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Der Kinogeher ist der erste Roman von Walker Percy (1916-1990); er schrieb ihn mit fünfundvierzig Jahren. Seit seiner Erstveröffentlichung 1960 hat er eine anhaltende Wirkung entfaltet. Es ist die Wirkung eines Buchs, das sein Übersetzer Peter Handke »eine seltene wahre Geschichte« genannt hat, jenseits der aktuellen Ideologien oder Schreibtheorien.

 Jack Bolling ist Sproß einer seit Generationen in New Orleans ansässigen begüterten Familie und erfolgreicher Makler. Er geht häufig ins Kino und ist nicht wählerisch in seinen Ansprüchen an Film und Filmtheater. Vergeblich redet er sich ein, daß ihn sein Leben zufriedenstellt. Der dreißigste Geburtstag steht bevor, und Bolling erinnert sich, daß er vor zwölf Jahren, im Koreakrieg, beschlossen hat, sich auf die »Suche« zu machen. Das Ziel dieser Suche mag eine Wahrheit sein, die andere längst gefunden haben oder die keiner je gefunden hat – es wäre, so oder so, die für ihn geltende Lebenswahrheit. Der Roman erzählt die Geschichte dieser Suche. Das Eigentümliche der Romane von Walker Percy hat Peter Koslowski in der Neuen Zürcher Zeitung so benannt: »… ein Œuvre von philosophischer Durchdringung und dichterischer Unmittelbarkeit, das man zu diesem Zeitpunkt nicht erwarten konnte und um das man die zeitgenössische amerikanische Literatur beneiden darf.«

 

 

Walker Percy
Der Kinogeher

Roman

Deutsch von
Peter Handke

Suhrkamp Verlag

 

 

Titel des amerikanischen Originals: The Moviegoer

© 1960, 1961 by Walker Percy

Die amerikanische Erstausgabe erschien 1960 bei Alfred A. Knopf, New York.

Textvorlage der deutschen Fassung war die 1963 bei Eyre & Spottiswoode in London erschienene Ausgabe.

Die geringfügigen Kürzungen in der Übersetzung erfolgten im Einverständnis mit Walker Percy.

 

 

 

 

eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2016

Der vorliegende Text folgt der 1. Auflage der Ausgabe der Bibliothek Suhrkamp 1494

© der deutschen Ausgabe

Suhrkamp Verlag Berlin

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Umschlag: Konzept von Willy Fleckhaus

Umschlagabbildung: Walker Percy: The Movie-Goer. London: Eyre & Spottiswoode 1963, Übersetzungsexemplar Peter Handkes mit eigenhändigen Anmerkungen, Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek Wien, ÖLA SPH/LW/W133

 

eISBN 978-3-518-74488-8

www.suhrkamp.de






W. ‌A. ‌P.
in Dankbarkeit






»… das Besondere
der Verzweiflung ist eben dies:
sie weiß nicht,
daß sie Verzweiflung ist …«

 

Søren Kierkegaard

Die Krankheit zum Tode






Was folgt, ist ein Werk der Einbildung. Jeder Charakter (ausgenommen die Kinostars) und jedes Vorkommnis sind ohne Ausnahme erfunden. Eine Ähnlichkeit mit wirklichen Personen ist nicht beabsichtigt und sollte auch nicht ableitbar sein. Wenn Kinostars erwähnt werden, ist es nicht die Person des Schauspielers, die gemeint ist, sondern der Charakter, den er auf der Leinwand darstellt. Die Geographie von New Orleans und den Bayous ist leicht verändert worden. Zu »Feliciana Parish«: es gibt Bezirke namens East Feliciana und West Feliciana, aber ich kenne in beiden keine Seele.