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Übersichtskarte Menorca

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Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

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Willkommen bei Baedeker!

Diesen Magischen Moment auf Menorca möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: Menorcas vier Leuchttürme bieten herrliche Küsten- und Meeresblicke. Am schönsten sind sie im Licht der untergehenden Sonne, nachdem fast alle Besucher abgezogen sind – dann wechselt auch die Stimmung, und man will gar nicht mehr reden, sondern nur noch gucken und genießen ... Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.

Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesentliche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außergewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Programm nach Ihren Vorlieben.

Herzlichst

Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Überraschendes

6 x Durchatmen:

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

6 x Einfach unbezahlbar:

Erlebnisse, die für Geld nicht zu bekommen sind > > >

6 x Typisch:

Dafür fährt man nach Menorca > > >

6 x Erstaunliches:

Überraschen Sie Ihre Reisebegleitung: Hätten Sie das gewusst? > > >

6 x Unterschätzt:

Genau hinsehen, nicht dran vorbeigehen, einfach probieren! > > >

Die Sonne geht unter, Stille macht sich breit amLeuchtturm am Cap d’Artrutx.

D

Das ist …

Menorca

Die großen Themen rund um Mallorcas kleine Schwester. Lassen Sie sich inspirieren!

© Fotolia/Naeblys

Die Sonne leuchtet über der Cala Galdana.

Menorca Geht Durch Den Magen

Kaum zu glauben, dass ein kulinarischer Trend von dieser kleinen Insel um die ganze Welt ging! Am besten lernen Sie Menorca und seine unterschiedlichen kolonialen Einflüsse bei der einen oder anderen Verkostung kennen – Urlaub ist schließlich die beste Zeit für entspanntes Genießen.

© Thomas Linke/laif

Auch in der Bar Jeni in Es Mercadal gibt es natürlich Gin von der Insel.

El Mahón: »der aus Maó«

MENORCAS Käse heißt nach seinem Ausfuhrhafen »Queso de Mahón« und ist nach dem Manchego der am meisten verkaufte Käse Spaniens. Warum? Weil er herzhaft und gehaltvoll ist – und einem das Meer nach Hause bringt. Sein Geheimnis hat mit dem Regen hier zu tun: Bevor er vom Nordwind Tramuntana landeinwärts gepeitscht wird, hat er das Salz und die Mineralien des Meeres aufgenommen. Beides gibt er an die Weiden ab, auf denen die Kühe grasen. Um die Würze des Käses zu erhöhen, darf ihm Schafsmilch beigemischt werden, allerdings nie mehr als 5 %. Auch seine Form ist festgeschrieben und stammt aus der Zeit, als die Menorquiner mit Segelschiffen alle Meere befuhren und den lagerfähigen Käse als Proviant nutzten: Der Mahón ist stapelfreundlich quadratisch, dazu schön griffig mit abgerundeten Ecken. Jung (tierno) schmeckt er buttrig-mild, als Halbreifer (semicurado) mit orangener Rinde eher nussig, als Reifer (curado) ist er steinhart und schmeckt pikant. Berühmt ist der Mahón nicht erst seit gestern: Schon im 5. Jh. pries Bischof Severo in einem Hirtenbrief den »caesus« von der Baleareninsel, zur Zeit der Briten im 18. Jh. war er sogar begehrter als Parmesan!

Gin de Menorca

Den Briten verdankt Menorca sein zweites Vorzeigeprodukt: Gin. Die frisch gebackenen Inselherren kümmerte es wenig, dass seit 1736 ein »Gin-Gesetz« in ihrer Heimat den Genuss des beliebten Wacholderbranntweins verbot. Nicht zu Unrecht vermutete das Parlament in London darin eine Droge, die die Arbeitsmoral der Untertanen untergrub. Versorgungslisten belegen, dass die britischen Soldaten auf Menorca pro Tag und Kopf nicht nur 2 Liter Wein, sondern obendrein 0,5 Liter Branntwein konsumierten – sturzhagelvoll arbeitet es sich einfach nicht so effektiv … Doch London und seine Gesetze waren weit weg. Die Briten haben die Menorquiner mit ihrer Lust am Gin so angesteckt, dass der frische Klare heute das Nationalgetränk der Insulaner ist. Allerdings kommen die Beeren nicht von der Insel, sondern werden von den Pyrenäen importiert. Einige Schnapsbrenner versuchen auch, dem Gin zu mehr »Menorca« zu verhelfen und experimentieren mit einheimischen Zutaten wie Kiefernzweigen, Zitronen und Thymian. Sie wollen mehr wissen? Die Destilería Xoriguer im Hafen von Maó bietet Touren an >>>.

