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Nr. 669

 

Untergang der Basis

 

Der Angriff auf die Lichtquelle

 

von Arndt Ellmer

 

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Es geschah im April 3808. Die entscheidende Auseinandersetzung zwischen Atlan und seinen Helfern und Anti-ES ging überraschend aus. Die von den Kosmokraten veranlasste Verbannung von Anti-ES wurde gegenstandslos, denn aus Wöbbeking und Anti-ES entstand ein neues Superwesen, das hinfort auf der Seite des Positiven agiert.

Die neue Sachlage gibt Anlass zum Optimismus, zumal auch in der künstlichen Doppelgalaxis Bars-2-Bars endgültig der Friede einkehrt. Für Atlan jedoch ist die Situation alles andere als rosig. Der Besitz der Koordinaten von Varnhagher-Ghynnst, ohne die er nicht den Auftrag der Kosmokraten erfüllen kann, wird ihm nun durch Chybrain vorenthalten. Ob er es will oder nicht, der Arkonide wird verpflichtet, die Namenlose Zone aufzusuchen.

Inzwischen schreibt man den August 3808. Trotz der Vernichtung des Junk-Nabels, des letzten Übergangs zwischen Normaluniversum und Namenloser Zone, gibt es mit Hilfe der BRISBEE-Kinder die Möglichkeit, dennoch in dieses Raumgebiet zu gelangen.

Dort – so weiß man inzwischen – verkörpern die Zyrtonier die eigentliche Macht. Und diese negativen Wesen entwickeln nun ihre volle Aktivität, und ihr überraschender Angriff führt zum UNTERGANG DER BASIS ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Der Arkonide dringt erneut in die Namenlose Zone ein.

Malara und Ohoro – Zwei Lebenspartner im Einsatz.

Rico und Pit – Roboter der Basis des Ersten Zählers.

Than, Oyz und Droos Atiq – Drei vulnurische Forscher.

Solania von Terra – Kommandantin der SZ-2.

1.

 

Die GESTERN, HEUTE und MORGEN umkreisten die SOL auf ein und derselben Bahn. Sie taten, als handle es sich bei dem Generationenschiff um das Zentrum ihrer Interessen und ihres Lebens. In gewisser Weise war es das auch geworden.

Die SOL war das einzige Objekt, das seit längerer Zeit im Junk-System operierte, und quasi letzter Begleiter der gelben Normalsonne. Mit dem Eintauchen des Nabels in die Sonne waren die Stationen auf allen drei Planeten explodiert und mit ihnen auch diese Welten.

Junk war nur noch ein Trümmersystem, in dem sich die vier Schiffe wie hilflos Suchende bewegten. Der Nabel fehlte, und die beiden uns verbliebenen Möglichkeiten reichten nicht aus, unser Ziel zu erreichen. Die Transportmöglichkeiten der BRISBEE-Kinder waren begrenzt, und auch mit der Futurboje ließ sich nur ein kleiner Teil des Vulnurervolkes in die Namenlose Zone schaffen.

Namenlose Zone!

Wie ich diesen Namen verfluchte. Er war mir zum Albtraum geworden. Anti-ES hatte mich dorthin entführt, und ich hatte viel Zeit verloren. Aber ich hatte Gutes bewirkt. Ich hatte den Grundstein dafür gelegt, dass Anti-ES positiv geworden war.

Manchmal erschien es mir, als seien die Zusammenhänge nicht kosmisch bedeutungsvoll. Dann übermannte mich das Gefühl, kein Beauftragter der Kosmokraten zu sein. Ich hielt mich für einen Blinden, der umhertappte und nach den Trümmern der eigenen Existenz tastete.

Dreizehntausend Jahre Leben. Für nichts? Für eine Enttäuschung nach der anderen?

Oder blieb da nicht doch ein winziger Funke Hoffnung. Etwas mehr als nur die Ahnungen, die mich seit der Entdeckung der Schlafenden Mächte bewegten, seit der Erlösung Tomagogs?

