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G. Neri

Tru & Nelle

Eine Geschichte über die Freundschaft von
Truman Capote und Nelle Harper Lee

Aus dem Englischen
von Sylvia Bieker und Henriette Zeltner

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Für Edward

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Inhalt

Tru & Nelle

Weitere Geschichten

Als wir uns Trumans Flugzeug ausliehen

Sooks geheime Rezeptur

Archulus Persons übertreibt’s mal wieder

Ein Monsterfisch und das Huhn mit zwei Köpfen

Wie ich Truman zum allerersten Mal sah

Auf nach Monroeville

Anmerkungen des Autors

Dank

Glossar

Bildnachweis

Tru & Nelle

Kunst ist eine Lüge, die die Wahrheit erzählt.

— Picasso

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1.

Ein doppelter Irrtum

Monroeville, Alabama – Sommer, irgendwann während der Weltwirtschaftskrise

Als Truman Nelle das erste Mal sah, hielt er sie für einen Jungen. Sie beobachtete ihn wie eine Katze. Und zwar thronte sie auf einer brüchigen Mauer, die ihre weitläufigen Grundstücke voller alter Bäume voneinander trennte. Barfuß, in einer Latzhose und mit einem burschikosen Haarschnitt sah Nelle ungefähr so alt aus wie er, aber er konnte es nicht genau sagen. Denn er bemühte sich, nicht hinzustarren, und tat so, als würde er in seinem Buch lesen.

«Hey, du», sagte sie schließlich.

Truman schaute von den Seiten auf. Er saß reglos in seinem kleinen weißen Matrosenanzug in einem Korbstuhl auf der seitlichen Veranda des Hauses seiner ältlichen Verwandtschaft.

«Meinst du … meinst du mich?», sagte er mit hoher, dünner Stimme.

«Komm her», befahl sie.

Truman zupfte verlegen an seiner Stirnlocke und warf einen Blick über die Veranda Richtung Küchenfenster. Drinnen bereitete Sook, seine uralte (um drei Ecken verwandte) Großcousine, gerade ihre geheimnisvolle Medizin gegen Wassersucht und Rheumatismus zu. Normalerweise behielt Sook Truman immer im Auge. Aber momentan summte sie gedankenverloren ein Lied vor sich hin.

Truman stieg von der Veranda herunter, weil es ihn interessierte, wer dieser kleine Junge war. Seit er vor zwei Wochen in das Haus seiner Großcousinen gekommen war, hatte er noch keine Freunde gefunden. Es war Frühsommer und er sehnte sich danach, mit den vorbeilaufenden Jungen zu spielen, die auf dem Weg zum Schwimmteich waren. Also strich er seinen weißen Anzug glatt und spazierte langsam an den Spalieren der Glyzinien und Quitten vorbei, bis er zu der Mauer kam.

Truman war verblüfft. Er verzog das Gesicht. Nelles kurze Haare und die Latzhose hatten ihn in die Irre geführt. «Du bist … ein Mädchen?»

Nelle starrte ihn nur umso bohrender an. Trumans hohe Stimme, das weißblonde Haar und der Matrosenanzug hatten auch sie auf die falsche Fährte gelockt. «Du bist ein Junge?», fragte sie ungläubig.

«Ja, natürlich, Dummerchen.»

«Hmmpf.» Nelle sprang von der Mauer und landete direkt vor ihm. Sie war einen ganzen Kopf größer als er. «Wie alt bist du?», fragte sie.

«Sieben.»

«Du riechst komisch», stellte sie sachlich fest.

Er schnupperte an seinem Handgelenk, während er sie keine Sekunde aus den Augen ließ. «Das kommt von der Parfümseife, die meine Mutter mir aus New Orleans mitgebracht hat. Und wie alt bist du

«Sechs.» Sie schaute auf seinen Kopf und legte dann eine Hand darauf, wobei sie seine Stirnlocke platt drückte. «Wieso bist du so ein Knirps?»

Truman stieß ihre Hand weg. «Weiß ich nicht … Und wieso bist du so … hässlich?»

Nelle schubste ihn mitsamt seinem Buch auf die Erde.

«Hey!», schrie er mit knallrotem Gesicht. Sein schöner Anzug war schmutzig geworden. Wutschnaubend schob er den Unterkiefer vor (wo zwei Schneidezähne fehlten) und schaute sie finster an. «Das darf man nicht.»

Sie grinste. «Du siehst gerade aus wie eine der Bulldoggen vom Sheriff.»

Er zog seinen Kiefer wieder zurück. «Und du siehst aus wie–»

«Was um alles in der Welt hast du da überhaupt an?», fiel sie ihm ins Wort.

Eigentlich konnte sie selbst sehen, dass er seinen Sonntagsstaat mit dazu passenden Schuhen trug. «Man sollte immer bestmöglich aussehen, sagt meine Mutter», stieß er hervor und hatte Mühe, wieder auf die Beine zu kommen.

