Anton Korduan

Das

Online-Coaching
Praxisbuch

Wie Sie Ihre Wirksamkeit vervielfachen,
mehr Kunden erreichen und mehr Umsatz erzeugen.

Inhalt

Inhalt

So arbeiten Sie mit diesem Buch

Wirksamkeit im Lerntransfer (Vorwort von Juan R. Sanchez)

Teil I Einleitung

Für wen ist dieses Buch?

Die größte Erfüllung

Wirksamkeit

Grundgesetze der (Online-) Weiterbildung

Weiterentwicklung

Stress und Druck

Selbstbestimmung

Das Prinzip »tausche Zeit gegen Geld«

Das „Online-Problem“

… und die Lösung

Teil II Online-Coaching in der Praxis

Was ist Online-Coaching?

Die Komponenten eines Online-Coachings

Online-Coaching am Muster-Beispiel

Nutzen und Ertrag

Alleinstellung und Kopierschutz

Zahlen, Daten, Fakten

Der Aufwand

Die Technik

Der automatische Selbstlernkurs

Gruppenkurse

Die 1zu1-Begleitung (e-Mentoring)

Überblick/Zusammenfassung

Teil III Ihr Handlungsplan

So erstellen Sie ein Online-Coaching

Online-Coaching als Ergänzung oder eigenständiges Produkt

Ihr Workflow

Unterstützung

Schritt 1: Das Konzept

ZPNL

Ihr Zielkunde

Das Problem

Der Nutzen

Die Lösung

Die Gliederung

Schritt 2: Die Vorveröffentlichungs-Phase

Das Werkzeug der Wahl: die Umfrage

Das Pre-Launch Marketing

Schritt 3: Die Entwicklungsphase

Starten Sie unperfekt

Von der Kunst des Aufschiebens

Das Freebie

Das Einführungs-Kapitel

Das Commitment

Die Kapitel-Länge

Die Kapitel-Anzahl

So schreiben Sie gute Texte

Seien Sie authentisch

Bilden Sie ein Fazit

Die Hausaufgaben

Telefon, Skype & Co

Lektionspausen

Video-Lektionen

PDF-Lektionen

Schritt 4: Die Veröffentlichung (Launch)

Ablauf der Marketing-Phasen

Das 3-Schritte-Email-Marketing

Künstliche Verknappung

Schritt 5: Das Marketing

Content-Marketing

Die Landingpage

Der Produktpreis

Webinare

Pricing für Trainer, Berater und Coaches (Gastkapitel von Roman Kmenta)

Arten der Preisberechnung

Wert erhöhen statt Preise reduzieren

Wertsteigerung durch „besser“ und „mehr“

Anders statt besser

3 Schritte heraus aus der „Zeit gegen Geld Falle“

Weichenstellung für deutliches Wachstum

Epilog

Stichwortverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

So arbeiten Sie mit diesem Buch

Zu Beginn kurz ein paar Hinweise, wie Sie für sich das Beste aus diesem Buch herausholen. Denn genau dafür habe ich es geschrieben: damit Sie durch Online-Coaching mit wenig Aufwand Ihre Wirksamkeit vervielfachen.

Natürlich wünscht sich jeder Autor, dass seine Bücher von Beginn bis zum Schluss, Seite für Seite gelesen werden. Andererseits ist es auch verständlich, wenn Sie bestimmte Schwerpunkte haben, wenn manche Fragen dringlicher sind und wenn Sie daher manche Abschnitte lieber früher lesen möchten.

Daher habe ich bewusst die einzelnen Kapitel so gestaltet, dass diese möglichst in sich abgeschlossen sind und für sich selbst stehen können.

Die Fußnoten helfen Ihnen dabei, die verschiedenen Beziehungen zwischen den Kapiteln zu nutzen. So können Sie auch dann, wenn Sie mitten hineinspringen, schnell und einfach die nötigen Zusammenhänge finden.

Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt:

Teil 1: Einleitung

Teil 2: Online-Coaching in der Praxis

Teil 3: Ihr Handlungsplan

Ich empfehle Ihnen auf jeden Fall mit dem ersten Teil zu beginnen – diesen sollten Sie nicht überspringen, auch wenn Sie gezielt auf ein bestimmtes Kapitel aus sind. Denn die Einleitung wird Ihnen einen neuen Blick auf die Thematik eröffnen und Sie erfahren wichtige Hintergründe, welche die Basis für dieses Buch darstellen.