Die bekannteste Soße der Welt kommt aus Maó

Berühmt gemacht hat sie ein Franzose, doch das Rezept stammt von einer Dame aus Maó: »Sollte ich Euch jemals vergessen, Madame«, so schrieb Herzog von Richelieu, der 1756 die Briten vertrieben und die Insel für Frankreich in Besitz genommen hatte, »so wird diese zarte Soße, mit welcher Ihr meinen Gaumen so viele Male glücklich machtet, mich stets an Euch erinnern. Von jetzt an will ich sie, da ich ihr nicht Euren Namen geben kann, nur noch Mayonnaise nennen.« Leicht lässt sich im Namen die »Salsa mahonesa« bzw. »Salsa de Mahón« erkennen. Sie wird aus Eigelb und Zitronensaft angerührt, wobei tropfenweise Öl beigegeben wird, bis sie eine cremige Konsistenz erhält. So vernarrt war Richelieu in die Soße, dass er in seinen Memoiren schrieb, ihre Entdeckung sei das einzig bleibende Erbe der französischen Eroberung Menorcas. Da kann man Monseigneur nur beipflichten!

Zuerst wird vorgeführt, wie der berühmte Käse gemacht wird (unten), dann wird im Hof von Hort de Sant Patrici verkostet.

So Geht Genuss!! >>>

Auf Ferreries‘ grünen Hügeln lugt hinter Zypressen ein prachtvolles Herrenhaus hervor: Der Hort de Sant Patrici ist Menorcas Vorzeigehof. Hier lernen Sie, wie Milch zum Stocken gebracht und zu Käselaiben geformt wird und wie diese anschließend reifen. Natürlich gibt es zum Abschluss der Tour eine Käse-Kostprobe, im Garten mit hauseigenem Wein >>>. Und falls Sie auf den Geschmack gekommen sind, können Sie im nahen Binissues >>> und in Subaida weitere Gutshöfe besuchen.

© Reinhard Schmid/Schapowalow

Das Glück dieser Insel …

Man kann es nicht anders sagen: Die Menorquiner sind definitiv verrückt – pferdeverrückt. Immerhin haben Sie ein Kap und einen Rundweg nach den Vierbeinern benannt, können sich ein ordentliches Dorffest ohne Pferde kaum vorstellen und haben auf der Insel sogar ihre eigene Pferderasse.

© age fotostock/Alvaro Leiva

Wenn am Johannistag die Pferde tanzen, müssen die Zuschauer ein wenig Obacht geben.

DREI Runden drehen die Reiter auf ihren Rossen um den Platz, formen dabei »es Caragol«, eine Schnecke. Dann sind sie plötzlich verschwunden, machen sich auf zur Dorfkirche Sant Joan de Missa, um Dankeslieder zu singen. Derweil feiern die Menschen in der Stadt weiter: In den mit Sand bedeckten Altstadtgassen bewerfen sie sich mit Haselnüssen! Zwei Stunden dauert das fröhliche Bombardement bei den »Festes de Sant Joan«, bis über dem Sand eine fingerdicke Haselnusskernschicht liegt. Einige Geschäfte sind vorsichtshalber verbarrikadiert, andere hingegen offen. Dort sitzen Bekannte und Verwandte auf langen Stuhlreihen und trinken Pomada, Gin mit Limonade. Wenn die Reiter zurückkommen, geht das Fest in die nächste Runde: Jetzt werden zwischen den Häusern waghalsige Reiterkunststücke vorgeführt, möglichst dort, wo es am engsten ist.

Das Pferd, das auf zwei Beinen tanzt

»Tanz der Pferde«, auch »Jaleo« (Spaß, Action) wird das Spektakel genannt, das in leicht abgewandelter Form auf jeder Menorca-Fiesta zu erleben ist. Meist beginnt es so: Ein Flötenspieler, der Fabioler, setzt den »primer toc«, den ersten Ton, auf den ein hypnotisches Trommelspiel folgt. Nun wird der Ortsheilige, der hoch oben auf einer Sänfte steht, in Bewegung gesetzt. In seinem Tross trippeln natürlich Pferde – fürs Fest gestriegelt, gekämmt und geschmückt. Sollte es während Ihres Aufenthalts kein »Pferdefest« geben, müssen Sie dennoch nicht auf einen Einblick in die menorquinische Reitkunst verzichten: Auf dem Gestüt Son Martellet bei Ferreries führen beim Spektakel der »Tanzenden Pferde« jede Woche Ross und Reiter hohe menorquinische Dressurschule vor (Di. und Do. 20.30 Uhr ).

Die Events im Pferdekalender

Vieles hat auf Menorca mit Pferden (span.: caballo, menorquín: cavall) zu tun. Hoch im Inselnorden gibt es das Cap de Cavallería, das »Reiterkap«, eine hohe, weit ins Meer ragende Klippe mit weitem Ausblick. Am Kap vorbei führt der Camí de Cavalls, der »Pferdeweg«, rund um die Insel. Schon im Mittelalter diente er dazu, Reitertruppen schnell an jede beliebige Außenstelle der Insel verschieben zu können, um sie besser vor Angreifern zu schützen.