Sie kicherte. «Ist deine Mutter ein Admiral?»

Dann warf sie einen Blick auf das Buch, das immer noch auf dem Boden lag, und fing an, es mit ihrem nackten Fuß anzustupsen, bis sie den Titel erkennen konnte – Die tanzenden Männchen: Eine Sherlock Holmes Detektivgeschichte.

«Du kannst lesen?», fragte sie.

Truman verschränkte die Arme. «Natürlich kann ich lesen. Und ich kann auch schreiben. Meine Lehrerinnen mögen mich nicht, weil ich die anderen dumm dastehen lasse.»

«Mich kannst du nicht dumm dastehen lassen», sagte sie, schnappte sich das Buch vom Boden und sah sich dessen Rückseite an. «Ich kann auch lesen, dabei gehe ich erst in die erste Klasse.»

Damit drehte sie sich um und kletterte zurück auf die Mauer.

«Hey, mein Buch!», protestierte er. «Ich hab nicht gesagt, dass du es haben kannst!»

Sie hielt inne und musterte Truman, bis irgendetwas hinter ihm ihre Aufmerksamkeit erregte. Sook wedelte Rauch durchs Küchenfenster hinaus. Erst kniff Nelle die Augen in Sooks Richtung zusammen, dann sah sie wieder ihn an. «Sag mal, Miss Sook ist nicht deine Mama – dafür ist sie viel zu alt. Und ich weiß, dass ihr Bruder Bud auch nicht dein Pa ist. Wo stecken eigentlich deine Eltern?»

Truman blickte zum Haus zurück. «Sie ist meine Großcousine mütterlicherseits», sagte er. «Genau wie Bud und Jenny und Callie.»

«Ich hab mir schon immer gedacht, wie seltsam das ist, dass keiner von ihnen je geheiratet hat oder so», sagte Nelle und beobachtete Sook wieder. «Und jetzt wohnen sie immer noch alle zusammen, genau wie damals, als sie noch Kinder waren – obwohl sie so alt sind wie meine Granny.»

«Das liegt an Großcousine Jenny. Sie ist die Chefin von uns allen. Führt den Hutladen und den Haushalt gleichzeitig – und sie sorgt dafür, dass wir alle in der Familie bleiben.»

«Na schön, aber warum wohnst du hier?», fragte Nelle.

«Ich bleibe nicht lange hier. Mein Daddy ist weg, um sein Glück zu machen. Er ist ein … Entre-pre-nöör, wie er das nennt. Ich arbeitete mit ihm auf den Dampfern, die den Mississippi rauf und runter schippern, aber dann hat der Kapitän gesagt, ich muss gehen. Deshalb passen jetzt Sook und die anderen auf mich auf.»

«Warum haben die dich denn von einem Dampfer geschmissen?»

«Weil …» Er überlegte genau. «Weil ich zu viel Geld verdient habe», sagte er schließlich und zupfte an seinem übergroßen Kragen. «Weißt du, mein Daddy hat mich zur Unterhaltung mit an Bord genommen. Ich habe immer Stepptanz gemacht, wenn dieser farbige Typ, Satchmo Armstrong, Trompete spielte. Dann warfen die Leute mir so viel Geld zu, dass der Kapitän wütend wurde und gesagt hat, ich muss weg!»

Nelle wirkte skeptisch. «Du lügst. Oder zeig mal, wie du tanzen kannst.»

Truman blickte auf die weiche Erde, in der er stand. «Das kann ich hier nicht. Man braucht einen Holzboden zum Steppen. Außerdem habe ich meine Tanzschuhe nicht an.»

Nelle betrachtete seine Kleider. «Wer hat dich überhaupt diese komischen Klamotten gesteckt?», fragte sie.

«Die hat meine Mama in New Orleans gekauft. Von da kommen wir.»

Kein Junge, den sie kannte, trug je so etwas. «Na ja, da unten in New Or-liiiiins ziehen die Leute sich echt komisch an. Ist deine Mama jetzt dort?», fragte sie.

Truman schaute auf seine Schuhe. «Vielleicht.»

«Vielleicht? Ja, zum Kuckuck, warum bist du denn nicht bei ihr?», fragte sie.

Truman zuckte mit den Achseln. Darüber wollte er nicht reden.

«Wie du willst», meinte Nelle. «Sag mal, wie heißt du überhaupt?»

«Truman. Und du?»

«Ich bin Nelle. Nelle ist Ellen von hinten buchstabiert. So heißt meine Granny. Hast du auch einen Mittelnamen?»

Truman wurde rot. «Vielleicht. Und du?»

«Harper. Und du?»

Truman wurde noch ein bisschen röter. «Äh … Streckfus», sagte er sehr verlegen.