Ich versuchte, Licht in all die Eindrücke zu bringen, die sich in mir rührten. Namen reihten sich wie eine Kette aneinander. Vulnurer, Zyrvulner, Vullkauger, Zyrtonier. Sie und das Aussehen, das ich mit den Namen verband, ergaben einen dichten Vorhang von Ungewissheiten. Ahnungen eben. Die Richtung, in die sie alle liefen, war eindeutig. Alles zielte in diesen Tagen und Wochen auf die Namenlose Zone, das Schicksalsgebiet so vieler unterschiedlicher Völker.

Einst das Gefängnis einer Superintelligenz, jetzt eine Gefahr für alle, die sich hineinwagten in den Raum zwischen den Schockfronten.

Chybrain war dort. Er war verschollen. Trotz intensiver Suche hatten wir keine Spur von ihm gefunden, und ich kämpfte mit der düsteren Gedankenbotschaft, die immer wieder bei mir anklopfte. Nein, Chybrain durfte nicht tot sein. Er allein besaß die Koordinaten von Varnhagher-Ghynnst, meinem Fernziel, das ich in all den Jahren nie aus den Augen verloren hatte. Ich war an Bord der SOL gekommen, um mit diesem Schiff dorthin zu fliegen. Ich wusste nicht einmal, was ich dort sollte.

Extrasinn, hilf mir!, flehte ich. Unterstütze mich moralisch!

Ich tue es die ganze Zeit, ohne dass du es merkst, entgegnete er. Aber es gibt nichts Neues, was ich dir mitteilen könnte. So entmutigend es klingt, ich kann dir keine neuen Hoffnungen machen!

Tomagog. Meine Gedanken schweiften wieder zu dem tragischen Ende des Schöpfers und seinem tragischen Leben ab. In der Stunde seines Todes hatte er seine ursprüngliche Gestalt angenommen und uns offenbart, dass es die Gestalt jener Wesen war, die die böse Macht in der Namenlosen Zone verkörperten. Die Zyrtonier, die nach ihrem Aussehen Roboter und Raumschiffe bauten.

Und jetzt, in jüngster Vergangenheit, hatten wir die Auswirkungen von jungen Vulnurern auf einen Zyrtonier miterlebt. Das war der erste, wichtige Anhaltspunkt. Ich ballte die Hände zu Fäusten und stellte mir im Geist vor, dass es ein Faden war, den ich nicht mehr loslassen durfte.

Borallu. Vergiss Borallu nicht, Atlan. Er hatte drei Gestalten und hat endgültig seine Ursprungsform angenommen, aus der er nicht mehr hinaus kann!

Zum ersten Mal hatte sich ein Zyrtonier in einen Vulnurer verwandelt. Borallu war nach Tomagog der zweite Hinweis auf etwas Unglaubliches. Konnte es das überhaupt geben? Worin lag die Verwandtschaft zwischen all diesen Völkern begründet, denen wir in letzter Zeit begegnet waren?

Welche Kosmogenese lag meinen Vermutungen zugrunde? Noch immer starrte ich aus zusammengekniffenen Augen auf den Bildschirm, auf dem sich die drei Schiffe der Vulnurer abbildeten. Hintereinander verschwanden sie aus dem Gesichtsfeld der Kamera und machten einem anderen Gegenstand Platz. Er besaß Kugelform mit einer aufgesetzten Bugkuppel, die wie eine dicke Nase aussah. Das Ende bildete ein dünnes Rohr mit Flügelaufsätzen daran, die an eine Schiffsschraube erinnerten und Teile eines Kombinationstriebwerks darstellten.

Ich nahm das Bild in mich auf und ließ mir eine Ausschnittsvergrößerung geben.

Das war die Futurboje, ein Spezialschiff von hundert Metern Länge und fünfundsechzig Metern Dicke. Sie stellte ein Objekt aus der Vergangenheit der Vulnurer oder ihrer Vorfahren dar. Zwischen ihr und der Lichtquelle gab es eine enge Verbindung. Es gehörte zum Programm der Futurboje, alle jene Wesen zu unterstützen, die in der Lage waren, dem Geschehen in der Namenlosen Zone eine Wende zu geben.

Das Ziel – ich kannte es und sehnte es herbei. Die Vereinigung der Vulnurer mit ihrer Lichtquelle sollte für mich der Ausgangspunkt dafür sein, Chybrain wiederzufinden.