In Teil Zwei geht es um die Grundlagen: Was ist Online-Coaching überhaupt, welche Formen gibt es und was haben diese für Vor- und Nachteile?

Der Dritte Teil schließlich bildet den Schwerpunkt. Darin geht es um Ihren Handlungsplan, also die konkrete Umsetzung Ihres Projektes und wie Sie ein Online-Coaching Schritt für Schritt erstellen.

Einleitend finden Sie gleich ein Vorwort von Juan R. Sanchez (Dozent an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin und seit über 20 Jahren erfolgreicher Trainer und Coach), mit dem ich erquickende Gespräche zu den Themen Online-Coaching und Wirksamkeit führen durfte.

Umso mehr freue ich mich, dass Juan sich ohne Zögern bereit erklärt hat, hier aus seiner langjährigen Erfahrung als Trainer und Coach zu berichten.

Ebenso freut es mich, dass ich Mag. Roman Kmenta gewinnen konnte, einen Gastbeitrag exklusiv für dieses Buch zu schreiben. Er ist internationaler Keynote Speaker und Redner und für mich einer der wichtigsten Experten zum Thema Honorare, Preise und Deckungsbeiträge. Am Ende des Buches finden Sie sein Bonuskapitel „Pricing für Trainer, Berater und Coaches“.

Eines noch: Ich werde an manchen Stellen auf den e-Mentor hinweisen, das System, welches ich speziell für Online-Begleitung entwickelt habe.

Ich habe die Hinweise auf ein notwendiges Minimum reduziert, komme jedoch nicht umhin, ihn ein paar Mal zu erwähnen, denn es gibt einfach keine ähnliche Lösung am Markt (weshalb ich ihn „aus der Not heraus“ entwickelte).

Und fühlen Sie sich bitte herzlich eingeladen, mir zu schreiben. Ich möchte Sie motivieren, mit mir Kontakt aufzunehmen. Egal, ob Sie Fragen haben oder Unterstützung brauchen – ich bin für Sie da.

Gehen Sie einfach auf die Buch-Webseite unter www.e-mentor.de/buch, dort erhalten Sie weiteres, wertvolles Material und können mit mir Kontakt aufnehmen.

Oder schreiben Sie mir gerne auch direkt
an anton@e-mentor.de.

Ich wünsche Ihnen nun viel Freude
beim Lesen und Umsetzen,
Ihr

Wirksamkeit im Lerntransfer

Ein Vorwort von Juan R. Sanchez, Dozent an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin und seit über 20 Jahren erfolgreicher Trainer und Coach.

Ich kann mich noch an mein erstes Seminar als Teilnehmer erinnern.

Es hieß „Persönliche Stärken“. Mein Chef spendierte mir eigentlich ein Verkaufstraining, aber ich wollte lieber das „Persönliche Stärken“-Training haben.

Das ging auch ohne Probleme durch. Als ich nach drei Tagen wieder zurück in Berlin war, wollte ich sofort mit der Umsetzung der Ergebnisse beginnen.

Mein Chef begrüßte mich mit den Worten:

„So, Juan. Jetzt kennst du deine Stärken und kannst sie einsetzen, um mehr Verkäufe zu generieren.“

Also begann ich die Dinge, die ich gelernt hatte, anzuwenden.

Ich probierte z. B. das Aktive Zuhören und es gelang. Ich probierte wieder und scheiterte: „Ja, haben Sie denn nicht zugehört?“.

Nicht so schlimm, dachte ich und versuchte es weiter. „Ja, das habe ich doch gerade gesagt“, raunte mich der Kunde an.

Und so ging es weiter und weiter.

Am Ende dachte ich, dass aktives Zuhören nur was für Psychologen und Therapeuten ist und ich es lieber sein lasse.

Mit den anderen Kommunikationstechniken sollte es mir ähnlich ergehen. Meine Haltung sollte sich erst einige Jahre später ändern. Aber damals war der Wurm drin.

