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Nr. 398

 

Krieg der Planeten

 

Datensuche im Archiv des Schreckens

 

von Marianne Sydow

 

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Nun, da Atlantis-Pthor mittels der neuen eripäischen Erfindung aus dem Korsallophur-Stau befreit werden konnte, kommt der »Dimensionsfahrstuhl« auf seiner vorprogrammierten Reise der Schwarzen Galaxis unaufhaltsam näher. Es gibt nichts, was die Pthorer und Atlan, ihr König, tun könnten, um den fliegenden Weltenbrocken abzustoppen und daran zu hindern, die Schwarze Galaxis zu erreichen – jenen Ort also, von dem alles Unheil ausging, das Pthor im Lauf der Zeit über ungezählte Sternenvölker brachte.

Wohl aber existiert die Möglichkeit, noch vor Erreichen des Zieles die gegenwärtige Situation in der Schwarzen Galaxis, die allen Pthorern unbekanntes Terrain ist, zu erkunden – und Atlan zögert nicht, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Ihm geht es darum, Informationen über den Gegner zu erhalten, mit dem sich die Pthorer bald werden messen müssen.

Der Informationssuche dient auch der neue Flug der GOL'DHOR. Mit Copasallior und Koratzo, den beiden Magiern von Oth, an Bord erreicht das goldene Raumschiff einen Sternenpulk, der das Archiv des Schreckens enthält. Bei ihren gefahrvollen Nachforschungen auf den Archivwelten werden die Magier zu Handlangern im KRIEG DER PLANETEN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Copasallior und Koratzo – Zwei Magier auf Datensuche.

Konterticket – Oberbaumeister von Maranyes.

Konvra – Copasalliors und Koratzos robotischer Bewacher.

Welewo – Ein geheimnisvoller Roboter.

1.

 

Die GOL'DHOR glitt in respektvoller Entfernung an der heißen gelben Sonne vorbei und nahm Kurs auf Maranyes, den zweiten Planeten des seltsamen Systems, in dem das Archiv des Schreckens untergebracht war. Bis jetzt war die GOL'DHOR sehr langsam geflogen. Die beiden Magier brauchten etwas Zeit, um sich von den Erlebnissen auf Carthillum, der Schwesterwelt von Maranyes, zu erholen.

Die beiden Planeten umkreisten ihre Sonne in gleichem Abstand, und die gemeinsame Umlaufbahn war nicht das einzige, was diese geheimnisvollen Welten miteinander verband. Als Copasallior, der Weltenmagier, den Kommandoraum im Kopfteil des goldenen Raumschiffs betrat, spürte er es deutlicher als je zuvor: Etwas schwang zwischen den beiden Planeten hin und her, wie ein unsichtbares Band. Die Geräte der GOL'DHOR konnten nichts orten, auch die Funkempfänger gaben nichts als das Rauschen und Knattern der Strahlung im sonnennahen Raum wieder. Trotzdem war da eine Verbindung. Copasallior starrte die Sonne an, deren grelles Licht von den Scheiben der Augenfenster auf ein erträgliches Maß gedämpft wurde. Schließlich wandte der Weltenmagier sich ärgerlich ab.

Er wandte sich einem der Pulte zu. »Ist Maranyes schon in Sichtweite?«, fragte er laut.

Noch vor kurzer Zeit hätte die GOL'DHOR ihm mit melodischer Stimme geantwortet. Jetzt blieb sie stumm, und der Weltenmagier registrierte es mit Wehmut. Atlan, der König von Atlantis, und alle, die mit der GOL'DHOR geflogen waren, sprachen geradezu verzückt von den wunderbaren Eigenschaften des Schiffes. Nur die Magier spürten, wie weit die GOL'DHOR noch immer von der einstigen Vollkommenheit entfernt war. Aber das Schiff erholte sich, und wenn genug Zeit verstrich, würde es auch wieder sprechen können.

Eines der Augenfenster verdunkelte sich, und ein blauer Punkt erschien auf der samtigen Fläche. Das musste Maranyes sein. Besorgt betrachtete Copasallior den Schwarm von winzigen, silbrigen Punkten, die den Planeten umgaben.