Die Futurboje erinnerte mich an eine Rettungsinsel, die lediglich ein paar Kilometer entfernt war. Leicht erreichbar zog sie ihre Bahn über den Bildschirm. Immer bereit für einen Auftrag oder einen Vorstoß in die Namenlose Zone.

Wie es der Wunsch aller war, die sich derzeit im Junk-System aufhielten.

Der Kurs lag bereits fest. Es war die Basis des Ersten Zählers, die auf einem unergründlichen Kurs durch den Raum zwischen den Schockfronten steuerte und nur von den Robotern und ein paar wenigen gestrandeten Einzelwesen bevölkert war.

Auf der Basis ruhte die Lichtquelle. Fest im Boden verankert, produzierte sie ihre Jenseitsmaterie und stellte sie ab und zu zur Verfügung. Ich war sicher, dass wir sie noch benötigen würden.

Atlan, es ist Zeit!

Langsam wandte ich mich vom Bildschirm ab. Ich drängte meine Überlegungen zurück und nahm die Wirklichkeit um mich herum wieder wahr.

Tyari stand neben mir, ebenso entrückt wie ich. Ich hatte ihren Tod miterlebt und auch den von Ticker. In Visionen hatte ich ihren Untergang verfolgen müssen, und der Gedanke daran, dass sie der Wahrheit entsprechen könnten, ließ mich schaudern. Die Zukunft sah so hoffnungslos aus.

Ich legte den Arm um die Taille der geliebten Frau und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Sie wandte den Kopf und lächelte mich an.

Aus dem Pilotensessel, aus dem der Kopf des langen Brick aufragte, erkundigte sich eine lachende Stimme:

»Ausgeturtelt, Herrschaften? Der Transmitter ist einsatzbereit! Alles wartet auf das Erscheinen des Großmuftis!«

Ich nickte und straffte mich. Breckcrown winkte mir aufmunternd zu. Mit dem Aufflammen des Transmitterbogens im Hintergrund der Halle begann eine neue Offensive gegen den Gegner. Wir hatten keinen Grund, übermäßig lange zu zögern. Die Vulnurer drängten uns, und die Solaner hatten nichts dagegen, da ja die SOL selbst nicht betroffen war.

Ich wandte mich um und zog Tyari mit mir. Bjo schloss sich uns an. Aus einem Winkel der Hauptzentrale des Mittelteils löste sich Ticker und flatterte mit kräftigen Flügelschlägen herbei. Er ließ sich auf Tyaris Schultern nieder und zog rauschend die Schwingen ein. Wie ein König thronte er hoch über unseren Köpfen und richtete die Augen erwartungsvoll auf das flammende Feld. Er begriff, worum es ging, und Tyari schürzte ein wenig den Mund. Ihre Mundwinkel zogen sich dabei leicht nach hinten, ein Zeichen, dass sie mit dem Wesen vom Arsenalplaneten telepathisch kommunizierte.

»Wir gehen vor wie besprochen«, sagte ich zu Breck, der uns bis zum roten Kreis des Transmitters begleitete. »Mit Hilfe der Futurboje werden wir heil zurückkehren!«

Nacheinander betraten die Mitglieder des Atlan-Teams den Kreis und entmaterialisierten, um übergangslos drüben in der Futurboje zu erscheinen. Ich bildete den Abschluss. Vor mir gingen Tyari und Ticker durch das Feld. Ihr Verschwinden erzeugte einen bitteren Geschmack in meinem Mund. Wieder wurde ich an die Visionen erinnert, deren Ursprung völlig im dunkeln lag. Ich zögerte einen Moment, dann sprang ich vorwärts und legte dabei eine Hast an den Tag, als ginge es darum, etliche tausend Jahre Vergangenheit hinter mir zu lassen. Ich trat aus dem Feld und wurde von den drei Atiqs empfangen. Sie wollten uns begleiten.

Atiq-Than, Atiq-Oyz und Atiq-Droos von der MORGEN waren Altertumsforscher. An Bord ihres Schiffes hatten sie ein geheimnisvolles Objekt entdeckt, das von einer kleinen Vulnurergruppe als Heiligtum verehrt wurde. Sie hatten es das Futur genannt. Durch das Futur war man auf die Vullkauger und die Futurboje gestoßen. Auch auf Vullkaug hatten die Drillinge von der MORGEN eine bedeutende Rolle gespielt. Jetzt nahmen sie als Vertreter ihres Volkes am Vorstoß in die Namenlose Zone teil.

