image

Impressum

© 1976/2015 Pabel-Moewig Verlag KG,

Pabel ebook, Rastatt.

ISBN: 978-3-95439-425-8

Internet: www.vpm.de und E-Mail: info@vpm.de

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

1.

Sabreras’ Hütte war nur noch ein schwärzliches Gerippe in den höher und höher leckenden Flammen. Wie heißes Blei schmolzen die letzten Reste des Baus dahin, krümmten sich und stürzten mit Knistern und Knacken in sich zusammen. Der Feuerschein war ein Fanal in der Nacht Er erhellte die steile Wand des Talkessels und zeichnete geisterhafte Muster darauf. Die Urwaldbäume hockten da wie stumme Riesen, die abwartend dem Prasseln der Flammen und dem Rufen der Männer lauschten.

Hasard stand in steifer Haltung vor dem Munitionsdepot der Spanier. Sein Triumphgefühl war empfindlich geschwächt worden. Ihm war zumute, als habe man ihm soeben einen Faustschlag ins Gesicht verpaßt.

Denn – bei allem Erfolg der Befreiungsaktion – Sebreras, der verbrecherische Kommandant und Ausbeuter der Smaragdmine, hatte während des Kampfes das Weite gesucht. Niemand hatte ihn stoppen können. Ja, er war entwischt, ohne daß die Seewölfe und ihre Freunde es auch nur bemerkt hatten.

„Verfluchter Mist“, sagte Hasard leise. „Das hätte uns nicht passieren dürfen.“ Er blickte zu Siri-Tong, die neben ihm stand. „Aber wir fassen den Hund noch, das schwöre ich dir. Und auch die wertvolle Smaragdkrone der Chibchas holen wir uns wieder.“

„Wir müssen sofort aufbrechen, wenn wir ihn noch einholen wollen“, erwiderte die Rote Korsarin. Mut und unbeugsamer Stolz sprachen aus ihrem Blick. Auch Sabreras hatte sie nicht unterwerfen können. Obwohl er sie mit einem Messer bedroht hatte, konnte sie ihn überrumpeln.

Hasard blickte in den verfilzt und undurchdringlich wirkenden Wildwuchs des Busches. Grübelnd zog er die Unterlippe zwischen die Zähne, schüttelte dann den Kopf und sagte: „Zu Land kriegen wir ihn ohnehin nicht mehr. Das ist Tatsache.“

„Und? Meinst du damit etwa, daß er den natürlichen Hafen erreicht, in dem die Smaragdschiffe ankern?“

„Ja.“

„Himmel, Hasard, das hört sich aber entmutigend an“, sagte sie. „Gibst du etwa auf?“

Gewiß, er hatte sich nach dem Ausbruch aus der Höhle und dem Kampf plötzlich unglaublich müde und ausgelaugt gefühlt. Aber das war nur ein Moment gewesen. Aber das war vorbei. Er hob den Kopf, sah sie an und grinste. „Ich gebe mich nur keinen falschen Hoffnungen hin. Auf See haben wir bestimmt mehr Aussichten, Sabreras auch wirklich zu stellen. Das Wasser ist unser Element.“ Er beschrieb eine Gebärde zum Urwald hin. „Nicht der Dschungel, in dem der Spanier garantiert rascher vorankommt als wir.“

„Dann beeilen wir uns doch wenigstens“, forderte Siri-Tong, und ihre dunklen Augen blitzten den Seewolf an.

Hasard ging zu seinen Männern. Sie hatten sich auf dem Platz zwischen den Hütten versammelt und blickten auf die toten und verwundeten spanischen Soldaten zu ihren Füßen. Die Chibcha-Indianer wollten die Männer, die sie so furchtbar geknechtet und gequält hatten; bespucken und mit den Füßen treten. Aber Carberry stellte sich mitten zwischen sie und breitete die Arme aus.

