Die wichtigsten Formeln und Zusammenhänge der BWL zum schnellen Nachschlagen – das bietet dieser Ratgeber. Ob zur Vorbereitung einer Präsentation, zur Diskussion mit dem Controller oder einfach zum Lernen: Hier finden Sie das Wichtigste sofort und verständlich.
Von der Zins- und Tilgungsrechnung über die Beschaffung und Produktion bis hin zur Kosten- und Leistungsrechnung sind die Kerngebiete der BWL behandelt und praxisnah dargestellt. Viele Beispielrechnungen und Erklärungen ermöglichen einen verständlichen Zugang.
Formeln aus dem Bereich der Unternehmensführung, Investitionsrechnung, Finanzierung sowie Strategisches Management runden diese Sammlung ab: Damit Sie jederzeit fundierte Entscheidungen treffen können.
Prof. Dr. Jan vom Brocke ist Inhaber des Martin Hilti Lehrstuhls für Business Process Management an der Universität Liechtenstein. Er studierte, promovierte und habilitierte an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster und lehrte u. a. an der Universität des Saarlandes in Deutschland, der Universität St. Gallen in der Schweiz, der University of Warwick in England, der LUISS University in Italien und der Queensland University of Technology in Australien. Prof. vom Brocke ist Autor und Herausgeber von 13 Büchern und hat über 150 wissenschaftliche Aufsätze in international renommierten Formaten publiziert. Er ist Berater für Unternehmen und Experte in mehreren Forschungs- und Bildungskommissionen der Europäischen Union.
Prof. Dr. Jan vom Brocke
2. Auflage
Liebe Leserin, lieber Leser,
dank der enormen Nachfrage haben wir schon jetzt eine neue Auflage organisiert.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, unseren zahlreichen Lesern ganz herzlich zu danken: Es ist eine wahre Freude zu sehen, wie diese kleine Idee lebt und wie viele Menschen mit der Formelsammlung mittlerweile arbeiten.
In der zweiten Auflage folgen wir dem bewährten Format des Vorgängerbuchs. Zugleich haben wir einige Vorschläge umgesetzt, die unsere Leserinnen und Leser selbst eingebracht haben. So finden Sie in dieser Auflage nicht nur neue Begriffe, sondern auch weitere Beispiele, die Ihnen die Lektüre hoffentlich noch angenehmer werden lassen.
Ganz herzlich bedanke ich mich einmal mehr bei meinem Lehrstuhlteam, das mich auch bei dieser Auflage tatkräftig unterstützt hat. Mein besonderer Dank gilt Frau Theresa Sinnl, die den Überarbeitungsprozess zur zweiten Auflage mit sehr viel Sorgfalt und Fleiß begleitet hat.
Nun – liebe Leserin, lieber Leser – wünsche ich Ihnen auch mit der zweiten Auflage viel Freude und Erfolg! Ich freue mich schon darauf, bald wieder von Ihnen zu hören!
Vaduz, im November 2009 |
Jan vom Brocke |
Vorwort zur 2. Auflage
Vorwort zur 1. Auflage
Einführung
Die Finanzmathematik
Abschreibung
Zinsrechnung
Tilgungsrechnung
Der Güterstrom
Beschaffung
Produktion
Absatz
Der Geldstrom
Finanzbuchführung
Kosten- und Leistungsrechnung
Die Unternehmensführung
Investitionsrechnung
Finanzierung
Strategisches Management
Stichwortverzeichnis
Literatur
Liebe Leserin, lieber Leser,
dieses Buch soll Ihnen wesentliche Konzepte der Betriebswirtschaftslehre in anschaulicher Form vermitteln. Zwar gibt es bereits eine Fülle von Einführungen in die Betriebswirtschaft, doch sind diese oft zu weitläufig und „unhandlich“, um sich rasch einen Überblick über einzelne Problemstellungen und Formeln zu ihrer Lösung zu verschaffen.
Unter einer betriebswirtschaftlichen „Formel“ ist nicht nur ein mathematischer Ausdruck zu verstehen. Vielmehr ist zu berücksichtigen, dass heute geradezu der überwiegende Teil an Faktenwissen durch Konzepte oder auch Begriffe repräsentiert wird. Ihnen kommt durchaus die Bedeutung (konventioneller) Formeln zu, da sie zum Lösen betriebswirtschaftlicher Probleme benötigt werden.
