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Nr. 429

 

Expedition der Magier

 

Auf der Suche nach einer verlorenen Spur

 

von Marianne Sydow

 

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Nachdem Atlantis-Pthor, der Dimensionsfahrstuhl, in der Peripherie der Schwarzen Galaxis zum Stillstand gekommen ist, hat Atlan die Flucht nach vorn ergriffen.

Nicht gewillt, untätig auf die Dinge zu warten, die nun zwangsläufig auf Pthor zukommen werden, fliegt er zusammen mit Thalia, der Odinstochter, die Randbezirke der Schwarzen Galaxis an und erreicht das so genannte Marantroner-Revier, das von Chirmor Flog, einem Neffen des Dunklen Oheims, beherrscht wird.

Dort, von Planet zu Planet eilend und die Geheimnisse der Schwarzen Galaxis ausspähend, haben Atlan und seine Gefährtin schon so manche tödliche Gefahr gemeinsam bestanden – bis der Planet Dykoor zu Thalias Grab wurde.

Doch auch nach Thalias Tod geht für den Arkoniden die kosmische Odyssee weiter. Nach kurzem Aufenthalt auf Säggallo, der Residenz Chirmor Flogs, und einem Zwischenspiel auf dem Planeten Ghyx erreicht Atlan den so genannten Stern der Läuterung und stößt dort auf ein grauenvolles Geheimnis der Schwarzen Galaxis.

Etwa zur selben Zeit machen sich ein paar prominente Bewohner von Pthor daran, Atlans Spur, die sie aus der »Ortung« verloren haben, wiederzufinden – und es kommt zur EXPEDITION DER MAGIER ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Axton, Koy, Kolphyr und Fenrir – Die vier Flüchtlinge finden Asyl bei den Magiern von Oth.

Koratzo – Der Stimmenmagier besucht eine fremde Welt.

Glyndiszorn – Der Knotenmagier schützt seine Heimat.

Copasallior – Oberster Magier von Oth.

Caddin und Tarravin – Zwei schiffbrüchige Scuddamoren.

1.

 

Hinter ihnen ging die Welt unter – so jedenfalls schien es ihnen. Keine fünf Meter von ihnen entfernt brannte ein Feuer, das zu heiß war, als dass es Rauch und Flammen hätte erzeugen können. Die Welt jenseits der Grenze schien nur aus einer grellweißen Gluthölle zu bestehen, die von blauen und gelben Blitzen durchzuckt wurde.

Vor ihnen aber lag ein paradiesisch schönes, kleines Tal. Steile Felsen ragten dahinter auf, Bäche sprudelten über die Steine, und über bunten Blüten tanzten metallisch schimmernde Insekten. Wäre nicht dieses unnatürliche, viel zu helle Licht gewesen, so hätten sie glatt vergessen können, wie knapp sie dem Tode entronnen waren.

»Phantastisch!«, sagte einer der drei Männer, die am Rand des Tales standen.

Auf den ersten Blick war er derjenige in dieser Gruppe, der am wenigsten Aufsehen erregte: Ein junger Mann, schlank und hochgewachsen, mit schulterlangem, dunkelbraunem Haar und braunen Augen. Seine Gefährten sahen entschieden exotischer aus. Der eine maß um die eineinhalb Meter, war auf eine fast kindlich wirkende Weise rund und wohlgenährt und besaß ein unglaublich runzliges Gesicht, das nicht zu seinem Körper passen wollte. Auf seiner Stirn saßen zwei fühlerähnliche Auswüchse von dunkelblauer Farbe, an deren Ende kugelförmige Verdickungen saßen. Der kleine Mann trug sein graues Haar kurzgeschoren und besaß einen enormen, silbergrauen Schnurrbart, der von seinem Mund überhaupt nichts mehr sehen ließ. Direkt neben dem Kleinen stand ein Wesen, das aus einem Albtraum zu stammen schien, ein Riese von knapp zweieinhalb Metern Höhe, breit und massig gebaut, völlig unbekleidet und mit grünlich schimmernder, an gebrochenes Glas erinnernder Schuppenhaut. Wer allerdings auf das Gesicht des Riesen blickte, dem verging leicht der nötige Respekt, denn das lachende Froschmaul, die kleine, platte Nase und die hervorstehenden Glubschaugen reizten eher zum Lachen als zum Davonlaufen.

