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Inspirierende Hintergründe und neue Sichtweisen.

Lesen Sie faszinierende Geschichten, die man sonst eher selten zu hören bekommt.

überraschende Erlebnisse warten auf Sie.

Entdecken Sie das Besondere, Orte zum Durchatmen und einfach Unbezahlbares.

Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

Kommen Sie zur rechten Zeit an den richtigen Ort und erleben Sie Unvergessliches.

Willkommen bei Baedeker!

Diesen Magischen Moment an der Kroatischen Adria möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: Spazieren Sie durch die Stille des Olivenhains von Lun auf der Insel Pag. Denn das sind nicht irgendwelche Olivenbäume. Sie wachsen hier seit Jahrhunderten. Was sie wohl alles gesehen haben? Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.

Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesentliche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außergewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Programm nach Ihren Vorlieben.

Herzlichst

Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker

10 Souvenirs

10 Dinge und Erinnerungen, die ich mitnehme …

1.

Eine Tüte Arancini, getrocknete und kandierte Bitterorangen aus dem Neretva-Delta zum Knabbern – sie haben so gar nichts mit schnödem Christstollen-Orangeat gemeinsam

2.

Ein Lavendelsäckchen von der Insel Hvar: Damit der mediterrane Duft den Sommer zu Hause im Kleiderschrank noch ein wenig verlängert

3.

Ein Stück Paški sir, Pager Käse aus Schafsmilch, der so herrlich würzig schmeckt

4.

Ein mundgeblasenes Weinglas, das der Laden im Museum des antiken Glases in Zadar verkauft – aus zerbrochenem, recyceltem Glas

5.

Eine Tüte Paprenjak: Pfefferkuchen von der Insel Hvar, nach altem Rezept, neu und sehr erfolgreich vermarktet

6.

Die Erinnerung an eine frische Auster aus Ston

7.

Einen schönen weißen Stein vom Strand, zerfurcht von der Natur

8.

Ein Glas Bio-Feigenmarmelade aus dem Supermarkt, mit einem Hauch Kakao oder Orange verfeinert. Köstlich und passt in jeden Koffer!

9.

Das Gefühl endloser Weite, wenn das Festland auf den Inseln Vis oder Lastovo mehr als 40 Kilometer entfernt zurückbleibt

10.

Das Staunen über so viel Einsamkeit mitten in Europa, auf menschenleeren Eilanden und Riffen im Kornaten-Inselarchipel

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Überraschendes

6 x Einfach unbezahlbar:

Erlebnisse, die für Geld nicht zu bekommen sind > > >

6 x Durchatmen:

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

6 x Unterschätzt:

Genau hinsehen, nicht dran vorbeigehen, einfach probieren! > > >

6 x Erstaunliches:

Überraschen Sie Ihre Reisebegleitung: Hätten Sie das gewusst? > > >

6 x Typisch:

Dafür fährt man an die kroatische Adriaküste > > >

© Dumont Bildarchiv/Hans Madej

Karg und doch faszinierend: Die 150 Inselchen der Kornaten ziehen besonders Segler und Robinson-Urlauber an.

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Das ist...

Die kroatische Adria

Die großen Themen rund um die östliche Adriaküste. Lassen Sie sich inspirieren!

© Dumont Bildarchiv/Hans Madej

Die Pässe Bitte! …

Die blaue Adria stets im Blick, das Sehnsuchtsziel rückt immer näher: Noch eine gute Stunde bis. Doch zuerst kommt das Küstenstädtchen Neum und dann – damit hat man nicht gerechnet – ein Grenzposten, Uniformen, aufmerksame Blicke. Hier zerschneidet ein Stück Bosnien und Herzegowina das kroatische Territorium. Eine ungewöhnliche Situation.

© Getty Images/ELVIS BARUKCIC/Freier Fotograf

WILLKOMMEN in Neum: Die kroatische Flagge mit der Šahovnica, dem Schachbrett-Wappen, begrüßt die Reisenden auf dem Landweg nach Dubrovnik. Sie flattert vor einem Restaurant, vor dem große Reisebusse parken. Drinnen jonglieren Kellner Ćevapčići-Grillteller durch den Speisesaal. Kaum jemand scheint zu stören, dass die Bedienung mit einer fast verwirrenden Selbstverständlichkeit kroatische Kuna entgegennimmt. War da nicht gerade ein Grenzbeamter? Ein aufmerksames Blättern im Reisepass?

Beliebte Enklave

Fast wähnt sich der Gast in Kroatien. Ist er aber nicht, sondern in Neum, dem einzigen Küstenort des Nachbarlandes Bosnien und Herzegowina. Der Platz ist entsprechend knapp, die Ferienhäuser also dichter gedrängt als anderswo, die Flächen für das Badetuch am Meer ohnehin. »In der Saison ist es wie ein Lotteriegewinn, einen Platz am Strand zu finden«, sagt die Verkäuferin im »Supermarket« an der Adria-Magistrale. Hier kaufen die Kroaten gerne ein, da die Preise niedriger sind als bei Ihnen zu Hause. Vor allem Fleisch sei billig, die Einfuhr ins Nachbarland allerdings limitiert, sagt die Verkäuferin. Das wird wenige Kilometer später klar, als die Magistrale wieder kroatisches Staatsgebiet und damit die Europäische Union erreicht: »Fleisch? Wurst?«, will der Grenzbeamte wissen. Nein. Dann rollt die Autokolonne weiter.

Blick in die Vergangenheit

Halt, nicht so schnell! In Neum ist es Zeit für eine Kava, die, als kräftiger Espresso, ohnehin zum Lebensgefühl in der Region gehört. So viel Zeit muss sein – um den Blick über das Meer schweifen zu lassen und um Antworten zu finden. Die liefert ein Blick in die Vergangenheit: Im Vielvölkerstaat Jugoslawien teilten sich alle Volksgruppen die Adria – zumindest offiziell. Das änderte sich, als der Staat blutig zerbrochen war. Die jungen Staaten Kroatien und Bosnien-Herzegowina verhandelten: Seither ragt Neum wie ein Keil in kroatisches Küstengebiet hinein. Und sichert dem Nachbarland einen knapp 24 km langen, teils nur 5 km breiten Meereskorridor, wie schon zu osmanischen Zeiten. Damals überließ die Stadtrepublik Ragusa, das heutige Dubrovnik, den Korridor bereitwillig den Türken – als Pufferzone zu den Venezianern.