„Laßt das!“ rief er in seinem holprigen Spanisch. „Haltet euch zurück. Hölle und Teufel, es hat doch keinen Sinn, daß ihr eure Wut jetzt noch an ihnen auslaßt!“

Es war ein kurzer und heftiger Kampf gewesen, der an Dramatik wohl kaum zu übertreffen war. Praktisch ohne Waffen hatten sich die Seewölfe von ihren Ketten befreit und auf die Spanier gestürzt – und wenn Ferris Tuckers großartige „Höllenflasche“ nicht unter den heranstürmenden Wachtposten explodiert wäre, hätte die ganze Sache ziemlich übel ausgehen können.

Hasard und seine Männer hatten auch die Siri-Tong-Piraten befreien können. Unterdessen hatten sich auch die Chibchas, diese armen Teufel, von ihren Elendslagern im Freien aufgerafft und den weißen Mitgefangenen angeschlossen.

Das war ein Fehler der Spanier gewesen. Sie hatten die Indianer unterschätzt und sie nicht einmal mehr in Ketten gelegt, weil sie geglaubt hatten, sie seien durch die Fronarbeit zu Tode erschöpft.

Die Chibchas waren zu wandelnden Skeletten abgemagert, aber der Haß in ihnen war ein glimmender Funke, der unversehens zur Flamme aufschießen konnte. So hatten die Spanier sich plötzlich einer Übermacht gegenüber gesehen. Als die Sklaven dann auch noch Schußwaffen an sich gerissen hatten, war die Partie so gut wie entschieden gewesen.

Siri-Tong hatte sich zur selben Zeit aus dem zudringlichen Griff von Sabreras befreit, dessen Hütte fluchtartig verlassen und war zwischen die Fronten geraten. Die Öllampe, die sie in der Hütte umgerissen, und das Talglicht, das sie auf Sabreras geschleudert hatte, hatten das Feuer entfacht.

Der Seewolf hatte eigentlich das Munitionsdepot in die Luft sprengen wollen, inzwischen aber eingesehen, daß er die von den Spaniern gehorteten Waffen, das Pulver und das Blei noch gut gebrauchen konnte.

Dies war der kurze Abriß des Kampfes, der nur Minuten gedauert hatte. Inzwischen schwiegen die Beutewaffen. Ruhe war eingetreten. Carberry schaffte es tatsächlich, die Chibchas dazu zu bringen, daß sie die Feinde nicht weiter mißhandelten.

Er sah sich die am Boden liegenden Soldaten an und dann brüllte er plötzlich: „Schockschwerenot, dieser Sargento ist uns durch die Lappen gegangen! Dieser elende Galgenstrick und Lumpenhund!“

Hasard steuerte auf ihn zu. Die Männer wichen zurück und gaben eine Gasse frei, durch die er hindurch konnte.

„Der Sargento also auch“, sagte Hasard. „Da haben sich die beiden Richtigen gefunden.“

Carberry sah ihn entgeistert an. „Was denn, wie denn? Mann, Hasard, ich meine, Sir – ist etwa noch jemand ausgerissen?“

„Du merkst aber auch alles“, fuhr Ferris Tucker ziemlich bissig dazwischen. Ihm wie den anderen waren die Strapazen der letzten Stunden noch deutlich anzusehen. Und auch der Kampf hatte seine Spuren hinterlassen. Ferris hatte eine Beule auf der Stirn und eine blutige Schramme, die quer über die rechte Wange lief.

Shane, der bereits etwas ahnte, fügte noch hinzu: „Dreimal darfst du raten, wer, Ed.“

Matt Davies wollte auch etwas dazu sagen, aber der Profos schoß einen derart wilden Blick auf ihn ab, daß er es lieber sein ließ.

Carberry wandte sich wieder dem Seewolf zu. „Sabreras, nicht wahr? Dieses Rübenschwein. Kaufen wir uns den Hund. Auf was warten wir noch?“ Er fuhr zu den Kameraden herum. „Ihr Stinkstiefel und Kakerlaken, sucht den Dschungel ab!“

„In welcher Richtung denn?“ fragte Smoky.

„Zum Hohlweg!“ brüllte Carberry. „Das ist doch der einzige Ausgang aus diesem Dreckskessel!“

Hidduk, der Häuptling der Santa-Barbara-Indianer, nickte sofort dazu. Carberry sprach nämlich immer noch spanisch, und das verstand der rothäutige Mann.