Aber das alles waren Äußerlichkeiten, und wer sich intensiver mit den drei Männern befasste, der musste wohl oder übel zu dem Schluss gelangen, dass der junge Mann, so normal er auch aussehen mochte, das rätselhafteste Mitglied dieser kleinen Gruppe war, denn was gab es Merkwürdigeres als einen Geist, der einen fremden Körper bewohnte und beherrschte?

Übrigens gehörte noch jemand zu dieser Gruppe, ein riesiger, grauer Wolf, den gerade in diesem Augenblick die Geduld mit den drei Männern verließ: Er löste sich mit einem schnellen Satz von der Seite des grünhäutigen Riesen und jagte lautlos, wie ein grauer Schatten, quer durch das Tal. Vermutlich hatte er Beute gewittert, und er dachte nicht daran, sich einen nahrhaften Happen entgehen zu lassen, nur weil seine Begleiter wie gebannt dazustehen beliebten, das Inferno im Rücken und das Paradies vor Augen. Sicher hatte auch der Wolf mitbekommen, dass sie im buchstäblich letzten Augenblick dem Tode entronnen waren, aber dieses Wissen belastete das halbintelligente Wesen nicht weiter.

»Ob da wirklich nichts durchkommen kann?«, fragte der Kleine mit den Hörnern auf der Stirn. Er deutete dabei nach hinten, wagte aber nicht, sich umzudrehen und in die tobende Glut zu schauen.

»Keine Ahnung«, murmelte der junge Mann und zuckte in typisch terranischer Manier mit den Schultern. »Ich hoffe nur, die Magier wissen, was sie tun. Wenn sie mit einem solchen Angriff gerechnet haben, dann konnten sie vielleicht auch dafür sorgen, dass ihr Schutzschirm stark genug ausfiel. Warten wir es also ab.«

»Ich möchte wissen, wo die Kerle bleiben«, beschwerte sich der grüne Riese mit einer unglaublich hellen Stimme. »Erst retten sie uns, indem sie uns hier herein holen, und dann lassen sie sich nicht blicken. Merkwürdige Leute sind das!«

»Man darf sie nicht mit normalen Maßstäben messen«, erklärte der Kleine nachsichtig. »Ich denke, sie werden sich melden, sobald sie Zeit dazu haben.«

Sie hörten den Wolf triumphierend heulen und entdeckten ihn wenig später, wie er aus einem Gebüsch hervortrabte, die wohlverdiente Beute zwischen den Zähnen. Er hatte ein hirschähnliches Tier erwischt, dessen Fell blau und gelb gesprenkelt war. Der Wolf legte seine Beute neben dem nächsten Bach auf den Boden, blickte kurz zu den drei Männern hinüber und stieß einen kurzen, scharfen Laut aus.

»Mir scheint, er will mit uns teilen«, sagte der junge Mann lächelnd. »Gehen wir zu ihm, sonst ist er am Ende noch beleidigt.«

Der da sprach, war kein anderer als Sinclair Marout Kennon, der USO-Spezialist, der wohl ein seltsames Verhältnis zu seinem Originalkörper haben musste, denn wer außer ihm konnte schon von sich sagen, dass er jene fleischliche Hülle, in der er geboren worden war, bereits dreimal verloren und zweimal wiedergefunden hatte?

Jetzt jedenfalls steckte er im Körper Grizzards, während der Geist dieses Mannes in Kennons eigenen, missgestalten Körper geschlüpft war – was Grizzard überhaupt nicht gefiel. Er hatte nichts unversucht gelassen, um Kennon wieder in seinen richtigen Körper zurückzujagen, aber es war ihm nicht gelungen, und so verfolgte er den vermeintlichen Körperdieb mit seinem Hass. Solange Grizzard in dem verkrüppelten Zwergenkörper lebte und ihm die Porquetor-Rüstung Kraft und Schnelligkeit verlieh, war Kennon seines Lebens nicht sicher.

Es hat alles seine Vorteile, dachte Kennon, während er über die Wiese ging. Durch den Schutzschirm der Magier kann Grizzard mir nicht folgen. Vielleicht lässt er sich sogar zu dem Schluss verleiten, dass ich durch den Angriff der Scuddamoren ums Leben gekommen bin. Dann wird er die Suche aufgeben. Wenn ich nur eine Gelegenheit hätte, Pthor zu verlassen!