Doppelte Staatsbürgerschaft

Neum ist über eine marode, schmale Serpentinenstraße an das Hinterland, angebunden. Von Sarajevo aus wird es regiert, als Teil der Herzegowina gehört es geografisch zu Dalmatien. Mit dem Herzen fühlen sich die meisten der rund 5000 Einwohner allerdings Kroatien näher: 95 Prozent besitzen auch den kroatischen Pass und dürfen in beiden Ländern wählen.

Und die Zukunft?

Dem offiziellen Zagreb ist der Korridor ein Dorn im Auge, ist doch die Urlaubsperle Dubrovnik nur über das Ausland zu erreichen. Ideen, diesen Zustand zu beenden, gab es schon viele: Eine 2,4 km lange Brücke über die kroatische Halbinsel Pelješac entpuppte sich als Millionengrab und liegt seit Jahren auf Eis. EU-Gelder könnten es richten, so die neue Hoffnung. Doch auch von einem möglichen Tunnel oder einer Transit-Autobahn um ihr Städtchen herum sind die Einwohner von Neum verständlicherweise alles andere als begeistert: Viele leben vom Tourismus – allein 10 000 private Betten gibt es! – und nicht zuletzt von der kräftigen Kava!

© Fotolia/Nightman1965

Politisch Bosnien-Herzegowina, geografisch Dalmatien, gefühlt Kroatien: Neum hat viele Identitäten.

Auf Eine Kava

Die meisten Autos rauschen durch Neum >>> einfach hindurch. Machen Sie es anders: Nehmen Sie sich bewusst Zeit für Neum. Halten Sie inne und trinken Sie Ihre Kava wie die Einheimischen: Nur nicht hastig! Nippen Sie gefühlt endlos daran (eine Kunst!) und lassen Sie einfach die Umgebung ein wenig auf sich wirken: Das EU-Land Kroatien ist hier zerteilt von einer Enklave, die den Alltag auf beiden Seiten der Grenze prägt.

Ave Maria im Frisörsalon

Im Frisörsalon spielt schon mal ein katholischer Radiosender Marienlieder. Und vor Feiertagen wie Allerheiligen kommt es vor größeren Friedhöfen regelmäßig zu Staus. Die katholische Kirche ist überall im Land präsent – und ziemlich mächtig.

© Picture alliance/PIXSELL

DIE katholische Kirche zeigte sich wenig begeistert über den geplanten Bußgang von Königin Cersei Lannister: Die Figur der US-Fantasy-Serie »Game of Thrones« sollte beim Dreh in Dubrovnik an der Kirche des Hl. Nikolaus vorbeikommen – allerdings splitternackt. Die Kirchenväter äußerten ihren Unmut und prompt verwehrte die nationale Filmkommission die Genehmigung für den hüllenlosen Dreh. Später lenkte die Kommission zwar ein, nicht jedoch die Kirche: Das Gotteshaus musste nachgebaut werden.

© Picture alliance/PIXSELL

In Dubrovnik lässt der Bischof am Tag des hl. Blasius eine Taube fliegen. Gläubige berühren bei der Prozession die Reliquie.

Sünder willkommen

Dabei bewiesen die Kirchenväter von Dubrovnik in der Vergangenheit durchaus Toleranz – zumindest um den 3. Februar herum. Denn an diesem Tag wird seit 972 der Schutzpatron der Stadt, der heilige Blasius (Sveti Vlaho), mit einer prunkvollen Prozession gefeiert, und damit auch wirklich alle teilnehmen konnten, war es einst auch Gefangenen, Sündern und Ausgestoßenen erlaubt, dann in die Stadt zu kommen. Dem Staatsfernsehen ist der von der UNESCO als immaterielles Welterbe geadelte Zug durch die Altstadtgassen heute eine Live-Übertragung wert. Doch nicht nur Dubrovnik hat seinen Schutzpatron. So ziemlich jedes Städtchen feiert seinen himmlischen Fürsprecher mit einem bunten und fröhlichen Volksfest.

Einmischen? Gerne!

Gelebter Glaube gehört in Kroatien zum Alltag. Fast neun von zehn Einwohnern bekennen sich offiziell zum Katholizismus. Papst Johannes Paul II. schaffte es 1994 bei seinem Besuch, rund eine Million Gläubige um sich zu versammeln – immerhin ein Viertel der Gesamtbevölkerung!

Die Kirche weiß diese Popularität sehr wohl zu nutzen: So kann es schon mal vorkommen, dass vor Wahlen klare »Empfehlungen« von der Kanzel gegeben werden. Oder dass man sich in andere Dinge einmischt: Vor der Einführung von Sexualkundeunterricht an kroatischen Schulen ließen sich die Kirchenväter zu einer Flugblattaktion in einer Supermarktkette hinreißen – deren Eigentümer selbstverständlich der Kirche nahesteht.

Heimlich wallfahren

So einflussreich war die Kirche jedoch nicht immer: Wer im sozialistischen Jugoslawien ein öffentliches Amt bekleidete, musste mit Nachteilen rechnen, wenn er seinen Glauben allzu offen praktizierte. Allerdings ist der Katholizismus tief verwurzelt: So kam es, dass viele Staatsdiener ihre Kinder heimlich taufen ließen. Niemand sollte etwas davon mitbekommen. Daher pilgerten auch viele Gläubige, die fernab von zu Hause und unbeobachtet von Nachbarn an der Adria Urlaub machten, nach Veprić, oberhalb von Makarska.

Der andächtig-stille Wallfahrtsort wird heutzutage aber längst nicht mehr heimlich aufgesucht. Im Gegenteil: Viele Kroaten verbinden die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche mit einem offenen Bekenntnis zur Nation – denn Kroatien kannte seit dem Mittelalter kein eigenes Staatswesen. Dass Sprache und Kultur, trotz vieler fremder Herrscher, bis heute lebendig geblieben sind, wird dshalb vielfach der Kirche zugeschrieben.

