image

DIE KÜHNE REISENDE

Vita Sackville West, Passenger to Teheran

Vita Sackville-West wurde 1892 auf Schloss Knole in Kent geboren. 1913 heiratete sie den Schriftsteller und Diplomaten Sir Harold Nicolson. Nach zahlreichen gemeinsamen Reisen ins Ausland lebten sie später auf Sissinghurst Castle in Kent, wo sie am 2. Juni 1962 starb. Vita Sackville-West war Mitglied des berühmten Bloomsbury-Kreises, dem auch ihre Freundin Virginia Woolf angehörte. Die Autorin zahlreicher Romane war eine der schillerndsten Figuren der englischen Gesellschaft des 20. Jahrhunderts.

Irmela Erckenbrecht, geboren 1958 in Kassel. Studium der Anglistik in Göttingen und Bristol. Seit 1984 als literarische Übersetzerin und seit 1994 auch als freiberufliche Buchautorin selbstständig.

1995 bekam sie den Förderpreis für Literatur des Landes Niedersachsen; Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS), Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ) und bei den BücherFrauen.

Susanne Gretter studierte Anglistik, Romanistik und Politische Wissenschaft in Tübingen und Berlin. Sie lebt und arbeitet als Verlagslektorin und Literaturagentin in Berlin. Sie ist Herausgeberin der Reihe DIE KÜHNE REISENDE.

Vita Sackville-West

Bombay, Bagdad, Teheran

Meine Reise nach Persien

Aus dem Englischen von
Irmela Erckenbrecht

Mit einem Nachwort von
Susanne Gretter

image

image

Vita Sackville-West (1892–1962)

INHALT

NEUE EINFÜHRUNG VON NIGEL NICOLSON

EINFÜHRUNG VON VITA SACKVILLE-WEST

NACH ÄGYPTEN

DURCH DEN IRAK

NACH PERSIEN

IN TEHERAN

NACH ISFAHAN

KUM

DIE KRÖNUNG VON REZA KHAN

DURCH RUSSLAND

NACHWORT VON SUSANNE GRETTER

Für Harold Nicolson

NEUE EINFÜHRUNG VON
NIGEL NICOLSON

Das Buch über ihre Persienreise begann Vita Sackville-West mit einer Provokation: »Es gibt keinen größeren Langweiler als den, der uns von seinen Reisen erzählt« – nur um dies durch die anschließende, eigene Reiseerzählung gründlich zu widerlegen. Vita Sackville-Wests Bericht unterscheidet sich denn auch grundlegend von den Diavorträgen, mit denen heimgekehrte Reisende ihren leidgeprüften Freundeskreis quälen. Das Buch macht Vergnügen, weil es Vergnügliches beschreibt, beseelt von dem, was Winifred Holtby in einer zeitgenössischen Besprechung »die leuchtende Klarheit ihrer herrlichen Prosa« nannte.

Die Autorin ist äußerst beredt, wenn es um ihre Abenteuer und Reaktionen geht, und ihre Route ließe sich leicht auf einer Landkarte verfolgen. Im gleichen Maße aber schweigt sie sich in Hinblick auf ihre Person, ihre Gefährten auf verschiedenen Teilen der Reise und den Grund des gesamten Unterfangens aus. Wenn man nicht wüsste, dass das »V« ihres Namens für Victoria steht, von Freunden und Verwandten auf »Vita« verkürzt, wäre man sogar über ihr Geschlecht im Unklaren, bis sie auf der allerletzten Seite gesteht: »Der Zollbeamte an der holländischen Grenze machte mir einen Heiratsantrag.« Es ist klar, dass sie nicht immer allein reiste, aber die andere Hälfte des »Wir« wird nie beim Namen genannt. Sie spricht von Diplomatenpartys, ohne zu erwähnen, dass ihr Ehemann Botschafter seiner Majestät in Teheran war, von Briefwechseln, ohne zu offenbaren, dass die Hauptadressatin ihrer Korrespondenz Virginia Woolf hieß, und von ihrer »Arbeit«, ohne hinzuzufügen, dass sie in Persien ihr Langgedicht The Land vollendete, das bis heute ihr größtes literarisches Vermächtnis ist.

In der Einführung zu einer neuen Ausgabe, die nun mehr als sechzig Jahre nach dem Original erscheint, ist es, wie ich hoffe, legitim, Umstände zu erklären, die zu verschweigen sie sich selbst entschied.

