COACH
IHR PERSÖNLICHER TRAINER: WISSEN, WIE ES GEHT!
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© 2018 Franzis Verlag GmbH, 85540 Haar bei München
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Autor: Angela Wulf
Herausgeber: Ulrich Dorn
Programmleitung, Idee & Konzeption: Jörg Schulz
Covergestaltung: Anna Lena Ibiş
Satz & Layout: Nelli Ferderer, nelli@ferderer.de
ISBN 978-3-645-22444-4
1.AFFINITY PHOTO: BASISWISSEN
Überblick über die Arbeitsumgebung
Die Affinity-Photo-Menüstruktur
Die Affinity-Photo-Symbolleiste
Die Affinity-Photo-Werkzeugleiste
Die Affinity-Photo-Kontextleiste
Die Affinity-Photo-Panel-Leiste
Der Affinity-Photo-Arbeitsbereich
2.AFFINITY PHOTO: FAKTENCHECK
Perspektivische Korrekturen
So gleichen Sie die Perspektive von Gebäuden manuell aus
Objektivverzerrungen korrigieren
So korrigieren Sie unschöne Objektivverzerrungen
Kleine Bildbearbeitungs-Checkliste
So korrigieren Sie Winkel und Bildausschnitt
So erzielen Sie eine perfekte Tonwertkorrektur
So gelingen perfekte Farben mit der Farbbalance
Machen Sie das Komplementärfarbenkompliment
So machen Sie Farbtöne gezielt satter
So schleifen Sie den Kontrast mit Gradationskurven
So gelingt die perfekte Scharfzeichnung
Klarheit für mehr Plastizität
So einfach ist die Anwendung des Klarheit-Filters
Präzise Schärfe mit Hochpass
So schärfen Sie die feinen Details Ihrer Bilder
3.DETAILTUNING MIT AUSWAHLTECHNIKEN
Ideen für das Auswahlrechteck
So erstellen Sie modifizierbare Maskierungen
So wandeln Sie die Umgebung in Graustufen um
Rahmeneffekte mit der Auswahlellipse
So erstellen Sie einen Vignettierungseffekt
Freihandmarkierungen mit dem Lasso
Colorkey-Effekt mit dem Pinsel
So erstellen Sie eine Objektauswahl mit dem Pinsel
So bearbeiten Sie den Hintergrund der Auswahl
Colorkey-Effekt mit HSL-Anpassungsebene
So nutzen Sie die alternative Colorkey-Effekt-Methode
Blauer Himmel dank Bereichsauswahl
So erstellen Sie eine Bereichsauswahl mit dem Pinsel
So speichern Sie die Auswahl und fügen einen Himmel ein
Haare freistellen – die Königsdisziplin
So gelingen erste Auswahl und Freistellung
So fügen Sie einen neuen Hintergrund ein
4.MEISTERHAFTE RETUSCHEKÜNSTLER
Klassische Retusche mit Klonen
So retuschieren Sie störende Bildelemente
So testen Sie das Verhalten des Reparaturpinsels
Arbeiten mit dem Reparaturpinsel
Komfortabel Schönheitsfehler entfernen
So entflecken Sie Ihre Bilder schnell und einfach
Perfekte Retusche mit Rauschen-Filtern
So arbeiten Sie mit dem Filter Staub & Kratzer
Retusche mit der Liquify Persona
So verformen Sie Porträts mit der Liquify-Technik
So retuschieren Sie Bildecken mit Verflüssigen
5.INTENSIVE PORTRÄTS
Beautyretusche für zarte Haut
So retuschieren Sie kleine Flecken auf der Haut
So retuschieren Sie mittelgroße Flecken auf der Haut
So hellen Sie die Augen moderat auf
So gleichen Sie Augenschatten und Glanzlichter aus
So hellen Sie Zähne natürlich weiß auf
So testen Sie die Wirkung einer anderen Augenfarbe
So korrigieren Sie Glanzlichter zum Zweiten
6.GESTALTEN MIT EBENEN
Das Ebenen-Panel im Überblick
Bilder mit Verlaufsmasken kombinieren
So lassen Sie zwei Bilder verschmelzen
Softfokus-Effekt mit Live-Filter
So erzeugen Sie eine flexible Unschärfe
Konturierte Collagen kreieren