Irdischer Genuss, Himmlisches Fest

Mit gegrilltem Lamm und Spanferkeln feiern die Kroaten gerne, dazu singen Klapa-Männerchöre oder auch mal berühmte Popstars. So genussvoll und weltlich wird Mariä Himmelfahrt alljährlich am 15. August gefeiert. Touristen – freilich nicht in Badeshorts – sind ebenso willkommen. Vor allem in den großen Wallfahrtsorten Sinj >>> oder im herzegowinischen Medjugorje >>> geht es dann sehr lebhaft zu!

Ein Seltsamer Geselle

Der Weg ans Meer führt durch das Velebit-Gebirge. Eine wildromantische Karstlandschaft: Schroffe Felsen, tiefe Schluchten und faszinierende Tropfsteingebilde unter der Erde, wo sich zuweilen auch skurrile Höhlenbewohner wie der Grottenolm verstecken – eine geheimnisvolle Welt, die es zu entdecken gilt.

© Glow Images/ImageBROKER RM

KEINE Touristenbahn, auch keine bequeme Treppe führen in die Unterwelt. Ein schmaler, natürlicher Zugang im Felsmassiv empfängt die Besucher in der Modrič-Höhle (Špilja Modrič) in Rovanjska. Höhlenforscher und Bergführer Marijan Buzov verteilt blau-gelbe Overalls und Helme mit Karbidlampe für ein stimmungsvolles Licht. Noch einige Tipps auf Deutsch, dann schlüpft die Gruppe hinein. Drinnen beginnt das Staunen: Bis zu 15 m hoch öffnen sich die unberührten Räume, mit mächtigen Stalaktiten, Stalagmiten und Säulen in phantasievollen Formen.

Ein Tropfsteingebilde, das aussieht wie ein Altar, war tatsächlich mal einer: Hier hat Marijan Buzov geheiratet – seine Braut trug Wanderschuhe, die 50 Gäste Schutzoveralls. Allzu kommerziell ist die 1985 entdeckte Höhle dennoch nicht. Buzov achtet darauf: »Höchstens 15 Besucher gleichzeitig, denn die Natur hat Vorrang«, sagt er. Auch er selbst betritt einige Abschnitte der 829 m langen Höhle nicht.

Eine Tour mit Marijan Buzov führt in die geheimnisvolle Welt der Karsthöhlen Kroatiens. Sie entstehen durch eindringendes Regenwasser, das das Kalkgestein ausspült. An der Oberfläche bilden sich typische Furchen, die sog. Karren. Stürzen die unterirdischen Hohlräume ein, kommt es zu den trichterförmigen Dolinen (dt. Täler): Zu den beeindruckendsten gehören der Rote See (Crveno jezero) und der Blaue See (Plavo jezero) bei Imotski. Sind die eingestürzten Hohlräume größer, spricht man von einem Polje (dt. Feld). Die gesamte Lika, nördlich des Velebit-Gebirges, ist solch ein Karstphänomen – und gilt mit über 700 km² wohl als das größte Polje weltweit.

In den Karsthöhlen bilden sich die typischen Tropfsteine: Stalaktiten entstehen, wenn Kalklösungen an der Höhlendecke austreten und wegen des Temperaturanstiegs Kalk ausgefällt wird. Dabei fällt ein Wassertropfen zu Boden, wieder löst sich Kalk aus – und ein Stalagmit wächst nach oben. Das unterirdische Tempo ist gemächlich: Tropfsteine wachsen nur einen Zentimeter pro Jahrhundert!

© LookatSciences/laif

Eine Schönhheit ist der Grottenolm nicht. Er braucht über viele Jahre weder Licht noch Nahrung

Anspruchslose Höhlentiere

Bislang sind nur wenige Höhlen im Velebit-Gebirge – etwa 30 Höhlensysteme sind hier länger als 250 m! – erforscht und für Besucher zugänglich. Das kann einem scheuen Wesen, das nur im Dinarischen Gebirgsmassiv zu Hause ist, nur recht sein: Dem Grottenolm, den kaum jemand zu Gesicht bekommt. Schön ist das Höhlentier nicht gerade – ein pigmentloser, käseweißer Schwanzlurch –, dafür umso faszinierender: Er benötigt kein Licht, ist deshalb blind und kommt jahrzehntelang (!) ohne Nahrung aus. Sein bescheidener Lebenswandel lässt ihn 100 Jahre alt werden.

© Marijan Buzov

Gut ausgerüstet wird die Erkundung einer Karsthöhle zum unvergesslichen Erlebnis. Marijan Buzov sorgt dafür.

Mit Marijan in die Unterwelt

Tauchen Sie in die wundersame Unterwelt der Karsthöhlen ein. Ideal dafür: die (noch) wenig frequentierte Höhle von Modrič. Touren organisiert Marijan Buzovs Touristikagentur Zara Adventure Agency aus Zadar, Tel. mobil 091 563 15 07, www.zara-adventure.hr

Der Wind macht den Schinken

Mächtig hängt er von der Decke, bis sein großer Augenblick kommt: Hauchdünn aufgeschnitten, darf der luftgetrocknete dalmatinische Rohschinken bei keiner Feier und auf keinem typischen Vorspeisenteller fehlen. Zu den besten gehört der schinken aus Drniš – den auch berühmte Nichtkroaten schätzen.

© Picture alliance/PIXSELL

WER den luftgetrockneten Schinken aus Drniš (Drniški pršut) einmal gekostet hat, lässt sich zu vielem hinreißen – selbst zu einem Dankschreiben an den Bürgermeister des Städtchens. Das wird zumindest Queen Elizabeth II nachgesagt, die die Delikatesse bereits bei ihrer Krönung 1952 und zum Thronjubiläum ein halbes Jahrhundert später abermals servieren ließ. Auch der ehemalige US-Präsident George W. Bush goss seine Begeisterung für die zarten Schinkenkeulen in Papierform und schickte 2008 Post ins Rathaus von Drniš. So viel Lob, nur wegen einer schnöden Schinkenkeule?