Vitas Ehemann, Harold Nicolson, hatte sich im Auswärtigen Dienst schon früh den Ruf als einer der brillantesten jungen Diplomaten Englands erworben, war zum Liebling der Außenminister Balfour und Curzon avanciert und schrieb gerade Some People, sein bekanntestes Buch. Im November 1925 wurde er zum zweithöchsten Beamten im diplomatischen Team mit Sir Percy Loraine als Botschafter und Gladwyn Jebb als jungem drittem Sekretär an die Gesandtschaft in Teheran berufen. Vita weigerte sich, ihrem Mann nach Teheran zu folgen, wo sie nicht mehr gewesen wäre als eine Diplomatengattin ohne jede weitere Qualifikation (Sie hasste es, Mrs Nicolson zu sein, wenn sie doch Vita Sackville-West sein und in Long Barn im Weald schreiben und gärtnern konnte). Aber sie besuchte ihren Mann zweimal, weil sie ihn liebte und mit Persien reizvolle Vorstellungen der Abgeschiedenheit und Ursprünglichkeit verband. Das erste Mal 1926 im Zuge der Reise, die sie in diesem Buch beschreibt, und ein zweites Mal im Folgejahr, als sie mit ihm über das Bakhtiari-Gebirge wanderte – eine Expedition, die sie in ihrem zweiten Buch Zwölf Tage in Persien. Reise über die Bakthiari-Berge beschreibt.

Vita verließ England am 20. Januar 1926 und kehrte Mitte Mai wieder zurück. Sie reiste mit vielen Umwegen und sehr gemächlich – teilweise gewollt, weil sie noch nie in Indien und im Irak gewesen war, teilweise aber auch unfreiwillig, weil das Reisen im Mittleren Osten zu Wasser und zu Land damals noch fast so beschwerlich wie im Mittelalter war. Bis nach Indien begleitete sie ihre enge Freundin, die Dichterin Dorothy Wellesley. Gemeinsam fuhren sie den Nil hinauf bis nach Luxor, in Indien besuchten sie Agra und Neu-Delhi. Von dort aus fuhr Vita allein weiter, per Schiff den Persischen Golf hinauf, mit der Bahn bis nach Bagdad, wo sie einige Tage bei Gertrude Bell verbrachte, und dann über Land mit einem Auto-Wüstenkonvoi zu den persischen Bergen und weiter nach Teheran.

Es ist erstaunlich, wie viel sie in ihrer Erzählung auslässt. Dorothy Wellesley wird mit keinem Wort erwähnt, was später deren Zorn erregte. Und trotz aller Begeisterung blendet sie völlig aus, was sie zweifelsohne wusste und mit eigenen Augen sah: Howard Carters befand sich mit seinen Arbeiten am Grab von Tutenchamun im dritten Grabungsjahr. Ganz Indien gesteht sie nicht mehr als eine Seite zu – und es missfällt ihr gründlich. »Ein abscheulicher Ort«, schrieb sie an Virginia Woolf, »ohne die Spur irgendeines Werts. Da will ich nie wieder hin.« Und sie hielt Wort.

»Auf beiden Seiten des Zuges Dschungel«, erklärte sie Virginia, »Felsen wie mittelalterliche Schlösser; Pfauen, die im Dorfteich planschen. Vom Zugfenster aus sehe ich in den Staub gefahrene Straßen. Niemand weiß, wohin sie führen. Ein Schakal starrt aus dem Gestrüpp. Ein englischer General. Das Taj Mahal als reine, plötzliche Lyrik. Und überall Elend, Elend, Elend. Kinderaugen, schwarz vor Fliegen. Männer mit offenen Wunden. Räudige Hunde. Dreckige Hütten, die keines Schweines würdig wären. Und eine Brücke, ein einziges Gedränge aus Menschen, Tieren und Karren, alle schoben, drängelten und schrien, als unser Wagen sich wie ein Schneepflug seinen Weg durch die Menge bahnte. Lärm und Elend, Elend und Lärm, überall.«

Das Treffen mit ihrem Freund Edwin Lutyens an der Baustelle seines erst halb fertig gestellten, vizeköniglichen Palasts in Neu-Delhi ist ihr nur eine halbe Zeile wert. Und sie verschweigt dem Leser ihr unvergessenes Wiedersehen mit Harold in Kermānschāh, wo er sie (laut seiner Tagebucheintragung) »in einem furchtbaren Zustand aus Ungeduld, Angst und Aufregung« erwartete, während Vita nach einer viertägigen, von Straßenräubern bedrohten Fahrt über die persischen Berge ganz aufgeräumt eintraf, einen Saluki-Hund auf den Knien.

In ihrem Bericht erwähnt sie nicht, dass sie im Haus des Botschafters auf dem Gelände der britischen Gesandtschaft wohnten – genau dort, wo Harold 1886 zur Welt gekommen war, als sein Vater als Diplomat in Teheran gearbeitet hatte. Nach persischen Maßstäben war es recht komfortabel. Vier Diener, ein Stall voller Pferde und die kleine Flotte der botschaftseigenen Ford-Automobile standen ihnen zu Diensten. Vita konnte an den meisten Tagen einige Zeit nach ihren Wünschen verbringen, in den Basaren stöbern oder in der die Stadt umgebenden Wüste nach wilden Blumen suchen. Aber sie tat ebenso, wenn auch ungern, ihre Pflicht als Diplomatengattin, besuchte Partys, auf denen versucht wurde, in der fremdartigen Atmosphäre Zentralasiens die diplomatischen Gepflogenheiten westlicher Hauptstädte nachzuahmen – und all das langweilte sie zutiefst. Mehr Harold als seinen Kollegen zuliebe ließ sie nichts davon in ihr Buch, wohl aber in ihre Briefe an Virginia einfließen.

