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Nr. 933

 

Ariolcs Vermächtnis

 

Die Demonteure kommen – und die Wahnsinnsmaschine läuft an

 

von H. G. FRANCIS

 

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Während die ersten Monate des Jahres 3587 im Solsystem und in der Menschheitsgalaxis von Unruhe und Schwierigkeiten gekennzeichnet sind – da gibt es Probleme mit den Loowern auf dem Mars, da sind Boyt Margors, des Gäa-Mutanten, Umtriebe, und da erscheinen UFOs über der Erde und starten eine Entführungsaktion –, setzt Perry Rhodan nach dem Verlassen der Galaxis der Wynger seine Expedition, der sich inzwischen noch Ganerc-Callibso, der ehemalige Mächtige, und Pankha-Skrin, der Quellmeister der Loower, angeschlossen haben, planmäßig fort.

Auf der Suche nach den kosmischen Burgen, die jeweils ein Zusatzteil zum Auge enthalten, mit dessen Hilfe man schließlich zu den so genannten Kosmokraten jenseits der Materiequelle vorzudringen hofft, hat die BASIS, Perry Rhodans Raumschiff, inzwischen das ehemalige Domizil des Mächtigen Ariolc erreicht.

Sofort bei Ankunft am Zielort wird erkennbar, dass – ebenso wie im Fall von Partocs kosmischer Burg – die ehemalige Heimstätte Ariolcs besetzt ist. Die kosmischen Demonteure sind auch hier am Werk, um die Burg zu einem unbekannten Ziel abzutransportieren.

Das darf nicht geschehen, bevor nicht das wertvolle Zusatzteil des Auges geborgen ist. Das wissen Perry Rhodan und seine Leute. Was sie nicht wissen, ist, dass der ehemalige Burgherr eine Maschinerie konstruiert hat, deren Bann sich niemand entziehen kann, der die Burg betritt. Diese Maschinerie ist ARIOLCS VERMÄCHTNIS ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Perry Rhodan – Der Terraner schickt Vorauskommandos in die kosmische Burg Ariolcs.

Jagur – Leiter des Demontagetrupps von Ariolcs Burg.

Alaska Saedelaere – Der Transmittergeschädigte setzt sein Cappinfragment ein.

Reginald Bull, Galbraith Deighton, Ras Tschubai und Gucky – Sie geraten in den Bann der Wahnsinnsstrahlung.

1.

 

Die kosmische Burg Ariolcs erschien auf den Bild- und Ortungsschirmen der BASIS.

»Das habe ich befürchtet«, sagte Rhodan.

»Befürchtet?«, fragte Jentho Kanthall in der ihm eigenen knappen Art.

»Allerdings«, antwortete Rhodan. »Die Tatsache, dass sich die Burg im Normalraum befindet, beweist, dass ein Demontagetrupp im Einsatz war. Er hat die Burg bereits aus dem Mikrokosmos geholt, um sie möglichst bald ganz aus diesem Universum zu entfernen.«

»Die Zeit drängt«, bemerkte Atlan. »Bisher waren wir erst in den Burgen der Mächtigen Murcon, Partoc und Lorvorc. Es scheint, dass die Demontagetrupps allmählich einen Vorsprung vor uns gewinnen. Wenn wir uns nicht beeilen, werden wir die restlichen Burgen nicht mehr vorfinden.«

Rhodan blickte auf die Bild- und Ortungsschirme, auf denen sich die kosmische Burg Ariolcs deutlich abzeichnete. Auf mehreren Peripherieschirmen erschienen die Mess- und Ortungsdaten, wie sie vom zentralen Computer erfasst und umgesetzt wurden. So konnten sich die Männer und Frauen in der Hauptleitzentrale der BASIS mühelos über alles informieren, was über die kosmische Burg bekannt wurde. Das ausgewiesene Material war so umfangreich, dass es schien, der Burg würden sämtliche Geheimnisse entrissen.

Die kosmische Burg Ariolcs bot sich als ein Speichenrad gigantischen Ausmaßes dar. Damit unterschied sie sich erheblich von den Burgen Murcons, Partocs oder Lorvorcs. Aus der technischen Grundkonzeption ging klar hervor, dass diese Burg eine besondere Aufgabe erhalten hatte.