Ohne Bora geht nichts

Mitnichten. Der geografisch geschützte Pršut aus Drnis hütet nämlich ein besonderes Geheimnis: Sein Geschmack lebt vom böigen Fallwind Bora, der über das dalmatinische Hinterland fegt und das Fleisch traditionell und auf natürliche Art trocknet. Früher hingen die Keulen am Baum, heute in Speichern mit speziellen Lüftungsfenstern. »Ohne Bora kein guter Pršut«, heißt es in Dalmatien. Zuvor jedoch wird das Schweinefleisch – unbedingt Hinterkeule und mindestens elf Kilogramm schwer – erst abgehangen, gesalzen, abgewaschen, gepresst und geräuchert. Das weiß man auch in Drniš, wo die Tradition des luftgetrockneten Schinkens seit Jahrhunderten bewahrt wird, neuerdings auch mit einem mehrtägigen Festival.

Im Schinkenmuseum

»Früher hat man den Schinken über der offenen Feuerstelle im Haus aufgehängt«, weiß Joško Lokas. Der Deutschkroate kennt sich bestens aus, denn er betreibt den Themenpark Etnoland Dalmati mit einem kleinen Schinkenmuseum. Dort baumeln mächtige Pršut-Keulen von der Decke. Ein kurzer Film erklärt auf Deutsch, wie die Spezialität erzeugt wird – überwiegend im Winter, wenn ohnehin keine Besucher kommen.

Lokas ging es zunächst um Traditionen, die er wiederaufleben lassen wollte - mit dalmatinischen Natursteinhäusern, in denen über der Feuerstelle gekocht wurde, während der Pršut auf dem Speicher trocknete. Mit einem Esel, einem Schmied und einem Steinmetz in alter Tracht. Also gründete er das Etnoland Dalmati, einen Themenpark, der den Besucher in das vorige Jahrhundert versetzt. Irgendwann kam das kleine Schinkenmuseum dazu. Der Probierteller Pršut wurde längst durch ein opulentes Menü nach Peka-Art erweitert, dazu wird getanzt und musiziert (unbedingt reservieren!).

© Picture alliance/PIXSELL

Ohne ordentliches Salzen der Hinterkeulen gibt es keinen guten Schinken. Den Rest erledigt die Bora.

Himmel Voller Schinken

Lust auf Drniški pršut? Joško Lokas serviert in seinem kleinen Schinkenmuseum >>> nicht nur die Geschichte des luftgetrockneten Rohschinkens, sondern natürlich auch die hausgemachte Spezialität. In traditioneller Tracht führen er und seine Frau Ana durch die Ausstellung. Dann wird der köstliche Schinken mit dem Messer hauchdünn aufgeschnitten – niemals mit der Schneidemaschine!

Land der tausend Inseln

Mal Azur, mal Türkis – je nach Sonneneinstrahlung. strahlt das Lichtspiel in der Blauen Grotte von Biševo, einer winzigen Insel südöstlich von Vis, in einer anderen Farbe. Sie ist sicher eine größten Attraktionen der kroatischen Inselwelt. Aber es gibt noch 999 andere: Gerne wirbt Kroatien damit, das »Land der tausend Inseln« zu sein. Das stimmt. Es sind sogar mehr.

© Picture alliance/Rainer Hackenberg

DAS Meer, die Sonne und ein Felsloch, durch das Licht unter Wasser einfällt: wunderbare Farbspiele, die der Blauen Grotte (Modra špilja) auf der Insel Biševo ihren Namen gaben. Bei ruhigem Meer kann man mit dem Boot hineinfahren. Dann glitzert das Wasser – je nach Sonneneinstrahlung – mal azurblau, mal türkisfarben und taucht die Höhle in ein fast unwirkliches Licht.

Im Hochsommer ist allerdings Geduld angesagt, dann ist der Andrang so groß, dass die offiziellen Ausflugsboote vor der Höhle ausharren müssen, bis sie einfahren können. Das Warten lohnt sich aber – wenn nur die Zeit nicht auf ein Minimum beschränkt wäre! Muss sie aber, denn das Farbspiel schimmert nur am Vormittag – und dann wollen alle hin. Dabei gäbe es in Dalmatien noch viele andere Inseln – etwa 500 kleinere und 79 größere – zu entdecken!

© Dumont Bildarchiv/Hans Madej

Wer auch immer die Kornaten »gemacht« hat: Göttlich sind sie allemal.

Wieviele sind es denn nun?

Das ist jedoch gerade einmal die Hälfte dessen, was Kroatien zu bieten hat, denn hier rühmt man sich gerne damit, das »Land der tausend Inseln« zu sein. Streng genommen sind es sogar noch ein paar mehr. Jahrzehntelang wähnte sich Kroatien in dem Glauben, 1185 Inseln zu besitzen. Dann wurde noch einmal nachgezählt und – wundersame Vermehrung – es waren plötzlich 1246. Kurzfristig tauchte auch die Zahl 1244 in den Werbebroschüren der Tourismuszentrale auf. Was war passiert? Für das Zahlenwirrwarr ist das Hydrographische Institut des Landes verantwortlich, das neue Kriterien festgelegt hatte. Seit einigen Jahren gilt nun: Ein Stück Land im Meer, das als Insel gelten soll, muss mindestens 100 m² Fläche haben. Alles andere sind Eilande und Riffe.

Keine Insel wie die andere

Doch egal, wie groß, jede Insel in Dalmatien hat ihren Reiz: Pag fasziniert mit grünen, knorrigen Olivenhainen, Hvar gilt als mondäne Dame, die mit dem Jet-Set und dessen Luxusjachten flirtet. Und Lastovo, ganz weit draußen in der Adria, besticht durch terrassenförmig gebaute Häuser, da sich alle Bewohner Sonne und gute Aussicht gleichsam teilen wollen.

Besonders faszinierend ist jedoch die Welt der Kornaten, ein (fast) unbewohnter Archipel mit 140 eingesprenkelten Inseln, Eilanden und Riffen, weit draußen im Meer. Davon stehen 89 unter besonderem Schutz. Viele sind schroffe Kalksteinklippen, nur spärlich bewachsen – und wie aus einer anderen Zeit. Der Legende nach schuf Gott die Kornaten. Als er mit der Schöpfung fertig war, hat er die übrig gebliebenen Steine einfach über seine Schulter geworfen. Die Felsstücke blieben verstreut im Meer liegen – als Inselarchipel Kornaten, das heute so gerne von Seglern umrundet wird.