»Wächterstationen«, murmelte er. »Müssen wir uns schon wieder mit einem künstlichen Gehirn herumärgern?«

»Diesmal nicht«, sagte Koratzo vom Eingang her. »Die Kuppeln werden uns nicht aufhalten, denn dafür hat das Gehirn, das wir besiegen konnten, gesorgt.«

Copasallior seufzte.

»Am liebsten würde ich einfach nach Maranyes gehen und mir mit Gewalt die Daten holen, die wir brauchen«, brummte er missmutig.

»Wenn du meinst, dass wir auf diese Weise ans Ziel kommen«, meinte Koratzo gleichmütig, »dann versuche es doch.«

Copasallior sah den Stimmenmagier misstrauisch an.

Die Versuchung war groß.

Sie waren in Atlans Auftrag von Pthor aufgebrochen, um die im Archiv des Schreckens gespeicherten Daten zu rauben. In diesem Archiv, so hatte Sator Synk herausgefunden, wurden alle Informationen über Pthor gespeichert. Für den König von Atlantis waren zwei Komplexe besonders interessant: Pthors Besuche auf Terra, und die Informationen über die Schwarze Galaxis, die das Archiv zwangsläufig enthalten musste.

Bevor die Magier auf Carthillum landeten, hatte sich niemand so recht vorstellen können, wie das Archiv beschaffen war. Die Magier hatten mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass das Archiv eine Stadt war, die einen ganzen Kontinent bedeckte und deren Gebäude vollgestopft waren mit Datenspeichern. Zu allem Überfluss war das Archiv von Carthillum gestört. Es enthielt nichts mehr, was mit Pthor in Zusammenhang stand. Statt dessen waren die Speicher voll von unsinnigen Impulsen. Auf Carthillum lebten viele tausend Raumfahrer, die das Pech gehabt hatten, auf diesen Planeten verschlagen zu werden. Das Gehirn des Archivs, ständig auf der Suche nach Informationen, die es als Ersatz für die verlorengegangenen Daten von Pthor in die Speicher speisen konnte, saugte die Bewusstseinsinhalte der Unglücklichen auf und überließ diese dann den Robotern und den Carthillern, die ihm dienten. Wenn die bedauernswerten Opfer dieser robotischen Sammelwut sich halbwegs erholt hatten, wanderten sie erneut in die Kontaktstellen, um leergesaugt zu werden, und das wiederholte sich endlos, bis die Raumfahrer starben.

Carthillum war für die Vergangenheit von Pthor zuständig gewesen, ehe es aus unbekannten Gründen diesen Auftrag vergaß. Maranyes sollte Auskunft über die Zukunft des Dimensionsfahrstuhls geben können, über die Aufträge, die es im Namen der Schwarzen Galaxis ausführen sollte.

Die Magier hatten wenig Hoffnung, noch etwas von diesen Zukunftsdaten zu finden. Sie rechneten damit, dass auch das Archiv von Maranyes seine Funktionen nicht mehr zu erfüllen vermochte. Aber sie waren trotzdem nicht bereit, die Suche aufzugeben. Sie wussten bis jetzt praktisch nichts über die Schwarze Galaxis. Bei so viel Nichtwissen wurde jede Information wertvoll, auch wenn sie zunächst als völlig unwichtig erscheinen mochte.

»Fliege schneller!«, sagte Koratzo zu der GOL'DHOR, und das Schiff sprang förmlich vorwärts. Binnen einer Minute schwoll der blaue Punkt im Mittelpunkt der Sichtscheibe zu einem leuchtenden Ball an. Und dann waren sie nahe genug heran, um Einzelheiten erkennen zu können.

Sie flogen zwischen den Kuppeln der Wächter hindurch, die wie seltsame Zauberburgen im luftleeren Raum schwebten. Ungehindert gelangten sie in die Nähe des Planeten. Die GOL'DHOR schlug eine Kreisbahn ein, und die Magier betrachteten das zweite Ziel ihrer Reise.

