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Titel der Originalausgabe:
Happier than God
© 2008 by Neale Donald Walsch
Published by Arrangement with
HAMPTON ROADS PUBLISHING Co. INC.

Dieses Werk wurde vermittelt durch die
Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen

Neale Donald Walsch:
Glücklicher als Gott
Projektkoordination:
Marianne Nentwig
© Kamphausen Media GmbH,
Bielefeld 2008
info@j-kamphausen.de

www.weltinnenraum.de

1. Auflage 2008
Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme

Ein Titelsatz für diese Publikation
ist bei der Deutschen Bibliothek erhältlich.

ISBN print 978-3-89901-164-7
ISBN eBook 978-3-95883-300-5

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und
sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe
sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten.

Neale Donald Walsch

Glücklicher als Gott

Verwandle dein Leben in eine außergewöhnliche Erfahrung

Aus dem Amerikanischen übersetzt
von Jochen Lehner

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Gott trägt mir auf, euch dies zu sagen:

Kein Ding muss in Ordnung gebracht werden.
Alle Dinge verlangt es nach freudiger Begrüßung.
Dir wurde gegeben, dich zu beugen,
damit du die vielen Wunder
zu deinen Füßen
entdecken kannst.
Dir wurde gegeben, dich zu strecken,
damit du dein eigenes Himmelsgesicht
in seiner ganzen Schönheit finden kannst

gleich über

allem, was du meinst, schultern zu müssen.

Wenn ich Gott anrufe,
mit mir zu sprechen,
fühle ich mich genauso klein
und allein
wie du.
Dennoch, genau dann
und ohne guten Grund,

beginne ich zu leuchten.

(Begin to Shine – © 2007 M. Claire)

1Sie sind gerade Zeuge eines außerordentlichen Mechanismus

2Eine bestürzende Wahrheit, die die Welt in Erstaunen versetzen wird

3Das Versprechen, an das nur wenige glauben können; die Wahrheit, die nur wenige akzeptieren können

4Die neue Frohe Botschaft

5Wenn sehen nicht genügt, um zu glauben

6Die wichtigste Frage, die je gestellt wurde

7Teufelswerk oder Gotteswerk?

8Ein Werkzeug mit zwei Griffen

9Die großen Prinzipien des Lebens

10Bewusste oder unbewusste Wahl

11Das Wunder, das Ihr Leben verändern wird

12Warum das Leben gegensätzlich wird

13Der Weg aus der Negativitätsfalle

14Das Leben ist ein unvergleichliches Abenteuer

15Keine Sorge, Sie haben alle Zeit der Welt

16Hier ist sie endlich: Die unausgesprochene Wahrheit

17Sie haben keinen Grund, in Sorge um sich selbst zu sein

18Warum wir vergessen und wie

19Ein Wort über „negatives Denken“

20Das wahre Wesen Gottes

21Gottes größtes Geschenk: Ihre vollkommene Freiheit

22Der Mechanismus der Manifestation

23Weshalb der Schöpfungsprozess unter Verschluss gehalten wurde

24Wie man persönliche Ziele am besten erreicht

25Persönliche Schöpfung und das Leid in der Welt

26Wie persönliche Schöpfung der ganzen Welt helfen kann

27Glücklicher als Gott in 17 Schritten

28Sie sind dabei, eine Revolution einzuleiten

Nachwort

Postskript: Die „Zehn Illusionen“ der Menschen

Fußnoten

Literatur- und Filmempfehlungen

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Stellen wir ein Wort der Dankbarkeit an den Anfang.

Danke, Gott. Danke für dieses Buch und für dieses
Leben und für das Wunder dieses Augenblicks
.

Danke für alles, was mir je widerfahren ist,
eben jetzt widerfährt und jemals widerfahren wird.
All das bringt die Vollkommenheit dieses nächsten
Atemzugs und die ganze Herrlichkeit dessen, der ich
jetzt sein werde, hervor
.

Gut. Notieren Sie jetzt auf der Umschlaginnenseite
das heutige Datum. Sie werden sich daran erinnern
wollen. Sie sind nämlich im Begriff, eine Formel für
alles im Leben zu erhalten, die all das, was Ihre
tagtägliche Lebenserfahrung ausmacht,
verändern wird.
Oder eben nicht.