Im Grund seines Herzens schämte er sich dieser Gedanken. Es war nicht seine Art, feige davonzulaufen. Aber er saß in der Zwickmühle, denn die Sucht nach dem Leben – einem lebenswerten Leben – war stärker als alle moralischen Bedenken. Ihm war klar, dass niemand ihn in diesem Punkt wirklich verstehen würde, und darum vermied er es, mit seinen Gefährten über dieses heikle Thema zu sprechen.

Er beobachtete die beiden anderen aus den Augenwinkeln heraus.

Koy, der Trommler, strebte mit schnellen Schritten dem Bach entgegen und hatte dabei ein gewisses Leuchten in den Augen. Sein Bart bebte förmlich in freudiger Erwartung. Es war lange her, dass sie sich eine längere Rast hatten gönnen dürfen, noch länger, dass sie einen vernünftigen Braten zwischen die Zähne bekommen hatten. Solange die Scuddamoren hinter ihnen her gewesen waren, hatten sie es nicht gewagt, ein Feuer zu entzünden.

Kolphyr, der grüne Riese, wirkte viel gelassener als der kleine Mann mit den Hörnern auf der Stirn. Das war kein Wunder, denn der Dimensionsforscher aus dem Volk der Bera nahm niemals etwas zu sich. Dem Terraner war es ein Rätsel, auf welche Weise das Antimateriewesen sich überhaupt am Leben erhielt, aber er fragte Kolphyr nicht danach, denn ein vages Gefühl sagte ihm, dass dieses Thema tabu für den freundlichen Riesen sei.

Fenrir, der Wolf, rührte seine Beute nicht an, sondern wartete geduldig, bis die drei Männer bei ihm waren. Koy beugte sich zögernd zu dem toten Pseudohirsch herab.

»Darf ich?«, fragte er unsicher.

Fenrir zog in einer unnachahmlich arroganten Weise die Lefzen hoch, stand auf, streckte sich und trabte schweifwedelnd zum Bach, um zu trinken. Er und Koy waren nicht die besten Freunde. Sie hatten sich mittlerweile aneinander gewöhnt, und die Zeit, da Fenrir bei jeder Bewegung des Trommlers zu knurren begann, war längst vorbei. Aber ein Rest des alten Misstrauens schien den Wolf noch immer zu beseelen. Wahrscheinlich lag es daran, dass Koy erstens ein Androide war und zweitens über eine Waffe verfügte, die dem Wolf immer unheimlich bleiben würde: Die Broins, die Fühler auf dem Kopf des Trommlers, erzeugten Vibrationen, die alles zerstörten, worauf Koy diese merkwürdige Kraft lenkte. Fenrir bevorzugte Leute, die mit Schwertern und Spießen umzugehen pflegten, denn das waren Waffen, die er einzuschätzen wusste. Koys seltsame Trommelei ging dem Wolf auf die Nerven.

Koy brach das erlegte Tier auf, und Kennon begab sich unterdessen auf die Suche nach einer ausreichenden Menge Holz. Kolphyr setzte sich zu Fenrir an den Bach und starrte ab und zu nach oben, wo es über dem Schutzschirm immer noch glühte und waberte. Atzbäll und seine Scuddamoren-Krieger schienen fest entschlossen zu sein, die ganze Barriere von Oth zu zerstören und sie notfalls sogar von Pthor abzutrennen. Obwohl Kolphyr schon einige Erfahrungen mit magischen Kräften gemacht hatte, war ihm die Angelegenheit ein wenig unheimlich. Er wusste, dass die Magier mit Mitteln arbeiteten, die mit Zauberei nichts zu tun hatten. Er selbst war Dimensionsforscher und stammte von einer Welt, deren Naturgesetze einen Terraner in den Irrsinn getrieben hätten. Darum war Kolphyr wohl am ehesten in der Lage, etwas vom Wesen der pthorischen Magie zu erfassen. Aber angesichts der gewaltigen Kräfte, die jenseits des Schutzschirms tobten, fragte er sich doch, ob die Magier imstande waren, dieses Spiel durchzuhalten.