Nelle sah ihn verblüfft an, also erklärte Truman: «Mein Daddy hat mich nach der Firma benannt, für die er gearbeitet hat – die Streckfus Dampfschiff Company.»

Nelle verbiss sich ein Lachen. «Also, war das mit dem Boot wohl doch kein Scherz.» Sie wollte noch etwas sagen, überlegte es sich dann aber anscheinend anders. «Okay, dann. Man sieht sich.»

Sie sprang auf ihrer Seite von der Mauer.

«Hey! Was ist mit meinem Buch?», rief er ihr nach.

Doch sie rannte schon auf ihr Haus zu. «Kriegst du zurück, wenn ich damit durch bin, Streckfus!»

Nachdem er selbst ins Haus zurückgekehrt war, erzählte Truman der alten Sook von seiner seltsamen Begegnung mit Nelle. Die schüttelte nur den Kopf. «Armes Kind. Ihr Daddy arbeitet die ganze Zeit und ihre Mama … na ja, die ist ein bisschen krank im Kopf.»

«Wie meinst du das?», fragte er.

Sook blickte zu Nelles Haus hinüber und fuhr sich mit den Händen durch ihr immer dünner werdendes graues Haar. Sie war klein und zierlich, aber voller Leben – und in ihren Ansichten unerschütterlich. «Ihre Mama benimmt sich manchmal wirklich eigenartig – läuft durch die Straßen und erzählt Leuten die seltsamsten Dinge. In manchen Nächten spielt sie um zwei Uhr morgens auf der Veranda Klavier und weckt die ganze Nachbarschaft auf. Manche sagen, sie macht das, um die Stimmen in ihrem Kopf zu übertönen.»

«Kann sie nicht etwas von deiner entwässernden Medizin dagegen nehmen?», fragte Truman.

Sook schüttelte den Kopf. «Manche Dinge lassen sich nicht heilen – nicht mal von meinem Spezial-Zauber-trank.» Sie beugte sich hinunter und flüsterte ihm zu: «Manchmal vergisst ihre Mama, Abendessen zu kochen, dann kriegen der arme Mr. Lee und seine Kinder nur Wassermelone zu essen!»

Kein Wunder, dass Nelle sich seltsam benahm.

An diesem Abend ging Truman seine Büchersammlung durch und suchte eines für Nelle aus. Ein Abenteuer der Rover Boys. Es hieß: Das Geheimnis des gesunkenen U-Boots.

Das wird ihr gefallen, dachte er. Dann legte er es für sie oben auf die Mauer.

Als er am nächsten Morgen aufwachte, war das Buch fort.

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2.

Der Prinz und das arme Mädchen

Es war ein besonders träger Morgen in der kleinen Stadt Monroeville, Alabama. Ein ganzer Tag war verstrichen, ohne dass Truman von Nelle gehört oder sie gesehen hatte. Er saß pflichtbewusst auf der Veranda und beobachtete ihr Haus mit seinen an Lebkuchen erinnernden Verzierungen an der Fassade und der rostigen Wetterfahne. Wegen der Hitze hing das Louisianamoos von den Eichen rundherum schlapp herab. Nur ein verbeultes Hoover-Cart, das von zwei alten Ponys gezogen wurde, weckte für einen Moment seine Aufmerksamkeit.

Die einzigen Leute, die sich draußen aufhielten, waren dunkelhäutige Arbeitskräfte, die Rasen mähten oder mit Besen aus Hartriegelzweigen den Gehsteig fegten. Gelegentlich hallten Hammerschläge des Hufschmieds durch die Gassen, dann war es wieder still.

Truman wurde es langweilig, auf Nelle zu warten, und so spazierte er die unbefestigten, staubig-rötlichen Wege entlang, die zwischen den Baumwollfeldern und Viehweiden der Umgebung verliefen. Dann schlenderte er am Fluss entlang und blickte zu den Bussarden hoch, die hoch über ihm kreisten. Nachdem er eine Weile an der Schokoladenwein-Pflanze geschnuppert und versucht hatte, die Nachtigallen dazu zu bringen, sein Pfeifen nachzumachen, kehrte er wieder nach Hause zurück.

Als es Nachmittag wurde, saß er erneut im Schatten der Veranda und fächelte sich in der betäubenden Hitze Luft zu. Eingehüllt in den Duft von Schlüsselblumen und Azaleen, der den Garten erfüllte, schlummerte er ein. Die schrille Sirene des Sägewerks weckte ihn. Er streckte sich wie eine träge Katze und bemerkte erst dann auf dem Beistelltischchen die zwei Bücher, die er Nelle geliehen hatte.

Er sprang auf und blickte sich nach ihr um, aber niemand war zu sehen. Als er nach den Büchern griff, entdeckte er darunter ein klitzekleines Taschenwörterbuch. Auf dem roten Einband stand: Das neue Webster-Wörterbuch und vollständiges Nachschlagewerk für die Westentasche – 45.800 Wörter. Er schlug es auf.

