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Nr. 1067

 

Am Rand des Nichts

 

Icho Tolot und Bruke Tosen am Ziel – ein tödlicher Auftrag erwartet sie

 

von H. G. Francis

 

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In folgerichtiger Anwendung seiner durch die BASIS-Expedition erworbenen Erkenntnisse und Einblicke in die kosmische Bestimmung der Menschheit gründete Perry Rhodan Anfang des Jahres 3588, das gleichzeitig zum Jahr 1 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ) wurde, die Kosmische Hanse, eine mächtige Organisation, deren Einfluss inzwischen weit in das bekannte Universum hineinreicht.

Gegenwärtig schreibt man das Jahr 425 NGZ, und die Hanse, die neben dem interstellaren Handel auch der kosmischen Verteidigung dient, fand sich schon mehrmals schweren Anschlägen der Superintelligenz Seth-Apophis ausgesetzt.

Um mit Hilfe weiterer Erkenntnisse gegen künftige Anschläge besser gewappnet zu sein, hat Perry Rhodan nach seiner Rückkehr von Khrat eine großangelegte Expedition zum galaktischen Kugelsternhaufen M 3 gestartet, weil er dort die Porleyter, die Vorläufer der Ritter der Tiefe, zu finden hofft.

Während diese Expedition ihren dramatischen Verlauf nimmt und während Atlan bemüht ist, die SOL zur heimatlichen Milchstraße zurückzuführen, wenden wir uns nun dem weiteren Schicksal zweier ungleicher Wesen zu, die nach wie vor im Bann von Seth-Apophis stehen.

Wir meinen Icho Tolot, den Haluter, und Bruke Tosen, den Mann von der Hanse. Die beiden befinden sich AM RAND DES NICHTS ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Icho Tolot – Den Haluter erwartet eine tödliche Mission.

Bruke Tosen – Ein Mann am Ende seiner Kräfte.

Ahrrhed und Gerrend – Zwei Wesen aus dem Volk der Phygos.

1.

 

Icho Tolot fuhr mit explosiver Gewalt herum und streckte alle vier Arme aus.

Dann erstarrte er mitten in der Bewegung. Seine drei Augen weiteten sich.

Bruke Tosen, der dicht neben ihm stand, wich erschrocken zurück.

Auch er blickte auf die schemenhafte Gestalt, die plötzlich in der Zentrale des halutischen Raumschiffs erschienen war und die zwischen dem Steuerpult und dem Autonavigator hin- und hereilte, als müsse sie einem dringenden Auftrag nachkommen, wisse jedoch nicht, wie sie das tun sollte. Icho Tolot setzte sich zögernd in Bewegung. Seine Hände stießen vor, als er versuchte, das Wesen zu fassen, das überraschend in seiner Nähe aufgetaucht war.

Seine Hände stießen durch den Schemen hindurch, ohne dass dieser darauf reagierte. Er schien die Attacke des Haluters nicht zu bemerken.

»Was ist das?«, fragte der Koloss verunsichert.

»Ich weiß es nicht«, stammelte Bruke Tosen, der bleich geworden war. »Es muss etwas mit dem da draußen zu tun haben.«

Er deutete mit den Händen an, dass er die gesamte Umgebung des Raumschiffs meinte.

Diese war allerdings verwunderlich genug.

Nach einer Odyssee, die mit der Flucht von der Erde begonnen und sie quer durch die heimatliche Milchstraße geführt hatte, waren Icho Tolot und er nach einem Sturz durch einen Energiewirbel vor einer eigenartigen, offenbar kristallin beschaffenen Wand angekommen, die einem unendlich großen, durchlöcherten Schlackestück glich. Das Raumschiff flog in eine der zahllosen Öffnungen, ohne dass der Haluter einen Einfluss darauf hatte.

Bruke Tosen dachte daran, dass Icho Tolot verzweifelt versucht hatte, den Raumer wieder unter seine Kontrolle zu bringen, doch das war ihm nicht gelungen.

Seth-Apophis macht mit uns, was sie will, fuhr es ihm durch den Kopf. Die Möglichkeiten, uns zu manipulieren, sind offenbar unbegrenzt.