»Auf dem Botschaftsgelände zu wohnen heißt, dass um 8 Uhr morgens der zehnjährige Sohn des Konsuls seine Spiel-Fahrzeughupe ertönen lässt; dass um 9 Uhr jemand kommt und fragt, ob ich etwa das ganze Wasser aus dem Tank gelassen hätte; dass um 10 Uhr die Frau des Militärattachés herüberspaziert und sich erkundigt, wie es meinen Ritterspornen ginge; dass um 11 Uhr Lady Lorraine erscheint und fragt, ob ich es nicht auch scheußlich fände, wie die Frau des russischen Botschafters am Abend zuvor die Frau des polnischen Chargé d’Affaires geschnitten hätte; dass um 12 Uhr ein Schuss losgeht und die Muezzine von Teheran mit großem Geschrei ihren Gebetsruf anstimmen; dass es um 13 Uhr Zeit zum Mittagessen ist und Vita von ihrer Arbeit noch absolut gar nichts geschafft hat.«

Am meisten machte ihr die Gleichgültigkeit der entwurzelten Europäer gegenüber Persien zu schaffen. Sie sahen alles Unzulängliche und Unangenehme, waren aber blind für die Schönheit des Landes, die Sanftheit der Menschen, die Gärten, die Literatur, die Kunst. Seit Curzon hatte Persien keinen aufmerksameren und verständnisvolleren britischen Besucher mehr gehabt als Vita. Sind die Perser grausam zu Tieren, erklärt sie uns, dies läge daran, dass sie »unkundig sind, was das Leid betrifft«. Hat sie einmal Heimweh, setzt sie sich »auf einen Felsen, umgeben von gelb blühenden Tulpen« und schaut einer kleinen Ziegenherde zu, »wie sie von den Berghängen in die Ebene heruntergezogen kommt«, und schon verweilt sie: »mit einer neuen Intensität bei meinen Freunden«. Bezeichnet jemand das persische Hochland als öde und kahl, tröstet sich Vita mit »dem Licht und der Weite und den Farben, die wie ein sanftes Erröten über ein stolzes Antlitz ziehen«. Für alle, die sich die Mühe machen, danach Ausschau zu halten, ist Persien aus ihrer Sicht voller Leben, »oft winzig, fein und scheu, dem in die Weite gerichteten Blick entzogen«, und sie denkt dabei nicht nur an einen im Schatten eines Felsens versteckten Enzian. Die schier endlosen Ebenen erträgt sie mit dem Gleichmut des einfachen, gemächlich darüber hinwegziehenden Ziegenhirten – oder gar der Ziegen selbst.

Von Teheran aus unternahm sie in jenem Jahr nur eine größere Expedition, die Fahrt nach Isfahan. Harold begleitete sie, außerdem Raymond Mortimer, Harolds enger Freund, auch wenn sie diesen höchstens einmal in das kollektive »Wir« miteinbezog. Gemeinsam bereisten sie das fast menschenleere Land in einem zerbeulten Auto, das mit ihrem Gepäck hochbeladen war wie ein Dromedar, schliefen in nackten Räumen und ernährten sich – aus Mangel an irgendetwas anderem Essbaren – von Konserven. Vitas Beschreibung dieses Ausflugs ist der eloquenteste Abschnitt ihres Berichts. Mit bewundernswerter Genauigkeit vermittelt sie den Eindruck von einer Straße, die immer weiter zu führen scheint, in noch fernere, entlegenere Regionen, ohne je den Verdacht aufkommen zu lassen, sie könne sich gewünscht haben, lieber nicht dorthin gereist zu sein. Sie war eine geborene Reisende und besaß die seltene Fähigkeit, so gegensätzliche Orte wie ihren heimatlichen Weald in Kent ebenso zu lieben wie das karge persische Hochland, das sich ihr kaum anders zeigte als einst Alexander oder Dschingis Khan. Als Virginia Woolf ihre Briefe bekam, schrieb sie in ihr Tagebuch: »Sie ist nicht klug: aber überschwänglich und fruchtbar, auch wahrhaftig. Sie erschließt so viele Quellen des Lebens: Ruhe und Vielfalt.«