»Fast wie Carthillum«, stellte Koratzo ohne sonderliche Überraschung fest. »Sogar die Formen der Kontinente gleichen sich im großen und ganzen.«

Die Kontinente waren meist mehr oder weniger rund. Dichte Wälder bedeckten das Land. Nur selten ragten kahle Gebirgszüge aus diesen Wäldern empor.

Nur ein Kontinent bildete eine Ausnahme.

Auf ihm gab es nichts als Gebäude aller Arten und Größen. Das Land, größer als ganz Pthor, war restlos zugebaut worden. In der Stadt von Carthillum hatten die Magier keinen grünen Halm mehr entdecken können, nicht einmal die sonst allgegenwärtigen Unkräuter und die tierischen Schädlinge vermochten sich in diesem Gebiet am Leben zu erhalten.

»Auf Maranyes dürfte es nicht besser aussehen«, stellte Copasallior nüchtern fest.

»Aber es gibt Leben dort unten«, behauptete Koratzo. »Intelligentes Leben.«

»Das hatten wir auf Carthillum auch.«

»Hier ist es anders. Es herrscht Hektik in dieser Stadt. Die Bewohner dort arbeiten wie die Besessenen.«

»Woran?«

Koratzo deutete schweigend auf das Fenster, und die GOL'DHOR reagierte sofort. Das Bild sprang den Magiern förmlich entgegen. Sie musterten verblüfft die Einzelheiten, die jetzt sichtbar wurden.

»Sie bauen«, sagte Copasallior nach einer Weile. »Wenn sie so weitermachen, müssen sie bald den nächsten Kontinent heimsuchen.«

Die Stadt von Maranyes platzte aus allen Nähten. Hatten auf Carthillum die Bauwerke noch in ordentlichen Reihen gestanden, mit schluchtartigen Straßen dazwischen, so bot sich hier ein Gewirr von Türmen, Hallen, Kuppeln und völlig abstrakt geformten Bauwerken den Blicken der staunenden Magier dar. Es war keine Spur von Systematik zu entdecken.

»Zeige uns das Landefeld!«, befahl Koratzo, und die GOL'DHOR brachte ein neues Bild auf die Sichtfläche.

»Zugebaut«, murmelte Copasallior düster. »Was hat das alles zu bedeuten?«

»Vielleicht muss das Archiv erweitert werden, weil die Daten von Carthillum hier untergebracht werden sollen«, meinte Koratzo hoffnungsvoll. »Es wäre doch denkbar. Man hat Carthillum aufgegeben und zieht alles auf Maranyes zusammen.«

Copasallior war überzeugt davon, dass die Lösung weniger logisch ausfallen würde, aber er schwieg. Er versuchte, auf dem ehemaligen Landefeld ein freies Plätzchen zu entdecken, auf dem die GOL'DHOR hätte landen können. Er fand schnell heraus, dass es hoffnungslos war.

»Versuchen wir es weiter draußen«, schlug der Weltenmagier vor.

Je länger sie über dieser ungeheuren Stadt schwebten, desto verwirrender fanden sie das Bild. Der ganze Kontinent quoll förmlich von Bauwerken über. Straßen waren in Bauplätze verwandelt, und so sich beim besten Willen kein freies Fleckchen mehr hatte finden lassen, da stockte man Gebäude auf. Von Flachdächern aus erhoben sich Pfeiler und Brücken, die hoch über der Stadt zu gigantischen Plattformen zusammenliefen. Auf den Plattformen bewegten sich winzige Pünktchen – die Baumeister dieser erstaunlichen Stadt. Andere Punkte huschten schnell über die Brücken und durch das Innere der Pfeiler – Fahrzeuge, die Material und Arbeiter heranschafften. An einigen Stellen erhoben sich von den Plattformen bereits neue Pfeiler und Brücken.

»Als ob sie bis an die Grenzen der Atmosphäre weiterbauen wollten«, murmelte Copasallior erschüttert.

»Irgendwann wird ihnen das Baumaterial ausgehen«, hoffte Koratzo. Den beiden Magiern, die das einsame, abgeschiedene Leben in ihren Bergen liebten, kam diese Stadt wie ein einziger Albtraum vor.

