Aus dem Amerikanischen von Michael Krug

Impressum

Die amerikanische Originalausgabe Extinction War (The Extinction Cycle, #7)

erschien 2017 im Verlag Orbit.

Copyright © 2017 by Nicholas Sansbury Smith

Copyright © dieser Ausgabe 2018 by Festa Verlag, Leipzig

Titelbild: Arndt Drechsler

Alle Rechte vorbehalten

eISBN 978-3-86552-634-2

www.Festa-Verlag.de

Dieses Buch widme ich allen Lesern von The Extinction Cycle. Danke für eure Unterstützung über die Jahre und dafür, dass ihr Team Ghost und mich auf der Reise begleitet habt. Ich hoffe, dieses Buch gefällt euch!

Der Soldat betet mehr als jeder andere für Frieden, doch es ist der Soldat, der die tiefsten Wunden und Narben des Krieges erleiden und ertragen muss.

– Douglas MacArthur

Prolog

Sie waren im Arsch.

Die Frage lautete nicht, ob die Monster Captain Reed Beckham und Lieutenant Jim »Der-mit-den-zehn-Leben« Flathman finden würden. Die Frage lautete nur, wie lange es dauern würde. Nachdem Beckham aus einem Blackhawk in eine von Ungeheuern überrannte Stadt geworfen worden war, befand er sich wieder in Aktion und auf einem Spießrutenlauf geradewegs durch die Hölle.

Er robbte über das Dach auf Flathman zu. Der Schein des Halbmonds erhellte Beckhams ramponierten Körper und das verbogene Metall seiner Beinprothese. Die Handprothese hatte er verloren, deshalb prangte an der Stelle nur ein Stumpf. Die Hand selbst hatte Big Horn mit Megs Beil abgehackt, um Beckham das Leben zu retten. Dutzende Schnitte und Narben überzogen seine freiliegende Haut wie Tätowierungen.

Am Rand des Daches stemmte sich Beckham hoch, um über die Seite zu spähen. Obwohl seine Augen halb zugeschwollen waren, konnte er im Mondlicht die zerstörte Großstadt sehen.

Menschenleere, im Zuge von Operation Liberty in Stücke gesprengte Wolkenkratzer beherrschten die Skyline. Durch die Brandbomben hatten zahlreiche Infernos ganze Häuserblocks verschlungen und eine geschwärzte Stadtlandschaft zurückgelassen. Geröllhaufen säumten Geschäfte und Läden wie Schutthalden den Fuß eines Bergs.

Jede Straße aus dem Ödland der Zerstörung führte durch Abartigen-Gebiet. Trotz mehrerer Versuche, die Metropole zurückzuerobern, gehörte Chicago immer noch den Monstern. Eine geringe Anzahl von Alphas und Abartigen hatte sich in den Untergrund zurückgezogen, als VX9H9 eingesetzt worden war. Beckham hatte bisher nur wenige von ihnen gesehen und war nicht sicher, wie viele es in der Nähe gab, aber Flathman hatte ihn gewarnt, dass sich die Bestien genauso in den Schatten herumdrückten wie sie beide. Auch ein geringer Prozentsatz der mächtigen Jung-Abartigen hatte den Einsatz von Kryptonit überlebt.

Doch die alten Monster stellten nicht die einzige Bedrohung dar. Auf den Straßen unten wimmelte es von Neuinfizierten aus Sicherheitszone 15 – von Menschen wie Emilia, der Cousine von Präsidentin Jan Ringgold.

Beckham konnte ihre bleiche Haut sehen, als sie auf der Suche nach Beute umherzogen. Die Blicke ihrer gelben Augen schnellten dabei hin und her, während ihnen Blut aus verschiedenen Körperöffnungen sickerte. Es mutete wieder wie in den ersten Tagen des Ausbruchs des Virus an.