Nach ihrer Rückkehr aus Isfahan half Vita in Teheran beim Schmücken des Golestanpalasts für die Krönung von Reza Khan. Die Zeremonie ist eine der Schlüsselszenen im Buch. Vita, die Journalistin, beschreibt den Schah als »Kosakenreiter mit brutalem Unterkiefer«, worüber Harold sich bei Erscheinen des Buches entsetzte, denn immerhin handelte es sich um den Herrscher, bei dem er akkreditiert war. Das Buch endet mit der schreckenerregenden Rückreise durch Russland und Polen. Hier zeigt sich Vita, die Abenteurerin und Humoristin. Was sie auslässt, ist die Qual des Abschieds von Harold an den Ufern des Kaspischen Meers. Beide hatten das Gefühl, die Abwesenheit des anderen nicht ertragen zu können. Aber sie waren jung, Vita 34, Harold 39, und von jetzt an hatten sie eine Erfahrung gemeinsam, die Vita in diesem Buch verewigt hat.

Als Virginia Woolf das maschinengeschriebene Manuskript für die Veröffentlichung in der Hogarth Press las, schrieb sie Vita: »Es ist schrecklich gut … Ich kannte noch gar nicht das ganze Ausmaß deiner Feinheiten … nicht die heimliche, grübelnde, nachdenkliche, schwer zu fassende Vita. Das ganze Buch ist so verwinkelt und voll von all den sehr intimen Dingen, die man nur gedruckt zu sagen wagt«, nicht von Angesicht zu Angesicht und nicht einmal in Briefen. Ja, Virginia war überrascht von der lebhaften, nachdenklichen Prosa ihrer »nicht klugen« Freundin und, wie man herauszuhören meint, sogar eine Spur neidisch. Vitas Aufzeichnungen wirken wie »live«, noch auf dem Weg geschrieben. Sie konnte eine Szene, eine Person, ein Gefühl mit beneidenswerter Spontaneität beschreiben und dabei mit beiden Händen aus der englischen Sprache so begierig Edelsteine schöpfen wie aus den Schatztruhen des Schahs. Es ist ein glänzendes Buch, genau wie das aus der gleichen Zeit stammende The Land – beides Zeugnisse ihrer stürmischen Erwachsenenzeit.

NIGEL NICOLSON
Sissinghurst
April 1990

EINFÜHRUNG VON VITA SACKVILLE-WEST

Reisen ist das persönlichste aller Vergnügen. Es gibt keinen größeren Langweiler als den, der uns endlos von seinen Reiseerlebnissen erzählt. Wir legen nicht den geringsten Wert darauf, in aller Ausführlichkeit zu hören, was er in Hongkong gesehen hat. Ja, wir wollen es nicht nur nicht hören, wir wollen – wenn wir ganz ehrlich sind – auch nicht in einem Brief davon lesen.

Vielleicht liegt es daran, dass Briefe an sich mit vielen Nachteilen verbunden sind. Ihre Momentaufnahmen sind rasch verblichen. Wenn ich heute nach Hause schreibe: »Während ich dies zu Papier bringe, kreuze ich vor der Küste Belutschistans«, ist dies für mich, die ich bloß die Augen erheben muss, um mich am Anblick der Klippen im rosigen Morgenlicht zu freuen, ein lebendiger Eindruck; doch dem Leser, der meinen Brief drei Wochen später in England öffnet, ist klar, dass ich längst nicht mehr vor Belutschistans Küste segle; vielleicht fahre ich gerade mit einem Taxi durch Bagdad, sitze lesend in einem Zug, schlafe oder bin längst tot; der Gebrauch der Gegenwartsform ist bedeutungslos geworden.

Aber das ist nicht das einzige Problem, das wir mit Briefen haben. Ein weiteres ist: Sie kommen nicht häufig genug. Einem leidenschaftlich erwarteten Brief sollte eigentlich immer gleich ein zweiter folgen, um dem schalen Gefühl entgegenzuwirken, das uns überkommt, wenn die süße Qual der Erwartung dem kalten Hauch der Erfüllung gewichen ist. Doch eine solche verfeinerte Abstimmung der Korrespondenz ist nur möglich, wenn schriftliche Mitteilungen in kurzer Folge hin- und hergehen, wie bei Liebenden, die in der gleichen Stadt zu Hause sind. Ist man auf den komplizierten, undurchschaubaren Mechanismus ausländischer Postdienste angewiesen (man denke nur an die Stapel unzähliger Säcke in düsteren Lagerräumen!), gibt es keine Chance. Viele Wochen schon haben wir gewartet; jeder Tag hat mit neuer Hoffnung begonnen (mit Ausnahme des Sonntags, einem Tag, den man aus dem Kalender streichen sollte); und endete er auch in Enttäuschung, der nächste Morgen stand immer bevor, und man weiß ja nie, was die morgige Post alles bringen mag … Dann kommt er endlich, wird aufgerissen, verschlungen – und schon ist alles vorüber. Ein kurzes Aufflammen, das kaum ausreicht, unseren Hunger zu stillen. Denn allein mit seiner Ankunft hat uns der Brief einen geheimen Bereich unserer Existenz geraubt – den einzigen Bereich, in dem wir wahre Lebensfreude auskosten können. Ich spreche von der Phantasie, schöpferisch und wandelbar, deren strahlender Himmel mit den herrlichsten Wolken und Formen vom Wind der Realität so leicht zerstört werden kann. Denn: Auf das Paradies zu hoffen, heißt, im Paradies zu leben, und das ist etwas ganz anderes, als dort tatsächlich anzukommen.