Heute sind Pferde miltärisch natürlich obsolet, doch die Reitertradition lebt fort. So wird am zweiten Maiwochenende in Es Mercadal die »Messe des menorquinischen Pferdes« zelebriert: Das kommt braun zur Welt, wird aber im Laufe seines Lebens pechschwarz. Es hat einen länglichen Kopf, einen kräftigen Hals und lange Beine, gilt als leichtgängig und gelehrig. Seit 1989 ist das »Caballo Menorquín« als eigenständige Rasse anerkannt – allerdings zählt sie nur 2 500Tiere. Auf der Messe werden die schönsten Pferde gekürt und in einer Dressurschau vorgeführt, es gibt Workshops zu Themen wie Pferde-Therapie und der Kunst der Behufung (Feria del caballo de raza menorquina, www.caballomenorquin.com).

Auf die Messe folgen die sommerlichen Pferde-Events mit den »Festes de Sant Joan« am 23./24.Juni in Ciutadella als glanzvollem Auftakt und dem kaum weniger ausgelassenen Finale bei den »Festes de Mare de Déu de Gràcia« am 9.September in Maó. Das ganze Jahr über treten Pferde auf der Galopprennbahn der Hauptstadt in Aktion (Mai–Sept. Sa. 18Uhr, Okt.–April So. 11.30Uhr), mehrere Gestüte bieten Reitausflüge an >>> >>>.

Im Takt der Musik >>>

Ciutadella, 23. Juni, 18Uhr: Die 100schönsten Pferde Menorcas erreichen den Rathausplatz. »Olé«, johlt die Menge und klatscht frenetisch, damit sich die Pferde aufbäumen. Wenn sie auf ihren Hinterbeinen stehen, verlangt ihnen der Reiter Pirouetten ab. Seine Kunst besteht darin, das Tier möglichst lange auf zwei Beinen zu halten, bevor es mit seinen Hufen donnernd niedersaust. Gnade dem, der nicht rechtzeitig ausweicht! Und dann tanzen sie erneut: Pferde und Menschen drehen sich im Takt der Musik…

© Hackenberg

Volle Konzentration beim Ringstechen

Leichtfüßig Durch Den Urlaub

Schon der Name verrät, worum es bei den Abarcas geht: »abarcar« heißt »umfassen«, und genau das tun die Schuhe, sie umhüllen den Fuß. Abarcas sind Sandalen, deren schlichte Schönheit die mediterrane Leichtigkeit der Insel auf den Punkt bringt. Früher wurden sie von Bauern getragen, von Schäfern und Fischern, heute lieben sie sogar Mitglieder der spanischen Königsfamilie.

© Lothar Schmidt

Die einzig wahren Abarcas macht Ca’n Doblas.

ENTKOMMEN können auch Sie den Abarcas nicht, denn sie sind überall. In den Geschäften von Maó, in Ciutadella, in Outletshops an der Straße und als Schlüsselanhänger im Miniaturformat im Souvenirladen. Dabei sind sie viel mehr als nur irgendein Mitbringsel!

Viele Namen, eine Bestimmung

Aus der Milch von Menorcas Kühen wird der aromatische Inselkäse gemacht, aus ihrem Fleisch entstehen deftige Würste und aus ihrer Haut Schuhe: Menorcas Schuhindustrie ist ein Nebenprodukt der traditionellen Milchwirtschaft. Aus Leder werden ein breiter Spann und ein schmaler, um die Ferse führender Streifen geschnitten, die beide auf eine Sohle aus recycelten Autoreifen oder Kautschuk genäht werden. Der Entwurf ist stets gleich, egal ob für Mann oder Frau, Jung oder Alt. Der Unterschied liegt einzig in Qualität, Farbe und Gestaltung des Leders. Nicht ganz: Aauch in der Schreibweise gibt es Unterschiede: Mal heißen die Sandalen Abarcas, mal Avarcas, Abarques oder Avarques.

Tradition bis in die Fußspitzen

Wie wird man eigentlich Schuhmacher? Mit 20 Jahren, so erzählt Joan Doblas in seiner Werkstatt in Ferreries, habe er Musiker werden wollen, seine Leidenschaft galt dem Jazz. Er spielte Trompete, aber in den 1980er-Jahren konnte man auf Menorca kein Jazzmusiker werden. Es gibt zwar eine lebendige Jazz-Szene, doch bis heute einfach zu wenig Auftrittsmöglichkeiten. Schon als Junge begann er, seinem Großvater auszuhelfen, der als Schuhmacher Abarcas nähte. Joan stellte sich geschickt an und als er alt genug war, wurde auch er Schuhmacher – erst einmal, um über die Runden zu kommen und weiter seine Musik machen zu können. Für ihn war es eine gute Entscheidung: Er arbeitet alleine, hat seine wenigen Maschinen und ist relativ frei. »Die Arbeit gefällt mir, sie hat etwas Kunsthandwerkliches. Ich arbeite, wie ich es für richtig halte, direkt für die Kunden und nicht für ein großes Unternehmen«, erklärt er.