Und dies ist der Tag,
an dem Sie darüber entscheiden werden ...

1

Sie sind gerade Zeuge eines außerordentlichen Mechanismus

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Das Leben war als glückliches Leben gemeint. Glauben Sie das?

Es ist so. Ich weiß, es sieht nicht so aus, wenn Sie sich umsehen, aber es ist so. Das Leben war als glückliches Leben gemeint.

Sie waren als glücklicher Mensch gedacht. Und wenn Sie schon glücklich sind, war Ihnen noch mehr Glück zugedacht. Und sollten Sie schon sehr glücklich sein, können Sie noch glücklicher sein.

Wie glücklich? Wie glücklich können Sie überhaupt sein? Tja ... Sie können glücklicher als Gott sein.

Ich habe einmal eine Dame von einem sehr reichen Mann sprechen hören. Sie sagte: „Der hat mehr Geld als Gott.“ So meine ich das. Ich meine das Nonplusultra an Superlativ.

Außerdem meine ich es ganz wörtlich. Und das wirft natürlich eine Menge Fragen auf. Erfährt Gott überhaupt das, was wir Glück nennen? Ja. Und heißt das, dass er auch unglücklich sein kann? Nein. Wenn wir glücklicher als Gott sein können, sind wir dann von Gott verschieden? Nein. Wie kann das sein?

Also, es ist einfach so, dass es da ein Rezept gibt, eine Formel, nach der Sie glücklicher als Gott sein können. Mystiker haben diese Formel schon immer gekannt und viele Lehrer mystischer Weisheit ebenfalls. Auch einige der spirituellen Botschafter unserer Zeit kennen sie, aber sie ist im Laufe der Jahrhunderte so etwas wie ein Geheimrezept geworden, einfach weil nicht viel darüber gesprochen wird. Wirklich nicht viel.

Und warum nicht? Weil sich nur sehr wenige von denen, die spirituelle Lehrer oder Botschafter davon haben sprechen hören, zum Glauben an diese Geheimformel und das, was sie bewirken soll, durchringen konnten. Und wer von Dingen redet, die niemand glaubt, macht sich damit schnell unbeliebt.

Auch heute, in dieser intellektuell und spirituell angeblich so aufgeklärten Zeit, geben nicht viele spirituelle Lehrer und Botschafter diese Formel preis. Und wenn sie darüber sprechen, lassen sie die Hälfte weg. Die allermeisten halten die andere Hälfte, den wirklich atemberaubenden Teil dieses Rezepts, unter Verschluss. Da haben wir also eine ganz erstaunliche Wahrheit, aber kaum jemand ahnt auch nur, was sie beinhaltet.

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Was haben wir von einer Wahrheit, die nur zur Hälfte offengelegt ist? Gar nichts. Eine halbe Wahrheit ist eher irreführend, wenn nicht sogar gefährlich. Deshalb wird hier von der Wahrheit, der ganzen Wahrheit und nichts als der Wahrheit die Rede sein. Wir beginnen mit der Frage, weshalb Sie dieses Buch in der Hand halten, und wenn wir fertig sind, werden wir einen höchst erstaunlichen Vorgang oder Mechanismus beschrieben haben.

Einverstanden? Gut, dann los.

Fragen Sie sich, wie Sie an dieses Buch gekommen sind.

Nein, lassen Sie nur, ich werde es Ihnen sagen. Sie haben dieses Buch auf einen Impuls hin zur Hand genommen.

Und woher kam der?

Von Ihnen.

Aber wie? Wieso regte sich dieser Impuls in Ihnen? Was steckt dahinter? Wo in Ihnen liegt sein Ursprung?

Die Antworten werden einen Großteil dieses Buchs ausmachen, und ich verspreche Ihnen, sie sind verdammt aufregend. Aber wenden wir uns für den Augenblick einer noch viel umfangreicheren Frage zu: Wie kommt es, dass dieses Buch ausgerechnet jetzt genau hier liegt, wo Sie gerade sind, und Ihnen Anlass gibt, es zu sehen und einen Impuls zu haben? Das ist die Schlüsselfrage, nicht wahr? Wenn Sie die Antwort wüssten, könnte diese Frage Ihr ganzes Leben verändern.