Der arme Brief an sich trägt wenig Schuld – und es liegt, wie ich meine, ein seltsames Pathos in den Gedanken des Briefeschreibers, der sich so viel Mühe gibt und dessen Wunsch, zu gefallen und sich aus dem Exil mitzuteilen, so menschlich ist. Schuld hat weniger die Unzulänglichkeit des Inhalts als die Tatsache, dass der Brief den großen Fehler beging, überhaupt bei uns anzukommen. »Le rôle d’une femme«, sagte einmal ein scharfsinniger Franzose, »est non de se donner, mais de se laisser désirer.«

Außerdem ist die Kunst des Briefelesens mindestens ebenso schwierig wie die Kunst des Briefeschreibens und wird nur von wenigen beherrscht. Die Mitarbeit des Lesers ist aber unerlässlich, kann man aus einem Brief doch stets mehr herausziehen, als es zunächst den Anschein hat – eine Feststellung, die auf jede Art von guter Literatur zutrifft, und Briefe haben es gewiss verdient, mit guter Literatur in einem Atemzug genannt zu werden, denn sie haben viel mit ihr gemeinsam: Sie wurzeln in den intimsten Erfahrungen ihrer Schreiber, zeugen von persönlich Erlittenem. Doch längst nicht jeder weiß Briefe richtig zu lesen. So manches mühsam der Feder abgerungene Wort, so manche subtile Andeutung wird achtlos übergangen, weil sie allein steht, nicht näher ausgeführt wurde. Nur der ideale Leser weiß den bitteren Beigeschmack dieser edlen Zurückhaltung zu schätzen.

Dem Brief von einer Reise haftet darüber hinaus ein weiterer Makel an: Die Verbindung zwischen zwei Menschen muss schon sehr eng sein, damit der eine wirklich begierig ist, sich den Hintergrund, vor dem der andere sich bewegt, bildlich vorzustellen – mit seinen Augen zu sehen, mit seinen Ohren zu lauschen, sich der Hitze seiner Ebenen und der Rauheit seiner Berge auszusetzen. Besteht diese Verbindung, gut und schön; es gehört sicherlich zu den verfeinerten Formen geistiger Übung, eine fremde Landschaft zu rekonstruieren und etwas so Subtiles wie die atmosphärische Bedeutung eines bestimmten Ortes einzufangen. Doch sind dies eigentlich schon viel zu plumpe Worte für die wunderbare Unwirklichkeit, die auf diese Weise entsteht – ein bloß der Erfindung entsprungenes Land, wie jene rosenfarbenen Landschaften in der Malerei der italienischen Romantik. Es ist eine eigenständige Kunst damit verbunden, ein Luxus der Müßigen und Grüblerischen, der – wenn auch auf seltsam verkehrte Weise – Genugtuung erfahrt, wenn wir später tatsächlich einmal jenen Ort betreten sollten, der uns so lange in der Einbildung als Hintergrund unserer Wanderungen diente. (Denn nichts ist schwieriger, als den Anblick eines Ortes heraufzubeschwören, so wie wir ihn kannten, bevor wir selbst dort gewesen sind – so brüchig ist der Stoff, aus dem unsere Vorstellungen gewebt sind, so rasch aufzulösen, trotz der augenscheinlichen Festigkeit und Detailtreue, wie ein Ort, den wir als Kind gesehen und den wir unter dem Eindruck unserer heutigen, nicht notwendigerweise wahrhaftigeren Sichtweise dennoch falsch in Erinnerung haben). Besteht jedoch diese enge Verbindung zum Briefeschreiber nicht, lesen wir – lasst es uns ruhig bekennen – die Beschreibungen unseres nomadisierenden Freundes mit müdem Pflichtbewusstsein. Selbst Briefe, die nicht an uns oder an Zeitgenossen unserer Generation gerichtet sind, die Briefe von Beckford zum Beispiel oder die von Lady Mary Montagu, lesen wir weniger aus Interesse an der Beschreibung ferner Länder als um ihrer historischen Kuriosität willen; oder wegen ihrer Ausdruckskraft, des Humors und des unverwechselbaren Tons, in denen sich unbewusst die Persönlichkeit des Schreibenden offenbart. »Wie ein Tagebuch« – ja, das ist kein schlechter Vergleich, denn was an einem Tagebuch, auch wenn es aus der ungeübtesten Feder stammt, letztendlich überzeugt, ist seine persönliche Unmittelbarkeit, die selbst dem langweiligsten Bericht unbestrittene Authentizität verleiht.