Er verlor die Kontrolle über sich, und in jäh aufsteigender Wut stürzte er sich auf das schemenhafte Wesen. Er rannte durch die Erscheinung hindurch und prallte mit dem Kopf gegen den Autonavigator. Benommen sank er zu Boden.

Er blieb liegen.

Die schemenhafte Erscheinung verschwand, und Icho Tolot wandte sich zornig brummend den Instrumenten am Hauptleitpult zu, so als habe er den Zwischenfall bereits vergessen.

Bruke Tosen wusste, dass es nicht so war.

Und plötzlich überfiel ihn die Angst.

Ich habe einige Male versucht, ihn umzubringen, dachte er. Und er hat mir alle Angriffe verziehen. Er hat sie ignoriert, so als ob sie ihn nicht berühren. Aber was ist, wenn er auf den Gedanken kommt, sich zu revanchieren? Ist er jetzt frei, oder steht er unter dem Einfluss der Superintelligenz?

Der Schweiß brach ihm aus. Ängstlich erhob er sich.

Seine Nerven hielten der Dauerbelastung nicht mehr stand. Er begann am ganzen Körper zu zittern.

»Was ist los mit dir?«, fragte Icho Tolot teilnahmsvoll. Er trat auf ihn zu, erschreckte den ehemaligen Importkontrolleur damit jedoch so sehr, dass dieser bis ans Hauptschott flüchtete.

»Nichts«, stammelte der Jarvith-Jarver. »Nichts weiter. Ich möchte nur wissen, was das da draußen eigentlich ist. Sind wir endlich im DEPOT?«

Mit diesem kleinen Schachzug lenkte er geschickt von sich ab. Der vierarmige Koloss blickte auf die Bildschirme, die nahezu schwarz waren und nur wenig erkennen ließen. Immerhin war deutlich, dass der halutische Raumer durch eine Art Tunnel schwebte, dessen Wände von zahllosen Öffnungen durchbrochen wurden. Das Gebilde, in dem sie sich befanden, schien Teil eines gigantischen Stückes Schlacke zu sein.

Bruke Tosen atmete auf, weil es ihm gelungen war, sich zumindest so weit zurückzuziehen. Er hieb seine Faust gegen die Kontaktplatte neben der Tür, um das Schott zu öffnen. Da die Schaltung – wie alles in diesem Raumschiff – auf halutische Verhältnisse zugeschnitten war, reagierte sie nicht auf eine leichte Berührung. Zischend glitt das Schott zur Seite, doch Bruke Tosen flüchtete noch nicht. Er hatte Angst, dass er den Haluter unnötig herausforderte, wenn er sich allzu schnell aus der Zentrale entfernte. »Was ist los mit dir?«, fragte Icho Tolot erneut, dieses Mal ließ seine dröhnende Stimme jedoch kein Mitgefühl erkennen, sondern nur erwachenden Argwohn. »Hast du vor, irgend etwas gegen mich zu unternehmen?«

»Nein, nein«, beteuerte der Jarvith-Jarver. »Auf keinen Fall. Ich ertrage es nur nicht mehr, in der Zentrale zu sein. Ich will allein sein. Was dann kommt, ist mir egal.«

»Was dann kommt, ist dir egal?« Icho Tolot verstand ihn nicht. Dieses vor Kraft strotzende Wesen konnte sich nicht in die Lage Tosens versetzen, der dicht vor einem Zusammenbruch stand.

Seit Wochen lehnte sich der Jarvith-Jarver gegen das Schicksal auf, das ihm zugedacht zu sein schien. Immer wieder hatte er sich dagegen gewehrt, dass Seth-Apophis ihn geistig und körperlich versklavte. Aber er hatte nicht die Möglichkeit gehabt, sich der seelischen Überbelastung durch entsprechende körperliche Anstrengungen zu entziehen. Das wiederum konnte der Haluter, der mehr als einmal einen Tobsuchtsanfall gehabt und sich dabei von schädlichen Stresseinwirkungen befreit hatte.