Es hätte aber auch anders laufen können.

Einmal davon abgesehen, dass es kein Personalentwicklungsprogramm gab, war es meinem Vorgesetzten scheinbar nicht bewusst, dass er mich hätte aktiv unterstützen und den Lerntransfer ohne großen Aufwand verbessern können.

Vielleicht hatte er auch keine Zeit.

Jedenfalls wurde eine Investition getätigt, die weit mehr hätte bringen können. Er hätte sich etwas Zeit nehmen können, die Inhalte mit mir durchzugehen.

So hätte er meine Versuche der Umsetzung ohne großen Aufwand unterstützen und dabei auch ein wenig Leadership vorleben können.

Auch bei der nächsten Vorgesetzten war es nicht besser.

Woran auch immer es lag, ich will keine böse Absicht unterstellen. Aber als Trainer und Coach erlebe ich die gleiche Situation immer wieder:

Teilnehmer werden in ein Training geschickt, und da sie oft nicht auf das Training vorbereitet werden, und daher den Sinn dahinter nicht nachvollziehen können, ist die Motivation nicht gerade auf dem Siedepunkt.

Im Training gelingt es dann zwar, den Einen oder Anderen aufzufangen. Doch so oder so kommen die Mitarbeiter nach zwei Tagen wieder ins Unternehmen und raten Sie mal, was dann passiert … es geht ihnen genauso oder ähnlich, wie es mir ergangen ist:

Sie werden sich selbst überlassen und fallen bald in ihren alten Trott zurück.

Der Lerntransfer ist ein wichtiger Teil des Trainings und kann nicht isoliert betrachtet werden. Auch die Führungskräfte sollten mit von der Partie sein. In meinen Augen ist das ein wichtiges Signal.

Wir haben heute hervorragende Möglichkeiten, den Lerntransfer effizient zu unterstützen.

Die Digitalisierung ermöglicht es uns, den Lerntransfer qualitativ hochwertig zu gestalten, ohne viel Humankapital zu binden.

Wir können durch moderne Methoden des Online-Coachings bzw. e-Mentorings die Teilnehmer begleiten und unterstützen, vor oder nach dem Präsenz-Seminar.

Und dabei haben wir als Trainer oder Coaches, ebenso wie die Teilnehmer, nun die Möglichkeit, eine zuvor nie gekannte Flexibilität zu erfahren. Wir können die Lerninhalte online bearbeiten bzw. unser Wissen festigen, wann und wo wir wollen oder können.

Nutzen wir diese neuen Chancen!

Dann werden wir in Zeiten des beschleunigten Wandels, schneller und besser lehren und lernen, und so einen wertvollen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen leisten.

Und hierfür halten Sie das richtige Buch in Händen. Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erfolg mit dem Online-Coaching Praxisbuch von Anton Korduan.

Juan Sanchez,1

Berlin im November 2017

1 Webseite von Juan R. Sanchez, siehe www.hybridlearnsystem.com

Teil I

Einleitung

Für wen ist dieses Buch?

Dieses Buch ist für Trainer, Berater und Coaches mit Leidenschaft.

Für jene, die Ihre Arbeit lieben, sich diese Liebe erhalten und Ihren wirtschaftlichen Erfolg steigern möchten.

Es ist für alle, die bisher mit Präsenz-Seminaren und –Trainings gearbeitet haben und nun mit dem Thema „Online-Coaching“ liebäugeln. Für alle, die erfahren möchten, ob das etwas für sie ist und wie sie das konkret für Ihre eigene Praxis umsetzen können.

Es ist ebenso für alle, die bereits online unterwegs sind, eigene Onlinekurse geben, oder Webinare nutzen etc., und die sich mehr Nähe, Intensität und Wirksamkeit für ihre Onlineprodukte wünschen.

Aber es ist vor alledem und auf jeden Fall für Menschen, die ihre Arbeit lieben.

Wenn du liebst, was du tust, wirst du nie mehr in deinem Leben arbeiten.

(Konfuzius)2

Es gibt viele Menschen, die lieben was sie tun. Für solche – vielleicht gehören Sie auch dazu – ist der Begriff „Arbeit“ etwas völlig anderes als für diejenigen, die sich im sogenannten „Hamsterrad“ gefangen fühlen und einen Job machen, der ihnen nicht gefällt.