Zur Berufsehre gehört auch, dass er nur Leder der ersten Qualität verwendet. Das sei bei vielen Abarcas, die man in Maó oder Ciutadella angeboten bekäme, nicht der Fall, sagt er. Dort will er auch nicht verkaufen. Wer etwas Besonderes will, komme eben zu ihm in die Altstadt von Ferreries. Unten läutet die Türglocke, eine ältere Senyora hat den Laden betreten. Nach einem kurzen Schwatz bestellt sie Abarcas für ihre Enkel. Ihre Töchter, so erzählt die Menorquinerin, mögen diese Schuhe nicht. Ganz anders die Enkelkinder, was die Großmutter freut. Abarcas sind schließlich nicht irgendein Schuhwerk oder gar Souvenir. Sie sind eine menorquinische Tradition. Und Traditionen muss man pflegen– oder besser noch: tragen.

Eine Stippvisite Bei Senyor Doblas

Schuhe, Schuhe, Schuhe – überall auf Menorca werden Sie auf ausgefallene Fußbekleidung stoßen. Von der Insel aus eroberten Jaime Mascaró und Pons Quintana die große Modewelt, sie unterhalten heute Filialen in London, Mailand und New York. Einer, dem die Inselwelt reicht, ist Joan Doblas. Er nennt sich nicht »Designer«, sondern »Schuhmacher« und stellt in Ferreries typische Abarcas her. Besuchen Sie ihn in seiner Werkstatt und lassen Sie sich von der Vielfalt der Entwürfe überraschen! Ca‘n Doblas Artesania, Pza. Jaume II, 1, Ferreries, www.candoblas.com

© Lothar Schmidt

Joan Doblas kann mit Fug und Recht von sich behaupten, die besten Abarcas der Insel zu machen. Konzentriert ist er bei der Arbeit.

Die Rätsel der Steine

Vor 4 000 Jahren kamen die ersten Einwohner übers Mittelmeer. Sie zogen von Nord nach Süd, von der französischen Küste machten sie sich auf zu einer Reise ins Unbekannte. Flohen sie vor Krieg? Wurden sie vertrieben? Suchten sie einfach ein besseres Leben?

© Shutterstock.com

Die Naveta des Tudons bei Ciutadella ist die meistbesuchte Megalithstätte auf Menorca.

WARUM die menorquinischen Ureinwohner ihre Heimat verließen, wissen wir nicht. Fest steht nur: Bei ihrer Fahrt stießen sie auf eine kleine, unbewohnte Insel, die ihnen offenbar so gut gefiel, dass sie kurzerhand einfach blieben. Auch wie sich die neuen Inselbewohner nannten, ist unbekannt. Erst sehr viel später gab man ihnen den heute gebräuchlichen, etwas sperrigen Namen »Menschen der Talaiot-Kultur«.

Ein Volk mit Weitblick

Talaiot ist eine Verballhornung des arabisch-spanischen Worts Atalaya, was so viel heißt wie »Ausguck«, »Aussichtspunkt«. Tatsächlich stehen noch heute auf Anhöhen kegelförmige Türme, oft mit einem kleinen Fenster im oberen Teil. Sie bestehen aus Quadern, die ohne Mörtel oder Zement fugendicht aufeinandergeschichtet wurden. In Torre d’en Galmés bei Alaior stehen zwischen den Ruinen kleinerer Wohnhäuser acht solcher Türme, errichtet zwischen 1 300 und 123v. Chr. Ob auf jedem von ihnen ein Späher stand, der die Südküste fest im Blick hatte?

© Hackenberg

Trépuco (oben links) gehört zu den weniger bekannten Talaiotstätten. Die höchste Taula steht in Toralba d’en Salort (oben rechts).

Menorcas Antwort auf Stonehenge

Außerdem gibt es Bauten, die an einen umgedrehten Schiffsrumpf (naveta) erinnern und als Gemeinschaftsgrab genutzt wurden. Am bekanntesten ist die Naveta des Tudons bei Ciutadella, die um 1 400v. Chr. entstand. In ihr wurden Gebeine von 100Menschen entdeckt, die mit Bronzeschmuck und -waffen sowie Keramikgefäßen beigesetzt wurden– Beigaben für die Reise ins Totenreich. Manche Skelette weisen Spuren von Verletzungen auf, Knochenbrüche und Einstiche von Speeren, die die Verstorbenen lange vor ihrem Tod erlitten.

Berühmt ist auch Menorcas Fundstätte Torralba d’en Salort. Hingucker ist eine fünf Meter hohe Taula, die an einen gewaltigen Tisch denken lässt. Sie wurde aus tonnenschweren Felsen errichtet, die kunstvoll bearbeitet und so geschickt aufeinandergestapelt wurden, dass sie Tausende von Jahren überdauerten. Diente der »Tisch« als Opferaltar? Als Kultort für die Götter? Die Ur-Menorquiner haben keine schriftlichen Zeugnisse hinterlassen, mit der Invasion der Römer 123v. Chr. verschwanden sie von der Bildfläche. So ist man heute auf »Steindeuter« angewiesen, auf Archäologen, die durch das Untersuchen der Talaiot-Bauten Erkenntnisse über deren Erbauer gewinnen. Und Menorcas Archäologie ist noch relativ jung.

Bald Unesco-Welterbe?