Auf die Titelseite hatte jemand mit der Hand geschrieben:

Für Nelle. Die Macht von Worten vermag Kriege auszulösen oder Frieden zu schaffen. Benutze sie weise. – A. C.

Nelle war durchgestrichen und in kindlicher Schrift hatte jemand mit Bleistift Bulldogge darüber geschrieben. Am nächsten Tag saß Truman wieder auf der Veranda, die rund um das ganze Haus lief, und bekam von Sook süßen Tee und Gebäck serviert. Er trug einen hübschen Anzug mit Fliege und sein feines blondes Haar war sorgsam über die Stirn gekämmt. Sook trug ihr übliches blaues Kleid mit Karomuster und eine weiße Schürze.

Sook war seit seiner Ankunft in Monroeville die einzige Gesellschaft für ihn gewesen. Offengestanden lebten alle Bewohner von Monroeville wie Farmer – standen auf bei Sonnenaufgang und gingen um acht schon wieder ins Bett. Alle, bis auf Truman und Sook. Während die anderen Großcousinen und sein Großcousin unter der Woche zur Arbeit gingen, blieben die beiden seltsamen Käuze zu Hause, manchmal zusammen mit ihrer Teilzeit-Köchin, einer schwarzen Frau namens Little Bit.

Truman wurde von allen wie ein empfindsamer blaublütiger Prinz behandelt. Keiner konnte sich auch nur vorstellen, dass er ein Maultier einspannte oder unter der heißen Sonne auf dem Baumwollfeld Unkraut hackte. Deshalb ließen sie ihn, genau wie Sook, einfach in Ruhe.

Ihre Aufgabe war es, die Hühner zu füttern oder die Scuppernong-Trauben zu pflücken. Sie wuchsen an dem Zaun, den Großcousine Jenny hinter dem Haus aus Tierknochen gebaut hatte. Manchmal gingen sie auch in den Wald, wo sie nach Kräutern für Sooks besondere Arzneitränke suchten.

Sonntags vertrieben sie sich die Zeit mit dem Basteln von Drachen, die sie mit Bildern aus alten Zeitschriften verzierten. Ansonsten faulenzten sie auf der Veranda, wo Sook Truman Geschichten erzählte oder die Witze aus der Zeitung vorlas oder ihn einfach nur verwöhnte.

Sook las ihm gerade den Comicstrip Kleine Waise Annie vor, als sie aufblickte und lächelte. «Oh, hallo, Miss Nelle. Kommst du zum Tee?»

Nelle war von oben bis unten verdreckt und trug eine zerlumpte Latzhose. Ihr Blick war auf Trumans ordentlich gebügelten Anzug geheftet. «Ach, ich glaube, dafür bin ich nicht richtig angezogen, Miss Sook», sagte sie leise.

«Ach, Unsinn, Miss Nelle. Uns musst du nicht beeindrucken. Miss Jenny putzt Tru gern heraus, aber eigentlich ist er gar kein so schnieker Bursche. Er isst genauso gern wie wir alle heiße Biscuits mit dunkler Soße und Weißdornmarmelade.» Sie hörte Nelles Magen knurren. «Ich weiß, dass du Kuchen magst, Liebes. Möchtest du etwas davon?» Sook hielt ihr den Teller hin, sodass sie die Naschereien sehen konnte.

Nelle lief das Wasser im Mund zusammen. «Also … vielleicht. Nur einen Bissen, Ma’am.» Sie machte einen Schritt auf die Veranda und bemerkte ihre schmutzigen Füße. «Ich kann ja einfach hier auf den Stufen sitzenbleiben. Danke, Ma’am.»

Da saß sie und aß ihr Kuchenstück, während Sook fortfuhr, den Comic laut vorzulesen. Truman sah Nelle zu, wie sie das ganze Stück mit drei Riesenbissen verschlang. Als sie fertig war, stand sie auf, als wolle sie gleich gehen. Aber dann setzte sie sich doch wieder hin.

«Wie geht’s deiner Mama?», fragte Sook, um ein Gespräch in Gang zu bringen.

Nelle runzelte die Stirn und schaute zu Boden. «Sie ist für eine Weile weg, unten an der Golfküste, weil sie da behandelt wird, Miss Sook. Daddy sagt, sie wird so gut wie neu sein, wenn sie sie wieder rauslassen.»

«Wo denn raus?», fragte Truman.

Da warf Sook ihm einen Blick zu, der ihm zu verstehen gab, nicht weiterzubohren. «Das ist gut, Liebes. Sogar ich brauche hin und wieder eine Pause, sonst würde ich auch verrückt –»

Schlagartig wurde Sook knallrot. «Oh, seht mal – der Kuchen ist ja alle. Ich hole uns noch welchen.» Bevor sie ging, flüsterte sie Truman ins Ohr: «Sei nett zu ihr.»