Atlan, der ebenso wie die anderen die ausgewiesenen Daten las, sagte: »Es scheint, dass die Burg ursprünglich als Kommunikations-Schlüssel gedacht war. Die technische Ausrüstung ist unglaublich. So etwas ist mir noch nicht begegnet.«

»Allerdings«, erwiderte Rhodan. »Was sich da an Kommunikationsgeräten offenbart, ist verblüffend. Es könnte sein, dass die Burg in der Lage war, Verbindung zu den Kosmokraten jenseits der Materiequellen aufzunehmen.«

»Das erfordert eine Fülle von technischen Anlagen, die mit dem äußeren Erscheinungsbild der Burg übereinstimmen würde«, sagte Fellmer Lloyd.

Die Burg glich einem Rad mit zwölf Speichen. In ihrem Mittelpunkt befand sich eine zylinderförmige Nabe, die einen relativ plumpen Eindruck machte. Die Peripheriegeräte des Computers wiesen aus, dass die Nabe 3233,42 Meter hoch war, und einen Durchmesser von 981,71 Metern hatte.

In halber Höhe dieser tragenden und stabilisierenden Nabe waren die 12 Speichen befestigt. Sie waren am Verbindungspunkt zur Nabe etwa 400 Meter stark und hatten einen kreisförmigen Querschnitt. Die Länge jeder Speiche betrug annähernd 400 Meter. Dabei verjüngte sich jede Speiche bis zu einem Durchmesser von 200 Metern. Die Speichen mündeten in einem Rad aus einer metallischen Konstruktion. Es bestand aus einem exotischen Metall, das selbst mit den hochentwickelten Geräten der Fernortung nicht enträtselt werden konnte. Damit ergab sich für die Gesamtkonstruktion ein Durchmesser von mehr als 2780 Metern.

Dort, wo die Speichen mit ihrem verjüngten Ende in das Außenrad mündeten, erhoben sich auf dem Rad oben und unten jeweils halbkugelförmige Konstruktionen. Payne Hamiller identifizierte sie als Richtantennen. Er war allerdings nicht in der Lage, mehr darüber auszusagen.

Die vierundzwanzig Halbkugeln waren etwa sechzig Meter hoch und hatten an den runden Auflageflächen einen Durchmesser von fast einhundertzwanzig Metern.

»Die Burg ist eine echte Fundgrube«, sagte Payne Hamiller, der wissenschaftliche Leiter der BASIS-Expedition. »Wir sollten uns dazu entschließen, hier einige Zeit zu bleiben. Wer weiß, ob wir je wieder eine derartige Gelegenheit erhalten, vom Wissen der Mächtigen so zu profitieren.«

»Das müssen wir uns aus dem Kopf schlagen«, entgegnete Rhodan, der ebenso wie Atlan wieder vollkommen gesund war. »Wir haben gerade festgestellt, dass wir unter einem immer stärker werdenden zeitlichen Druck stehen. Wir müssen alle Burgen erfasst haben, bevor die Kosmokraten sie aus diesem Universum zurückziehen. Wenn uns auch nur ein Schlüssel fehlt, war alles umsonst.«

»Das ist mir klar«, bestätigte der Wissenschaftler. »Dennoch sollten wir uns schon jetzt Gedanken über ein Forschungsteam machen, das auf der Burg Ariolcs bleibt, während die BASIS zur nächsten Burg fliegt. Wir können es uns nicht leisten, derartige wissenschaftlich-technische Schätze zu verschenken.«

»Einverstanden«, sagte Rhodan. »Mach dir Gedanken darüber, wer zu diesem Team gehören soll. Später werden wir dann entscheiden, ob es wirklich zum Einsatz kommt oder nicht. Wir müssen abwarten, was geschieht. Vielleicht hat die Burg einige Überraschungen für uns bereit, die uns die Gedanken an Forschungsarbeiten gründlich vertreiben.«

»Seit wann bist du so pessimistisch?«, fragte Atlan spöttisch. »Steckt dir dein Dasein als Mikrowesen im Stromkreis immer noch in den Knochen?«

»Nicht mehr als dir«, antwortete Rhodan.