So gestalten Sie das Layoutraster und fügen Bilder ein
So legen Sie eine weiße Kontur um die Bilder
Sonnenstrahlen einfügen
So erzeugen Sie Bilder mit sonniger Stimmung
So definieren Sie Größe und Position der strahlenden Sonne
Porträts mit Texturen versehen
So projizieren Sie Strukturen auf ein Männerporträt
Neue Welten gestalten mit Ebenen
So bereiten Sie den Hintergrund für das Composing vor
So kann man Sonnenstrahlen auch selbst malen
So fügen Sie weitere Ebenen und Schattierungen ein
So kaschieren Sie unsaubere Stellen einfach mit Dunst
So erhält das Composing eine passende Farbstimmung
7.EFFEKTVOLLE FARBEN
Colorkey mit Anpassungsebenen
So reduzieren Sie die Sättigung mit der HSL-Technik
Colorkey-Effekt mit Ebenenmasken
So behalten Sie die exakte Kontrolle über Farbbereiche
Sepia-Tönung als Stilmittel
Mit Verläufen kolorieren
So kolorieren Sie Fotos mit einer Verlaufebene
Abwedler und Nachbelichter
So arbeiten Sie mit Dodge & Burn feine Details heraus
Faszinierende Infraroteffekte
So machen Sie verborgene Effekte sichtbar
8.KOLORIEREN, STITCHEN & RAW
Kolorieren mit dem Malpinsel
So kolorieren Sie ein Foto in wenigen Schritten
Fantastische Dunstentfernung
So reduzieren Sie Dunst und Nebel aus Landschaftsfotos
Panoramabilder zusammensetzen
So stitchen Sie Einzelbilder und korrigieren mit Inpainting
RAW-Entwicklung mit Affinity Photo
Die Werkzeuge der Develop Persona
Der Ablauf einer RAW-Entwicklung
Index
Bildnachweis
Überblick über die Arbeitsumgebung
Die Affinity-Photo-Menüstruktur
Die Affinity-Photo-Symbolleiste
Die Affinity-Photo-Werkzeugleiste
Die Affinity-Photo-Kontextleiste
Die Affinity-Photo-Panel-Leiste
Der Affinity-Photo-Arbeitsbereich
Mit Affinity Photo ist der Firma Serif ein großer Wurf gelungen. Es birgt tolle Funktionen, die das kreative Arbeiten schnell und komfortabel gestalten. Umsteiger von Adobe Photoshop werden viele Werkzeuge und Dialogboxen wiedererkennen, denn Serif hat seine Software eng an Photoshop angelehnt. Ein großer Unterschied zu Photoshop besteht in besonderen Bereichen, die für eine gute Übersicht sorgen: Affinity Photo setzt auf verschiedene sogenannte Personas, die Sie in den folgenden Kapiteln kennenlernen werden.
Da sich die Menüs je nach aktiver Persona verändern, achten Sie zunächst darauf, dass die erste, also die Photo Persona eingeblendet ist. Oben links auf dem Bildschirm finden Sie fünf Symbole. Das erste dieser fünf Symbole sollte aktiv sein:
Das Menü Datei von Affinity Photo innerhalb der Photo Persona gleicht den Menüs der bekannten Bildbearbeitungsprogramme. Hier erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Befehle und Funktionen. Im Datei-Menü lassen sich Dateien wie gewohnt neu erstellen, öffnen, speichern, drucken, exportieren und schließen. Hierüber erreichen Sie auch die verschiedenen Personas, wenn Sie nicht die Symbolschaltflächen verwenden möchten oder diese ausgeblendet haben.
Im Bearbeiten-Menü finden sich ebenfalls bekannte Befehle wie Rückgängig und Wiederholen, Ausschneiden, Kopieren und Einfügen. Ein interessanter Befehl heißt Reduziert kopieren. Dabei werden vorhandene Ebenen Ihres Dokuments miteinander verschmolzen, und Sie können die entstandene Ebene einfacher in ein anderes Dokument einfügen.