»Wir können es kaum erwarten«, teilten sie mir mit, kaum dass sie mich erblickten. Ich hatte Mühe, sie auseinanderzuhalten. Sie merkten es, und der Sprecher sagte: »Ich bin Atiq-Droos!«

»Es wird nichts überstürzt«, warnte ich die Vulnurer. »Noch wissen wir nicht, ob die Basis mit der Lichtquelle noch im bisherigen Sektor zu finden ist.«

Ich sah mich in der Leitzentrale der Futurboje um. Die Technik war fremdartig, und sie unterschied sich auch von dem, was wir seit langer Zeit aus den Schiffen der Vulnurer kannten. Wenn das Volk der Bekehrer das Schiff gebaut hatte, dann war es sehr lange her.

Die Leitzentrale befand sich in einem zylinderförmigen »Gefäß«, das im vorderen Teil der Kugel aufragte. In ihm waren auch die Vorratslager und die Unterkünfte untergebracht. Die räumliche Kenntnis des Schiffes erstreckte sich für uns lediglich auf diesen Bereich. Weite Teile der Futurboje waren uns nicht zugänglich. Sie bargen geheime Waffen und technische Einrichtungen, über die der Schiffscomputer sich ausschwieg.

Ich beobachtete, wie das Transmissionsfeld in sich zusammenfiel. Wir waren vollzählig. Das gesamte Atlan-Team mit Ausnahme von Vorlan Brick war mit herübergekommen und reihte sich an den Kontrollkonsolen der Futurboje auf. Ein Bildschirm erhellte sich und zeigte die nähere Umgebung des Raumes. Noch immer zogen die Vulnurerschiffe ihre Kreise um die SOL.

Der Computer der Futurboje meldete sich. Alle Systeme waren einsatzbereit.

Ein letzter Blick zu Tyari, ein Funkspruch zur SOL an Hayes, dann gab ich grünes Licht. Die Futurboje setzte sich in Bewegung.

Auf dem Bildschirm sahen wir nur, wie die Schiffe zur Seite wanderten und verschwanden. Am linken, unteren Schirmrand tauchte für wenige Sekunden die Sonne Junk auf. Dann war auch sie verschwunden.

»Ich aktiviere jetzt den Dimensionsspalter«, erklärte der Computer. »Der Übergang birgt keine Gefahren in sich, solange der Dimensionsring stabil bleibt!«

»Es wäre besser, wenn wir die Steuereinheit für diese Maschine aufsuchen könnten«, sagte Atiq-Droos. Der Computer widersprach. Es gab keinen Zutritt in die verbotenen Sektionen. Auch für Vulnurer nicht.

Die Futurboje machte Ernst und stellte sich als das dar, wofür ich sie die ganze Zeit schon gehalten hatte. Sie war ein Relikt aus ferner Vergangenheit und trug Kräfte in sich, die über alles hinausgingen, was wir kannten und gegen die Zyrtonier einsetzen konnten.

Was bedeutet das im Zusammenhang mit unserem Flug?, meldete sich mein Extrasinn. Denke nach!

Da gab es nicht viel nachzudenken. Futurboje und Lichtquelle standen nach der Aussage des Computers in engem Zusammenhang. Gemeinsam waren sie eine Bedrohung, die das Ende der Zyrtonier bedeuten konnte.

Die Basis mit der Lichtquelle war hoffentlich noch greifbar. Der Gedanke, dass die Zyrtonier sie in der Zwischenzeit vernichtet haben konnten, ließ mich innerlich erbeben.

Weiße Nebel auf dem Bildschirm zeigten, dass sich um die Futurboje herum etwas änderte. Der Dimensionsspalter, was auch immer man sich darunter vorstellen musste, hatte seine Tätigkeit aufgenommen. Die Nebel wurden immer dichter, stellenweise von roten Schlieren durchzogen. Von den Sternen von Bars-2-Bars war nichts mehr zu sehen.

Dann wurden die Nebel wie ein Vorhang weggezogen. Gleichzeitig sagte der Computer:

»Verschiedene Phänomene beim Übergang sind möglich. Es gibt kein Programm, das mir eine bestimmte Wahl vorschreibt!«

Die absolute Schwärze der Namenlosen Zone tauchte um uns auf. Wir hatten es geschafft. Der Wechsel war vollzogen.