»Ortung«, meldete Jentho Kanthall. »Diskusraumer.«

Damit war für ihn alles gesagt.

Für Rhodan und die anderen in der Hauptleitzentrale war klar, dass für alle weiteren Operationen äußerste Vorsicht geboten war. Die georteten Raumschiffe waren Einheiten der Demontagetrupps. Nach den bisherigen Erfahrungen musste man damit rechnen, dass sie augenblicklich mit entschlossenen militärischen Operationen reagierten, sobald sie die BASIS oder eines ihrer Einsatzkommandos entdeckten.

Jentho Kanthall stoppte die Fahrt der BASIS. Die Entfernung zur kosmischen Burg Ariolcs betrug noch etwa eine Lichtminute.

Rhodan stand schweigend vor den Bildschirmen. Er veränderte die Aufnahmeoptik, um ein besseres Bild von der Burg zu erhalten. Vergrößerungsausschnitte erschienen auf den Bildschirmen und lösten allgemeine Überraschung aus.

Auf dem Außenring und den Speichen der Burg erhoben sich zahllose Gebilde. Auf einer Speiche stand gar eine Burg, die den Arkoniden lebhaft an Bauwerke aus dem Mittelalter der Erde erinnerte. An anderer Stelle ragten Türme über Türme empor. Die selektive Ortung ergab, dass sie alle leer und ohne technische Funktion waren.

Die BASIS befand sich in einer Position, aus der heraus man die kosmische Burg schräg von oben sah. Das menschliche Auge war daher nicht in der Lage zu beurteilen, wie das Rad von der Seite oder direkt von oben oder unten aussah. Diese Arbeit aber übernahm die hochentwickelte Positronik der BASIS. Sie berechnete das Aussehen der kosmischen Burg aufgrund der Ortungs- und Messergebnisse und projizierte das Ergebnis auf die verschiedenen Bildschirme der Hauptleitzentrale.

Dabei wurde deutlich, dass die Burg an ihrer Schmalseite, der »Lauffläche« des Speichenrads, mit riesigen Schleiern versehen war. Diese griffen wie Flammen ins All hinaus.

»Das Bild passt zu Ariolc«, bemerkte Ganerc-Callibso, der ehemals Mächtige. »Er hat die Burg verändert. Sie ist Ausdruck seines Geisteszustands geworden.«

»Das Werk eines Wahnsinnigen«, sagte Atlan.

Rhodan wählte immer neue Bildausschnitte, so dass zahllose andere Veränderungen ins Bild kamen. Ariolc hatte seine Burg teilweise mit bestechend schönen Mustern versehen, teilweise aber auch mit abstoßend hässlichem Zierrat.

»Er kann das nicht alles allein gebaut haben«, stellte Ganerc fest.

»Wer könnte ihm geholfen haben?«, fragte Rhodan.

»Eigentlich nur die Fehlersucher

»Davon habe ich nie gehört.«

»Es hat kurz nach der Versetzung der Burgen in dieses Universum und nach der Einschleusung in das Mikrouniversum noch robotische Montagekommandos gegeben, die als Nachhut der Konstrukteure fungierten«, erwiderte der Gnom nachdenklich.

»Das wäre nur logisch und aus technischer Sicht zwingend notwendig«, entgegnete Rhodan, dem bewusst wurde, welch gigantisches Unternehmen die Kosmokraten bereits vor mehr als einer Million Jahren vollbracht hatten. Dieses Unternehmen war nicht nur von einem kaum vorstellbaren Aufwand begleitet, sondern auch mit so vielen Schwierigkeiten verbunden gewesen, dass dazu Heerscharen von Helfern aller Art notwendig gewesen waren.

Das Problem, Fehler zu finden, wurde mit dem Grad der technischen Entwicklung immer schwieriger. Anlagen wie die kosmischen Burgen waren gespickt mit technischen Geräten, von denen jedes einzelne zahllose Funktionen zu erfüllen hatte und damit auch eine Quelle für eine Vielzahl von möglichen Fehlern war.

