Vollständige eBook-Ausgabe der Hardcoverausgabe

Text copyright © Sue Bentley, 2007

Illustrations copyright © Angela Swan, 2007

Titel der Originalausgabe: Magic Kitten. A Glittering Gallop

Die Originalausgabe ist 2007 bei Puffin Books (Penguin Books Ltd), London, erschienen.

First published in Great Britain in the English language by Penguin Books Ltd.

© 2015 arsEdition GmbH, Friedrichstr. 9, 80801 München

Alle Rechte vorbehalten

Text: Sue Bentley

Covergestaltung: Grafisches Atelier arsEdition

Übersetzung: Antje Kuhlmeier

Innenillustrationen: Angela Swan

Coverillustration: Andrew Farley

Umsetzung eBook: Zeilenwert GmbH

ISBN ebook 978 - 3-8458 - 1763-7

ISBN Printausgabe 978 - 3-8458 - 0911-3

www.arsedition.de

Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Widmung

Vermisst!

PROLOG

KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

KAPITEL NEUN

Leseprobe zu "Magische Inselabenteuer"

Weitere Titel

Für Conrad,
die schwarz-weiße Naschkatze

Vermisst!

Wer hat diese Katze gesehen?

Flamme

Flamme ist ein junger magischer Kater von königlichem Blut. Er ist aus seiner Welt verschwunden. Sein Onkel Obsidian möchte unbedingt, dass er schnell gefunden wird. Flamme ist nicht einfach zu entdecken, denn sein Fell kann die unterschiedlichsten Farben annehmen. Ihr könnt ihn jedoch an seinen großen smaragdgrünen Augen und den magisch knisternden Schnurrhaaren erkennen. Wahrscheinlich sucht er einen Freund, der sich um ihn kümmert. Bist du es?

Wenn du dieses wertvolle Kätzchen findest, melde es bitte an Obsidian, den Herrscher des Löwenthrones.

PROLOG

Der junge weiße Löwe hob den Kopf und witterte im heißen Wind, der durch die Dornbüsche fegte. Es war ein gutes Gefühl, wieder zu Hause zu sein. Vielleicht konnte er dieses Mal bleiben.

Plötzlich ließ ein schreckliches Brüllen die Luft erzittern und ein schwarzer Löwe erschien über ihm auf einem Felsvorsprung.

„Obsidian!“, keuchte Flamme und blickte zu der furchterregenden Gestalt seines Onkels empor.

Er fühlte, wie sich in seinem Fell Funken entzündeten. Dann folgte ein greller Blitz. Wo der majestätische junge weiße Löwe gestanden hatte, saß nun ein geschecktes Kätzchen. Flamme zog sich langsam in die Büsche zurück und hoffte, dass sein weißes Fell mit den vielen roten und schwarzen Flecken nicht auffiel.

Obsidian schaute nach unten und sein Blick schien sich in Flammes kleinen Körper zu bohren. Flamme duckte sich, so tief er konnte. Er zitterte vor Angst und Wut. Hinter ihm raschelte es und ein alter grauer Löwe schob sich durch die Büsche.

„Prinz Flamme, wie schön, dich wiederzusehen! Doch du bist zu einer wirklich gefährlichen Zeit zurückgekehrt“, knurrte Zirrus.

Flamme blinzelte seinen alten Freund erleichtert an. „Ich freue mich auch, dich zu sehen, Zirrus. Ich hatte gehofft, mein Onkel hätte die Suche nach mir aufgegeben.“

„Das wird niemals passieren“, antwortete Zirrus traurig. „Obsidian ist entschlossen, dich zu finden und zu töten, damit er den Thron behalten kann, den er dir gestohlen hat. Du musst in die andere Welt zurückkehren und dich verstecken. Bleibe als kleines Kätzchen getarnt, dann bist du sicherer.“

„Ich will mich nicht mehr verstecken!“, miaute Flamme und seine grünen Augen blitzten. „Ich werde mich meinem Onkel entgegenstellen!“

Zirrus verzog sein Maul mit den abgewetzten Zähnen zu einem stolzen Lächeln. „Du bist mutig, doch zuerst musst du stark und weise werden. Geh … “

Plötzlich ertönte erneut ein wildes Brüllen. Obsidian sprang von dem Felsen herunter und lief auf die Dornbüsche zu, in denen sich Flamme und Zirrus versteckten. Der ganze Boden erzitterte unter seinen mächtigen Pfoten.