Truman saß allein mit Nelle da und war sich nicht sicher, was er sagen sollte. In seiner Jackentasche spürte er das Wörterbuch, das sie ihm hingelegt hatte. Vielleicht konnten sie ein Wortspiel spielen, nachdem er sich den ganzen Vormittag über interessante Wörter eingeprägt hatte. Aber dann fiel ihm etwas Besseres ein.

«Hättest du gern noch ein anderes Buch zum Lesen?»

Ihre Augen begannen zu leuchten.

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3.

Insel der Merkwürdigen

Truman nahm Nelle mit in das große, weitläufige Haus, das mit allen möglichen schönen Dingen dekoriert war, die seine Großcousine Jenny über die Jahre gesammelt hatte: uralte Papierrosen, zierlicher Nippes in jeder Form und Größe, Glasvitrinen mit feinem Porzellan und Silber aus der ganzen Welt.

Vorbei an zwei majestätischen Säulen, die bis zur hohen Decke hinaufreichten, durchquerten sie die kleine Eingangshalle. Im Esszimmer saß Jenny über ihrem Wirtschaftsbuch. Obwohl sie schon über fünfzig war, sah sie mit ihrer milchweißen Haut und dem zu einem Knoten aufgesteckten rötlichen Haar immer noch hübsch aus.

Jennys eisblaue Augen musterten sie über den Rand ihrer Lesebrille hinweg. «Guten Morgen, Miss Nelle. Wie geht’s deiner Mutter?»

Truman mischte sich ein. «Darüber sollen wir nicht sprechen, Großcousine Jenny. Weil sie doch … du weißt schon, verrückt ist», flüsterte Truman eine Spur zu laut.

Jenny runzelte die Stirn. «Du darfst unserem Truman nicht böse sein, Liebes. Auch wenn er ein schlaues Kerlchen ist, kann er manchmal ziemlich … unhöflich sein.»

«Das ist schon in Ordnung, Miss Jenny», sagte Nelle und sah sich bewundernd um. «Truman wollte mir nur ein neues Buch ausleihen, Ma’am.»

Jenny lächelte. «Wie schön, Liebes.» Erst da bemerkte sie, wie schmutzig Nelle war. Seufzend widmete sie sich wieder ihrer Buchhaltung. «Tja, diese Bücher möchtest du jedenfalls nicht lesen, das kann ich dir versichern. Aber sie halten unsere Finanzen in Ordnung, damit ich die Rechnungen bezahlen kann, um mein Hutgeschäft zu betreiben und damit dieses Haus schuldenfrei bleibt.»

Truman zog Nelle weiter in den Flur, den Regale mit ledergebundenen Büchern in allen Farben vom Fußboden bis zur Decke säumten. Nelle staunte. So viele Bücher hatte sie noch nie gesehen.

«Nicht die hier, Dummerchen», sagte Truman. «Das sind langweilige Erwachsenenbücher. Die richtig guten habe ich in meinem Zimmer.»

«Psst, Tru.»

Es war sein alter Großcousin Bud, der den Kopf aus seiner Zimmertür steckte. Bud hatte schneeweißes Haar und gelbliche Zähne von dem vielen Tabak, den er rauchte. «Lust auf eine Partie Karten, kleiner Kumpel?»

«Jetzt nicht, Bud. Ich habe Besuch.»

Bud sah Nelle und nickte ihr zu. «Morgen, Miss Nelle. Wie geht’s deiner –»

Truman fiel ihm ins Wort. «Ich schaue später vorbei und vielleicht können wir dann Quartett spielen, ja?»

Bud zwinkerte ihm zu. «Alles klar, kleiner Kumpel.» Damit schloss er die Tür zu seinem verrauchten Zimmer.

Nelle rümpfte die Nase. «Dieser Tabak riecht seltsam.»

«Das ist medizinischer … gegen sein Asthma. Komm weiter.»

Er führte sie über den Flur zu seinem Zimmer. Aber gerade als er die Tür aufmachen wollte, schwang die Tür genau gegenüber auf. Darin stand seine Großcousine Callie. Callie war Lehrerin, streng gekleidet, mit kohlschwarzem Haar und schmalen grauen Augen.

«Was hast du denn vor, junger Mann?», sagte sie und musterte ihn. «Hast du deine Aufgaben erledigt?»

Truman verschränkte die Arme und richtete sich groß auf. «Nein, Ma’am. Weil nämlich Sommer ist. Und weil du nicht meine Mutter bist!»