Hier kommt die Antwort, stellen Sie sich darauf ein, Ihr ganzes Leben zu ändern:

Das Buch liegt „ganz zufällig“ hier, eben jetzt und genau hier, weil Sie es hierher gelegt haben.

Sie sind der Grund dafür, dass es hier ist.

Das müssen Sie mir jetzt erst einmal einfach abnehmen, wir werden es hier noch mit mancherlei zu tun haben, was Ihre Glaubensbereitschaft ziemlich strapazieren wird. Sie erinnern sich doch: Selbst heutige spirituelle Botschafter rücken damit nicht heraus, und zwar deshalb, weil nur ganz wenige es glauben können. Entscheiden Sie also gleich jetzt: Möchten Sie einer von ihnen sein, oder möchten Sie diese Grenzen überschreiten? Möchten Sie so richtig auf Entdeckungsfahrt gehen? Über das hinaus, was unsere gegenwärtigen Vorstellungen und Konstruktionen abdecken?

Wenn ja, dann lesen Sie weiter, und passen Sie auf, dass Sie fest und sicher sitzen.

Sie also haben dafür gesorgt, dass dieses Buch jetzt hier ist, genau hier, eben jetzt. Es wird Ihnen nicht so vorkommen, als hätten Sie das getan, aber es ist so.

Und wie?

Mit Quantenphysik.

Viele wenden die Quantenphysik an, ohne es zu wissen. Das heißt, ohne es bewusst wahrzunehmen.

Die Quantenphysik (Naturwissenschaft, falls Sie denken, das sei weit hergeholt) sagt: „Alles Beobachtete wird durch die Beobachtung beeinflusst.“ Wenn das so ist (und es ist so), dann haben Sie an dem, was jetzt gerade geschieht, und zwar genau so, wie es geschieht, mitgewirkt. Die Frage ist demnach nur, ob Sie das bewusst oder unbewusst, wissentlich oder unwissentlich, gezielt oder ungezielt getan haben. Aber ich versichere Ihnen, Sie haben es getan.

Sie haben dieses Buch angezogen und dafür gesorgt, dass Sie darauf aufmerksam wurden und es jetzt lesen, weil Sie das tiefe Verlangen haben, glücklicher zu sein.

Wie dieses Buch in einen Computer und von da aus zu einem Verlag und schließlich in Ihren Buchladen kam, das hat überhaupt nichts Ungezieltes oder Beliebiges, es hat nicht das Geringste mit Zufall zu tun.

Nichts von alledem ist einfach so passiert.

Freuen Sie sich also. Sie wurden soeben Zeuge des erstaunlichsten Mechanismus, den dieses Universum zu bieten hat. Ich spreche vom Mechanismus der Manifestation.

Das kann man auch so formulieren: Sie erleben soeben ...

... Gott in Aktion.

(Und wenn Sie das nicht froh macht, wird Sie nichts froh machen.)

2

Eine bestürzende Wahrheit, die die Welt in Erstaunen versetzen wird

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Bevor wir hier fertig sind, werden Sie eine Menge mehr darüber erfahren, was Sie tun können, um glücklicher zu sein. Wir werden über konkrete Schritte sprechen, die Sie tun können, um Ihrem Geist mehr Frieden, Ihrem Herz mehr Liebe und Ihrer Seele mehr Freude zukommen zu lassen – und dafür zu sorgen, dass es so bleibt.

Darauf sind Sie bestimmt neugierig, aber ich will vorher noch über etwas anderes sprechen. Sie werden diese Schritte noch mehr verinnerlichen und deshalb besser als Instrumente verwenden können, wenn sie in den größeren Zusammenhang eingebunden sind.