Blacky holte tief Luft, dann entgegnete er: „Hör zu, Ed, es ist doch klar wie Suppe, daß wir Sabreras und den Sargento dort nicht mehr abfangen können, zumal wir jetzt erst bemerkt haben, daß sie abgehauen sind. Irre ich mich, Hasard?“

„Nein. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.“

„Tja.“ Carberry kratzte sich verdrossen an seinem mächtigen Rammkinn. „Trotzdem. Ich melde mich freiwillig, schon mal vorzulaufen und den Hohlweg abzuriegeln. Möglicherweise versuchen die beiden Schweinehunde ja auch, uns dort wieder eine Falle zu stellen.“

„Gut, einverstanden“, erwiderte Hasard. „Dan O’Flynn, Jeff Bowie und Al Conroy, ihr begleitet den Profos. Nehmt so viele Waffen und Munition mit, wie ihr tragen könnt, verstanden?“

„Aye, Sir!“ rief Carberry.

Hasard wandte sich an Hidduk, seinen auf den Galápagos-Inseln neu gewonnenen Verbündeten und Führer. „Wenn Sabreras und der Sargento den natürlichen Hafen der Smaragdschiffe erreichen – wohin wenden sie sich dann deiner Meinung nach?“

„Nach Panama.“

„Ganz bestimmt? Nicht nach Süden?“

Der Häuptling schüttelte bedächtig den Kopf. Mit der Hand wies er in nördliche Richtung. „Hidduk ist sicher. Sabreras sagte einmal, wenn Gefahr drohe, wenn ihn hier jemand angreife, dann Durchbruch nach Panama. Dort gibt es Hilfe, Verstärkung. Sabreras wird mit vielen Schiffen erscheinen und Krieg gegen uns führen.“

Hasard warf einen Blick auf seine Männer. „Allein aus diesem Grund dürfen wir den Kerl nie und nimmer ungeschoren abziehen lassen. Außerdem hat er bestimmt eine Ladung Smaragde an Bord – und die große Krone der Chibchas. Los, Männer, löschen wir das Feuer, damit es nicht doch noch auf das Depot übergreift. Dann nehmen wir Waffen, Munition und so viele Smaragde mit, wie wir tragen können, und kehren zur ‚Isabella‘ und dem schwarzen Segler zurück.“

Die Männer liefen auseinander und führten die Befehle des Seewolfs aus. Carberry, Dan, Jeff und Al waren längst im Urwald untergetaucht. Hasard schritt langsam auf die Minenstollen zu und betrachtete die Leiber der Widersacher, die wie hingesät auf dem Untergrund verstreut lagen. Er zählte mehr als ein Dutzend Tote, drei Schwerverletzte und sechs, sieben Leichtverwundete. Er vergewisserte sich selbst, daß sie ihnen nicht mehr gefährlich werden konnten, dann drehte er sich zu Siri-Tong um.

„Wir können die Verwundeten nicht so einfach ihrem Schicksal überlassen“, sagte er. „Ich habe den Kutscher leider nicht dabei, aber ich lasse sie so gut wie irgend möglich verarzten.“

„Deine unverbesserliche Menschlichkeit“, murmelte sie.

„Hast du einen besseren Vorschlag?“

„Nein. Natürlich hast du recht“, erwiderte sie. „Wir dürfen nicht die Scharfrichter spielen. Daß Soldaten letztlich nur den Befehlen ihrer Vorgesetzten gehorchen, ist mir auch klar. Aber bedenke eins. Was wir nicht tun, führen die Chibcha-Indianer aus, sobald wir fort sind.“

„Wir werden darüber noch mit ihnen sprechen. Wie sieht es bei deiner Crew aus?“

„Keine ernsten Verletzungen. Nur Kratzer.“

„Bei meinen Männern zum Glück auch.“ Hasard streckte den Arm aus und hielt Ferris Tucker fest, der gerade an ihm vorbeilaufen wollte. „Kümmert euch um die verletzten Spanier“, ordnete er an. „Ich spreche inzwischen mit den Indianern.“

Er winkte Hidduk, Atasc und den anderen beiden Serranos zu, und sie begaben sich gemeinsam zu den Chibchas. Die hatten sich inzwischen vor einer der Hütten zusammengeschart und berieten offenbar miteinander.