»Es ist anzunehmen, dass diese Fehlersucher dem Kommando der jeweiligen Burgherren unterstellt waren«, fuhr Rhodan fort.

»Ganz leicht dürfte es für Ariolc nicht gewesen sein, die Fehlersucher zu solchen Arbeiten heranzuziehen«, sagte Ganerc-Callibso. »Aber er hat es geschafft, wie wir sehen. Die Grenze zwischen Genialität und Wahnsinn ist schmal. Ariolc mag sich mal auf dieser, mal auf jener Seite aufgehalten haben.«

»Ich fliege zur Burg«, erklärte Rhodan. »Dieses Mal nehmen wir einige Mutanten mit, damit wir uns notfalls schnell genug zurückziehen können.«

»Ich bin dabei«, sagte Atlan.

»Du willst dieses Risiko eingehen?«, fragte Galbraith Deighton. »Ich bin der Ansicht, nach den Vorfällen der letzten Tage sollte jetzt einmal ein anderer eingesetzt werden.«

»Ein Risiko, das für mich selbst zu hoch ist, ist auch einem anderen nicht zuzumuten«, entgegnete Rhodan. »Es bleibt dabei. Ich führe das Einsatzkommando.«

 

*

 

Zu dieser Zeit weilte Jagur schon einige Tage in der Burg Ariolcs. Er befand sich in einer schweren Krise, die er sich nicht erklären konnte.

Allzu viel war auf ihn eingestürmt.

Er stand vor einem Spiegel und betrachtete sich.

Schon immer hatte er darunter gelitten, dass er so klein war. Die meisten Männer in seinem Alter erreichten eine Höhe von wenigstens 1,38 Meter. Es war höchstens 1,34 m groß, und das war ein Grund, mit sich und seinem Schicksal unzufrieden zu sein.

Selbst die Tatsache, dass man ihm das Kommando über mehr als tausend Hominiden erteilt hatte, tröstete ihn nicht darüber hinweg, dass man ihn als Zwerg ansah.

Seine Kleinwüchsigkeit wurde ihm besonders bewusst, als er den Prunkmantel anlegte, der aus violetten, hellblauen und grünen Streifen zusammengesetzt war. Jeder erkannte auf den ersten Blick, dass dieses Kleidungsstück für ein humanoides Wesen von gewaltiger Körpergröße gemacht worden war.

»Du hast keine andere Wahl«, sagte er laut. »Du musst einige Männer abkommandieren, damit sie den Mantel umarbeiten. Alle anderen Projekte müssen zurückstehen. Nichts ist so wichtig wie dieser Mantel. Er unterstreicht meine Würde ... die Würde des ...«

Er verstummte verwirrt.

Wovon hatte er gesprochen?

Weshalb trug er den Mantel?

Er schüttelte das Kleidungsstück ab und ließ es auf den Boden fallen, dessen transparentes Material eine unüberschaubare Zahl von Dämonenmasken überdeckte.

Die Tür öffnete sich.

Jagur fuhr herum. Er sah, dass achtzehn Androiden im Gleichschritt in den Raum marschierten. Sie blickten starr auf die gegenüberliegende Tür. Donnernd prallten ihre Füße auf den Boden.

»Was hat das zu bedeuten?«, fragte der Kommandant der Androiden.

Sie beachteten ihn nicht. Einer von ihnen eilte einige Schritte voraus und öffnete die Tür. Die anderen marschierten wie Puppen weiter und durch die Tür hinaus. Dumpf krachend fiel sie hinter ihnen zu.

Jagur ballte die Hände zu Fäusten.

»Das werdet ihr mir büßen«, sagte er zornig. »Glaubt ja nicht, dass ihr damit durchkommt.«

Er stürmte auf die Tür zu. Sie öffnete sich, bevor er sie erreicht hatte. Er blickte auf den Gang hinaus, der dahinter lag. Die Androiden waren verschwunden.