»Sie werden schon für Nachschub sorgen«, versicherte der Weltenmagier grimmig.

Und das taten sie wirklich.

Die GOL'DHOR liefert den Magiern Bilder von den Küsten des Stadt-Kontinents. Da sahen sie die riesigen Fahrzeuge, die auf das Meer hinausfuhren und an schwimmenden Plattformen anlegten. Gewaltige Maschinen standen dort, und man brauchte keine besonderen technischen Vorkenntnisse, um zu erkennen, was sich auf den schwimmenden Inseln abspielte: Die Baumeister von Maranyes plünderten den Meeresboden. Alles, was die Saugrohre und Schürfgeräte nach oben beförderten, wanderte in die Transporträume der riesigen Schiffe und wurde in die Stadt gebracht.

»Verrückt«, lautete Copasalliors kurzer Kommentar.

»Warten wir es ab«, empfahl Koratzo. »Das Archiv von Maranyes ist immerhin noch sehr lebendig. Landen wir also und sehen wir uns die Speicher an.«

Copasallior warf dem Stimmenmagier einen amüsierten Blick zu.

»Falls wir sie in diesem Chaos finden«, murmelte er. »Kannst du wenigstens von hier aus schon herausfinden, warum diese Wesen so ungeheuer tüchtig sind?«

Koratzo seufzte.

»Nein«, gab er zu. »Das ist unmöglich. Dort ist eine Plattform, auf der die GOL'DHOR Platz finden könnte. Versuchen wir es?«

Die GOL'DHOR senkte sich gehorsam dem Stadt-Kontinent entgegen. Die Wesen, die auf der für die Landung vorgesehenen Plattform arbeiteten, bemerkten das goldene Raumschiff nicht, da es sich völlig lautlos bewegte.

»Halt!«, sagte Copasallior nervös. Gleichzeitig drückte er auf einen Knopf.

Die GOL'DHOR schwebte wie ein schimmerndes Insekt etwa hundert Meter über der Plattform. Unglücklicherweise stand die Sonne tief, so dass nicht einmal der Schatten des Schiffes die Baumeister warnen konnte.

»Du musst sie vertreiben, Koratzo«, meinte der Weltenmagier besorgt.

Koratzo sah zweifelnd auf die Plattform hinab. Auf seinen Befehl hin lieferte ihm die GOL'DHOR ein Bild, das einen der Bauarbeiter deutlich genug zeigte.

Und das war die zweite Überraschung.

Die Wesen, die Maranyes offenbar in eine einzige Stadt zu verwandeln gedachten, sahen genau aus wie die Diener des Archivs von Carthillum – die sichtbaren Diener, jene also, die die Magier kurzerhand »Carthiller« getauft hatten.

»Worauf wartest du noch?«, fragte Copasallior unwillig. »Ihre Sprache beherrschst du. Warum sollen die hier anders sprechen als ihre Artgenossen von Carthillum?«

»Wenn sie uns als Magier erkennen ...«

»Unsinn!«, sagte Copasallior grob. »Antimagische Schiffe besitzen meistens etwas, das man Außenlautsprecher nennt. Rede – ich garantiere dir, dass sie sich über den Ursprung der Stimme, die sie hören, keine Sekunde lang den Kopf zerbrechen werden.«

Gleichzeitig senkte er den Kopf, damit Koratzo sein Gesicht nicht sehen konnte. Für den Stimmenmagier musste es schlimm genug sein, wenn man seine »Überstimme« mit einem antimagischen Lautsprecher verglich.

Als Copasallior wieder aufsah, rannten die Carthiller auf der Plattform bereits nach allen Seiten davon. Copasallior wunderte sich überhaupt nicht darüber, dass er von Koratzos Botschaft nichts vernommen hatte. Der andere konnte seine Stimme überallhin senden, nicht nur durch den Raum, sondern sogar durch die Zeit. Das war schließlich seine Magie.

Schweigend drückte Copasallior auf einen Knopf, und die GOL'DHOR sank leicht wie eine Feder der Plattform entgegen.