Sie waren ein Grüppchen jammervoller Gestalten, Männer, Frauen, Kinder, die einem auf den ersten Blick nur Mitleid abverlangen konnten. Und doch wußte der Seewolf, daß er sie auf andere Art nehmen mußte. Sie wollten eher Achtung als Erbarmen und beriefen sich auf ihre Würde.

Zwei von ihnen, Halbwüchsige, hatte Hasard vor der Knute der Aufseher geschützt. Das hatten ihm die Chibchas nicht vergessen. Seine Tat war das auslösende Motiv für ihr Eingreifen während des Kampfes gewesen. In ihren Augen lag ein Ausdruck, der Hoffnung und neuen Lebenswillen verriet.

Als Hasard verharrte, trat einer von ihnen dicht vor ihn hin. Er war bis auf die Knochen abgemagert, seine ledrige Gesichtshaut war voller Falten und erfüllte die Höhlungen mit schlaffen Runzeln. Schlohweißes Haar hing in Strähnen bis auf seine Schultern.

Er sagte etwas in seiner Sprache.

„Verstehst du das?“ wandte sich der Seewolf an Hidduk.

„Nur einige Worte. Er spricht von Dankbarkeit der Chibchas.“

Hasard hob beide Hände, als der alte, weißhaarige Indianer geendet hatte. „Laßt uns spanisch miteinander reden. Ich weiß, daß ihr die Sprache eurer Feinde wie die Pest haßt, aber es ist die einzige Möglichkeit, uns zu verständigen. Ich habe mich übrigens bei euch zu bedanken, denn ohne euch hätten wir leicht scheitern können. So aber haben wir uns gemeinsam die Freiheit erkämpft.“

Der Weißhaarige sah ihm in die Augen. Ihre Blicke schienen sich ineinander zu verfangen.

„Lobo del Mar“, sagte der Alte mit hartem Akzent. „Payán, der Häuptling des Chibcha-Volkes, will sich dir anschließen. Er ist dein gehorsamer Diener.“

„Schlag dir das aus dem Kopf“, erwiderte Hasard. „Ihr seid frei und nur euch selbst verantwortlich.“

„Die Götter haben dich geschickt, Lobo del Mar.“

„Nein, das glaubst du nur.“

„Du hast uns gegen die Viracochas, die weißen Männer mit den schwarzen Bärten, geschützt“, sagte Payán. „Das vergessen wir dir nie.“

„Ihr habt euch bereits revanchiert“, erklärte Hasard. „Reden wir nicht mehr davon. Ihr müßt euch jetzt von hier absetzen und euch so tief wie möglich in den Urwald zurückziehen. Die Spanier dürfen keine Spur mehr von euch finden.“

Payán wollte vor ihm niederknien, aber Hasard hinderte ihn daran, indem er ihn an den Armen festhielt.

Hidduk war neben ihnen und sagte: „Widersprich dem Seewolf nicht, Payán. Sein Wort ist Befehl.“

Der Chibcha nickte. Plötzlich weiteten sich seine Augen, und er schaute Hasard noch einmal so durchdringend wie vorher an. „Sabreras! Gestern hat er die Esmeraldas, die Tränen der Götter, mit Maultieren auf seine Schiffe bringen lassen – viele grüne Steine …“

„So viele, wie Fische im Meer sind“, sagte Hidduk.

„Gut, daß du mir das gesagt hast“, erwiderte Hasard. „Ich will verhindern, daß Sabreras sie in ein Privatversteck schafft – oder aber nach Panama. Die Steine gehören ihm nicht. Auch der spanischen Krone nicht. Sie sind Eigentum der Chibchas.“

Payán wedelte mit der Hand. Er war immer noch sehr erregt. „Nein! Die Chibchas wollen die Tränen der Götter nicht mehr. Sie haben ihnen in der letzten Zeit nur noch Unglück gebracht. Auch die Krone, die den Fluch der Götter von ihnen abwenden sollte – sie gehört Lobo del Mar. Ihm bringt sie Glück!“

„Das kann ich nicht annehmen“, antwortete Hasard.