Im Menü Text sind die typischen Textbearbeitungsfunktionen wie Größe, Zeilenabstände und Ausrichtung untergebracht. Auch hier findet sich ein besonderer Befehl, der eher an Layout-Software erinnert: über Zeichen einfügen finden Sie geschützte Leerzeichen, welche Sie sehr gut einsetzen können, wenn z. B. eine nachfolgende Zahl nicht vom vorangehenden Text getrennt werden soll. Ein sehr wichtiger Befehl, wenn Sie mit längeren Texten arbeiten, sind die weichen Trennzeichen. Immer wenn Sie sie einsetzen und es zu einer Trennung kommt, erfolgt die Trennung an der gewünschten Stelle. Sollte sich Ihr Text aber verändern und sich ein anderer Zeilenfall ergeben, der dazu führt, dass das Wort in der Mitte einer Zeile steht, wird die weiche Trennung ausgeblendet und kein Trennstrich inmitten der Zeile gesetzt. Im Text-Menü finden Sie auch die Rechtschreibprüfung.
Das Menü Dokument birgt die Möglichkeit, ICC-Profile, also Farbprofile für verschiedene Ausgabemedien, einzustellen. Besonders häufig benutze ich die Befehle Dokumentgröße ändern und Leinwandgröße ändern. Mit Dokumentgröße ändern können Sie das gesamte Bild vergrößern oder verkleinern, um es an ein bestimmtes Ausgabemedium anzupassen. Leinwandgröße ändern hingegen gibt Ihnen die Möglichkeit, das Bild nach außen zu erweitern, also die Fläche um das Bild herum zu vergrößern. Ich nutze es häufig, um Passepartout-Bilderrahmen zu erstellen. Unten im Menü sind Befehle zum Drehen Ihrer Bilder untergebracht.
Das Menü Ebene gehört zu denen, auf die Sie in diesem Buch sehr häufig treffen. Hier erstellen Sie neue leere Ebenen, duplizieren vorhandene und legen Maskierungsebenen an, innerhalb derer Sie bestimmte Ebenen-Bereiche ausblenden können. Auch Anpassungsebenen sind hier beheimatet – Sie verwenden sie in zahlreichen Kapiteln dieses Buchs. Ein besonderer Befehl befindet sich ganz oben im Menü: der Befehl Verblassen. Wann immer eine Korrektur zu stark ausgefallen ist, schauen Sie in das Ebenen-Menü. Dort finden Sie angepasst an die zuletzt eingesetzte Funktion den Befehl Verblassen, mit dem Sie eine Korrektur prozentual zurücknehmen können. Besonders praktisch ist dieser Befehl, wenn Auto-Tonwertkorrekturen zu stark ausgefallen sind oder Sie Filtereffekte abschwächen möchten.
Auch Funktionen und Befehle aus dem Menü Auswählen werden Sie in diesem Buch sehr häufig einsetzen. Bei vielen Workshops ist es wichtig, das gesamte Bild oder Teile davon auszuwählen, die Auswahl umzukehren oder bestimmte Farbbereiche zu markieren.
Die Funktionen im Menü Anordnen wären auch im Menü Ebene gut aufgehoben, da sie sich alle auf Ebenen beziehen. Mit diesem Menü lassen sich z. B. mehrere im Ebenen-Panel markierte Ebenen miteinander zentrieren.
Das Menü Filter ist ebenfalls eines der Kernstücke von Affinity Photo, da dort neben den vielen Effektfiltern die wichtigen Filter Unschärfe und Scharfzeichnen zu finden sind. Mein besonderes Highlight in diesem Menü ist der Filter Dunst entfernen, der besonders, aber nicht nur, bei Landschaftsaufnahmen tolle Kontraste zaubert. Testen Sie ihn unbedingt auch bei anderen Situationen, wie z. B. Makros.
Für mich ist im Menü Ansicht der Befehl Studio der wichtigste, denn dort sind sämtliche Panels untergebracht, die Sie am rechten Bildschirmrand platzieren können. Falls Sie ein Panel versehentlich geschlossen haben, finden Sie es in diesem Menü wieder. Auch Raster, Lineale und Hilfslinien kommen in meinem Workflow häufig zum Einsatz. Ebenfalls dort zu finden sind Kontextleiste, Symbolleiste und Werkzeuge – Bereiche, die man mitunter versehentlich ausblendet.
Ein kleines Menü, das aber wichtige Funktionen enthält. In der Standard-Installation werden sämtliche Bilder nach dem Öffnen oben am Bildschirmrand angedockt. Falls Sie mehrere Bilder öffnen, platziert Affinity Photo sie als Registerkarten, sodass immer nur ein Bild sichtbar ist. Ich arbeite gern mit frei verschiebbaren Fenstern, aus diesem Grund verwende ich den Befehl Alle lösen, sodass Bilder auf einfache Weise nebeneinandergelegt werden können.