»Begreifst du denn nicht?«, fragte Tosen mit überkippender Stimme. »Du bist von Mutter Natur ganz anders ausgerüstet worden als wir Menschen. Du bist ein kosmisches Wesen, wir Menschen sind es nicht. Wir sind von unserem Metabolismus her immer noch Wesen auf der Frühstufe der Entwicklung.« Der Haluter lachte dröhnend. »Das lass nur nicht Rhodanos hören«, erwiderte er und hob scherzhaft drohend eine seiner Fäuste. »Er wäre ganz sicher nicht mit dem einverstanden, was du da eben gesagt hast. Er glaubt, dass die Menschheit eine kosmische Bestimmung hat.« Er ließ die Faust sinken. Eine seiner anderen drei Hände legte sich über sie. Tosen wusste, dass der Haluter an dieser Hand einen schwarzen Handschuh trug, dessen geheimnisvolles Verhalten sie vor zahlreiche Rätsel gestellt hatte.

»Mag sein, dass der Kosmos auf uns wartet«, sagte Tosen erschöpft. »Soll er noch einige Jahrhunderttausende Geduld haben. Für den Kosmos spielt Zeit keine Rolle, und wir haben dann vielleicht die Möglichkeit, uns weiterzuentwickeln.«

Icho Tolot lachte erneut. Er lachte so laut, dass der Jarvith-Jarver sich gequält die Ohren zuhielt.

»Du hast recht«, verkündete der Koloss. »Zeit ist aus kosmischer Sicht allerdings bedeutungslos. Für uns beide ist sie schon wichtiger.«

Er verstummte, weil er daran denken musste, wie alt er bereits war und dass er mit seinem Zellaktivator die natürliche Lebensspanne der Haluter schon weit übertroffen hatte. Er war der älteste Haluter, der je gelebt hatte, ohne dabei wirklich alt zu sein. Sein Körper und sein Geist waren so jung und so leistungsfähig wie die eines Haluters in der Blütezeit des Lebens.

»Und für dich besonders«, fügte er etwas leiser hinzu. Dann richtete er sich schnaufend auf und blinzelte. »Wozu sagst du mir das alles, he?«

»Weil ich fühle, dass ich den Verstand verliere«, gestand Bruke Tosen ein. »Ich bin anders als du. Was ich jetzt brauche, ist eine körperliche Belastung. Ich weiß, dass Giftstoffe in mir entstehen, die mich vernichten werden, wenn ich nicht bald etwas tun kann.«

Icho Tolot gestikulierte heftig.

»Dann bewege dich. Renne durch das Schiff, bis dir die Lunge aus dem Hals fällt. Ich kann nichts mit dir anfangen, wenn du durchdrehst.«

»Na gut. Endlich hast du begriffen.« Bruke Tosen drehte sich um und eilte hinaus. Das Schott schloss sich hinter ihm. Er hörte, wie es einrastete, und während er sich weiter und weiter von ihm entfernte, wartete er darauf, die dröhnenden Schritte des Haluters zu hören, der ihm folgte.

Doch es blieb still.

Er vernahm nur seinen eigenen, keuchenden Atem und den leisen Aufprall seiner Füße.

Am nächsten Schott blieb er stehen und blickte zurück.

Er war nicht allein. Ein schemenhaftes Wesen, das für einen kurzen Moment einem Humanoiden ähnlich war, glitt auf ihn zu.

Er stöhnte erschrocken auf, hämmerte seine Faust gegen den Türkontakt und wartete in jäh anwachsender Angst darauf, dass sich das Schott öffnete.

Als sich ein ausreichend breiter Spalt auftat, schob er sich hastig hindurch und flüchtete weiter.

Immer wieder blickte er über die Schulter zurück, und er hatte den Eindruck, dass der Abstand zwischen ihm und dem Schemen rasch geringer wurde. Schließlich glaubte er, dass ihn etwas Kaltes zwischen den Schultern berührte. Er stolperte, stürzte zu Boden und schlug wild mit Armen und Beinen um sich, um das gespenstisch erscheinende Wesen abzuwehren.

Doch das war gar nicht nötig.

Es dauerte nicht lange, bis der Jarvith-Jarver merkte, dass er allein auf dem Gang war.