«Du impertinenter Wicht – ich hab ja gesagt, dass du nichts als Ärger machen wirst, sobald du einen Fuß in dieses Haus gesetzt hast», schnaubte sie. «Wenn du eine Mutter hättest, die sich um dich kümmern würde, dann würden wir uns nicht um dich kümmern müssen! Was du brauchst, wäre ein ordentlicher Schlag mit dem Stock auf dein Hinterteil –»

Truman lachte. «Wenn du mir nur ein Haar krümmst, wird Jenny dich mit dem Stock verhauen!»

Callie schnappte nach Luft.

Nelle räusperte sich.

Callie hatte gar nicht bemerkt, dass Nelle auch da stand. «Miss Nelle.» Nelles schmutzige Gestalt schien sie nicht zu beeindrucken und sie zögerte auch nicht, das laut auszusprechen. «Ich habe Schüler mit so viel Dreck in den Ohren, dass man Mais darin anbauen könnte. Aber sie arbeiten auf den Farmen. Was für eine Entschuldigung hast du vorzubringen?»

«Kümmer dich gar nicht um sie, Nelle. Sie langweilt sich bloß wie ein Stück Brot, weil sie im Sommer keine Schüler hat, die sie rumkommandieren kann», sagte er. «Aber wenn du es wissen willst, Großcousine Callie, wir gehen jetzt in mein Zimmer und schauen uns Bücher an!»

Schnell zog Truman Nelle in sein Zimmer, bevor Callie noch irgendetwas dazu sagen konnte. Mit ihr zu streiten, war sowieso ein sinnloses Unterfangen.

Er machte die Tür hinter ihnen zu. «Endlich!», sagte er. «Hier schlafe ich.»

Nelle sah sich um und steuerte sofort auf ein kleines Regal zu, in dem alle möglichen Kinderbücher standen. «Donnerwetter», sagte sie beeindruckt. «Wer braucht eine Bibliothek, wenn er die alle hat?»

Sie legte den Kopf schräg, um die Titel entziffern zu können. «Welches Buch soll ich als Nächstes lesen?», fragte Nelle.

«Tja, was gefällt dir denn? Abenteuer? Fantasiegeschichten?» Er versuchte, ihren Geschmack zu erraten. «Warte mal. Ich weiß, was genau das Richtige …»

Er trat an sein Bett, griff unters Kopfkissen und zog ein schmales grünes Buch darunter hervor. «Das habe ich gerade ausgelesen. Sherlock Holmes, Der Mann mit dem geduckten Gang», sagte er und gab es ihr.

Nelle betrachtete die Umrisse des Pfeife rauchenden Sherlock Holmes auf dem Einband. «Kommt Watson da drin auch vor?»

«Selbstverständlich! Die beiden sind ein Team. Jeder weiß doch, dass beim Lösen von Kriminalfällen zwei Köpfe besser sind als einer.»

Nelle zuckte nur mit den Achseln und schob das Buch vorsichtig in die vordere Tasche ihrer Latzhose. Erst dann bemerkte sie das zweite Bett neben Trumans.

«Das ist eigentlich Sooks Zimmer», sagte er. «Sie haben mich nur hier einquartiert, bis ich wieder zu meiner Familie nach Hause gehe. So leiste ich ihr Gesellschaft, dem armen alten Ding.»

Nelle nickte. «Ich muss mir ein Zimmer mit meinen großen Schwestern Bär und Weezie teilen.»

«Du hast eine Bärin als Schwester?», fragte er.

«Nein, Dummerchen, wir nennen sie nur so. Sie ist fünfzehn Jahre älter als ich und so groß wie ein Bär.»

«Ich wünschte, ich hätte Schwestern, über die ich mich beklagen könnte», sagte er.

«Nein, das wünschst du dir nicht. Du hast es doch perfekt – schläfst mit deiner besten Freundin im Zimmer und hast Bücher gleich neben dem Bett. Das ist doch … himmlisch.»

Sie betrachtete verträumt das Regal und strich mit einem Finger über die Buchrücken: Tom Swift in Gefangenschaft, Das Geheimnis der Alten Mühle aus der Hardy Boys Serie, Nancy Drews Die verborgene Treppe.

«Manchmal wünschte ich mir, meine Schwestern würden verschwinden und mich in Ruhe lassen.» Sie seufzte.

«Denkst du das wirklich?», fragte er.

Sie wurde nachdenklich. «Sie machen sich immer lustig über mich. Sagen, dass Mama mich unter einem Stein gefunden hätte und ich nicht wirklich zur Familie gehören würde, weil sie ja so viel älter sind als ich. Ich hab Daddy danach gefragt, und er hat gesagt, das stimme überhaupt nicht.»

«Du hast Glück, einen Daddy zu haben, der auf deiner Seite ist …», sagte Truman, auch wenn Nelle ihm nicht wirklich zuhörte.

Sie starrte aus dem Fenster. «Als sich letzte Woche beim Murmelspielen drei Jungs über mich lustig gemacht haben, hielt ich es einfach nicht mehr aus, also musste ich sie zum Heulen bringen.»