»Wir sollten nach ihnen suchen!«, sagte er zu Koy, als der Trommler ans Wasser kam, um sich das Blut von den Händen zu waschen.

»Du meinst die Magier?«, fragte Koy. »Glaube mir, es hat keinen Sinn, ihnen nachzulaufen. Sie haben uns hereingeholt, also waren sie daran interessiert, uns zu retten. Das lässt mich hoffen, dass sie auch mit uns Kontakt aufnehmen werden, aber sicher ist das nicht. Wir können vorerst gar nichts tun.«

Kennon war mit der ersten Ladung Holz zurückgekehrt und hatte Koys Bemerkung gehört.

»Warst du schon mal in der Barriere?«, fragte er den Trommler.

»Ja«, erwiderte Koy zögernd. Er schüttelte sich und sah zu den gewaltigen Bergen auf. »Aber das ist lange her. Ich möchte nicht darüber sprechen.«

»Nur eine Frage!«, sagte Kennon. »Haben die Magier Grund, dich zu hassen?«

»Du meinst, wegen meiner früheren Tätigkeit?« Koy schüttelte heftig den Kopf. »Ich habe niemals einen Magier jagen müssen. Jedenfalls nicht in der Großen Barriere. Die, die hier leben, ziehen es vor, Verräter aus ihren eigenen Reihen selbst zu bestrafen.«

Aber er wich Kennons Blicken dabei aus.

Das kann ja heiter werden!, dachte der Terraner betroffen. Er spürte, dass etwas nicht in Ordnung war, aber er wusste auch, dass es wenig Sinn hatte, den Trommler mit Fragen zu bedrängen. Er trug das Holz zu einem sandigen Flecken in der Nähe des Baches und machte sich daran, den Braten vorzubereiten. Koy kam und half ihm dabei. Fenrir holte sich seinen Anteil und streckte sich zufrieden nahe dem Feuer aus.

Von den Magiern sahen und hörten sie noch immer nichts.

 

*

 

Den Magiern war natürlich bekannt, dass die drei Männer und der Wolf durch den Schirm gelangt waren und nun ungeduldig darauf warteten, dass jemand zu ihnen kam. Schließlich hatte Glyndiszorn höchstpersönlich auf Copasalliors Geheiß eine Lücke in dem Schirm geschaffen, und dieser Tat war eine heftige Diskussion vorausgegangen, an der sich sehr viele Magier beteiligten. Im allgemeinen waren die Bewohner von Oth auch nicht halb so überheblich und abweisend, wie man es ihnen in weiten Teilen Pthors nachsagte. Zwar waren sie – bis auf wenige Ausnahmen – von Natur aus Einzelgänger, die einen Besucher lieber gehen als kommen sahen, aber sie kannten doch die Gesetze der Gastfreundschaft und achteten sie normalerweise, denn allein dadurch konnten sie sich eine Menge Ärger ersparen, der sich negativ auf ihre Arbeit ausgewirkt hätte.

Wenn die drei Fremden trotzdem noch immer verlassen in dem kleinen Tal saßen, dann also nicht, weil die Magier zu arrogant waren, sich ihrer anzunehmen. Ganz im Gegenteil. Die Lage war ganz einfach so, dass die Magier sich durch den unerwarteten Besuch in die Ecke gedrängt fühlten.

»Früher oder später musste es so kommen«, sagte Copasallior düster und vermied es, Glyndiszorn dabei anzusehen. Der Knotenmagier pflegte allergisch gegen Vorwürfe zu sein, und der Weltenmagier wollte um jeden Preis die Ruhe in der Barriere bewahren. Die Lage draußen war zu schlimm, als dass man sich in Oth internen Streitigkeiten widmen durfte.

»Hätte Atlan die Bedeutung der Großen Plejade gekannt«, wisperte eine Stimme in den Gedanken der versammelten Magier, »so hätte er alles getan, um sie bei sich zu behalten.«

Copasallior warf dem Traummagier, der diesen Kommentar abgegeben hatte, einen finsteren Blick zu. Kolviss hatte mehrfach dafür plädiert, mit vereinten Kräften einen direkten Weg für den König von Atlantis zu schaffen. Er war mit diesem Vorschlag nicht durchgedrungen, und das hatte gute Gründe.