Er krümmte sich zusammen und vergrub den Kopf in den Händen. Warum hat es mich erwischt?, dachte er verzweifelt. Warum konnte ich nicht auf Jarvith-Jarv bleiben und dort in der Importkontrolle arbeiten? Warum werde ich so bestraft? Geschieht das alles nur, weil ich die Liebe einer Frau und die Fürsorge meiner Freunde missachtet habe?

Tosen war ein mittelgroßer Mann, der noch vor Wochen sehr kompakt gewirkt hatte. Nun aber war er abgemagert, und seine Schultern hingen noch weiter nach vorn als sonst, so dass er wie unter einer allzu schweren Last gebeugt ging und älter erschien, als er tatsächlich war. Dünnes, weizenblondes Haar bedeckte seinen Schädel. Die großen, wasserblauen Augen ließen ihn stets etwas erstaunt und befremdet aussehen. Zusammen mit der kleinen, spitzen Nase verliehen sie seinem Gesicht den Ausdruck eines Uhus.

Voller Trauer dachte er an Primas, seinen Halkonen, der ihn bis zur Erde begleitet, den er dann aber aus den Augen verloren hatte, weil Seth-Apophis ihn gezwungen hatte, sich Icho Tolot bei seiner Flucht in die Unendlichkeit anzuschließen. Bei dem Halkonen, der einem terranischen Ameisenbär ähnlich gewesen war, hatte er Ruhe und Halt gefunden, wenn es mal gar zu aufregend und anstrengend zugegangen war.

Jetzt gab es niemanden mehr, mit dem er über seine Nöte hätte sprechen können. Der Halkone hatte ihn zwar nicht verstanden, wie er sehr wohl gewusst hatte, gleichviel hatte Tosen stets das Gefühl gehabt, dass er ihm aufmerksam zugehört hatte, und das allein war ihm wichtig gewesen.

Er kroch bis an eine Wand und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Er hatte das Gefühl, dass seine Beine ihn nicht mehr tragen konnten.

Wenn nicht alles täuschte, hatten sie ihr Ziel erreicht. Sie befanden sich in unmittelbarer Nähe des DEPOTS. Vielleicht waren sie sogar schon in ihm.

Was war das DEPOT?

Wie oft hatte er sich das schon gefragt.

Nun würde er, wie er glaubte, eine Antwort auf diese Frage erhalten.

Er konnte sich nicht vorstellen, wie diese Antwort aussehen würde, war jedoch davon überzeugt, dass sie auf jeden Fall nachteilig für ihn ausfallen würde. Sein Leidensweg war noch nicht zu Ende.

Oder doch?

Er schüttelte den Kopf.

Bilde dir nichts ein, du Narr!, schalt er sich. Du bist nur ein winziger und unwichtiger Teil in dem Plan von Seth-Apophis. Icho Tolot ist da schon wichtiger. Und was die Superintelligenz nicht will, das wird nicht geschehen.

Zum ersten Mal, seitdem er Jarvith-Jarv verlassen hatte, dachte er an Selbstmord.

War dieser Schritt nicht etwas, womit er die Pläne von Seth-Apophis grundlegend stören konnte? Wäre dann nicht der ganze Aufwand, den sie betrieben hatte, vergeblich gewesen?

Doch kaum war ihm dieser Gedanke durch den Kopf geschossen, als er auch schon davor zurückschreckte.

Noch immer schwelte ein Funke Hoffnung in ihm, und solange dieser nicht erloschen war, wollte er nicht aufgeben.

Dabei wusste er nicht einmal, wie weit er von der heimatlichen Milchstraße entfernt war. Befand er sich in Andromeda oder in einer anderen Galaxis, die in der Nachbarschaft der Milchstraße lag? Oder hatten die Energiewirbel das halutische Raumschiff quer durch das Universum geschleudert, so dass nun zwischen ihm und dem Planeten Jarvith-Jarv ein unüberbrückbarer Abgrund gähnte? Bruke Tosen erhob sich und ging mit schleifenden Füßen weiter.

Wenn ich doch nur eine dieser Fragen beantworten könnte!, dachte er verzweifelt. Vielleicht würde es mir helfen.

Vor der Tür zu einer Medokabine blieb er stehen.