Keine andere Insel im Mittelmeerraum weist so viele archäologische Fundstätten auf wie Menorca. Fast 1600 wurden bisher ausgegraben, und es kommen jedes Jahr neue hinzu. Meist sind sie harmonisch in der Landschaft eingebettet, werden von Kiefern, Korkeichen und Olivenbäumen beschattet. Die 32 interessantesten wurden ausgewählt, um bei der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt zu werden.

Geheimnisvoller Zauber >>>

Der Mond wirft sein Licht auf die alten Gemäuer. Aus der Dunkelheit schält sich ein riesiger Opferaltar heraus, umringt von steinernen Gestalten: Kegeln, Obelisken und Pyramiden. Bei Vollmond lebt die Fundstätte Torralba d’en Salort als geheimnisvoller Kultort auf – zwei Archäologinnen machen’s möglich. Im August organisieren sie zusätzlich eine Inszenierung, bei der die Götter der Talaiot-Kultur in Aktion treten, montags und mittwochs um 19.15Uhr.

Das Jahrhundert der Briten

Sonne, herrliche Strände und türkisblaue Buchten– das Letzte, an was man hier denkt, ist das regnerische Großbritannien. Und doch haben ausgerechnet die Briten die Insel stärker geprägt, als man auf den ersten Blick wahrnimmt.

© Reinhard Schmid/HUBER IMAGES

Von Fort Marlborough aus bewachten die Briten die Hafeneinfahrt von Maó.

MENORCA war stets ein Objekt der Begierde. Alle lockte die fjordartige Bucht im Inselosten, einer der größten Naturhäfen der Welt, fast 6km lang und mit einer schmalen Einfahrt, die leicht bewacht werden konnte. Wer Seefahrt trieb, konnte im Mittelmeer kein besseres Refugium finden. Um diesen Vorteil wussten auch die Briten. 1704 hatten sie Gibraltar eingenommen, den »Schlüssel« zum Atlantik, zwei Jahre später Menorca, ein »Sprungbrett« nach Afrika und in den Nahen Osten. Zwar versuchten Spanien und Frankreich immer wieder, den Briten Menorca streitig zu machen, doch dreimal gelang es ihnen, es zurückzugewinnen: Volle 71Jahre war die Insel Teil des British Empire (1706–1754, 1763–1782, 1798–1802).

Fluch oder Segen?

Die Menorquiner standen der »Britannisierung« anfangs skeptisch gegenüber, gewannen ihr aber immer mehr ab. Das lag vor allem am ersten Gouverneur Sir Richard Kane, der bis heute großes Ansehen genießt. Er machte den Hafen von Maó zum meistfrequentierten im Mittelmeer – davon profitierten die Kaufleute. Mit der Ausrufung Maós zur Inselhauptstadt 1722 wurde auf der »Königsinsel« (Illa del Rei) das erste Hospital eröffnet, was der Insel den Spitznamen »Bloody Island« einbrachte. Jahrzehnte später – gleichfalls unter britischer Besatzung – wurde die Nachbarin zur Lazarettinsel (Illa de Lazaretto) umgebaut, der größten »Hygiene-Festung« im Mittelmeer. Außerdem ließ Kane das Straßennetz erweitern. So entstand die erste Straße zwischen alter und neuer Hauptstadt, die bis heute seinen Namen trägt: Camí d’en Kane. Mit der Einfuhr hochwertiger Rinder- und Schafrassen modernisierte er die Landwirtschaft. Davon profitieren die Menorquiner bis heute in Form ihrer Exportschlager Käse und Schuhe. Als Anglikaner schaffte er die Inquisition ab und untersagte es dem Klerus, von der Kanzel aus zu politischen Themen Stellung zu nehmen. Kirchenmänner und Adlieg – von Kane weitgehend entmachtet – ließen nichts unversucht, um die vermeintlich überlegene hispanische Identität gegen den britischen Pragmatismus auszuspielen. Daher beschloss London nach dem Tod Kanes eine härtere Politik…

Spurensuche

In der Festung San Felipe am Nordeingang von Maós Hafeneinfahrt erkunden Sie unterirdische Kasematten >>>. Und auch im Fort Marlborough >>> am Südkap steigen Sie tief in die militärische Unterwelt. Im Torre de Fornells lernen Sie britische Wehrtürme kennen >>>, im Centre d’Art i d’Historia Hernández Sanz in Maó das »britische Menorca« >>>; Golden Farm, das angebliche Liebesnest von Lord Nelson und Lady Hamilton steht im Villenvorort von Maó. Und dann gibt es in Maó noch merkwürdig runde Fenster, die »boinderrs«, und natürlich Gin…

© AKG

Auch kartografisch manifestierten die Briten ihren Herrschaftsanspruch.

T

Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie Menorcas beste Seiten kennen.

© Laif

Die Infrastruktur für Radtouren wird immer besser.