Losgelöst von diesem Kontext könnten die Schritte nämlich wie lauter „Tipps für ein besseres Leben“ erscheinen, und dieses Buch könnte wie ein „Selbsthilfebuch“ wie jedes andere aussehen. Genau das ist es ganz entschieden nicht. Dieses Buch legt dar, wie das Leben insgesamt funktioniert. Es macht aus dem gewöhnlichen Leben eine außergewöhnliche Erfahrung.

Wenn ich Ihnen diese Grunderläuterung gegeben habe, werden die Schritte, von denen ich sprach, erst richtig lebendig und in ihrer Bedeutung erkennbar. Deshalb möchte ich Ihnen erst etwas über persönliche Schöpfung, über die großen Prinzipien des Lebens und über diese unausgesprochene Wahrheit erzählen.

Damals in den 1960er Jahren gab es einen Autoaufkleber, der sehr populär wurde. Auf ihm stand: IST GOTT TOT?

Hinter dieser Frage stand die Vermutung, unsere Evolution könnte so schnell so weit vorangeschritten sein, dass Gott möglicherweise keine Bedeutung mehr hätte. Weitere Nahrung bekam dieser Gedanke in jüngster Zeit durch allerlei neue Lehren über das, was jetzt gemeinhin „Gesetz der Anziehung“ genannt wird. Nach dieser Auffassung kann der Mensch seine Realität selbst erzeugen und braucht dazu nichts weiter als „positives Denken“ und „gebündelte Intention“.

Mir ist natürlich klar, dass Gott nicht tot ist. Und die meisten Menschen stimmen mir darin zu. Umfragen zufolge bilden diejenigen, die an eine Kraft glauben, die größer ist als sie selbst, nach wie vor in allen Ländern und Kulturen den größten Bevölkerungsanteil.

Aber wozu wäre diese größere Kraft gut, wenn wir Menschen alles, was wir wollen, aus eigener Kraft erschaffen oder beschaffen könnten? Welche Funktion hätte sie dann noch? Was ließe sich mit ihr anfangen?

Jedenfalls kommen heute viele – besonders in Kreisen, in denen die „Überholspur zum Glück“ populär geworden ist – zu der erstaunlichen Schlussfolgerung, dass wir Gott nicht mehr brauchen.

Ich werde jetzt etwas sagen, was Sie bestimmt freuen wird, sollten Sie an Gott glauben. Allerdings nicht sofort. Erst einmal werden Sie dieses Buch wahrscheinlich weglegen wollen. Tun Sie das nicht, sonst entgeht Ihnen der Teil, der Ihnen bestimmt gefallen wird.

(Und sollten Sie nicht an Gott glauben, werden Sie das, was ich jetzt sage, zumindest spannend finden. Also, dranbleiben!)

Ja, es stimmt.

Wir brauchen Gott nicht mehr.

Eigentlich haben wir Gott nie gebraucht.

Wir brauchen Gott für gar nichts.

Das ist die bestürzende Wahrheit, die die Welt in Erstaunen versetzen wird. Es ist die Wahrheit, die niemand aussprechen möchte. Es ist aber noch nicht die ganze unausgesprochene Wahrheit. Bleibt noch zu sagen, weshalb wir Gott für gar nichts brauchen.

3

Das Versprechen, an das nur wenige glauben können; die Wahrheit, die nur wenige akzeptieren können

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Wenn wir Gott nicht brauchen, heißt das nicht, dass nichts mit Gott anzufangen wäre. Im Gegenteil: Gerade weil wir so viel mit Gott anfangen können, brauchen wir Gott nicht.

Wie können wir etwas brauchen, was wir immer haben, was wir unter keinen Umständen jemals nicht haben könnten, was wir immer benutzen und niemals nicht benutzen können, so entschieden wir es auch bestreiten mögen?

Es ist nicht möglich, Gott nicht in Ihrem Leben zu haben, als Bestandteil Ihres Lebens, und viele Menschen können das nicht glauben. Sie schenken Gottes größtem Versprechen keinen Glauben: Ich werde immer bei euch sein bis ans Ende aller Zeiten.

Es ist nicht möglich, Gott nicht zu benutzen, selbst wenn Sie überzeugt sind, dass Sie es nicht tun – und auch das ist etwas, was viele nicht glauben können. Sie glauben nicht an diesen wunderbaren Gedanken, den alle Religionen auf ihre je eigene Weise lehren:

Bittet, so wird euch gegeben.

