Joomla! ist ein Computerprogramm, das Sie auf einem angemieteten Server im Internet installieren. Dort verwaltet es dann die Seiten Ihres Internetauftritts. Neue Texte tippen Sie in einem Texteditor ein, der ähnlich wie eine Textverarbeitung beziehungsweise eine Mini-Ausgabe von Word funktioniert. Die Texte speichert Joomla! im Hintergrund in einer Datenbank.

Wenn nun ein Besucher vorbeikommt und einen bestimmten Text lesen möchte ➊, holt Joomla! diesen aus einer Datenbank ➋. Auf Basis der von Ihnen gewählten Design-Vorlage ➌ baut Joomla! dann die fertige Seite zusammen und liefert sie an den Browser des Besuchers aus ➍.

Diese Arbeitsweise erscheint umständlich, hat aber gleich mehrere Vorteile: Zunächst wird jede (Text-)Änderung sofort auf Ihren Internetseiten sichtbar. Des Weiteren kann Joomla! jederzeit Zusatzfunktionen in die Seite einbauen – wie etwa ein Eingabefeld für einen Suchbegriff. Schließlich lässt sich durch den Tausch der Design-Vorlage auch noch schnell die Optik ändern.

Noch bevor Sie Joomla! installieren, sollten Sie sich ein paar Gedanken über Ihren Internetauftritt machen. Später fällt es Ihnen dann leichter, Ihre Seiten mit passenden Inhalten zu füllen. Am besten besorgen Sie sich dazu Bleistift und Papier.

Überlegen Sie sich zunächst, welche Inhalte Sie anbieten möchten. Wollen Sie Ihren Verein vorstellen? Oder regelmäßig neue Strickanleitungen veröffentlichen?

Fragen Sie sich auch, wer Ihre Texte lesen soll beziehungsweise an welche Zielgruppe sich Ihr Internetauftritt richtet. Möchten Sie lediglich die Vereinsmitglieder informieren oder auch neue anwerben? Richten sich die Strickanleitungen auf Ihrer Seite an Anfänger, Fortgeschrittene oder gelegentlich strickende Männer? Diese Fragen sind vermutlich schnell gelöst, insbesondere wenn Sie schon eine Vorstellung von Ihrem Internetauftritt haben.

Danach wird es etwas kniffliger: Für Ihren Internetauftritt benötigen Sie einen Titel. Die meisten Design-Vorlagen setzen ihn wie in der Abbildung links prominent über alle Ihre Seiten ➊. Darüber hinaus dient er der Wiedererkennung bei Ihren Besuchern – beim Begriff Amazon dürfte Ihnen vermutlich sofort das entsprechende Verkaufsportal einfallen. Einen guten Titel zu finden ist nicht ganz einfach. Er sollte kurz, einprägsam und im Idealfall unverwechselbar sein. Darüber hinaus fasst er den Inhalt Ihres Internetauftritts kurz und knackig zusammen. Wenn Sie Ihren Verein vorstellen, bietet sich sein Name als Titel an, wie etwa »Fußballverein Oberursel e.V.«. Häufig liegen witzige Wortspiele nahe, die Strickseite könnten Sie beispielsweise »Verstrickt« taufen. Dieser Titel ist jedoch mehrdeutig und könnte Ihre Besucher verwirren. Fragen Sie sich daher auch immer, ob Ihre Zielgruppe beim Lesen des Titels sofort weiß, was sie auf Ihrem Internetauftritt erwartet. Nehmen Sie sich vor allem Zeit für den Titel.

Die einzelnen von Ihnen eingetippten Texte bezeichnet Joomla! als Beiträge (englisch Articles). Ähnlich wie Zeitschriftenartikel lassen sie sich mit Bildern, Zwischenüberschriften und Formatierungen auflockern. Die Abbildung links zeigt ein Beispiel für einen so aufgebrezelten Text – Pardon – Beitrag. Mit einem Beitrag können Sie unter anderem ein Produkt vorstellen, ein Vereinsfest ankündigen oder einen Film durch den Kakao ziehen. Der Beispiel-Beitrag in der Abbildung links erklärt die Arbeitsweise von Joomla!. Jeder Beitrag erscheint später auf einer eigenen Unterseite Ihres Internetauftritts (und zusätzlich auf der Startseite, wenn Sie es wünschen).