Verwundert registrierte er, dass er den Wunsch hatte, sich auf seinen geistigen Zustand untersuchen zu lassen, dass er sich aber gleichzeitig auch davor fürchtete.

Ich habe Angst, dass ich wahnsinnig werde, fuhr es ihm durch den Kopf.

Betroffen horchte er in sich hinein. Was ist aus mir geworden? Was hat Seth-Apophis aus mir gemacht?

Er spürte seinen Zusammenbruch kommen, und er fragte sich, ob er ihn verhindern konnte, wenn er sich rechtzeitig in die Behandlung eines Medoroboters gab.

»Ich habe wenig Ahnung von Medizin«, sagte er laut, während er die Kabine betrat. »Möglicherweise ist es ja wirklich so, dass mein Hormonhaushalt zur Zeit chaotisch ist und vom Medo-Doktor in Ordnung gebracht werden kann.«

Er grinste unsicher, als er sich auf den Untersuchungs- und Behandlungstisch legte.

»Mit mir stimmt was nicht«, sagte er laut. »Die nervlichen Belastungen der letzten Zeit waren zuviel für mich.«

Er richtete sich ruckartig wieder auf.

»Moment«, rief er, als die blitzenden Sonden auf ihn zufuhren. »Du bist ein halutischer Medoroboter. Hast du überhaupt genügend Informationen über Menschen?«

»Du brauchst dir keine Sorgen zu machen«, erwiderte die Maschine. »Icho Tolot, der Kommandant dieses Schiffes, hat längst dafür gesorgt, dass ich dich in jeder Hinsicht ausreichend behandeln kann.«

Tosen lächelte verzerrt.

»Auf der Erde war ich schon einmal in der Klapsmühle«, erklärte er. »Natürlich irrtümlich. Ich habe keine Lust, noch einmal in eine solche Abteilung zu kommen. Isolierung wäre also keine Therapie, mit der ich einverstanden wäre. Ist das klar?«

»Ich werde nichts gegen deinen Willen unternehmen«, versprach die Maschine.

»Dann bin ich beruhigt.«

Bruke Tosen ließ sich wieder auf den Rücken sinken.

Unmittelbar neben ihm erschien ein schattenhaftes Wesen, dessen Konturen nicht klar auszumachen waren.

Tosen schloss die Augen.

Er war davon überzeugt, Halluzinationen zu haben.

Der Roboter rückt alles wieder ins rechte Gleis, dachte er. Danach habe ich diese Erscheinungen bestimmt nicht mehr.

Er spürte den Einstich einer Nadel an seinem Arm.

Während sich sein Geist allmählich umnebelte, öffnete er noch einmal ein Auge, um sich davon zu überzeugen, dass der Schatten verschwunden war.

Doch was er sah, war nicht dazu angetan, ihn zu beruhigen.

Neben der Liege erhoben sich nunmehr zwei schemenhafte Wesen, von denen eines die Arme heftig bewegte, als wolle es ihm durch Zeichen etwas zu verstehen geben.

 

*

 

Icho Tolot blickte gelassen auf die Instrumente am Steuerleitpult seines Raumschiffs, obwohl diese alle nur Nullwerte anzeigten, so als gleite der Raumer nicht durch eine Art Tunnel voran, sondern schwebe stillgelegt im Nichts.

Obwohl alle Systeme eingeschaltet waren und die meisten von ihnen einwandfrei funktionierten, gaukelte der Zentralcomputer vor, keines von ihnen sei in Betrieb. Dabei brannte das Licht, die Gravitationswerte an Bord stimmten mit jenen überein, die der Haluter einprogrammiert hatte, um Bruke Tosen das Leben im Schiff zu erleichtern, die Klimaanlage arbeitete, und die Triebwerke liefen.

Der Haluter ließ seine Finger über einige Tasten gleiten, stellte jedoch, wie schon so oft zuvor, fest, dass er keinerlei Einfluss auf das Raumschiff hatte.

Eine fremde Macht beherrschte es.

War es die Macht, die ihn vor vielen Wochen urplötzlich auf der Erde überfallen und ihm ihren Willen aufgezwungen hatte?