Wo kommen sie her?

Ganz so einfach war es nicht, sagt hingegen die Wissenschaft. Und liefert auch gleich die Erklärung für die Entstehung der kroatischen Inselwelten: Als der Meeresspiegel um 13 000 v. Chr. stark anstieg, blieben gerade mal gut tausend Bergkuppen übrig – die bis heute als Inseln aus der Adria herausragen und ihren Besuchern allesamt ein Seufzen entlocken.

Inselhopping

Die Blaue Grotte auf Biševo ist einfach eine Naturschönheit. Aber nur zur richtigen Tageszeit! Am besten ist der Vormittag, zwischen elf und zwölf Uhr, wenn der Meeresboden das Sonnenlicht reflektiert. Am Nachmittag ist der Zauber längst schon verblasst! Doch dann trinken Sie ohnehin schon einen Espresso auf der beschaulichen Nachbarinsel Vis oder baden in der Grünen Grotte auf Ravnik – zum smaragdgrünen Farbspiel. Ein Cocktail an der mondänen Jachtpromenade von Hvar-Stadt rundet denTag ab. Mehr Inselgefühl an einem Tag geht kaum! Anbieter ab Split: Reisebüro Portal, Tel. 021 36 00 61, www.split-excursions.com

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Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie Kroatiens und Dalmatiens beste Seiten kennen.

© Dumont Bildarchiv/Hans Madej

Unterwegs An Der Kroatischen Adria

Urlaubsmix

Den Duft von Lavendel, Rosmarin und salziger Seeluft einatmen, durch ein Meer von Inseln schippern, kleine Strände und Buchten an der Küste genießen, das gebirgige Hinterland entdecken oder die Zeugnisse einer dreitausend Jahre alten Vergangenheit erleben: Dalmatien trumpft mit einer Vielzahl von Urlaubserlebnissen auf. Und wer schwärmt nicht gern von frischem Fisch und Meeresfrüchten, zartem Insellamm und sonnenverwöhntem Wein? Auf einer Tour kommen die vielfältigen Reize Dalmatiens besonders gut zur Geltung, die nicht allzu großen Entfernungen erleichtern die Planung.

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Welches Verkehrsmittel?

Am besten lässt sich die kroatische Adriaküste vom Wasser aus entdecken: Versteckte Badebuchten erreicht man zu Fuß manchmal gar nicht; und die Zentren vieler Küstenstädte liegen traditionell am Meer, meistens direkt am Hafen. Oft bietet der Blick vom Wasser auf die Stadt ohnehin die schönste Aussicht. Für das Hinterland benötigt man allerdings einen fahrbaren Untersatz. Wer kein Auto dabei hat oder mieten möchte, ist auf Busse angewiesen, die relativ regelmäßig zwischen den Zentren verkehren. Eine der besten Varianten in Sachen Fortbewegung in Dalmatien ist die Anreise mit dem eigenen Auto, samt Boot auf dem Anhänger. Zum Glück kann man auch welche mieten, mit oder ohne Skipper, der sicherlich so manche verträumte Insel oder Bucht kennt.

Auf Winnetous Spuren

Start und Ziel: Zadar | Länge: ca. 300 km | Dauer: 2 – 3 Tage

Tour 1

Karge Berge, wildromantische Schluchten und blaue Fjorde dienten als Drehorte der bis heute lebendigen Winnetou-Verfilmungen. Nirgendwo präsentiert sich das Hinterland Dalmatiens aufregender als hier.

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Ausflug ins Mittelalter

Verlassen Sie image imageZadar in nördliche Richtung, führt Sie eine Landstraße durch die flache Landschaft Bokanjačko blato nach image Nin, im frühen Mittelalter zeitweilig Residenz der kroatischen Herrscher. Die vorromanische Heilig-Kreuz-Kirche (Sveti Križ), die »kleinste Kathedrale der Welt«, belegt, dass Nin im Frühmittelalter Bischofssitz war.

Farbenspiel und Kräuterduft

Die Straße von Nin gen Osten verläuft in Richtung Ražanac und biegt kurz vor dem Ort links auf die B 106 Richtung Pag ab. Wo die Insel mit dem Festland durch eine Brücke verbunden ist, genießen Sie einen geradezu atemberaubenden Ausblick auf die hellgraue Mondlandschaft von Pag – ein unglaublicher Kontrast zum Tintenblau der Meeresbucht. Entlang alter Salzgärten und Schilfwälder geht es weiter bis nach image imagePag, dem Hauptort der Insel mit Salzmagazin und Spitzenmuseum. Auf der Weiterfahrt an das nördliche Ende der Insel passieren Sie mit Trockenmauern eingezäunte, karge Felder. Der Duft nach Kräutern, von denen sich die Schafe der Insel ernähren, liegt in der Luft. Dies verleiht dem berühmten Pager Käse die typische salzig-würzige Note.

Felslandschaften

Die Fähre Žigljen – Prizna bringt Sie wieder auf das Festland. Auf der Magistrale zu Füßen des Velebit-Gebirges beginnt eine herrliche Fahrt entlang der Adria Richtung Südosten. In Starigrad-Paklenica bietet sich ein Besuch im Winnetou-Museum als Auftakt an, ehe Sie sich zu Fuß zu einigen Drehorten der legendären Karl-May-Verfilmungen aufmachen, z.B. zu den Schluchten des image imagePaklenica-Nationalparks mit bis zu 400 m hoch aufragenden Felswänden und Hinweistafeln zu den Drehorten (mindestens zwei Stunden). Für eine Tour bis hinauf zum Vaganski vrh, dem mit 1757 m höchsten Gipfel des Velebit-Gebirges, sollten Sie einen Tag veranschlagen. Unterhalb des markanten Bergriesen Mali Alan führt die B 54 nach Obrovac. Über der kleinen Stadt thront eine alte Türkenfestung mit einer herrlichen Aussicht auf den image imageZrmanja-Canyon, der den filmischen Cowboys und Indianern als »Rio Pecos« diente.