Es gibt ein paar Gemeinsamkeiten, die all jene teilen, die ihre Arbeit lieben:

Zum einen geht es ihnen dann nicht ums Geld.

Genauer:

Es geht nicht nur ums Geld, also nicht ausschließlich, nicht in erster Linie.

Geld ist wichtig, das ist vielen bewusst. Wenn Sie Ihre Arbeit lieben, dann steht Geld aber nicht an allererster Stelle, sondern kommt danach.

Vielleicht auch gleich sofort danach und das ist auch völlig okay.

Aber wenn Sie etwas mit Leidenschaft tun, dann kann Geld definitiv nicht Ihre primäre Triebfeder sein. Sondern dann ist das Ihre Liebe zur Sache.

Der zweite gemeinsame Nenner ist die Burnout-Gefahr. Es ist erstaunlich, aber doch absolut logisch und nachvollziehbar, denn wenn Sie Ihre Arbeit lieben, dann empfinden Sie diese eben nicht als Last und Mühsal.

Das bedeutet, dass Sie gerne arbeiten, viel arbeiten, und … (Achtung) das bedeutet auch, dass Sie womöglich wenig Pausen und sehr wahrscheinlich wenig oder keinen Urlaub machen.

Oder wenigstens denken Sie, wenig Pausen und Urlaub zu brauchen.

Das ist auch nachvollziehbar und völlig verständlich, denn Sie lieben ja schließlich Ihre Arbeit.

Doch leider ist das genau eine der größten Gefahren, dass Sie aus einem inneren Drang heraus, aus Ihrer Leidenschaft heraus sich selbst ausbeuten und eben nach einer gewissen Zeit ausbrennen (Burnout: englisch „to burn out“ = ausbrennen).

Ich hätte das auch nicht gedacht, aber es ist tatsächlich so und ich habe es selbst am eigenen Leibe erlebt:

Menschen, die ihre Arbeit lieben, sind wesentlich gefährdeter für Burnout, als Menschen, die leidenschaftslos in einem Job sind, der ihnen nicht wichtig ist.

Menschen, die ihre Arbeit lieben, sind wesentlich gefährdeter für einen Burnout als andere.

Deshalb ist es so wichtig, dass Sie gut auf sich achten, ganz besonders, wenn Sie Ihre Arbeit lieben.

Und genau das tun Sie gerade.

Denn Sie entwickeln sich weiter: Sie lesen dieses Buch mit dem Hintergrund, sich zu bilden, sich etwas Gutes zu tun, Ihr Business nach vorne zu bringen.

Indem Sie mehr Geld verdienen, wirksamer werden und Ihre Liebe und Leidenschaft zu Ihrer Arbeit vertiefen.

Letzteres, die Liebe und Leidenschaft für Ihre Arbeit, sind die absoluten Voraussetzungen für Erfolg auf jeder Ebene.

Und genau darum geht es in diesem Buch.

Sie werden erfahren, wie Sie beides realisieren können:

Wie Sie Ihre Wirksamkeit (und damit Ihren wirtschaftlichen Erfolg) steigern und sich dabei die Liebe zu Ihrer Arbeit erhalten, ja sogar noch deutlich vertiefen.

2 Konfuzius (vermutlich von 551 bis 479 v. Chr.), chinesischer Philosoph

Die größte Erfüllung

Wenn Sie Ihre Arbeit lieben, dann ist es für Sie als Trainer, Coach oder Berater die größte Erfüllung, wenn Sie erleben, wie sich Ihre Kundinnen, Teilnehmerinnen und Klientinnen weiterentwickeln.3

Wenn sie miterleben, wie sich etwas tut, wie Ihre Inhalte aufgenommen und verstanden werden.

Wenn Sie erfahren, wie Sie zum Erfolg beitragen und das, was Sie vermitteln, im Alltag angewandt und in die Praxis umgesetzt wird.

Das ist das Lebenselixier, das ist es, worauf die Erfüllung basiert.