2.

 

Zyrton überstrahlte den Himmel. Alles, was sich innerhalb der dreifachen Schockfront des Sonnensystems befand, war in das Licht des Sterns getaucht. Viele Zyrtonier bezeichneten ihn als das Zentralgestirn der Namenlosen Zone. Er beleuchtete und wärmte die elf Planeten des Systems, in dem das Volk seine Heimat hatte, das die Namenlose Zone beherrschte und sich anschickte, das Böse auch hinaus in das Universum zu tragen.

314-Page bewegte sich unruhig, während sich seine Sinnesorgane langsam vom Anblick des strahlenden Sterns abwandten und er seine Aufmerksamkeit wieder seinen Begleitern widmete. 444-Page, 257-Page, 643-Page und 878-Page bewegten sich neben ihm über den Platz, der von den Gebäuden der Intensiven Ratschläge gesäumt wurde. Das hohe, silbern umglitzerte Tor des Haupteingangs lud zum Verweilen ein.

314-Page erkannte das auf- und abschwellende Violettlicht. Die Halle des Intensivs war unbesetzt, und er machte seine Begleiter darauf aufmerksam.

»Lasst uns hineingehen«, sagte er. »Wir werden versuchen, unser Wissen mit unserer Überzeugung zu vergleichen und die Schlüsse zu ziehen, die notwendig sind. Es darf kein Zögern geben!«

Wieder richteten sich ihre Sinne hinaus in den Raum des Planetensystems, wo sich die Wohnwelten um ihre Sonne bewegten, Gautan, Persijigg und Munntson, die Planeten fünf, sieben und acht. Wie wachsame Augen bewegten sie sich innerhalb und außerhalb der Bahn des sechsten Planeten, der die bedeutendste Welt der Zyrtonier war und denselben Namen wie die Sonne trug, Zyrton.

Außer den Planeten fünf bis acht war es ihnen nicht erlaubt, andere Welten zu betreten. Die Planeten eins bis vier und neun bis elf durften nur von Pagen bis zur Nummer zweiunddreißig aufgesucht werden. In diese Richtungen war das systemumfassende Transmitternetz blockiert und nur über einen Geheimcode benutzbar.

314-Page und seine Begleiter erreichten das umglitzerte Tor. Es leuchtete kalt und intensiv und identifizierte sie als Berechtigte. Sie gehörten dem Rat der Pagen an, die aus tausend führenden Mitgliedern der Zyrtonier bestand.

314-Page murmelte eine zeremonielle Formel in ein Mikrofon, und das Tor löste sich in Nichts auf und gab ihnen den Weg frei. Hinter ihnen wurde es wieder materiell. Es war ein Transmitter, der sie unmittelbar in jenen Teil des Gebäudes abstrahlte, der ihr Ziel war, und dessen Koordinaten in der geflüsterten Formel enthalten waren.

Die Halle des Intensivs war von metallenen Säulen eingerahmt, die wie spitze Nadeln bis knapp unter die Decke reichten, mit der sie durch blau leuchtende Energiefäden verbunden waren. 314-Page identifizierte die Anordnung als Teil eines Großtransmitters, mit dem große Ansammlungen von Zyrtoniern abgestrahlt werden konnten. Die Halle bot sicherlich allen tausend Pagen Platz, und sie mochte zu jenen Sicherheitseinrichtungen gehören, die seit ferner Vergangenheit existierten. Niemand sprach über sie, denn sie symbolisierten den unwahrscheinlichen Notfall, der dann eintreten würde, wenn die Pagen sich vor einem übermächtigen Gegner in Sicherheit bringen mussten.

100-Page empfing sie. Der weibliche Zyrtonier führte eine Sitzgruppe mit sich, die zu Boden sank und sich verankerte. Die Pagen nahmen Platz, und 100-Page sah sie erwartungsvoll an.

»Die Beschlüsse des Rates sind eindeutig und lassen keine Zweifel zu«, verkündete sie, als sich keiner der Zyrtonier rührte. »Ihr selbst habt sie mit entschieden. Warum also kommt ihr?«