Damit bei sehr vielen Texten nicht die Übersicht verloren geht, fasst Joomla! zusammengehörende Beiträge in sogenannten Kategorien (englisch Categories) zusammen. So lassen sich beispielsweise auf einer Vereinsseite die Berichte über Vereinsfeste in einer Kategorie sammeln, während die Turnierergebnisse in einer anderen Kategorie landen. Jede Kategorie bekommt zudem einen Namen. Der Beitrag in der Abbildung links steckt beispielsweise in einer Kategorie mit der wenig kreativen Bezeichnung Uncategorised ➊. Auf Wunsch erzeugt Joomla! für jede Kategorie eine Übersichtsseite mit allen enthaltenen Beiträgen.

Kategorien dürfen Sie in andere Kategorien stecken und sie so ineinander verschachteln. Beispielsweise könnte man Buchkritiken zunächst in die zwei Kategorien Thriller und Komik einsortieren. Diese beiden Kategorien ließen sich dann wiederum zu einer Kategorie Belletristik zusammenfassen.

Jeder Beitrag muss in genau einer Kategorie stecken. Joomla! zwingt Sie so dazu, Ihre Beiträge mithilfe der Kategorien zu gliedern beziehungsweise zu strukturieren.

Bevor Sie Ihren ersten Text veröffentlichen können, sollten Sie sich zunächst überlegen, welche Kategorien Sie benötigen. Zwar können Sie jederzeit neue Kategorien anlegen und vorhandene entfernen, dadurch ändern Sie aber auch zwangsläufig den Aufbau Ihrer Internetseite und verwirren so Ihre Besucher.

Überlegen Sie sich, welche Inhalte Sie den späteren Besuchern präsentieren möchten (erinnern Sie sich auch an die Ergebnisse von „Erste Gedanken zum eigenen Auftritt“). Auf der Seite eines Fußballklubs möchte man sicherlich den Verein vorstellen sowie die Mitglieder über Turnierergebnisse und Neuigkeiten informieren. Jeder der so gefundenen Themenbereiche bildet eine eigene Kategorie. Geben Sie jeder Kategorie einen eindeutigen Namen, der auf ihren Inhalt schließen lässt – im Beispiel etwa »Über uns«, »Spielergebnisse« und »Neues aus dem Verein«.

Versuchen Sie dann ein paar konkrete Beispielbeiträge zu finden. Auf der Vereinsseite könnte man etwa das Sommerfest im Juli ankündigen. Vergessen Sie auch nicht die Pflicht-Texte, wie ein Impressum, eine Anfahrtsbeschreibung oder AGBs – dies sind ebenfalls jeweils einzelne Beiträge. Die gefundenen Beispiele ordnen Sie jetzt den Kategorien zu. Die Ankündigung des Sommerfests ist beispielsweise eindeutig eine Neuigkeit. Wenn Sie einige Beiträge nicht zuordnen können, passen sie vielleicht in eine neue Kategorie. Impressum und Anfahrtsbeschreibung könnten Sie etwa in einer neuen eigenen Kategorie namens Kontakt zusammenfassen.

Wenn Sie die Kategorien gefunden haben, überlegen Sie, ob einige davon thematisch zusammengehören. Dabei entsteht automatisch eine Hierarchie, die Sie sich wie in der Abbildung links auf Papier aufmalen sollten. Im Bild sind alle Kategorien blau markiert. Lassen Sie die Skizze neben der Tastatur liegen. Im späteren Verlauf wird Sie ihnen bei der Gestaltung des Internetauftritts helfen.

Bevor Sie nun endlich damit beginnen, Joomla! zu installieren und mit Inhalten zu füllen, werfen Sie noch kurz einen Blick auf die Abbildung links. Sie zeigt ein Beispiel für eine von Joomla! verwaltete Seite. Das Aussehen und die Anordnung der Texte, der Menüs und der anderen Elemente hängt von der gewählten Design-Vorlage ab. Es gibt aber ein paar Dinge, die auf allen Seiten gleich sind:

Eine kleine Besonderheit bildet die Startseite. Das ist die erste Seite, die Ihre Besucher sehen, wenn Sie Ihren Internetauftritt ansteuern. Welche Texte dort erscheinen, dürfen Sie selbst bestimmen. Beispielsweise könnten Sie dort in einem Willkommenstext kurz Ihre Anwaltskanzlei vorstellen. Oder aber Sie präsentieren Ihren Besuchern wie in einem Blog beziehungsweise auf einer Nachrichtenseite die zuletzt veröffentlichten Texte. Schließlich können Sie auch ausgewählte oder besonders wichtige Texte dort anzeigen lassen.