Stellen Sie sich nur vor, wie es wäre, wenn Sie absolut keine Verbindung zu Ihren KundInnen hätten …

Nehmen wir an, Sie schreiben ein Buch und verkaufen einige tausend Exemplare.

Nehmen wir weiter an, dass Sie aber absolut nichts von Ihren Lesern zurückbekämen.

Kein Feedback, keine E-Mails, keine Leserstimmen, keine Pressemeldungen, keine noch so kleine, irgendwie geartete Reaktion.

Angenommen, Sie erfahren also nicht, ob es gelesen wird, ob es verstanden wird und ob Ihre Inhalte auch angewandt werden.

Nicht schön.

Gar nicht schön. Das kann die gesamte Motivation zerstören, ein Buch zu schreiben.

Klar ist es schön, Geld zu verdienen. Natürlich können Sie daraus schließen, dass ein häufig verkauftes Buch vielleicht auch ein häufig gelesenes Buch ist.

Aber in unserem Gedankenspiel wissen Sie das nicht. Sie können sich einfach nicht sicher sein.

Und wenn wir das Szenario noch auf die Spitze treiben, dann nehmen wir jetzt einmal an, Sie würden folgendes, seltsames Angebot bekommen:

Jemand sagt, er kauft Ihnen alle Ihre Bücher ab - inklusive der Rechte. Alle auf einen Schlag.

Die einzige Bedingung: Diese Paletten mit Ihren gestapelten Werken soll sofort vernichtet werden.

Die Bücher werden also nicht verkauft, sie kommen nicht in Umlauf und niemand wird sie lesen.

Versetzen Sie sich in die Lage …

Klar: Sie werden bezahlt. Aber niemand wird je das Lesen, was Sie geschrieben haben.

Spätestens jetzt werden Sie spüren, dass da etwas Grundlegendes nicht stimmt.

Es nur fürs Geld zu tun, das fühlt sich nicht richtig an, das ist einfach nicht genug, es ist einfach nicht erfüllend.

Wer nur für Geld arbeitet,
verdient auch nichts weiter als Geld.

Deswegen geht es um eine gesunde Mischung.

Natürlich ist Geld wichtig, der wirtschaftliche Erfolg ist entscheidend, sonst könnten Sie nicht überleben. Und darüber hinaus sind Fülle bzw. Wohlstand etwas sehr Angenehmes, Erstrebenswertes.

Die Grundlage jedoch ist Ihre Leidenschaft, Ihre Liebe und Ihr Herzblut, die Sie in Ihre Arbeit stecken.

Und die wahre Währung dafür lautet: Wertschätzung.

Geld ist auch Wertschätzung, finanzielle Wertschätzung. Doch es gibt noch eine andere Ebene: die emotionale Wertschätzung.

Emotionale Wertschätzung ist das, was Sie zurückerhalten, indem Sie neben Geld ebenso Aufmerksamkeit, Respekt und Achtung bekommen.

Denn Ihre Leserinnen, Teilnehmerinnen und Klientinnen hören Ihnen zu, denken darüber nach, was Sie vermitteln und wenden es im Idealfall auch tatsächlich in deren Leben an.

Und genau hier sind wir beim Kern der Sache angelangt, das, worum es im Grunde geht: Ihre KundInnen sollen das aufnehmen und auch anwenden, was Sie zu vermitteln haben. Das ist das eigentliche Ziel.

Alles andere macht langfristig keinen Sinn und auch keine Freude.

Wenn Ihre KundInnen Ihre Inhalte auch tatsächlich anwenden und umsetzen, dann folgt auch die finanzielle Wertschätzung ganz automatisch. Dann verdienen Sie Geld, dann empfehlen Ihre KundInnen Sie weiter und, das ist vielleicht wirklich das Wichtigste, alle Beteiligten sind zufrieden und glücklich.

Sowohl Ihre KundInnen sind happy, weil Sie ihnen wirklich weitergeholfen haben.

Und auch Sie selbst sind happy, weil Sie jemandem weiterhelfen konnten.

Der Kreislauf ist geschlossen.

Wenn einer dieser beiden Teile fehlt, wird es über kurz oder lang zu einer Schieflage kommen.

Darum ist es so wichtig, dieses grundlegende System von Geben und Nehmen, von Wertschätzung und Aufmerksamkeit zu erkennen.