 

*

 

Die Carthiller – die Magier blieben bei dieser Bezeichnung – ließen sich durch die Landung des goldenen Raumschiffs keineswegs in Angst und Schrecken versetzen. Sie hatten die Plattform geräumt, aber als die GOL'DHOR gelandet war, kehrten sie sofort zurück.

Darüber wunderten sich die Magier allerdings nicht, denn ihr Raumschiff sah wirklich nicht furchteinflößend aus. Die GOL'DHOR war im Gegenteil so schön, dass jeder sie bewundern musste. Befremdend fanden Copasallior und Koratzo das Verhalten der Baumeister von Maranyes erst, als die meisten Carthiller sich umgehend den Arbeiten zuwandten, die sie für die Landung der GOL'DHOR unterbrochen hatten. Nur eine kleine Gruppe von sechs Carthillern marschierte geradewegs auf die GOL'DHOR zu. Und von denen eilte auch noch die Hälfte an dem Schiff vorbei und stürzte sich eifrig auf ein Gewirr von Metallteilen, das in geringer Entfernung auf seine Verarbeitung wartete.

»Ein seltsames Völkchen«, murmelte Copasallior. Er zog den winzigen Übersetzer aus einer Falte seines Gewands. Das Gerät hatte ihm auf Carthillum ein Wesen namens Sisil überreicht.

Die Carthiller standen zu dritt vor der GOL'DHOR und warteten geduldig. Sie hatten die Magier natürlich längst gesehen, denn das Raumschiff war durchsichtig. Als Koratzo und der Weltenmagier zur Schleuse gingen, beeilten sich die Carthiller, in die Nähe des Ausstiegs zu gelangen.

Copasallior, der durch die schimmernden Wände jede Bewegung der Fremden verfolgte, verwünschte die Tatsache, dass er die Mimik der Fremden nicht zu durchschauen vermochte.

»Was geht in den Kerlen vor?«, fragte er beunruhigt.

»Sie freuen sich«, erwiderte Koratzo lakonisch.

»Worüber denn?«

»Du wirst es gleich erfahren.«

Die Schleuse öffnete sich, und sie schritten über die goldgläserne Rampe nach draußen.

Ihr erster Eindruck von der Archivwelt Maranyes war ausgesprochen negativ. Diese Welt stank fürchterlich. Schlimmer noch: Dieser Gestank war nicht natürlichen Ursprungs. Er war antimagisch. Er kam aus den Rohren und Trichtern, die aus all den Maschinen und aus dem Boden der Plattform selbst hervorragten.

Zweitens war Maranyes laut. Ein unaufhörliches Dröhnen und Hämmern lag in der Luft.

Der Gestank und der Lärm irritierten die beiden Magier. Gegen Einflüsse dieser Art halfen selbst magische Sperren nur wenig. Und sie wagten es nicht einmal, solche Sperren zu errichten. Auf Carthillum waren sie einer Macht begegnet, die magische Impulse anzupeilen vermochte. Auf diese Weise hatte man die Eindringlinge fast doch noch gefasst. Das Risiko war ihnen zu hoch. Um keinen Preis der Welt wollten sie hier auf Maranyes ihre Karten zu früh aufdecken.

Sie blieben vor den drei Carthillern stehen. Die Fremden sahen den Dienern des anderen Archivs tatsächlich erstaunlich ähnlich. Aber es gab Abweichungen.

Die Carthiller waren ziemlich klein, alle unter eineinhalb Meter groß. Sie hatten eine geschuppte Haut und flache Köpfe, einen seltsamen Doppelhals, der in der Mitte gespalten war, und dürre Arme, an deren Enden kraftlos wirkende Lappenhände baumelten. Am Rand der Köpfe saßen acht Sinnesorgane, alle kugelförmig und unterschiedlich gefärbt. Oben auf dem Schädel gab es noch eine Reihe von beulenförmigen Auswüchsen. Die Wesen waren mit Anzügen bekleidet, die aus einem künstlichen Material bestanden und aus Platten zusammengesetzt waren.