Fjordblick

Auf dem Rückweg nach Zadar können Sie einen Abstecher entlang des Karin-Sees (Karinsko more) nach image Novigrad machen. Der Ort liegt in einem verschlungenen Fjord, hübsche Gassen führen hinauf zur mittelalterlichen Festung. Von hier oben genießen Sie einen herrlichen Ausblick auf den blauen Fjord. An der schönen Küste des Novigrader Meeres entlang geht es weiter nach Posedarje, wo eine Inselkapelle auf dem stillen Wasser »schwimmt«, und dann zurück nach Zadar.

In Mitteldalmatien

Start und Ziel: Zadar – Knin | Länge: ca. 200 km | Dauer: 2 – 3 Tage

Tour 2

Von Mensch und Natur geschaffene Höhepunkte machen diese Tour so abwechslungsreich: Der Ausgangspunkt Zadar präsentiert sich mit alten Kirchen, Šibenik mit erhabenen Festungen und einer einzigartigen Kathedrale, während der Krka-Nationalpark mit imposanten Wasserfällen bezaubert. Und dazwischen bleibt noch reichlich Zeit zum Durchatmen – etwa auf den bis heute recht ursprünglichen Inseln Ugljan und Pašman oder am Vransko jezero, einem stillen, schilfumwachsenen Vogelparadies.

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Inseln, wohin man schaut

Vom neuen Hafen Gaženica, auf dem Festland bei image imageZadar gelegen, setzt die Autofähre mehrmals täglich nach Preko auf der Insel image Ugljan über. Die Fahrt dauert nur eine knappe Stunde. Die engen Natursteingassen Prekos enden in einer weitläufigen Villen- und Gartenlandschaft. Boote pendeln zwischen Preko und dem Klosterinselchen Galovac, das wie ein Garten Eden in der Hafenbucht liegt. Eine schmale Straße windet sich von Preko zur Festungsruine Sveti Mihovil (St. Michael) im waldreichen Hinterland. Von hier liegen Ihnen Dugi Otok und andere Inseln und Inselchen malerisch zu Füßen.

Wenig besiedelt

Vorbei an dem netten Fischerdorf Kali gelangt man nach Kukljica und über eine Brücke zur Insel image Pašman. Von der Brücke sieht man auf der linken Seite am Ende der Bucht die Kirche Gospa od Snijega (Hl. Maria Schnee). Auf der schwach besiedelten Insel gibt es gleichwohl viele Privatunterkünfte, Apartments und Campingmöglichkeiten. Die romanischen Gemäuer des Benediktinerklosters Sveti Kuzma i Damjan auf dem Berggipfel Čokovac bei Tkon gleichen einer Festung. Von diesem zauberhaften Ort hat man einen herrlichen Blick auf den Hafen von Tkon bis nach Biograd auf dem Festland. Wer sich mit der Geschichte und Kultur der Gegend befassen will: Die kleine gotische Kirche des Klosters birgt mehrere glagolitische Inschriften und andere Schätze.

Gesunkener Schatz

Von Tkon verkehrt regelmäßig eine Autofähre nach image Biograd na moru. An der palmengesäumten Riva der Stadt sollten Sie sich den Besuch des Stadtmuseums nicht entgehen lassen. Dort sind einmalige Exponate aus einem gesunkenen venezianischen Schiff zu sehen.

Natur pur

Die E 65 führt in südöstlicher Richtung am image imageVransko jezero (Vrana-See) nach Pakoštane. Der 10 km lange und bis zu 4 km breite See ist durch einen schmalen Landstrich vom Meer getrennt. Am Beginn der Landenge liegt der kleine Ort Pakoštane. Von dort führen drei Fahrradtouren in den Naturpark Vransko jezero. Der größte natürliche See Kroatiens ist ein einzigartiges Biotop. Sein Reichtum an Aalen, Karpfen, Welsen und Hechten lockt Angler aus ganz Europa an. Das Sumpfgebiet an seinem Nordufer ist ein ornithologisches Reservat. Hier brütet die einzige Purpurreiherkolonie in Kroatien. Wer möchte, kann bis zum Dorf Vrana mit einer alten osmanischen Karawanserei fahren. Das Dorf wurde allerdings im letzten Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen. Davon unberührt ist der herrliche Blick auf den von einem breiten Schilfgürtel umwachsenen, türkisgrünen See.

Malerisches Eiland

Von der Adriamagistrale bei Pakoštane eröffnet sich ein wunderbares Panorama auf die Inselwelt der Adria bis hin nach Pirovac. Dort können Sie einen Abstecher auf die malerische Insel Murter mit ihren vielen Buchten unternehmen. In Tisno ist die Insel durch eine Zugbrücke mit dem Festland verbunden. Besonders schön ist der kleine Sandstrand in der Slanica-Bucht bei der Ortschaft Murter. Auch in der Bucht von Jezera finden Sie herrliche Badeplätze. Wer hungrig ist, sollte noch ein paar Kilometer weiter nach image Vodice fahren: Das exotische Restaurant Santa Maria hier ist stadtbekannt.

«Stadt unter den Wasserfällen»

Von Vodice ist es nur ein Katzensprung bis nach image imageŠibenik. Die »Stadt unter den Wasserfällen« liegt an der Mündung der Krka in die Adria, wo sich der Fluss zunächst zu himmelblauen Seen erweitert und sich schließlich ins Meer ergießt. Mit seinen zahlreichen Palästen und Kirchen schmiegt sich Šibenik an die Hänge unterhalb gleich dreier trutziger Festungen, von denen Sv. Mihovil die älteste der Stadt ist und in ihrem heutigen Erscheinungsbild auf die Venezianer zurückgeht. Enge Gassen führen zum Hauptplatz und zum stattlichen Bau der Kathedrale Sveti Jakov. Zeit für einen Kaffee, mit Blick auf dieses prächtige Baudenkmal!