Wer diese Wahrheit nicht akzeptieren kann, wird die Formel, nach der sich jeder das erschaffen kann, was er erleben möchte, vollständig und gründlich missverstehen.

Ich gebe dieser Formel den Namen „persönlicher Schöpfungsprozess“ (anderswo „Gesetz der Anziehung“ genannt), und sie macht Gott alles andere als obsolet. Sie macht unsere Gotteserfahrung präsenter, relevanter und realer als je zuvor.

4

Die neue Frohe Botschaft

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Alle großen Wahrheiten beginnen als Gotteslästerung.

Das sind die berühmten Worte George Bernard Shaws, und er hatte Recht. Seine Bemerkung erklärt auch, weshalb so viele Wahrheiten ganz behutsam beigebracht werden müssen, mit leiser Stimme und die Wahrheit selbst ein wenig abgeschwächt.

Es kommt aber die Zeit, in der sich die Wahrheit nicht mehr herunterspielen lässt, sie sprudelt hoch zur Oberfläche des Lebens und bricht sich in ihrer ganzen Herrlichkeit Bahn. Das sind die Sternstunden der Menschheit, in solchen Durchbrüchen der Wahrheit vollzieht sich unsere Evolution.

Nehmen wir den Gedanken, dass Sie glücklicher als Gott sein können.

Welch ein Gedanke! Was für eine Vorstellung! Revolutionär! Folglich wehren sich eine Menge Leute dagegen. Seit Jahren gehen sie dagegen an, bestreiten es, stellen es als falsch dar.

Ja, es gibt Menschen – und, obwohl es kaum zu glauben ist, Religionen –, die es als falsch ansehen, glücklich zu sein, und glücklicher als Gott zu sein, ist natürlich völlig undenkbar. (Gut, sie haben vielleicht nicht das Glücklichsein selbst, sondern nur das meiste dessen, was glücklich macht, für verwerflich erklärt.)

Viele meinen, das Leben sei so gedacht, dass es viele Schmerzen mit sich bringt. Leiden sind ein „Opfer“, das man Gott darbringt. Man erträgt sie schweigend. So sammelt man Punkte im Himmel.

Unsere Kultur hat sich diese Vorstellung so ganz und gar zu eigen gemacht, dass manche gar nicht unentwegt glücklich sein wollen. Und wenn man mit „glücklicher als Gott“ anfängt, werden sie sehr unruhig und man spürt ihr Unbehagen. Sie halten einem mahnend vor, man sei „unrealistisch“. Vielleicht hat man sogar „Umgang mit dem Teufel“.

Und dann sagen sie, das Leben solle nun mal unglücklich sein. Leben ist Prüfung. Leben ist Schule. Wenn es nicht wehtut, bringt es nichts. Sehr viele Menschen glauben das. Wenn man ihnen sagt, das Leben sei nie als unglückliche Erfahrung geplant gewesen und für niemanden bestünde je die Notwendigkeit, unglücklich zu sein, sehen sie einen mit glasigem Blick an. Sie können damit nichts anfangen. Sie wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Aber häufig sagen sie einem, wohin man sich damit scheren soll ...

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Gut, dann ist diese Idee, dass Sie glücklicher als Gott sein können, eben gotteslästerlich. Sie stimmt trotzdem. Sie ist nicht zu schön, um wahr zu sein; sie ist zu schön, um nicht wahr zu sein.

Die Frohe Botschaft besteht darin, dass Sie nicht durch die Hölle gehen müssen, um in den Himmel zu kommen.

Haben Sie das gehört! Das sollte man von den Dächern rufen! Von jedem Rednerpult, von jeder Kanzel herunter sollte es zu hören sein. Möge das Wort von diesem Hier und Jetzt in alle Welt hinausgehen: Glück ist unser natürlicher Seinszustand, in dem wir immer sein können. Sie müssen nie wieder unglücklich sein.