Allen Reisebriefen scheint also ein grundsätzlicher Makel anzuhaften, und das gleiche gilt wohl auch für Reisebücher. Ja, wir können noch einen Schritt weitergehen und das Reisen selbst in Frage stellen. Welchen Nutzen hat es, wenn wir unsere Erfahrungen anderen weder mündlich noch schriftlich wirklich nahebringen können? Dennoch – der Wunsch, unsere Erfahrungen mitzuteilen, gehört zu den verständlichsten, wenn auch nicht zu den vorteilhaftesten menschlichen Schwächen. Zu den vorteilhaftesten deshalb nicht, weil der Wunsch nach Mitteilung im ästhetischen Sinne wenig gewinnbringend erscheint (geteilte Freud’ ist schließlich halbe Freud’) und weil uns der Versuch im schlimmsten Fall zu schwerwiegenden Trugschlüssen verleitet (wir können anderen unsere Erfahrungen nicht wirklich vermitteln, sie werden immer ein wirrer, trügerischer Abklatsch dessen bleiben, was uns tatsächlich zugestoßen ist). Reisen ist eine traurige Angelegenheit. Es ist unbequem, es ist teuer; für unsere Freunde ist es eine Quelle des Verdrusses, für uns selbst eine Quelle der Einsamkeit. Für den wahren Einzelgänger mag letzteres ein Vorteil sein, doch ist es wichtig, zwischen Einsamkeit und Abgeschiedenheit zu unterscheiden. Was der Einzelgänger genießt, ist die Abgeschiedenheit. Nur wenn er allein ist, hat er das Gefühl, er selbst zu sein; in Gesellschaft meint er, sich selbst verraten zu müssen; die in Gesellschaft verbrachte Zeit ist für ihn verlorene Zeit, und er sehnt sich voller Ungeduld danach, zu seinem wahren Leben zurückkehren zu können. Er trägt Pantoffeln, um die Teppiche zu schonen, und das Inventar seiner Gedanken ist pingelig geordnet bis ins Extrem; er zieht ein Buch aus dem Regal oder kramt aus seinem unerschöpflichen Vorrat an geistigen Bildern ein besonders liebgewonnenes hervor, wendet es in Gedanken hin und her und lässt es – wie ein Gourmet eine köstliche Traube – genussvoll auf der Zunge zergehen.

Vielleicht war die Sprache, jenes verdrehte, labyrinthische Universum, im Grunde nie dazu gedacht, die einfacheren Funktionen des Auges zu ersetzen oder auch nur zu ergänzen. Wir schauen, und schon erschließt sich uns das Bild in seiner ganzen Gesamtheit, dreidimensional, vielschichtig, unmittelbar. Die Sprache ist dazu verdammt, auf ewig hinterherzuschleichen, wie eine Schnecke, die sich mit der Lichtgeschwindigkeit misst; selbst auf fünf eng bedruckten Seiten gelingt es der Sprache nicht, mehr als nur einen Bruchteil des sinnlich Wahrgenommenen wiederzugeben. Dies erinnert mich an den Orientalen, der mit liebenswerter Naivität fest davon überzeugt war, wenn er den Muezzin fotografiere, könne er auch alle Töne seines Gebetsrufs einfangen. Eine vage Ahnung des ursprünglichen Eindrucks ist das höchste, was die Sprache zustande bringt – und was ist das schon! Die Kunst der Worte ist nun einmal keine exakte Wissenschaft. Ja, im Grunde machen wir uns gar nicht häufig genug klar, was für eine seltsame »Welt in der Welt« wir mit unserer Sprache geschaffen haben; sie ist durch Gewohnheit und Tradition so tief in uns verwurzelt, dass wir sie als selbstverständlich erachten und uns das Leben nicht mehr ohne sie vorstellen können, so wie unser Verstand das Ende der Zeit oder die Unendlichkeit des Raumes nicht zu begreifen vermag. Gedanken sind ohne Worte nicht möglich, und das Denken erscheint uns höchst erstrebenswert; doch woher wollen wir wissen, welche Verbindung zwischen unseren in Worten gefassten Gedanken und der Welt der Fakten tatsächlich besteht? Gibt es überhaupt eine wirkliche Beziehung? Oder handelt es sich bloß um Konventionen, um ästhetisierte Verbindungen, wie sie der Kunst eigen sind, jenem erhabenen Paradoxon, das die Wahrheit durch die verschiedensten Konventionen der Scheinhaftigkeit zu vermitteln versteht? Es könnte sich mit der vermeintlich sicheren, häufig vermessenen Position der Sprache ähnlich verhalten. Doch da wir uns in einem Teufelskreis bewegen, gegen Worte keine anderen Waffen besitzen als andere Worte, ist es eher unwahrscheinlich, dass wir jemals in der Lage sein werden, in dieser Frage zu einem treffenden Urteil zu kommen.