Wenn Sie Ihr Wissen weitergeben und Ihre Talente und Fähigkeiten nutzen, um anderen Menschen zu „dienen“, dann können wir von Berufung sprechen, dann tun Sie, wozu Sie hier sind, dann erfüllen Sie einen Sinn. Ihren Sinn.

Eine derartige Sinn-Erfüllung schafft eine unvergleichliche Befriedigung, die Ihnen neben Freude und Gesundheit auch andauernde Energie, Inspiration und Schaffenskraft beschert.

Und das führt uns direkt zum Online-Coaching und dem Stichwort der „Wirksamkeit“.

Im nächsten Kapitel gleich mehr dazu …

Halten wir also fest:

Die größte Erfüllung ist es, wenn Ihre KundInnen Ihre Inhalte umsetzen. Der wirtschaftliche Erfolg ist dann fast eine zwangsläufige Folgeerscheinung.

Hierzu passt diese Episode4 aus dem Blog von Seth Godin5, nachfolgend die

Übersetzung:

Seth's Blog: Don't forget the second step

The first step is learning how to do it. Finding and obtaining the insight and the tools and the techniques you need. Understanding how it works.

But step two is easily overlooked. Step two is turning it into a habit. Committing to the practice. Showing up and doing it again and again until you're good at it, and until it's part of who you are and what you do.

Most education, most hardware stores, most technology purchases, most doctor visits, most textbooks are about the first step. What a shame that we don't invest just a little more to turn the work into a habit.

Hier die Übersetzung:

Seth’s Blog: Vergessen Sie nicht den zweiten Schritt.

Der erste Schritt ist zu lernen, wie man es macht. Die Einsichten zu erhalten und die Werkzeuge und Techniken, die Sie brauchen. Zu verstehen, wie es funktioniert.

Aber Schritt Zwei wird leicht übersehen. Schritt Zwei ist es, dies zu einer Gewohnheit machen. Sich der Praxis verpflichten. Antreten und es wieder und wieder tun, bis Sie gut darin sind und bis es ein Teil von dem ist, was Sie sind und was Sie tun.

In den meisten Fortbildungen, den meisten Baumärkten, den meisten Technik-Käufen, den meisten Arztbesuchen, den meisten Lehrbüchern geht es um den ersten Schritt.

Es ist schade, dass wir nicht ein bisschen mehr in den zweiten Schritt investieren, um die Arbeit zur Gewohnheit zu machen.

3 Ich werde im Laufe des Buches bewusst wechseln zwischen männlich, weiblich und gender-gerechter Sprache wie z. B. „TeilnehmerInnen“.

4 Siehe sethgodin.typepad.com/seths_blog/2017/08/dont-forget-the-second-step.html

5 Seth Godin (*1960), US-amerikanischer Autor und Unternehmer

Wirksamkeit

Direkt verbunden mit dem Thema der „Erfüllung“ aus dem vorherigen Kapitel ist das Stichwort „Wirksamkeit“, denn: Wirksamkeit = Erfüllung.

Wenn Sie etwas tun, das absolut keine Wirkung hat, das sozusagen „sinnlos“ ist, dann erleben Sie das genaue Gegenteil von Erfüllung.

Wenn Sie bzw. Ihre Kurse und Coachings dagegen wirksam sind, dann erzielen Sie damit die Wirkung, dass Ihre Inhalte in der Praxis angewandt werden.

Ein anderes Wort für Wirksamkeit ist Effektivität: Wenn Sie effektiv sind, dann erzielen Sie den Effekt, dass Sie etwas bei Ihren Kunden bewegen. Eben, dass Ihre TeilnehmerInnen das Gelernte umsetzen.

Nicht zu verwechseln übrigens mit Effizienz. Effizienz bedeutet, dass Sie etwas schnell und direkt erledigen können, dass Sie mit geringem Aufwand viel erreichen.

Bei der Effizienz geht es also um die unmittelbare direkte Aufgabe, um das technische Detail.

Bei der Effektivität dagegen um das große Ganze, das Ziel, den Sinn.

Kurz gesagt:6

Effizienz = etwas richtig tun.