„Das mußt du annehmen“, erklärte Hidduk lächelnd.

Und Siri-Tong meinte: „Ich glaube, wir können es ruhigen Gewissens tun. Auch wenn wir uns hier die Taschen mit Smaragden vollstopfen, bleiben immer noch genügend für die Indianer zurück. Mehr, als sie tragen können.“

Sie wies auf die funkelnde Pracht, die sich mitten auf dem Lagerplatz häufte. Die schimmernden Zweikaräter waren die Ausbeute eines einzigen Tages – im Tagebau und in den Stollen der Mine gewonnen. Das rotgelbe Licht der ersterbenden Flammen brach sich in dem transparenten Gestein und rief bezaubernde Reflexe hervor. Allein dieses Anblicks wegen hätten sich Menschen zu Gewalttaten hinreißen lassen. Denn der Glanz der Smaragde siegte über die Vernunft und löste ein Fieber aus, dem nur die Stärksten zu trotzen vermochten.

Wenig später erreichten Hasard und seine Männer den Hohlweg, der aus dem Kessel führte. Sie hatten sich schwer mit Waffen, Munition und Diamanten beladen und stiegen heftig atmend und fluchend den mit Geröll übersäten Pfad hinauf.

Carberry trat ihnen entgegen. Er war ein wuchtiger Schatten in der Nacht. Bei seinem Anblick griff Matt Davies unwillkürlich zur Pistole.

„Narr“, zischte der Profos. „Bist du blind, oder was ist los?“

„Die Nerven spielen mir einen Streich“, sagte Matt ärgerlich.

„Paß auf, daß ich dir keinen Streich spiele.“

„Ed“, sagte der Seewolf. „Hör auf. Wir sind alle müde und zerschunden, es hat keinen Sinn, daß wir uns auch noch anblaffen. Was ist, habt ihr etwas entdeckt?“

„Nichts. Aber ich habe Conroy als Posten im Hohlweg aufgestellt und O’Flynn und Bowie als Späher losgeschickt. Sie sollen sofort schießen, wenn sie die beiden Halunken entdecken.“

Carberrys Stimme klang tief und kehlig, ein Fremder hätte es ihm gegenüber mit der Angst zu tun kriegen können.

„Gut.“ Hasard drehte sich um und winkte den anderen zu. „Weiter, wir haben keine Zeit zu verlieren.“

Sie klommen den Hohlweg hoch, der ihnen am Nachmittag zum Verhängnis geworden war. Hier hatten sie der schneidige, karrierebewußte Sargento und die Soldaten gestellt – und Hasard hatte sich die bittersten Selbstvorwürfe gemacht, weil er in die Falle getappt war.

Al Conroy erwartete sie am oberen Drittel des Hohlweges. Er gab ihnen ein Zeichen und sagte: „Alles in Ordnung, die Luft ist rein.“

„Sicher“, brummte Juan, Siri-Tongs Bootsmann. „Sabreras und der Narr von einem Sargento werden doch nicht so blöd sein, uns zu zweit einen Hinterhalt zu legen. Das wäre glatter Selbstmord.“

„Unterschätze Sabreras nicht“, sagte Siri-Tong. „Er ist zu allem fähig. Auch dazu.“

Sie schritten weiter voran, und Al Conroy schloß sich ihnen an.

Kurz darauf trafen sie im Busch auf Dan O’Flynn und Jeff Bowie. Sie waren beide ziemlich außer Atem.

„Nichts“, stieß Dan aus. „Wir sind gelaufen, aber die beiden Schufte sind wie vom Erdboden verschluckt. In dieser Fieberhölle ist das keine Schwierigkeit – ich meine, ungesehen zu verschwinden. Aber ich bin überzeugt, sie sind gerannt, als hätten sie sämtliche Teufel und Dämonen der Finsternis im Nacken. Deshalb haben sie einen Vorsprung, den wir nicht mehr einholen können.“