Unterwegs Auf Menorca

Schätze am Wegesrand

Auf einer kleinen Insel wie Menorca unterschiedliche Touren vorzuschlagen, ist gar nicht so leicht – früher oder später hat man schließlich fast jede größere Straße befahren. Dazu kommt, dass außer dem Wanderweg Camí de Cavalls keine Strecke die Insel umrundet. Eine Inselrundfahrt im eigentlichen Sinn ist deshalb nicht möglich. Also versuchen die folgenden Vorschläge erst gar nicht, ganz Menorca zu erfassen. Vielmehr wollen sie auf Hübsches und Interessantes am Wegesrand aufmerksam machen oder zu Abstechern von den Hauptstraßen anregen. Die Touren 3 und 4 kann man auch super mit einer kleineren oder größeren Wanderung verbinden.

Stadtluft schnuppern

Jeweils am östlichen bzw. westlichen Ende der Insel können Sie Stadtluft schnuppern, ohne in ein unüberschaubares Häusermeer eintauchen zu müssen: Ob die frühere Kapitale Ciutadella oder die heutige Inselhauptstadt Maó – beide haben ihren ganz eigenen Charme. Wo Ciutadella mit spanisch-historischem Flair auftrumpft, setzt Maó mit britischen Akzenten und geradezu internationalem Trubel an seinem herrlichen Naturhafen einen schönen Kontrapunkt.

Norden und Süden

In gewisser Weise ist die Insel zweigeteilt: Im Norden finden Sie schroffe Landschaften mit zerklüfteten, fjordartigen Buchten und ständigem Wind aus Nord. Die Südküste ist weniger wildromantisch zerklüftet, dafür glänzt sie mit Sandstränden und entzückenden Buchten. Eines haben beide auf jeden Fall gemeinsam: herrliche Bademöglichkeiten. Dazwischen liegen Felder, geschützt durch unzählige Trockenmauern, die sich über die Insel ziehen.

Das richtige Verkehrsmittel

Kaum ein Menorca-Urlauber reist mit dem eigenen Pkw an, aber Mietwagen sind sehr beliebt. Kein Wunder, schließlich garantieren sie – genauso wie das Fahrrad für sportliche Naturen – größtmögliche Bewegungsfreiheit. Das einzige öffentliche Verkehrsmittel ist der Bus. Von Maó nach Ciutadella und zurück kommen Sie damit ebenso regelmäßig wie häufig, darüber hinaus dünnt es sich aber ganz ordentlich aus und viele Strände werden gar nicht angefahren. Am Wochenende verkehren keine Busse, dann ist man ohne Mietwagen auf jeden Fall aufs Taxi angewiesen.

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Inselmagistrale Me-1

Start: Maó | Ziel: Ciut adella | Dauer: 1 Tag, bei mehr Zeit auch 2 | Länge: 50 km

Tour 1

Vorbei an der Käsehauptstadt und einer Schlemmerhochburg zur schönsten Stadt der Insel: Die Inselmagistrale Me-1 verbindet auf 50 km Länge die Hauptstadt Maò im Südosten mit der ehemaligen Haupstadt Ciutadella im Westen. Wer mehr als ein paar Tage hier zubringt, wird die Strecke sicher mehrmals befahren – und immer wieder Entdeckungen am Straßenrand machen.

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Von Maó zur Ebene von Alaior

So begegnet Ihnen nicht ganz 4 km nach dem Start in Maó auf der rechten Straßenseite ein einstöckiges weißes Gebäude mit zwei gelb abgesetzten Fenstern und einer gelben Tür. In diesen Häuschen, von denen noch eines bei Alaior und eines bei Es Mercadal existiert, wohnten einst die Vorarbeiter der Straßeninstandhaltungstrupps; schräg gegenüber zweigt die Zufahrt zur talaiotischen Stätte Talati de Dalt ab. Bei Kilometer 6,6 liegen rechts hinter einer Trockenmauer versteckt die Navetas von Rafal Rubí. Weiter geht es durch die flache Landschaft, die von trockenmauergefassten Feldern geprägt ist, vorbei an einer großen Tankstelle. Bald darauf entdecken Sie das große, ochsenblutrot leuchtende Gehöft La Argentina, ein schönes Beispiel für die bäuerliche Architektur der Insel. Dann umfährt die Me-1 Alaior, die Käsehauptstadt Menorcas – ein Stopp lohnt nicht nur wegen der Käsefabriken und des köstlichen Queso de Mahón, sondern auch wegen der malerischen Gassen. Die Straße durchquert die Plans d’Alaior (Ebene von Alaior), in früheren Zeiten oft überschwemmt, aber seit Entwässerungsmaßnahmen im 18. Jh. ein sehr fruchtbares Tal. Ihm verdankt auch das Leder-Einkaufszentrum Es Plans links unterhalb der Straße seinen Namen. Kurz vor dem Abzweig der Me-16 nach Es Migjorn Gran steht der nächste rote Bau: La Segunda, das zu Beginn des 20. Jh.s als Freizeittreff gebaut wurde und heute ungenutzt auf seine nächste Bestimmung wartet.