Gib einem Ding einen Namen, und es gelangt zur Existenz. Existierte es auch schon, ehe es einen Namen hatte? Wir wissen es nicht. Der Hindu kennt nur eine Bezeichnung für »morgen« und »gestern«. Seine Vorstellung von der relativen Zeit muss von der unseren sehr verschieden sein, sonst hätte er doch sicherlich ein Wort geprägt, das seine umfassendere Wahrnehmung wiederzugeben vermag. Was wir nicht in Worte kleiden können, begreifen wir ebenso wenig, wie wir uns ein Leben vorstellen können, in dem keines der uns vertrauten Elemente eine Rolle spielt. Und doch würden wir, wenn wir so täten, als gebe es solche Konventionen nicht, handeln wie ein Kind, das wütend ein Buch über höhere Mathematik zerreißt. Wir sind die Sklaven der Sprache, durch unseren Tyrannen in enge Grenzen gewiesen.

Mehr noch, die Ausdruckskraft der Sprache ist voller Widersprüche und Überraschungen. In einem Moment scheint es, als gebe es keine Erfahrung, die sich nicht in Worte fassen ließe, und sei es auch nur die allerkleinste Regung, so wie sie Proust oder Henry James beschrieben haben. Doch schon im nächsten Moment müssen wir verzweifelt erkennen, dass unser Medium so armselig ist, dass wir nicht in der Lage sind, einander die einfachsten Erfahrungen aus unserem realen oder emotionalen Leben mitzuteilen. Wer von uns könnte leugnen, dass er sich, in das Hirn eines anderen Menschen versetzt (mag ihm dieser Mensch auch noch so nahestehen), in einem fremden Land befände? Sicherlich, hier und da würde er ein paar bekannte Umrisse erkennen, im Großen und Ganzen jedoch wäre er durch unerwartete Ordnungen, Formen und Proportionen vor unüberwindliche Rätsel gestellt. Es gibt nur einen Bereich im Leben, dem die Sprache tatsächlich angemessen erscheint, und das ist der Bereich des Intellekts: Er wurde von der Sprache selbst gezeugt und hätte ohne die Sprache niemals existieren können. Was wir fühlen und was wir sehen, existiert jedoch unabhängig von unserer Fähigkeit, uns auszudrücken. Damit haben Worte nichts zu tun.

Wir müssen also, wenn auch nicht ohne Bedauern, eingestehen, dass das Reisen ein höchst persönliches Vergnügen ist, da es vom Fühlen und Sehen bestimmt wird, von sinnlich wahrgenommenen Empfindungen und Eindrücken. Es gibt kein intellektuelles Interesse am Reisen, und so sind die meisten Intellektuellen auch Stubenhocker geblieben. Sie ziehen es – vielleicht klugerweise – vor, gemütlich vor dem Kamin zu sitzen und die Minarette und Kuppeldächer vor ihrem geistigen Auge erstehen zu lassen, ohne sich den Enttäuschungen der Wirklichkeit auszusetzen. Oder, noch wahrscheinlicher, sie denken gar nicht erst an Minarette und Kuppeldächer, sondern überlassen dies den vagabundierenden Seelen ihrer Freunde. Reisen ist reine Geschmackssache. Es ist logisch nicht zu rechtfertigen und braucht auch nicht gerechtfertigt zu werden; es lässt sich nicht zerreden und wegdiskutieren, sondern ragt, wenn die Nebel des Streits sich gelichtet haben, als unumstößliche Tatsache ebenso unerschütterlich auf wie zuvor. Abenteuer entstehen erst dadurch, dass sie im Geiste zu Abenteuern erhoben werden; ist dies geschehen, sollen keine noch so unbedeutenden Umstände dieser edlen Bezeichnung als unwürdig erachtet werden. Wie alle anderen irrationalen Leidenschaften muss das Reisen akzeptiert werden; es mag lästig sein, aber wegzudenken ist es nicht.