Dieses Buch basiert auf einer Formelsammlung zur Betriebswirtschaftslehre, die im Jahr 2000 beim Vahlen Verlag erschienen ist. Die in den mittlerweile acht Jahren gewonnenen Erfahrungen aus Gesprächen mit Praktikern, Studenten und Dozenten sind in das hier vorliegende Buch eingeflossen. Eine wesentliche Neuerung besteht darin, dass die Sammlung an spezifische Leserbedürfnisse angepasst worden ist. Ihnen liegt nun eine Zusammenstellung vor, die Sie nutzen können, um sich mit einer gewissen „Leichtigkeit“ einen Überblick über die wichtigsten Teilbereiche der Betriebswirtschaft zu verschaffen. Formeln werden nicht nur aufgelistet, sondern auch hinsichtlich ihrer Bedeutung erklärt und – wo sinnvoll – durch Anwendungsbeispiele veranschaulicht.
Ein derartiges Projekt braucht natürlich ein Team, dem ich an dieser Stelle meinen herzlichen Dank aussprechen möchte. Zunächst sei Bernd Robker erwähnt, mein Koautor der ersten Formelsammlung. Viele unserer damaligen Überlegungen sind auch hier inspirierend gewesen.
Bei dieser Formelsammlung haben mich mehrere meiner wissenschaftlichen Mitarbeiter unterstützt. Zuallererst sei Alexander Simons ganz herzlich gedankt, der viele Nachtschichten eingelegt hat, um die Sache zu einem Erfolg zu machen. Meinem Mitarbeiter Christian Sonnenberg möchte ich für die vielen Diskussionen und die gewissenhafte Qualitätssicherung danken. Nicht zuletzt danke ich Kevork Altanian und Daniel Raczak für die gute Zusammenarbeit.
Nun – liebe Leserin, lieber Leser – hoffe ich sehr, dass es uns gelungen ist, Ihnen einen handlichen und zugleich informativen Einstieg in die Betriebswirtschaftslehre zu liefern. Ich bin sehr gespannt auf Ihr Feedback und würde mich freuen, bald einmal von Ihnen zu hören.
Vaduz, im Januar 2008 |
Jan vom Brocke |
Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre sind Fragen des wertstiftenden Einsatzes knapper Ressourcen in Organisationen. „Knapp“ sind Finanzmittel, aber auch natürliche Ressourcen wie Rohstoffe oder die menschliche Arbeitszeit.
Die Frage nach dem „Wert“ kann aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden, nämlich der Kapitalgeber, der Mitarbeiter, der Lieferanten, der Kunden oder der Gesellschaft.
Meist stehen Unternehmen im Fokus der Betriebswirtschaftslehre. Doch auch in der öffentlichen Verwaltung, dem Bildungs- und Gesundheitswesen sowie in weiten Teilen des privaten Lebens geht es um Fragen der Mittelallokation, sodass hier der allgemeine Begriff der „Organisation“ verwendet wird.
Die vielen Teilbereiche der Betriebswirtschaftslehre werden in diesem Buch anhand eines Ordnungsrahmens strukturiert. Behandelt werden elementare Aufgabenbereiche, die sowohl die Praxis als auch die Theorie der Betriebswirtschaft kennzeichnen.
Zunächst werden ausgewählte Methoden der Finanzmathematik behandelt (Kapitel 1). Anschließend werden mit den Bereichen „Beschaffung“, „Produktion“ und „Absatz“ Aufgaben des Güterstroms in Organisationen betrachtet (Kapitel 2). Die Finanzbuchführung und die Kosten- und Leistungsrechnung bilden die zentralen Aufgabenbereiche des betrieblichen Geldstroms (Kapitel 3). Zur Unternehmensführung dienen schließlich die Bereiche Investition und Finanzierung sowie das strategische Management (Kapitel 4).
Teilbereiche der Betriebswirtschaft und Aufbau des Buchs
Die Themen dieser Formelsammlung stellen eine Auswahl der am häufigsten benötigten Inhalte der Betriebswirtschaftslehre dar. Ein breiteres Spektrum wird in einer erweiterten Version behandelt, die ebenfalls im Vahlen Verlag erscheint. Dort finden sich auch weitere Ausführungen zu den hier zusammengestellten Themen.
Nun aber erst einmal viel Vergnügen bei der Lektüre dieser für Sie hoffentlich nützlichen Formelsammlung!
Für die Bewertung der Geschäftstätigkeit einer Organisation sind einige finanzmathematische Grundlagen von Bedeutung, die sich in mehreren Themengebieten wiederfinden (z. B. in der Finanzierung und in der Investition). In diesem Kapitel werden Formeln zur Abschreibung, zur Zinsrechnung und zur Tilgungsrechnung behandelt.
Eine planmäßige Abschreibung ist das monetäre Äquivalent für den betrieblich bedingten Einsatz eines mehrjährig nutzbaren Wirtschaftsguts.