Im Zentrum der Insel

Dann ändert sich das Landschaftsbild: Es wird hügeliger, die Felder werden weniger, immer mehr Weiden, Steineichenhaine und Buschwerk ziehen sich die Kuppen hinauf. Hinter einer Rechtskurve bergauf ragt unmittelbar links der Penya de s’Indio in die Höhe. Voraus sehen Sie die Großmühle Sa Farinera de s’Aranjí, kurz vor ihr zweigt der Camí d’en Kane ab. Danach zieht sich die Me-1 sanft hinab und führt in einer weiten Linkskurve an Es Mercadal am Fuß des Monte Toro vorbei – der perfekte Ort für einen kurzen Stopp, immerhin genießen die Restaurants hier inselweit guten Ruf. Danach erreichen Sie Ferreries, wo Sie die Umgehungsstraße verlassen und Richtung Zentrum fahren. Zunächst liegt rechterhand das Industriegebiet mit einigen Outlets von Schuh- und Lederfabriken, anschließend erreichen Sie die Altstadt.

Durch die Pla Verd nach Ciutadella

Vor Ihrer Windschutzscheibe breitet sich nun weit die Pla Verd (grüne Ebene) aus, durch die sich die Straße schnurgerade zieht, links begleitet von den Kalkebenen des Südens, rechts von den Buntsandsteinerhebungen des Nordens, aus denen der Santa Àgueda herausragt. Oben sieht man noch einige Turm- und Mauerreste der einst stolzen arabischen Festung. Bevor die Straße wieder ansteigt, passieren Sie den Camí des Alocs, der u. a. zum Landgut Binisues führt, und es folgt oben auf der Höhe nach einer Linkskurve das Vergnügungszentrum Castillo Menorca. Die folgende Strecke durch die Costa Nova ist nicht mehr sonderlich ansprechend, nur die mehr als 3 000 Jahre alte Begräbnisstätte Naveta des Tudons, die kurz vor Ciutadella links der Straße liegt, durchbricht die leichte Eintönigkeit. Die Entschädigung dafür kommt in Form von Ciutadella, der schönsten Stadt der Insel mit spanischem Flair in der Altstadt.

Schönheit und Stille Tanken

185 km führt der Pferdeweg (Camí de Cavalls) längs der Küste und rings um die Insel. Egal wo Sie sich in ihn einklinken, erleben Sie Schönheit, Stille und das Glück des Schauens. Besonders lohnt sich der Abschnitt an der Nordküste von Cala Morell in Richtung Punta Nati. Finden Sie Ihren Schritt, Ihren Rhythmus, und genießen Sie es, im Einklang mit der Welt um sie herum zu sein.

© Lothar Schmidt

Camí D’en Kane

Start: Maó | Ziel: Es Mercadal | Dauer: mind. 4 Std. | Länge: 20 km

Tour 2

Die Schönheit der Insel ganz in Ruhe erkunden: Wer Sinn für Gemütlichkeit hat, sollte den ehemaligen Königsweg Camí d’en Kane abfahren. So richtig genießen können Sie die nur 20 km lange Strecke auf dem Fahrrad!

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Der Königsweg

Die Straße verdankt ihren Namen dem umtriebigen britischen Gouverneur Sir Richard Kane >>>, der den vergessenen Königsweg aus katalonisch-aragonesischen Zeiten zur Verbindungsstraße zwischen Ciutadella und Maó ausbauen ließ und damit die Lebensader der Insel schuf. Mit dem Bau der Me-1 war die Straße überflüssig geworden und verfiel; inzwischen wurde der Abschnitt zwischen Maó und Es Mercadal wiederhergestellt und wird vor allem als Landwirtschaftsweg genutzt. Er ist zwar breit genug für zwei Autos und durchgehend asphaltiert, aber wird dennoch wenig frequentiert – ideal für eine Radtour! Der Camí d’en Kane zweigt bei Kilometer 3,6 der Maó mit Fornells verbindenden Me-7 Richtung Westen ab und durchquert Felder und Gärten. Vorbei an den Landhäusern Montserrat, Santa Rosa de Lima und Bonventura (allesamt rechts) kommen Sie zum Abzweig Richtung Ermita de Sant Llorenç de Binixems und dann, die Silhouette von Alaior zur Linken, zur Kreuzung mit der alten Pferderennstrecke Es Cos; gegenüber liegt der stimmungsvolle Friedhof von Alaior. Danach beginnt der schönste Streckenabschnitt: Unter einem Piniendach passieren Sie den Abzweig nach Arenal d’en Castell und kurz darauf den nach Sa Roca (Tour 3 >>>), durchqueren ein großes Waldgebiet, dann Felder und Weiden. Rechts und links begleiten Trockenmauern den Weg, hier und da unterbrochen von Olivenholzgattern, die die Zufahrt zu einigen Gehöften verschließen, von denen S’Aranjassa das stattlichste ist. Im Schatten des Monte Toro erreicht der Camí d’en Kane recht steil bergab die Me-1, kurz oberhalb der Mühle Sa Farinera de s’Aranjí bei Es Mercadal. Zum Schluss können Sie auf einer Serpentinenstraße auf Menorcas höchsten Gipfel, den Monte Toro (357 m), fahren und ein fantastisches Panorama genießen. Auch ein kleines Kloster mit Kirche gibt es dort; fürs leibliche Wohl sorgt ein Terrassenlokal.