Ein achtbeiniges, bepelztes Wesen, das etwa fünfzig Zentimeter hoch und anderthalb Meter lang war, kroch auf ihn zu. Es wurde von humanoiden Zwergen begleitet, die nur etwa vierzig Zentimeter groß waren. Mit hocherhobenen Armen trugen sie ein riesiges, golden schimmerndes Blasinstrument. Das achtbeinige Wesen umklammerte das Mundstück mit einem Bein und blies mit aller Kraft hinein.

Ein ohrenbetäubender Lärm schlug Jagur entgegen.

Er presste die Handflächen gegen die Ohren und wich unwillkürlich zurück. Sein Kopf dröhnte. Er schrie dem achtbeinigen Wesen zu, dass es ruhig sein sollte, konnte den Lärm jedoch nicht übertönen. Schmerzgepeinigt sank er auf die Knie, während die Gruppe blasend an ihm vorbeizog. Er blickte ihr nach, wie sie durch die andere Tür verschwand, und er atmete auf, als der enervierende Lärm durch die Tür gedämpft wurde.

Jagur war bis in die Grundfesten seiner Persönlichkeit erschüttert. Er stand vor einem Rätsel.

Er hatte sich von dem lärmenden Wesen in die Knie zwingen lassen und nichts dagegen getan.

Jagur versetzte dem Prunkmantel einen Fußtritt, verfing sich jedoch in dem Stoff und stürzte. Er schlug so hart mit der Schulter auf, dass er vor Schmerz wie gelähmt war.

Die Tür öffnete sich.

Johlend eilten zwei Androiden herein. Jagur erkannte einen von ihnen. Er hatte eine breite Narbe auf der Stirn.

»Passo«, rief er.

Der narbige Hominide ritt auf den Schultern des anderen. Als er seinen Namen hörte, hieb er dem anderen die flache Hand über den Kopf.

»Wo ist er denn?«, fragte er und blickte sich suchend um.

»Hier bin ich«, antwortete Jagur und richtete sich mühsam auf. Selten hatte er sich so gedemütigt gefühlt. Er glaubte, dass Passo nur so tat, als sehe er ihn nicht. »Hier.«

»Na – wo ist er denn?«, fragte der Androide erneut und hieb dem anderen, der ihn trug, die Hacken in die Seite. »Wo ist er denn?«

Jagur verschlug es den Atem. Er griff zur Waffe und riss sie aus dem Gürtel, während die beiden Androiden aus dem Raum eilten, als wäre nichts geschehen. Der Kommandant zielte auf sie, löste die Waffe jedoch nicht aus. Er ließ sie vielmehr langsam sinken und drehte sich zum Spiegel um.

»Es ist deiner nicht würdig, dich so aufzuführen«, sagte er laut.

Er bückte sich, nahm den Mantel auf und legte ihn sich wieder über die Schultern. Dann schritt er langsam vor dem Spiegel auf und ab.

Wieder öffnete sich die Tür. Ein Androide trat ein. Er trug eine flammend rote Kombination. Dazu blassrote Stiefel, grüne Strümpfe und einen gelben Hut, dessen Krempe so breit war, dass sie ihm bis weit über die Schultern hinausreichte. In den Händen hielt er einen schwarzen Holzstab, der mit grünen und blauen Metallplättchen beschlagen war.

»Geh mir aus dem Weg, Wicht«, befahl der Androide und schritt hochmütig an Jagur vorbei. »Du weißt wohl nicht, wen du vor dir hast?«

Jagur griff zur Waffe.

»Allerdings nicht«, antwortete er, obwohl er ahnte, welchen Namen er hören würde. »Wer bist du denn?«

Der Androide schürzte die Lippen und blickte verächtlich auf ihn herab.

»Ariolc«, sagte er.

Jagur schoss. Der Androide brach auf der Stelle zusammen. Bestürzt sank der Kommandant des Demontagetrupps neben ihm auf die Knie.

Es war alles noch viel schlimmer gekommen, als er befürchtet hatte. Er erinnerte sich daran, wie alles begonnen hatte. Das war vor einigen Tagen gewesen.

2.

 

»Lebt Ariolc?«, fragte der Androide Alta.