Die (zeitlich) totale Werterücklage kann als Ausgangsbetrag für die Bestimmung der Abschreibungsbeträge eines Wirtschaftsguts verwendet werden.
Wiederbeschaffungswert am Bewertungsstichtag
– aktueller Liquidationserlös
+ aktuelle Verschrottungskosten
= zeitlich totale Werterücklage
Im Folgenden werden die lineare und die geometrisch-degressive Abschreibung dargestellt.
Die lineare Abschreibung verteilt den Wertverlust eines Wirtschaftsguts gleichmäßig auf die Perioden der Nutzung. Der konstante Abschreibungsbetrag A entspricht dem Quotienten von zeitlich totaler Werterücklage W und Nutzungsdauer n.
Ein Unternehmen schreibt ein Investitionsobjekt mit einem Wiederbeschaffungswert von 100.000 €, einem Liquidationserlös von 30.000 € und Verschrottungskosten von 10.000 € linear ab, sodass die zeitlich totale Werterücklage W 80.000 € beträgt. Die Anschaffungsauszahlung a0 entspricht dem Wiederbeschaffungswert. Bei einer Nutzungsdauer n von vier Jahren ergibt sich der folgende Abschreibungsplan:
Bei der geometrisch-degressiven Abschreibung sinken die Abschreibungsbeträge At mit zunehmender Nutzungsdauer. Sie ergeben sich durch Multiplikation des periodenbezogenen Restbuchwerts zu Beginn des jeweiligen Jahres RBWt mit dem Abschreibungsprozentsatz p.
Der Abschreibungsprozentsatz p ist in Abhängigkeit von der Anschaffungsauszahlung a0 und einem Restbuchwert am Ende der Nutzungsdauer RBWn wie folgt definiert:
Für das bei der linearen Abschreibung gegebene Zahlenbeispiel beträgt der Abschreibungsprozentsatz p 33,126 %.
Daraus resultiert der folgende Abschreibungsverlauf:
Zinsen sind der Ertrag (der Aufwand) für die Überlassung (die Aufnahme) von Kapital. Unterschieden werden die jährliche und die unterjährige Verzinsung, jeweils mit einfachen Zinsen, Zinseszinsen und gemischten Zinsen.
Bei der jährlichen Verzinsung werden Zinsen für eine Kapitalbindungsdauer von einem Jahr berechnet. Zinsberechnung, -vergütung und -belastung erfolgen jeweils am Ende des Jahres.
Zinszahlungen bei jährlicher Verzinsung mit einfachen Zinsen führen nicht zu einer Erhöhung der Kapitalbasis. Die Berechnungsgrundlage der Zinsen bleibt über mehrere Jahre konstant.
Die Zinszahlungen am Ende des Jahres t ergeben sich aus dem zu Beginn der Kapitalanlage vorhandenen Kapital K0 und dem Zinssatz i.
Für das am Ende der Periode n vorhandene Kapital Kn (bei einer Kapitalanlage in t = 0) gilt:
Bei einem Zinssatz i von 7,5 %, einer Laufzeit n von fünf Jahren und einer Kapitalanlage K0 in Höhe von 50.000 € entspricht der Wert des Kapitals K5 bei jährlicher Verzinsung mit einfachen Zinsen einem Betrag von 68.750 €.
Bei der jährlichen Verzinsung mit Zinseszinsen werden Zinszahlungen der Kapitalbasis zugeführt und in den anschließenden Perioden mitverzinst. Für die Zinsen Zt im Zeitpunkt t gilt:
Das am Ende des Jahres t vorhandene Kapital Kt berechnet sich auf Basis des Zinsfaktors q:
Für das bei der jährlichen Verzinsung mit einfachen Zinsen verwendete Zahlenbeispiel ergibt sich bei jährlicher Verzinsung mit Zinseszinsen ein am Ende der Laufzeit vorhandenes Kapital K5 in Höhe von 71.781,47 €.
Die jährliche Verzinsung mit gemischten Zinsen wird angewendet, wenn das Ende der Kapitalbindung nicht dem Ende einer Periode entspricht.
Zunächst wird das zum letzten ganzzahligen Verrechnungszeitpunkt vorhandene Kapital KG auf Grundlage der Verzinsung mit Zinseszins bestimmt. Dann wird der Anteil s der Restlaufzeit RL an der Zinsperiode ZP berechnet.
Die Zinsen der Restlaufzeit ZRL entsprechen dem Produkt aus KG, s und Jahreszinssatz i.
Auf der Grundlage von KG und ZRL wird schließlich das Kapital am Ende der Laufzeit KL bestimmt.
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