veröffentlichung: Über die Jugend und andere Krankheiten, Hirnkost 2018. http://klausfarin.de/

Nina George, internationale Bestsellerautorin, Journalistin und Wortaktivistin (*1973). George schreibt seit 1992 Romane, Thriller, Sachbücher, Kolumnen, Portraits, Reports und Essays. Ihr bisher größter Erfolg war der Roman „Das Lavendelzimmer“ / The Little Paris Bookshop (70 Wochen Spiegel-Bestsellerliste Top-Ten, New York Times Bestseller, Indie-Book-Bestseller No. 1), der in 36 Sprachen erschien. Am 2. Mai 2018 erschien ihr neuer Roman „Die Schönheit der Nacht“. George gründete 2011 die Initiative „JA zum Urheberrecht“, 2014 die Initiative Fairer Buchmarkt, 2016 das Netzwerk Autorenrechte mit inzwischen elf angeschlossenen Schriftstellerverbänden. George wirkt u. a. im Präsidium des PEN Deutschland, des Bundesvorstand im Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) als Beirätin für Urheberrecht, digitales Leben und Diversität im Literaturbetrieb, und ist Mitglied im Verwaltungsrat der VG Wort. Sie war Initiatorin des AutorInnenprotests gegen Amazon 2014.

Werner Schlegel, geboren 1951. Autor, Journalist und Ex-Kabarettist. Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (als Bezirkssprecher Mitglied im erweiterten Landesvorstand NRW) seit 1981. Bis 2011 fast zehn Jahre Mitglied im ver.di-Bezirksvorstand Emscher-Lippe Süd. Neueste Publikation: Denken um zu leben (mit M. Rullmann), Marix 2018.

Leonhard F. Seidl, geb. 1976, Dozent für Kreatives Schreiben, Sozialarbeiter und Schriftsteller. Zahlreiche Preise und Stipendien, u. a. für seine Arbeit „Beschriebene Blätter – kreatives Schreiben mit straffälligen Jugendlichen“. Seidl schreibt Romane, für Zeitungen und Zeitschriften. Mitglied im Verband der Schriftstellerinnen und Schriftsteller in ver.di und des PEN-Zentrums Deutschland. Sein vielbeachteter vierter Roman Fronten erschien 2017 in der Edition Nautilus. www.textartelier.de.

Sophie Sumburane, geboren 1987 in Potsdam, lebt und arbeitet auch heute wieder dort – als freie Kulturjournalistin und Autorin – und promoviert an der Universität Klagenfurt zur forensischen Linguistik. Bekannt wurde sie vor allem durch ihren Artikel „Die Sächsische Schweiz und die AfD“, in dem sie über ihre Erfahrungen mit dem alltäglichen Rassismus schreibt.

Michael Wildenhain, geb. 1958, lebt in Berlin. Er hat diverse Theaterstücke und vor allem eine Reihe von Romanen veröffentlicht, u. a. zum beispiel k. (Rotbuch 1983), Die kalte Haut der Stadt (Rotbuch 1991), Russisch Brot (Klett-Cotta 2005), Träumer des Absoluten (Klett-Cotta 2008).

Neben anderen Auszeichnungen (z. B. das Villa-
Massimo-Stipendium in Rom) erhielt er 1988 den
Ernst-Willner-Preis (in Klagenfurt) und 1997 den
Alfred-Döblin-Preis (für Erste Liebe Deutscher Herbst, S. Fischer). Sein Roman Das Lächeln der
Alligatoren (Klett-Cotta) war im Frühjahr 2015
für den Leipziger Buchpreis nominiert. Sein jüngster Roman Das Singen der Sirenen (Klett-Cotta 2017) stand auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis. Seit 2004/05 war Michael Wildenhain mehrfach Gastprofessor am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig sowie Leiter verschiedener Romanwerkstätten, insbesondere im Literaturforum im Brecht-Haus.