Was nicht heißt, dass Sie nie wieder traurig sein werden. Aber traurig ist nicht dasselbe wie unglücklich. Wir wollen das jetzt nicht näher untersuchen, denn es geht ja um die Frage, wie Sie jederzeit und immer glücklich sein können.

Bin ich ständig glücklich? Nein, ich müsste schon lügen, um das zu behaupten. Bin ich öfter und anhaltender glücklich als je zuvor? Ja. Fühlt es sich allmählich schon wie meistens an? Ja. Glaube ich wirklich, dass ich ständig glücklich sein kann? Ja.

Und Sie können es auch. Sie können glücklicher sein als Gott.

Materialismus und ein „Ich-zuerst-Egoismus“ spielen diesbezüglich natürlich überhaupt keine Rolle. Unsere Formel funktioniert ganz anders. Sie erlaubt Ihnen, alles zu erschaffen, was Sie möchten, und das kann sicherlich einen materialistischen Beiklang haben; aber wenn Sie erst einmal die ganze Formel kennen und die unausgesprochene Wahrheit vollständig erfasst haben, werden Sie ganz klarsehen.

Fangen wir also mit der Grundwahrheit an. Dann kommen wir zur Wahrheit hinter der Wahrheit, zu immer mehr von dieser unausgesprochenen Wahrheit.

Die Grundwahrheit haben Sie im ersten Satz dieses Buchs erfahren:

Das Leben war als glückliches Leben gemeint.

Und ich frage Sie noch einmal: Glauben Sie das? Wenn nicht, dann bleibt dem Leben nichts anderes, als gemäß Ihrem Unglauben seinen Lauf zu nehmen. Seien Sie nicht überrascht, wenn Sie öfter unglücklich sind, als Ihnen lieb ist. Aber wenn Sie glauben, dass das Leben als glückliches Leben gemeint war, dann wird es so sein.

Jetzt denken Sie vielleicht: Ach, wirklich? Woher kommt dann all der Schmerz auf der Welt, woher das ganze Leid?

Berechtigte Frage. Sie werden die Antwort hier bekommen. Aber jetzt, nur für den Augenblick, betrachten Sie einfach nur die sieben Wörter des Satzes, mit dem dieses Buch begann. Können Sie das wenigstens als Möglichkeit gelten lassen?

5

Wenn sehen nicht genügt, um zu glauben

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Ich sage also: Ihr Glaube, dass ein größtenteils glückliches Leben möglich ist, kann bewirken, dass es tatsächlich so wird. Das freilich sind Neuigkeiten von gestern. Wir haben das alle schon gehört.

In diesem Buch soll es aber um das gehen, was Sie noch nicht gehört haben. Um eine noch größere Wahrheit nämlich, die hinter dieser Wahrheit liegt. Eine so gewaltige Wahrheit, so ... wie soll ich sagen ... so ganz anders als alles, was wir erfahren und was uns je beigebracht worden ist, dass viele Menschen (wie bereits zweimal angemerkt) diese Wahrheit einfach nicht glauben – auch nicht, wenn sie unmittelbar davorstehen. Wenn die Wahrheit vor ihrer Nase zum Leben erwacht, suchen sie trotzdem lieber in abwegigen Erklärungen Zuflucht.

Sie kennen bestimmt die Redewendung: „Das glaube ich erst, wenn ich es sehe.“ Genügt sehen wirklich? Lassen Sie mich von Magellans Schiff erzählen.

Ich habe die Geschichte von meinem lieben Freund Stephen Simon, Produzent und Regisseur der Filme Gespräche mit Gott und Indigo. (1) Stephen erzählt also, wie Magellan und seine Männer viele Inseln erkundeten und dabei keinerlei Feindseligkeiten der Eingeborenen erlebten. Man hätte ja erwarten können, dass sie in ihre Einbäume klettern und einen fulminanten Angriff gegen diese so fremdartig wirkenden Eindringlinge führen würden. Aber nein, überall wurden die Europäer mit offenen Armen empfangen. Der Grund? Nun, die Eingeborenen hatten natürlich Wachtposten, und denen blieb Magellans Schiff nicht verborgen, aber sie hatten keine Ahnung, was sie da sahen.