„Er hat uns gesehen! Geh jetzt, Flamme!“, drängte Zirrus. „Bring dich in Sicherheit!“

Das winzige Kätzchen winselte, während die Kraft in ihm wuchs. Sein weiches Fell leuchtete auf und wieder blitzte es hell. Flamme fühlte, wie er fiel. Er fiel und fiel …

KAPITEL EINS

Zoe Swann schaute ihre Großmutter missmutig an. „Muss ich?“, murrte sie.

Joy Swann lächelte. Ihre roten Haare glänzten in der Sonne. „Schau nicht so mürrisch, Schatz. Man könnte meinen, ich hätte dich gebeten, zum Mond zu fliegen, anstatt ein paar Eier für mich einzusammeln.“

Zoe hängte sich den Eierkorb an den Arm. „Na schön.“ Sie verzog das Gesicht. „Irgendwas muss ich ja machen, jetzt wo Mum mich einfach hier abgeladen hat!“

Ihre Großmutter gluckste. „Du weißt doch, dass deine Mum ihr Buch schneller fertig schreiben kann, wenn sie keine Ablenkung hat. Danach kommt sie her und bleibt ein paar Tage mit uns hier.“

„Ach so, ich bin also eine Ablenkung? Na toll, vielen Dank!“, grummelte Zoe.

Joy wuschelte ihrer Enkelin durch die kurzen, blonden Haare. „Sei doch nicht so dramatisch, Zoe!“

„Ich kann ja schließlich nichts dafür, dass Mum sich mit diesem blöden Buch beschäftigen muss, oder? Ich hab ihr versprochen, leise wie ein Mäuschen durchs Haus zu schleichen, aber sie wollte mir nicht glauben“, sagte Zoe bitter. Ihre Mutter schrieb eine Kinderbuch-Serie über eine Familie, die auf einem Kahn lebte. Die Bücher waren ziemlich gut, aber leider konnte sie keine Ablenkung vertragen, wenn sie schrieb – Zoe eingeschlossen.

„Es ist doch gar nicht für lange“, sagte Zoes Großmutter. Sie lächelte nicht mehr. „Du weißt, wie gerne ich dich hier bei mir habe. Ich dachte, dir gefällt es auch.“

„Mir gefällt es ja.“ Zoe bekam ein schlechtes Gewissen. Ihre Großmutter war toll: lustig und großzügig und kein bisschen streng. Aber Zoe hatte vorgehabt, in den Ferien in einem Pferdestall in der Nachbarschaft zu helfen. Immer wenn sie morgens ausgemistet hatte, ließ Lizzie, die Besitzerin, sie eines der Ponys reiten. Nun würde sie lauter tolle Ausritte verpassen.

„Dann zisch mal los“, sagte ihre Großmutter. „Ich gehe wieder rein und fange an zu backen. Ach ja, ich habe ein paar neue Zwerghühner. Pass auf Cocky, den Hahn, auf, er hat manchmal schlechte Laune.“

„Ich weiß, wie er sich fühlt“, grummelte Zoe.

Als sie durch den Garten ihrer Großmutter stapfte, fing sie trotz allem an, die Arme zu schwingen. Es war schwer, an solch einem schönen Tag schlecht gelaunt zu sein. Bienen summten über den bunten Blumenbeeten hin und her. Es roch herrlich nach gemähtem Gras und Blumen, und als sie das stabile hölzerne Hühnerhaus erreichte, hatte Zoe schon wieder viel bessere Laune.

Neugierig betrachtete sie die Zwerghühner. Sie waren ungefähr halb so groß wie normale Hühner. Manche hatten glänzende Federn und zierliche Beine, andere dagegen waren fett und flauschig und sahen aus, als würden sie pludrige Federhosen tragen.

Ein hübscher schwarzer Hahn rannte auf den Drahtzaun zu, der das ganze Hühnerhaus umgab. Seine rote Brust war vorgestreckt und seine Knopfaugen blitzten tückisch.

„Hi Cocky“, sagte Zoe.

Der Hahn hackte in die Luft und scharrte mit seinen starken Krallen.

„Okay, ich hab schon verstanden!“ Zoe trat ein Stück zurück. Dann ging sie um das Hühnerhaus herum und öffnete die Tür zu den Legenestern. „Wow! Und ich dachte, Eier wären immer weiß oder braun!“, rief sie aus. Aber die Eier der Zwerghühner leuchteten in den verschiedensten Farben, von blassgrün über blau und grau. Es gab sogar rosa Eier mit kleinen braunen Tupfen.

Zoe füllte ihren Korb mit Eiern und beschloss dann, den langen Weg zum Haus zurück zu nehmen, am Gewächshaus vorbei durch den Obstgarten.