Atlan hatte sich weit von Pthor entfernt. Dass Glyndiszorn seine Spur überhaupt hatte aufnehmen und bis vor kurzem verfolgen können, war nur der Großen Plejade zu verdanken. Diese rätselhafte Marmorkugel strahlte etwas aus, das auf die positiven Kräfte der Magie wie ein Leuchtfeuer wirkte. Die Plejade schien förmlich zu schreien: »Seht her, hier bin ich, ich, das Licht der Freiheit!«, und dieser Ruf überwand mühelos riesige Entfernungen. Auch jetzt konnte der Knotenmagier eine Art Tunnel schaffen, durch den man die Große Plejade und das, was sich in ihrer Umgebung abspielte, beobachten konnte. Solange Atlan die steinerne Kugel bei sich trug, war es kein Problem gewesen, ihm zumindest optisch zu folgen. Aber auf dem Planeten Cyrsic hatte Atlan die Große Plejade opfern müssen, um seinen Zellaktivator zurückzubekommen. Und seitdem war die Verbindung abgerissen.

Theoretisch wäre es die ganze Zeit über möglich gewesen, den Tunnel zu erweitern, so dass man nicht mehr nur Bilder, sondern auch einen Arkoniden hindurchziehen konnte. Die Kraft, die von der Großen Plejade ausging, hätte ein solches Vorhaben erleichtert, so dass die Belastung für die Magier gering ausfiel.

Die Frage war nur, ob man Atlan einen Gefallen damit getan hätte.

»Nein«, sagte Copasallior, als er mit seinen Gedanken an diesem Punkt angelangt war. »Das Risiko war zu hoch, und das weißt du auch, Kolviss. Atlan ist auf der richtigen Spur. Wenn überhaupt jemand eine Chance hat, in der Schwarzen Galaxis etwas auszurichten, dann ist es der König von Atlantis. Ihn zurückzuholen hätte bedeutet, dass wir alle Hoffnungen zerstören mussten.«

»Besser ein paar Hoffnungen zerstören, als den Arkoniden sterben lassen!«, wisperte Kolviss' Gedankenstimme ärgerlich.

»Er wird nicht sterben«, widersprach Copasallior heftig. »Kehren wir zu dem zurück, was uns hier zusammengeführt hat. Ihr wisst, worum es geht. Diese drei Männer sind Atlans Freunde. Sie kommen nicht hierher, um persönlich Hilfe zu finden, sondern sie wollen, dass wir dem Land und ihrem Freund beistehen. Aber sie machen sich naturgemäß falsche Vorstellungen. Für Pthor können wir im Augenblick gar nichts tun. Jede aktive Gegenwehr würde nur dazu führen, dass die Scuddamoren noch härter zuschlagen. Möglicherweise kämen sie sogar auf die Idee, ganz Pthor zu vernichten, weil das Land in diesem Zustand für den Dunklen Oheim ohnehin wertlos geworden ist. Es reicht, wenn wir hier in der Barriere bleiben und den Scuddamoren durch unsere bloße Existenz vor Augen führen, dass sie ihr Ziel noch lange nicht erreicht haben.«

»Pthor ist im Augenblick unwichtig«, stimmte Breckonzorpf zu, und er schüttelte dabei verächtlich seine goldene Mähne. »Abgesehen davon gibt es einige Leute, die eine Lehre verdient haben. Besonders den Söhnen Odins kann es nicht schaden, wenn die Scuddamoren ihnen tüchtig auf die Finger klopfen. Als sie sich vor der FESTUNG hinstellten und Atlan als einen Verräter bezeichneten, hätte ich ihnen am liebsten Blitz und Donner auf den Hals gehetzt.«

»Die Söhne Odins sind blinde Narren«, ließ Parlzassel sich vernehmen. »Was ist nun mit Atlan? Suchen wir nach ihm?«

»Natürlich suchen wir«, sagte Copasallior ruhig. »Glyndiszorn wird morgen einen Tunnel öffnen, und Koratzo wird mit ein paar Leuten nach Cyrsic gehen.«

»Ist das die Welt, auf der die Spur abbrach?«

»Ja, Parlzassel.«

»Ich möchte mitgehen!«, verkündete der Tiermagier.

Copasallior warf Koratzo einen schnellen Blick zu. Der Stimmenmagier verzog das Gesicht.