Die Hilfe ist das letzte Menü der Reihe. Wenn Sie nach einem bestimmten Begriff suchen, drücken Sie oder verwenden den Menü-Befehl. Interessant sind auch die Befehle Willkommen und Tutorials – hier finden Sie Beispiele und Video-Tutorials. Auch interessant ist der Eintrag Info, denn er zeigt Ihnen die aktuell bei Ihnen installierte Affinity-Photo-Version, falls Sie unsicher sind, ob Sie ein Update laden sollten.
Auch die Symbolleiste birgt interessante Befehle und Funktionen. Ganz links sind die Navigationssymbole zu den verschiedenen Personas angesiedelt. Rechts daneben folgen Auto-Optimierung- und Auswahl-Befehle, Quick-Masken zur Erstellung von Ebenenmasken, Ausrichtungsbefehle und Assistenten-Einstellungen. Weiter rechts in der Leiste liegen die wichtigsten Befehle zur Ebenenreihenfolge, Anordnen-Befehle und Optionen zum gezielten Platzieren von Zwischenablage-Inhalten.
Durch den Einsatz der Personas – der einzelnen Arbeitsbereiche – haben die Entwickler der Softwareschmiede Serif die Affinity-Oberfläche besonders übersichtlich gestaltet. Es folgt ein kurzer Überblick über die Funktionen der Personas. Sie finden sie in der Symbolleiste am oberen Bildschirmrand.
Die erste Persona heißt Photo Persona. Hier werden Sie sich wahrscheinlich die meiste Zeit über aufhalten, denn in diesem Bereich finden Sie alle Funktionen zur Korrektur von Helligkeit und Farbe, Kontrast und Schärfe, der Arbeit mit Filtern und Ebenen und vieles mehr.
Im zweiten Bereich, der Liquify Persona (liquify = verflüssigen), verformen Sie Ihre Bilder. Diese Persona wird gern für Karikaturen eingesetzt, doch sie ist auch ein wichtiges Retusche-Werkzeug, mit dem Sie z. B. Augen etwas vergrößern, aber auch unerwünschte Objekte an den Bildrändern einfach aus dem Bild schieben können.
Die dritte Persona heißt Develop Persona. Sie öffnet sich immer automatisch, wenn Sie eine RAW-Datei geladen haben. Die Möglichkeiten in diesem Bereich sind vielfältig, denn es stehen Ihnen alle wichtigen Funktionen zur Entwicklung Ihrer Aufnahmen zur Verfügung. Neben den wichtigen Helligkeitsund Farbkorrekturen lassen sich hier z. B. Objektivverzerrungen ausgleichen und kleine Retuschen vornehmen. Mir gefällt besonders, dass diese Persona nicht ausschließlich bei der Verwendung von RAW-Dateien zur Verfügung steht. Bei allen anderen gängigen Bilddateiformaten lässt sich die Develop Persona ebenfalls nutzen.
An vierter Stelle befindet sich die Tone Mapping Persona. Sie wurde speziell für die Zuordnung von Farbwerten im HDR-Bereich gestaltet. Tone Mapping heißt so viel wie Datenkompression und ist besonders bei HDR-Bildern wichtig, denn diese weisen einen so großen Kontrastumfang auf, dass er für die Wiedergabe am Bildschirm oder im Druck reduziert werden muss. Anderenfalls würden sich einige Details außerhalb des Kontrastumfangs von Ausgabemedien befinden. Das Ergebnis wären detailarme Lichter und Tiefen.
Besonders praktisch ist die fünfte Persona mit dem Namen Export Persona. Wenn Sie auf das zugehörige Symbol klicken, erhalten Sie alle Optionen für die Ausgabe Ihrer Bilder in unterschiedlichen Dateiformaten.
PANORAMA PERSONA
Die Panorama Persona erhalten Sie, wenn Sie den Befehl Datei/Neues Panorama wählen. Hier lassen sich Panorama-Bilder einfach zusammensetzen. Interessant ist, dass Ihnen Korrekturfunktionen zur Verfügung stehen, mit denen Sie selbst entscheiden, welcher Bereich aus welchem Einzelbild übernommen werden soll.