«Wie denn?», fragte Truman.

«Indem ich ihre Gesichter in den Dreck gedrückt hab. Und weißt du, was meine Schwestern dann gemacht haben? Sie haben sich auf die Seite der Jungs gestellt! Ist das zu fassen?»

Truman wusste, wie es sich anfühlte, unerwünscht zu sein. «Ist das dein Zimmer da drüben? Mit dem Fenster neben der Hausecke?»

Sie nickte.

«Na gut, ich sag dir was. Wenn deine Schwestern sich jemals wieder gegen dich verbünden, dann gib mir ein Zeichen und dann schleich ich mich ans Fenster und erschreck sie zu Tode!» Truman kicherte voller Vorfreude.

Nelle gluckste. Irgendwie mochte sie diesen seltsamen kleinen Jungen. «Danke, Tru.»

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4.

Zu heiss für Heckmeck

Ich glaube, ich schmelze», jammerte Truman mit seiner unverwechselbaren Singsang-Stimme. Nachdem sie stundenlang Piraten, Ritter der Tafelrunde, zwei Runden Murmeln und dreimal Jacks gespielt hatten, gingen ihnen die Ideen aus, was sie machen könnten.

Schwitzend und schläfrig ließen er und Nelle sich in den Schatten der Muskateller-Weinlaube plumpsen, wo es kühl war und ein Lüftchen wehte. Sie fächelten sich mit dem Kreuzworträtsel aus dem Monroe Journal Luft zu, das sie heute Morgen auch schon gelöst hatten.

«Die Wirklichkeit ist so langweilig! Ich wünschte, in diesem Ort würde wenigstens einmal irgendwas Aufregendes passieren. Jetzt bin ich schon über einen Monat hier, und es ist mit New Orleans überhaupt nicht zu vergleichen.»

«Tja, vielleicht ist es nicht so aufregend wie New Orleans», sagte Nelle. «Aber hier passieren trotzdem auch Sachen. Erst neulich ist wegen diesem schwarzen Jungen namens Edison eine ganze Menschenmenge auf dem Marktplatz zusammengelaufen, weil er alles nachmachen konnte, was man ihm sagte. Er konnte Vögel und Pferde imitieren, Mr. Barnett und sein Holzbein, die Baumwollentkörnungsmaschine, einfach alles. Ich hab ihn gebeten, den Postzug nachzumachen, und sofort fing er an, mit den Füßen über die Erde zu schlurfen, zu tuckern und zu tuten, wie eine Eisenbahnpfeife! So was sieht man nicht alle Tage!»

Truman ließ sich nicht beeindrucken. «Ich schätze, wir könnten runter zum Drugstore gehen und nochmal ein paar Süßigkeiten umsonst bekommen.» Er drehte die Augen in seinem Kopf nach hinten und begann zu zucken und zu rucken, als hätte er Krämpfe.

«Lass das. Wegen dir hat Mr. Yarborough beinah einen Herzanfall gekriegt. Sein Sohn ist Epileptiker, weißt du? Und ich glaube, er weiß genau, dass Krämpfe nicht mit Bonbons weggehen.»

«Er hat uns trotzdem Lakritze geschenkt.»

«Ja, um uns loszuwerden.»

Truman setzte sich auf. «Wir brauchen irgendein Großstadt-Abenteuer. So was wie … stell dir vor, jemand würde verschwinden. Oder es gäbe einen Mord in der Stadt! Dann hätten wir wirklich was zu tun.»

Nelle starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren. «Was zum Kuckuck hätten wir denn mit einem Mord oder einer Entführung zu tun?»

«Na ja, den Fall lösen, natürlich. Wir könnten Detektive sein.» Er schnippte mit den Fingern. «Ich könnte Sherlock sein und du Watson! Das Gehirn und die Muskeln. Guck mal!» Er tat so, als würde er Pfeife rauchen.

«Warum kann ich denn nicht – ach, egal. Hier wird sowieso nie jemand ermordet. Mensch, sogar als General Lee höchstpersönlich nach Monroeville kam, hat er es den langweiligsten Ort der Erde genannt!»

Sie starrten beide in den tiefblauen Himmel von Alabama und zählten die kleinen weißen Baumwollbüschel, die aus der Baumwollentkörnungsmaschine durch die Stadt wehten.

«Also, da hat er mal recht gehabt», sagte Truman schließlich. «Ich schätze, es ist zu heiß für Heckmeck. Der einzige Ort, wo wahrscheinlich was los ist, das ist der Schwimmteich bei der Hatter-Mühle. Wir könnten schwimmen gehen und uns wenigstens abkühlen. Es ist zwar nicht Lake Pontchartrain, aber besser als nichts.»

Nelle verzog das Gesicht. «Da willst du nicht wirklich hin.»