Effektivität = das Richtige tun.

Beides ist wichtig.

Oft wird jedoch vergessen, dass die Effektivität grundlegend ist.

Hier ein Beispiel, warum die Effektivität bzw. Wirksamkeit so entscheidend ist und warum Sie darauf mehr achten sollten, als auf die Effizienz oder auf die Reichweite (denn Reichweite wird auch gerne mit Effektivität verwechselt):

Nehmen wir einen Online Kurs.

Und zwar in zwei Varianten; eine Variante ist ein Selbstlernkurs, die andere ein Online-Coaching, also ein Online-Kurs mit 1zu1-Begleitung.

Den Selbstlernkurs besuchen 100 Teilnehmer.

Beim Online-Coaching dagegen sind es nur 20.

Auf den ersten Blick steht der Selbstlernkurs also wesentlich besser da, es sind schließlich fünfmal mehr Teilnehmer dabei, als beim Online-Coaching.

Lassen Sie uns auch erstmal den preislichen Aspekt ignorieren. Denn der Selbstlernkurs ist ja viel billiger (oder gratis) und Sie verdienen weit mehr an jedem einzelnen, hochwertigen Online-Coaching.7

So macht also die 5-fach höhere Teilnehmerzahl beim Selbstlernkurs den eindeutigen Eindruck, diese wäre erfolgreicher … also effektiver.

Wenn wir nun aber das Ganze ein wenig tiefer durchleuchten, dann sieht alles plötzlich ganz anders aus. Denn von den 100 Teilnehmern beim Selbstlernkurs bleiben im Endeffekt durchschnittlich nur drei bis zum Ende dran und schließen den Kurs tatsächlich ab.

Rund 97 % der Teilnehmer bringen einen Selbstlernkurs nicht zu Ende.8

Viele wollten „nur mal rein schnuppern“. Anderen kommen wichtigere Dinge dazwischen. Wieder andere sind überfordert von der Info-Flut und der Kurs geht im Alltag einfach unter.

Nur die wenigsten meinten es von Beginn an ernst damit – eben die verbleibenden drei Prozent.

Das mag auch daran liegen, dass Selbstlernkurse oft kostenfrei oder meist sehr billig daher kommen. Und wir wissen ja: „Was nichts kostet, ist nichts wert …“9

So oder so: fünf von hundert, das ist nicht besonders wirksam, der Reibungsverlust ist sehr hoch.

Und das ist schade, denn wenn Sie etwas Wertvolles zu geben haben, dann sollte es nicht so „verschleudert“ werden, sondern auch ankommen.

Obendrein nagt diese schlechte Quote schnell auch an Ihrer Motivation und an Ihrem Selbstbewusstsein. Wie fühlen Sie sich, wenn anfangs 100 Personen bei Ihrem Kurs teilnehmen und Sie dann bemerken, dass nur drei bis zum Ende drangeblieben sind?

Ganz anders dagegen bei einer persönlichen Online-Begleitung.

Statt mit der Gießkanne Ihre wertvollen Inhalte breit zu verteilen, konzentrieren Sie sich nun direkt auf die Pflanzen, die Sie auch großziehen möchten.

Die 20 TeilnehmerInnen, die Ihr Online-Coaching gebucht haben, sind um ein vielfaches passender/wertvoller/besser als die 100 Personen vom Selbstlernkurs.

Denn die Online-Coaching-Kunden haben einen höheren Kurspreis bezahlt, sich eingehender mit dem Kursthema befasst und sind vor allem ernsthaft gewillt und motiviert, das Ziel des Kurses zu erreichen.

Klar, denn es ist natürlich eine völlig andere Entscheidung, ob ich einen Selbstlernkurs für 30 Euro oder ein Online-Coaching für 450 Euro kaufe.

Wenn ich das Online-Coaching beginne, dann habe ich mir das genau überlegt, dann bin ich entschlossen und will das auch durchziehen.