Vier sehr hilfreiche Schaltflächen für die schnelle Korrektur von Bildern finden sich als zweite Gruppe in der Symbolleiste: Auto-Tonwertkorrektur, Auto-Kontrastkorrektur, Auto-Farbkorrektur und Auto-Weißabgleich. Es lohnt sich, diese Schaltflächen bei Bildern zu testen. Achten Sie sehr genau auf die Veränderung, da die automatischen Helfer nicht immer einen Qualitätsgewinn bringen. Die Wirkung ist ausgesprochen abhängig vom Bild, und es gibt keine klare Regel, wann die Verwendung besonders sinnvoll ist. Meiner Erfahrung nach bringen sie die besten Ergebnisse bei Landschaftsaufnahmen, die bei Tageslicht fotografiert wurden.
Sobald Bilder nur bestimmte Tonwerte enthalten, wie etwa Sonnenuntergang- oder Nachtaufnahmen, verfälscht die Automatik die Ausstrahlung eventuell zu sehr. Das Gleiche gilt für High- oder Lowkey-Aufnahmen. Sie werden oft überkorrigiert. Da sich das menschliche Auge sehr schnell an Veränderungen gewöhnt, ist es hilfreich, immer Bearbeiten/Rückgängig und Bearbeiten/Wiederholen zu verwenden, um die direkte Wirkung zu beurteilen. Ein für mich fantastischer Befehl ist in diesem Zusammenhang Ebene/Verblassen. Damit lassen sich Korrekturen prozentual zurücknehmen und so sehr fein justieren.
In diesem Buch sind alle Auswahlbefehle grundsätzlich anhand der Menübefehle oder Tastenkombinationen beschrieben. Auch wenn Sie gern mit Symbolen arbeiten, sind sie aber sehr interessant. Die wichtigsten Auswahlbefehle Alles markieren, Auswahl aufheben und Auswahl umkehren sind hier angeordnet.
Meiner Erfahrung nach arbeitet man zunehmend mit Ebenenmasken, je länger man mit Affinity Photo arbeitet. Ebenenmasken sind großartig, denn Sie können mit ihrer Hilfe Bereiche einer Ebene durch Malen mit schwarzen Pinseln non-destruktiv ausblenden und mit weißen Pinseln jederzeit wieder einblenden. Im Gegensatz dazu arbeiten Radiergummi-Werkzeuge destruktiv, das heißt: Pixel, die gelöscht wurden, sind ohne Rückgängig-Schritte nicht wiederherstellbar. Mit dem Listenfeld QuickMaske regeln Sie, ob die Maske als rotgefärbte Overlay-Folie, schwarz, weiß oder transparent angezeigt wird.
Über die Symbole und das Listenfeld dieses Bereichs gestalten Sie, wie sich Ebenen magnetisch zueinander verhalten. Dort aktivieren Sie auch die magnetische Ausrichtung, wenn Ebenenteile aneinander andocken sollen.
Die Assistenten-Aktionen laufen automatisch ab und sind sehr hilfreich. Mit einem Klick auf dieses Symbol lassen sie sich verändern. Für mich sind die Assistenten sehr sinnvoll eingestellt, darum belasse ich sie auf den Standardeinstellungen. Nichtsdestotrotz können besondere Workflows eine Veränderung des Verhaltens erforderlich machen, in diesem Fall lassen sie sich hier verändern. Beispielweise entsteht durch den Assistenten automatisch eine neue Pixelebene, wenn Sie mit dem Pinsel malen und zuvor keine Ebene ausgewählt wurde. Möchten Sie das nicht, deaktivieren Sie die Option in den Assistenten-Einstellungen.
Diese praktischen Symbolschaltflächen lassen sich bei der Arbeit mit Ebenen einsetzen. Sie verschieben damit die Reihenfolge der Ebenen im Ebenenstapel vor oder zurück.
Auch diese Symbole beziehen sich auf Ebenen-Arbeit. Markierte Ebenen lassen sich damit auf vielfältige Weise aneinander ausrichten oder in einem bestimmten Abstand verteilen.