In Den Norden

Start und Ziel: Maó | Dauer: min. 1 Tag | Länge: 67 km

Tour 3

Große Waldgebiete, sanft geschwungene Traumbuchten, wild zerklüftete Küsten und das größte Feuchtgebiet der Insel: Diese Strecke durch den Inselnorden demonstriert, wie abwechslungsreich die menorquinische Landschaft sein kann.

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Durch Pinien- und Eichenwälder

Sie fahren von Maó zunächst auf dem Camí d’en Kane (Tour 2 >>>). Nach dem Friedhof von Alaior biegen Sie aber nach rechts auf das sehr schmale, rechts und links von Trockenmauern begleitete Sträßchen nach Sa Roca ein. Nach ca. 4 km steigt es durch Pinien- und Steineichenwälder bergan und wendet sich dann – den Monte Toro immer zur Linken – den wenigen Häusern der Siedlung Sa Roca zu. Bei Sant Joan des Horts erreicht das Sträßchen die Me-7. Dort wenden Sie sich nach links, treffen bald auf die Me-13 und fahren nach Fornells, der attraktivste Ort an der Nord-küste und bekannt für die leckere Langustensuppe Caldereta de Llagosta.

Nord- und Ostküste

Dann geht es wieder zurück zur Me-7 und auf ihr Richtung Maó. Zunächst kurvt die Straße durch die Pinienwälder des Nordens. Von hier können Sie verschiedene Ferienorte erreichen, ein Abstecher lohnt sich am ehesten ins hübsch beschauliche Na Macaret. Wieder zurück auf der Me-7, wird bald nach diesem Abzweig die Landschaft ruhiger: Viehweiden, zwischen denen immer wieder rote Sandsteinhügel aufblitzen, lösen die Felsen ab. In dieser Umgebung weist ein Schild zum Cap de Favàritx – ein Ausflug, den Sie sich nicht entgehen lassen sollten, denn er führt zunächst durch ein fast liebliches Tal, um dann am windumtosten Leuchtturm von Favàritx auf kahl-schwarzem Schiefergestein zu enden. Kurz vor dem Kap bietet sich eine Küstenwanderung zu den einsamen Stränden südlich an. Wieder auf der Hauptstraße, sollten Sie noch einen Abstecher ins Naturschutzgebiet S’Albufera des Grau einschieben, das man auf mehreren ausgeschilderten Routen erwandern kann. Den ereignisreichen Tag können Sie am besten in Maó ausklingen lassen.

In Die Vergangenheit

Start und Ziel: Sant Climent | Dauer: mind. 5 Stunden | Länge: 28 km

Tour 4

Auf den Spuren der Talaiot-Kultur: Diese Fahrt rund um Sant Climent in der Nähe des Flughafens ist wie gemacht für Hobbyarchäologen und Kunstinteressierte.

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Zu den schönsten Talaiotstätten

Sie starten am Casino Sant Climent auf der Me-12 Richtung Maó. In unmittelbarer Nähe des Flughafengeländes zweigt nach links die Zufahrt zum Talaiot von Torrellonet Vell ab. Nur wenige hundert Meter weiter auf diesem schmalen, staubigen Sträßchen liegen rechts die Reste der Basilika von Fornàs mit hervorragend erhaltenen Mosaiken. Bald danach erreichen Sie die Me-14, auf der Sie nach links zum Kreisverkehr und dort auf der Me-1 Richtung Alaior fahren. Kurz darauf zweigt links die Zufahrt zur idyllisch gelegenen talaiotischen Stätte von Talati de Dalt mit ihrer beeindruckenden Taula ab. Weiter Richtung Alaior passieren Sie die zwei rechts der Straße liegenden Navetas von Rafal Rubí. Alaior ist dann der richtige Ort für eine Pause. Gestärkt können Sie zunächst die südwestlich gelegene Talaiotstätte Torre d’en Gaumés besuchen, wo allein drei Talaiots und ein bemerkenswerter Säulenbau versammelt sind (Zufahrt über die Straße nach Son Bou). Danach geht es zurück über Alaior zur südlich davon gelegenen Stätte von Torralba d’en Salort, der prähistorischen Vorzeigestätte der Insel. Das von dort nach Süden führende Sträßchen ist eines der hübschesten auf der ganzen Insel – es kurvt zwischen Trockenmauern hindurch über mehrere Kuppen hinweg. Kurz vor der Einmündung in die Me-12 passieren Sie mit der Torre Llissa und der Siedlung So Na Caçana zwei weitere talaiotische Stätten. Zurück auf der Me-12, wenden Sie sich wieder nach links Richtung Sant Climent. Wenige hundert Meter nach der Einmündung zweigt von der Me-12 nach rechts die Zufahrt zur Bucht und zu den Höhlen von Cales Coves ab.

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Ziele

Magisch, aufregend, einfach schön

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Das Allerschönste an der Cala Macallereta: Sie ist nicht die einzige sagenhafte Badebucht auf Menorca.