Um übrigens „reif“ für Ihr Online-Coaching zu sein, muss ich als Kunde dafür vorbereitet werden, beispielsweise durch ein kostenfreies Probierprodukt (Freebie).10

Von den 20 TeilnehmerInnen, die also Ihr Online-Coaching buchen, sind höchstwahrscheinlich alle willens und bereit, bis zum Ende dran zu bleiben – und höchstwahrscheinlich schaffen das auch tatsächlich alle (obendrein, wenn Sie Ihren TeilnehmerInnen ermöglichen, in der eigenen Geschwindigkeit vorzugehen11).

Um diesem „höchstwahrscheinlich“ Rechnung zu tragen – irgendetwas kann ja immer passieren – nehmen wir gerne einen Teilnehmer aus dem Rennen. Der hat sich einfach im Thema getäuscht oder er musste mit privaten Problemen kämpfen oder was auch immer … so oder so, einer hat also abgebrochen.

Bleiben 19 TeilnehmerInnen, die bis zum Ende drangeblieben sind und die Kursinhalte auch tatsächlich anwenden.

Diese Quote sieht schon ganz anders aus:

95 % der Teilnehmer bringen ein Online-Coaching zu Ende.12

95 %, das ist Wirksamkeit. Das ist Konzentration aufs Wesentliche.

Das Wesentliche sind Ihre Kunden.

Die richtigen Kunden. Jene, die zu Ihnen passen und die Ihre Leistung auch wirklich brauchen und wünschen.

Sagen Sie „JA“ zu Ihren Kunden. Und ignorieren Sie den Rest. So trennen Sie die Spreu vom Weizen.13

So sind Sie wirklich effektiv.

So erreichen Sie die richtigen Menschen, so bewegen Sie die richtigen Menschen.

Achten Sie also erst darauf, effektiv zu sein und kümmern Sie sich danach um die Effizienz.

Denn wenn Sie höchst effizient in die falsche Richtung gehen … dann bleibt es die falsche Richtung.

Statt Ihre wertvolle Zeit und Energie mit Pseudo-Teilnehmern zu verschwenden, die es nicht wirklich ernst meinen, konzentrieren Sie sich auf die richtigen Kunden.

Denn so geben Sie Ihr Wissen wirksam weiter.

Genau dazu verhilft Ihnen Online-Coaching bzw. e-Mentoring.

Im nächsten Kapitel erfahren Sie die entscheidenden Grundgesetze der Online-Weiterbildung, die Sie hierbei beachten müssen.

Randbemerkung:

Das trifft übrigens ebenso auf das Thema Marketing zu:

Die meisten machen sich viel zu viele Gedanken über Suchmaschinen-Optimierung (SEO), Besucherzahlen und Klick-Raten, statt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, auf den eigentlichen Kunden bzw. den Verkauf („Conversion“ genannt).

Daher sind beispielsweise 100 Blog-/Newsletter-Abonnenten im Sinne der Wirksamkeit mehr wert als 5.000 Facebook-Likes und diese wiederum mehr als bloße 20.000 Seitenbesucher pro Monat.14

Statt möglichst viel oberflächliche Bewegung auf Ihrer Seite zu erzeugen, die letztlich aber wirkungslos verpufft, arbeiten Sie besser daran, die richtigen Kunden anzuziehen.

Es gilt also auch hier wie so oft: Qualität vor Quantität.

6 Nach Peter F. Drucker, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Effektivität

7 Siehe „Nutzen und Ertrag“ ab Seite 85.

8 „Doch in den USA läuten die Alarmglocken. Denn angeblich nur 3 Prozent der Teilnehmer führen einen Kurs zu Ende. […]“ aus https://monikabirknerfreedombusiness.de/sind-online-kurse-tot/

9 Später mehr dazu in „Der Produktpreis“ ab Seite 296.

10  Siehe „Das Freebie“ ab Seite 208.

11 Mehr dazu später u.a. in „Die 1zu1-Begleitung (e-Mentoring)“ ab Seite 113.

12 Ich würde sogar auf 99 % gehen; das hängt aber vom Marketing und vom Kurspreis ab, ob also die Zielkunden gut vorselektiert und vorbereitet wurden.

13 Weil dieses Thema so grundlegend wichtig ist, habe ich hierzu eine eigene Artikelserie verfasst, siehe http://www.vonSpreuUndWeizen.de

14 Mehr dazu im Kapitel „Content-Marketing“ ab Seite 285.