Tagesausflug

Für den Ausflug zum image imageKrka-Nationalpark sollten Sie einen ganzen Tag einplanen. Bis zum Skradinski buk, dem wasserreichsten Katarakt der Krka, oder bis in den Ort Skradin sind es zwar nur wenige Kilometer, im Nationalpark kann man aber viel Zeit verbringen. Über Drniš gelangen Sie auf der E 33 nach image Knin. Dort thront die Festung oberhalb der Stadt mit einem schönen Ausblick. Auch die Fahrt zur Krka-Quelle hinter Knin lohnt sich. Von Drniš empfiehlt sich ein Abstecher zum Wasserfall Roški slap. Von dort führt eine schmale Straße nach Kistanje auf die B 509 und zu den Ruinen des römischen Militärlagers Burnum sowie zum Brljan-Wasserfall, der am mächtigsten zischt, wenn die Krka einen hohen Wasserstand führt.

Grandiose Bauten und Wasserspaß

Start und Ziel: Šibenik – Brač | Länge: ca. 350 km | Dauer: 1 Woche

Tour 3

Schon bald nachdem Sie die Kulturhighlights Šibenik, Trogir und Split hinter sich gelassen haben, erliegen Sie dem Charme der berühmtesten Strände Kroatiens: dem Goldenen Horn auf Brač, den stillen Buchten der winzigen Pakleni otoci vor Hvar oder der schattigen Küste der Makarska Riviera.

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Zwischen Geschichte und Strand

Ausgangspunkt dieser Route ist die an der Krka-Mündung gelegene Stadt image imageŠibenik. Auf der Strecke nach Süden ragt die Altstadt von image Primošten auf einer Insel ins Meer hinein, auf die eine Brücke führt. In der näheren Umgebung des malerischen Inselstädtchens locken viele Bademöglichkeiten. image imageTrogir, die nächste bedeutende Station an der Küstenmagistrale, gehört unbestritten zu den Höhepunkten in Dalmatien – ein bestens erhaltenes Museumsstädtchen mit herrlichen Kunstschätzen und viel Charme.

Lebendige Antike

Keine 20 km entfernt liegt image imageSplit, in vielerlei Hinsicht die Metropole Dalmatiens – mit dem Profil einer modernen Großstadt, aber auch mit bedeutenden Museen und historischen Bauwerken, darunter dem größten erhaltenen Baudenkmal der Antike in Kroatien, dem ehemaligen Palast von Kaiser Diokletian.

Naturparadies

Von Split erreichen Sie mit der Autofähre image imageHvar. Die von der Sonne verwöhnte Insel ist ein Naturparadies und duftet im Frühsommer herrlich nach Lavendel, sie wird allerdings im Sommer viel besucht. Der Tourismus konzentriert sich auf Stari Grad, dem Fährhafen, und vor allem auf das Städtchen Hvar. Ruhiger ist die Osthälfte der schmalen, langen Insel. Eine Fahrt zum östlichen Fährhafen Sućuraj ist vor allem landschaftlich außerordentlich reizvoll. Bei Drvenik betreten Sie wieder den Festlandboden.

Urlaubsmeile

Der Küstenabschnitt der image imageMakarska-Riviera ist ein sehr beliebtes Ferienrevier, ein Streifen üppigen Grüns vor dem Hintergrund mächtiger Gebirgszüge. Das touristische Zentrum zwischen Brela im Norden und Gradac im Süden ist image imageMakarska.

Berühmter Strand

Auf dem Rückweg nach Split bietet sich ein weiterer Inselabstecher an: Von Makarska setzt eine Autofähre an die Ostküste der Insel image imageBrač (Sumartin) über. Bekannt ist Brač vor allem wegen des Goldenen Horns, des landesweit berühmtesten Strandes, der wie eine Sichel ins Meer ragt. Von Supetar an der Nordküste der Insel geht es zurück nach Split.

Festungen Und Rotwein

Start und Ziel: Dubrovnik–Neum | Länge: ca. 300 km | Dauer: 4 – 5 Tage

Tour 4

Eine Tour der Superlative: Dubrovnik, die schönste aller dalmatinischen Städte, trägt nicht umsonst den Titel »Perle der Adria«, auf der Halbinsel Pelješac wird der beste Rotwein des Landes angebaut, in Ston gibt es die besten Austern und Muscheln und die Insel Korčula wartet mit der malerischsten Inselhauptstadt auf – und mit einer bezaubernden kleinen Konditorei mit inseltypischem Gebäck.

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Starke Konstraste

Von image imageDubrovnik, der »Perle der Adria«, erreichen Sie über die Küstenstraße die rund 65 km nordwestlich gelegene Halbinsel Pelješac. Der erste Ort auf der Halbinsel ist image imageSton, dessen Befestigungssystem – eine 5,5 km lange Wehrmauer – heute noch fasziniert. Kulinarisches Highlight von Mali Ston sind die Austern- und Muschelgärten direkt vor den Restaurants im Meer. Zu den bekanntesten Restaurants gehören traditionell das Kapetanova kuća und die Vila Koruna. Eine Fahrt nach Orebić am Fuß des Sveti Illija vermittelt einen Eindruck der großen Kontraste von Pelješac: hohe, karge Berghänge, fruchtbare, liebliche Täler, steile Küsten an der Meerseite und flache, stille Ufer an der dem Festland zugewandten Seite. Die Strecke lässt sich gut mit der Weinstraße kombinieren, die an mehr als 100 Weingütern vorbeiführt, die unter anderem den berühmten Plavac mali keltern. image Orebić mit seinen alten Kapitänsvillen und einem schönen Sandstrand ist der Fährhafen zur Insel Korčula.

© Dumont Bildarchiv/Hans Madej

Die Silhouette von Korčula hält was sie verspricht: Die mittelalterliche Stadt ist bezaubernd und die Zuckerbäckerei Cukarin umwerfend.

Geschichte versüßt

Wenn Sie auf image imageKorčula nur das entzückende Inselhauptstädtchen – angeblich der Geburtsort von Marco Polo, was Historiker aber für unwahrscheinlich halten – entdecken wollen, können Sie mit der Personenfähre übersetzen. Mitten in der Altstadt lockt unter anderem die winzige Zuckerbäckerei Cukarin (Ulica Hrvatske bratske zajednice bb, www.cukarin.hr) zu einem Besuch. Wenn Sie die ausgedehnten Sandstrände bei image Lumbarda genießen möchten, sollten Sie mit dem Auto nach Korčula übersetzen.