Wie alle anderen irrationalen Leidenschaften ist das Reisen außerdem höchst romantisch. Auf den ersten Blick mag dies paradox erscheinen, beruht es doch auf materiellen Gegebenheiten wie der Geographie, die konkret und endlich ist. Täglich brechen Schiffe vom Londoner Hafen zu antipodischen Häfen auf; nichts ist einfacher – vorausgesetzt, man verfügt über die nötigen finanziellen Mittel –, als eine Fahrkarte zu kaufen und eine Droschke zu nehmen, die uns nach Tilbury bringt. Doch das ist eben längst nicht alles. In welchem Geist wir es tun, das ist das Entscheidende. Wir müssen uns auf eine Exkursion ins Unbekannte einlassen, in Regionen vordringen, die nicht unsere eigenen sind. Wir müssen bereit sein, uns ständig überraschen zu lassen. Der Stubenhocker weiß, dass Pfauen in Indien ebenso frei herumfliegen wie Spatzen in England, er sieht keinen Grund, darüber in Begeisterung auszubrechen. In Wahrheit jedoch ist es ein überraschend schöner Anblick, wilde Pfauen im Licht des östlichen Sonnenaufgangs ihre Räder schlagen zu sehen. Mit ihrem feinen Gespür für Vollkommenheit hat die Natur alle Tiere vor dem Hintergrund der ihnen eigentümlichen Landschaften erschaffen; erst der Mensch hat sie herausgenommen und an den falschen Ort gebracht.

Wenn wir uns nicht überraschen lassen, uns über tiefe, spontane Eindrücke nicht freuen und die aufregende, aber essentielle Einsamkeit nicht ertragen können, wären wir tatsächlich besser zu Hause vor unserem Kamin geblieben und hätten uns auf ein gemütliches Abendessen im Kreise unserer Freunde gefreut. Ich für meinen Teil möchte jedoch die Erinnerung an eine ägyptische Morgendämmerung ebenso wenig missen wie die an den Flug der Reiher quer über den Morgenmond.

NACH ÄGYPTEN

1

Im Vorwort zu Eothen* schrieb Kinglake: »Ich glaube, mit Fug und Recht behaupten zu können, dass dieses Buch von allen langatmigen Schilderungen geographischer Erkenntnisse, von aller zur Schau gestellten Bildung und religiösen Überzeugung, von allen historischen und wissenschaftlichen Belegen, nützlichen Statistiken, politischen Abhandlungen und lobenswerten moralischen Reflexionen vollkommen frei ist.« Seine Worte lesen sich wie ein Stoßgebet: Lieber Gott, erlöse uns von allem Bösen. Aber ich hoffe, ich werde in der Lage sein, das gleiche über mein Buch sagen zu können. Kinglake fährt fort, indem er den Egotismus des Reisenden rechtfertigt: »Eben diese Ichbezogenheit, diese Angewohnheit, die gesamte äußere Welt auf die eigenen Empfindungen zurückzubeziehen, zwingt ihn dazu, beim Schreiben die Gesetze der Perspektive zu beachten: Er beschreibt die Dinge nicht so, wie sie nach dem gegenwärtigen Stand des Wissens erscheinen sollen, sondern so, wie er sie gesehen hat.«

Aus der Feder einer so glaubwürdigen Autorität klingen diese Worte sehr tröstlich. Doch warum sollte ich, wenn ich es mir recht überlege, eigentlich Kinglake oder irgendjemand anderen zitieren, anstatt diese Meinung kühn als die meinige auszugeben? Sind wir nicht allzu bereit, einen Menschen zu verehren, nur weil er starb, ehe wir selbst das Licht der Welt erblickten? Gerade als ich fertig war, Kinglakes Zitat abzuschreiben, noch immer höchst zufrieden darüber, wie trefflich es meinen Standpunkt wiedergab, kam einer meiner Lieblingsautoren (einer, der mit der Sprache äußerst unsanft umgeht, doch jeder noch so dreisten Eskapade eine Ahnung von Leichtigkeit verleiht), um mich scharf zurechtzuweisen. »Vor allem didaktische und polemische Autoren«, las ich bei ihm, sein Buch am Abendbrottisch mit einer Gabel offenhaltend, »zitieren passagenweise andere, um den eigenen Standpunkt zu stützen oder um sich eine lohnende Angriffsfläche zu schaffen … Warum benutzt ein Schriftsteller überhaupt Worte aus zweiter Hand? Weil sie seine Meinung besser wiedergeben, als er selbst sie in Worte zu kleiden vermag, weil sie besonders schön und geistreich sind oder beim Leser eine bestimmte Saite zum Schwingen bringen – oder weil er damit zeigen will, wie gelehrt und belesen er ist. Von Zitaten, die auf dem letztgenannten Motiv beruhen, ist auf jeden Fall abzuraten; der kritische Leser durchschaut es und reagiert mit Verachtung; der unkritische Leser ist vielleicht beeindruckt, fühlt sich aber gleichzeitig abgestoßen, denn hochtrabende Zitate sind die beste Garantie für tödliche Langeweile. Je unerfahrener und daher auch unbelesener ein Autor ist, desto stärker ist er versucht, in diese Falle zu tappen; der erfahrene Autor weiß, dass er sie besser vermieden hätte, und der belesene weiß, er könnte zitieren, wenn er es wollte, und hat daher keine Angst, man würde denken, er könne es nicht.«

gut