Trumans Augen begannen zu leuchten. «Warum nicht? Gibt’s da Alligatoren? Ist es gefährlich

Nelle wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sie kannte die Jungs, die sich bei der Mühle herumtrieben. Billy Eugene und seine Kumpel würden einen Jungen wie Truman gnadenlos verprügeln. Und das Wenigste, was sie tun konnte, war, ihm solchen Ärger zu ersparen.

«Nein, es ist nur …» Ihr fiel keine gute Ausrede ein.

«Was denn?» Neugierig legte er den Kopf schräg. «Du bist doch kein Hasenfuß, oder? Kannst du vielleicht nicht schwimmen?»

Nelle war gekränkt. «Nein, ich bin kein Hasenfuß und ich kann sicher besser schwimmen als du!» Sie wollte ihn mit durchdringendem Blick zum Wegsehen zwingen. Er lächelte sie aber nur an.

«Schön, dann lass uns hingehen», sagte sie. «Aber nur unter einer Bedingung.»

«Und die wäre?», fragte er unschuldig.

«Du musst dir was … Normaleres anziehen.»

«Was Normaleres?», wiederholte Truman und blies sich die langen feinen Ponysträhnen aus den Augen. «Seit wann macht normal denn Spaß? Ich meine, schau dich doch selbst an. Du bist ein Mädchen und ziehst dich an wie ein Junge!»

Nelle zupfte an ihrer Latzhose. Sie wusste, dass es sinnlos wäre, ihm zu widersprechen. Truman war nur ein Jahr älter als sie, aber er benahm sich, als wäre er schon erwachsen. «Schön», sagte sie. «Aber dann gib nicht mir die Schuld, wenn irgendwelche Jungs dich vom Dach der alten Mühle werfen. Du musst immer irgendwie … anders sein.»

Truman grinste wie ein schelmischer Kobold, der einen Streich ausheckte. «Wer, ich? Was kann ich dafür, wenn ich ein … Trendsetter bin.» Er wartete auf eine Reaktion von Nelle, die sich einfach weigerte, bei seinem kleinen Wörterbuchspiel mitzumachen. Er zückte trotzdem sein Mini-Wörterbuch und schlug es auf einer markierten Seite auf. «Das bedeutet ‹auf Neuerungen aus seiender Pionier› –»

«Ach, ist mir doch egal, was es bedeutet, Streckfus», sagte sie und tat so, als interessiere er sie überhaupt nicht.

Truman schob die Unterlippe vor und schmollte. Er hasste es, wenn sie ihn so nannte. «Wie du willst, Nä-lie Haar-perr!»

Sie streckte ihm die Zunge raus und er zuckte mit den Schultern.

«Na gut, dann los, zieh dich um», sagte sie. «Wir treffen uns da drüben, du alter … Leithammel

Truman kicherte. Nelle war der einzige Mensch, den er kannte, der genauso gut wie er mit Wörtern umgehen konnte.

Natürlich waren an diesem Nachmittag alle am Teich bei der Hatter-Mühle. Billy Eugene, Hutch, Doofie und Twiggs Butts blödelten herum, sprangen kopfüber ins Wasser und schrien den anderen Kindern ständig irgendwas zu. Die mädchenhaften Mädchen, die Angst hatten, sich das Haar nass zu machen, gaben niedliche Bemerkungen zurück und versuchten, sie dazu zu bringen, dass sie vom Dach der Mühle sprangen. Nelle blieb für sich und watete durch das kühle Wasser am Ufer, wo Fische sie an den Beinen kitzelten.

Plötzlich wurde alles still. Nelle blickte auf und sah Edison, den schlaksigen Jungen mit besonders dunkler Haut. Sie fand, er sah wie ein richtiger Afrikaner aus. In Shorts, die aus einem alten Mehlsack genäht waren, stand er am Teichufer, tauchte seine Zehen ins Wasser und machte dazu das Geräusch eines rauschenden Bachs.

«He, Junge, was treibst da du eigentlich?», schrie Billy Eugene.

Edison blickte sich um und merkte, dass alle ihn anstarrten. «Tauche meine Zehen ein und unterhalte mich mit dem Bach», antwortete er leise.

Die Jungs lachten. «Du weißt doch, dass Farbige hier nicht erlaubt sind. Du musst rüber zum Negerteich.*»

Edison machte ein verwirrtes Gesicht. «Der Negerteich ist ausgetrocknet, seit ihr den Damm gebaut habt.» Er zeigte ein Stück weiter auf den ausgetrockneten Teil des Teichs, in dem sich nur noch eingetrockneter Schlamm befand.

«Was kann dir denn ein bisschen Schlamm schaden, Junge?», sagte Billy. «Schwärzer kannst du sowieso nicht werden!» Er und seine Freunde lachten sich darüber kaputt.