Beim Baden relaxen

Für den Rückweg zum Festland gibt es zur Route Orebić – Ston eine Alternative: Setzen Sie bei Trpanj mit der Fähre nach image Ploče über, wo das landschaftlich schöne Neretva-Delta beginnt, ein ehemaliges Sumpfgebiet. Spätestens bei image Neum am schmalen Küstenstreifen von Bosnien und Herzegowina wird der Blick aufs Meer durch eine schmale Landzunge und die Halbinsel Pelješac verwehrt. Links und rechts ragen hohe Bergketten auf, dazwischen erstreckt sich der für die Muschelzucht genutzte Malostonski-Kanal, der sich immer mehr verjüngt. Von der Abzweigung der Straße nach Ston zurück nach Dubrovnik sind es noch rund 60 km. Etliche kleine Ferienorte laden an dieser Strecke zum Baden ein.

Inselhüpfen mit dem Fahrrad

Das Festland bleibt zurück, der hölzerne Zweimast-Motorsegler sticht in See, die weißen Segel flattern im Fahrtwind und die südliche Sonne wärmt angenehm. Mit an Bord: eine bunte Schar von Urlaubern mit Mountainbikes und Fahrradhelmen. Vor ihnen liegt eine Woche Inselhüpfen – eine ideale Kombination aus Müßiggang an Bord und zuweilen recht herausfordernden Fahrrad-Erlebnistouren an Land.

Die Gruppe an Bord ist bunt gemixt: Genussradler, die Land und Leute kennenlernen möchten, aber auch sportliche Mountainbiker, die die Herausforderung suchen. Auf den ersten Blick verbindet beide Gruppen nur eines: Der Wunsch, einen möglichst erlebnisreichen Urlaub an der Küste Dalmatiens zu verbringen. Dass das mit Faulenzen recht wenig zu tun hat, wird beim Blick ins Programm sofort klar: Mal sind 20 oder gar 30 km zu bewältigen – pro Tagesetappe und mit dem Fahrrad, wohlgemerkt! Die Trasse führt über anspruchsvolle Erhebungen und Aussichtspunkte, die den oft schweißtreibenden Aufwand mit grandiosen Ausblicken entschädigen – allerdings auch manch einen Ungeübten schnell aus der Puste bringen können. Der Lohn wartet spätestens in der nächsten abgeschiedenen Badebucht, die man mit dem Auto nicht erreichen kann. Das stimmt versöhnlich und lässt so manchen Schweißtropfen schnell vergessen. Spätestens in der Nacht, wenn der Motorsegler mit der Fahrradtruppe an Bord ruhig in einem Hafen schaukelt, kehrt Ruhe ein. Zeit, um die eigenen Batterien für den nächsten Tag aufzuladen.

Immer etwas Neues!

Zadar winkt den Radfahrern zum Abschied zu und entlässt sie auf ihre einwöchige Reise, die hier beginnt. Die Stimmung ist ausgelassen und die Sandstrände um Nin herum so einladend, dass man am liebsten kräftig in die Bremse treten und sich einfach den restlichen Tag in der Sonne aalen möchte. Doch bis zum ersten Etappenziel vor der Insel Vir sind es noch einige Kilometer. 30 km Wegstrecke am ersten Tag sind eine gute Einstimmung. Am nächsten Morgen heißt es: Leinen los! Das holzgetäfelte Schiff segelt majestätisch zur Insel Molat hinüber, die entlang von Fischerdörfern erkundet wird. Mit knapp 20 km Tagesleistung geht es entspannt zu, und die Nachmittagshitze lässt sich in einer Badebucht sehr gut ertragen. Der dritte Tag führt über die lang gezogene Insel Dugi otok. Beim Bau ihres berühmten Leuchtturms, den man nun aus der Nähe beäugen kann, sollen Eidotter im Mörtel verwendet worden sein. Dort gilt es, den bekannten Saharun-Badestrand zu entdecken. Gut 30 km zeigt der Kilometerzähler heute an.

Der vierte Tag gehört dem Südteil von Dugi Otok. Von dort geht es zunächst übers Land an Badebuchten vorbei, ehe die Riffe und Eilande des Kornati-Nationalparks am Motorsegler vorbeiziehen und der Hafen von Šibenik angesteuert wird. Die Tagesetappe beläuft sich auf 30 km, genauso wie an den nächsten beiden Tagen.

Der Krka-Nationalpark bietet mit seinen tosenden Wasserfällen und der Klosterinsel Visovac das wohl schönste Panorama für eine Rad- und Wandertour. Einen Tag später ziehen die vorgelagerten Inselchen von Šibenik alle Blicke auf sich, ehe die Radlergruppe an Vodice vorbei auf Murter eintrifft. Bevor die Tour zu Ende geht, wird am letzten Tag noch einmal Gas gegeben: Mehr als 30 km Radstrecke über die gesamten Inseln Pašman und Ugljan stehen auf dem Programm. Abends schippert das hölzerne Schiff dann in den Hafen von Zadar zurück, mit vielen Erinnerungen und sicherlich manch einem Muskelkater.

Abfahrt ist in der Regel samstags. Vor- und Nachsaison sind ideal für die Radwander-Kreuzfahrten. Geschlafen wird an Bord dieser schwimmenden kleinen Pensionen, die auch Verpflegung bieten. Trekkingrad und E-Bike, je nach Anbieter, sowie Helm werden für die Dauer der Kreuzfahrt verliehen. Trotz Radfahr-Programm bleibt noch genügend Zeit zum Baden, da die Motorsegler täglich mehrere Stunden ankern – oftmals in schönen kleinen Buchten.

© Transit/Nowak

Einst Sommerfrische für herrschaftliche Gäste, heute Ziel für Radfahrer und Naturbegeisterte: die Elafitischen Inseln

»Bike & Schiff«-Reisen

I. D. Riva Tours

München

Tel. 089-2 31 10 00

www.kroatien-idriva.de

Misir Sonnenlandreisen

Essen

Tel. 0201-43 93 70

www.kroatien-misir.de.

Gulliver

Dubrovnik

Tel. 00385 20 41 08 88

www.croatia-cruises.hr

Z

Ziele

Magisch, aufregend, einfach schön

Alle Reiseziele sind alphabetisch geordnet. Sie haben die Freiheit der Reiseplanung.

© Christian Kerber/laif