Das gezielte Platzieren ist hilfreich beim Einsetzen neuer Ebenen. Bei Verwendung der ersten Option werden neue Ebenen unterhalb der aktivierten Ebene eingesetzt. Die zweite Option führt zu einem Einsetzen über der aktiven Ebene, die dritte Möglichkeit besteht darin, neue Ebenen innerhalb der aktuellen Ebene einzusetzen. Das bedeutet, dass eine Ebenengruppierung entsteht. Die Ebenengruppierung stellt eine spezielle Ebenentechnik dar, bei der ein als Gruppierung eingefügter Inhalt nur dann sichtbar ist, wenn auf der übergeordneten Ebene Pixel vorhanden sind. Genutzt wird diese Technik z. B. für Textebenen, wenn innerhalb der Schrift ein Bild sichtbar werden soll. Hierzu ein kurzer Exkurs:
Wählen Sie den Befehl Datei/Öffnen und laden Sie ein beliebiges Bild einer Struktur – z. B. einer Steinstruktur.
Wählen Sie Auswählen/Alles auswählen und kopieren Sie das Bild mit Bearbeiten/Kopieren in die Zwischenablage.
Wählen Sie Datei/Neu und verwenden Sie beliebige Abmessungen, um dann mit OK zu bestätigen.
Aktivieren Sie das Textwerkzeug, indem Sie den Buchstaben auf der Tastatur drücken.
Klicken Sie damit in die leere Datei und schreiben Sie ein kurzes Wort, das Sie in einer großen Schrift gestalten. Wechseln Sie dazu zum Verschieben-Werkzeug – es ist das zweite in der Werkzeugleiste und wird durch den schwarzen Pfeil symbolisiert.
Mit dem Verschieben-Werkzeug vergrößern Sie durch Ziehen an den Eckmarkierungen die Schrift bis fast an die Grenzen Ihrer Datei.
Aktivieren Sie die Option In der Auswahl einsetzen und dann Bearbeiten/Einfügen. Der Zwischenablage-Inhalt wird innerhalb des Textes sichtbar und erhält eine Markierung, sodass Sie wieder durch Ziehen an den Eckpunkten die Größe bestimmen können.
Mir gefällt an dieser Technik besonders, dass der Text bearbeitbar bleibt. Sie können weiterhin alle beliebigen Textänderungen vornehmen. Falls Sie die Gruppierung verschmelzen möchten, um das Ergebnis zu fixieren, wählen Sie den Befehl Ebene/Rastern.
Die Werkzeugleiste befindet sich am linken Rand von Affinity Photo. Hier finden Sie sämtliche Werkzeuge zum Verschieben, Ausschneiden, Auswählen, Malen und Füllen oder zum Retuschieren Ihrer Bilder. Wann immer sich Werkzeuge einen Platz in der Werkzeugleiste teilen, wird dies durch ein kleines weißes Dreieck am jeweiligen Symbol angezeigt. In diesem Fall öffnen Sie ein Untermenü mit weiteren Werkzeugen, indem Sie entweder mit einem rechten Mausklick darauf klicken oder die linke Maustaste auf dem Symbol einen Moment gedrückt halten. Falls Sie den Namen eines Werkzeuges herausfinden möchten, lassen Sie den Mauszeiger einen Moment über dem Werkzeug ruhen. Daraufhin wird der Name eingeblendet.
Wenn hinter dem Namen ein Buchstabe in Klammern eingeblendet wird, bedeutet das, dass Sie das Werkzeug mit diesem Buchstaben direkt über die Tastatur erreichen können – ohne Drücken von Zusatztasten. Teilen sich Werkzeuge den gleichen Buchstaben, wechseln Sie durch mehrmaliges Drücken des betreffenden Buchstabens zwischen den Werkzeugen.
Dabei ist Vorsicht geboten, da es passieren kann, dass man versehentlich das falsche Werkzeug aktiviert – z. B. wenn Sie mit dem Buchstaben den Abwedler aktivieren möchten, dieser aber bereits aktiv war und somit das nächste Werkzeug, also Nachbelichten aktiviert wird.
Die Kontextleiste ist der Bereich, der Ihnen zu jedem einzelnen Werkzeug den vollen Umfang an Möglichkeiten darstellt. Wichtige Einstellungen wie Größe eines Pinsels, Deckkraft der Farbe und viele weitere Optionen lassen sich hier vornehmen. Neben der Deckkraft lässt sich in der Kontextleiste auch der Fluss einstellen. Um den Unterschied deutlich zu machen, habe ich drei Pinselstriche dargestellt.