Lieutenant Andrew Wood und seine Armee, die Soldaten des Widerstands gegen Tyrannei, hatten die Epidemie erneut ausgelöst, indem sie die Seuche in mehreren Sicherheitszonen wie dieser freigesetzt hatten. Die WGT-Leute, deren erklärtes Ziel darin bestand, Macht unter ihrem Banner zu versammeln, benutzten Terror als Hauptwaffe und das Blutervirus als Katalysator für diese Waffe. Wood drohte alles zu ruinieren, wofür Beckham und das Militär seit dem Eindringen in Gebäude 8 auf San Nicolas vor sieben Monaten gekämpft hatten.

Die Neuinfizierten rückten näher – genau wie die Geister der Männer und Frauen, die gestorben waren, um das Ende der Welt zu verhindern. Beckham konnte sich vorstellen, wie seine Freunde auf dem Dach standen. Meg Pratt, Sheila Horn, Staff Sergeant Alex »Kid« Riley, Lieutenant Colonel Ray Jensen und eine Handvoll anderer, die finster auf ihn herabstarrten, während er sich vor den Bestien versteckte.

Im Schutz der Dunkelheit hob er sich die moderne Optik des Zielfernrohrs seines M4-Karabiners ans geschwollene Auge und vergrößerte die Ansicht, hielt Ausschau nach einem Fahrzeug, das ihnen bei der Flucht helfen könnte. Im Geäst einer uralten Eiche neben dem Gebäude nahm er Bewegung wahr. Hunderte schwarze Vögel hockten auf den dürren Ästen. Ihr Gewicht brachte das Holz zum Knacken, ein Geräusch, das Beckham an die Gelenke Abartiger erinnerte.

Aus diesem Grund hatten sie das Dach ausgewählt: Sollte ein Infizierter zu nahe kommen, würden sich die Vögel in die Lüfte erheben. Zumeist hielten sich die Abartigen an größere Beute, was den Mangel an Tieren und Menschen in Chicago erklärte, aber wenn die hirnlosen Kreaturen hungrig genug wurden, wandten sie sich auch Vögeln, Ratten und vermutlich sogar Insekten zu.

Beckham schwenkte das ACOG-Visier auf die Straße, wo die verseuchten Bestien jagten. Eine der Kreaturen, eine sehnige Frau, die noch blaue Jeans und ein zerfetztes Sweatshirt mit dem Logo der Chicago Bears trug, bahnte sich den Weg zum Stamm des Baums. Beckham wich vom Rand des Daches in die Schatten und außer Sicht zurück.

Das Monster schaute mit gelben Augen zu den Vögeln hoch. Blut tropfte von seiner spitzen Nase, als es die frostige Luft schnupperte. Beckhams Muskeln erstarrten. Er wagte nicht, sich auch nur einen Zentimeter zu rühren. Die Bestie konnte ihn zwar nicht sehen, was jedoch keineswegs bedeutete, dass sie seine Körperausdünstungen oder den aus seinen Wunden sickernden Eiter nicht riechen konnte.

Das Geräusch knackender Gelenke hallte durch die Stadt, als die Ausgeburt der Hölle auf allen vieren zurück auf die Straße preschte, ohne sich weiter für die Vögel zu interessieren oder Beckham zu bemerken.

Langsam setzte sich Beckham in Bewegung, um einen Blick auf die Gebäude weiter unten im Häuserblock zu werfen. Am Randstein einer Kreuzung stand ein gepanzerter Wagen einer Bank. Beckham benutzte das ACOG-Visier, um die Ansicht auf das Fahrzeug zu vergrößern, dann jedoch schwenkte er das Zielfernrohr weg, als er ein Rudel Infizierter erblickte, die hinter dem Wagen über die Außenmauer eines alten Lagerhauses kletterten. Von der Höhe des Daches aus wirkten die Kreaturen wie eine Armee von Albino-Ameisen.

Es ließ sich unmöglich abschätzen, wie viele Monster in dieser Nacht unterwegs sein mochten.

Beckham gab ein kurzes Handzeichen an Flathman, der über den Rand spähte und der Richtung von Beckhams Finger zu dem gepanzerten Laster folgte. Er nickte und antwortete mit einem eigenen Zeichen.

Die beiden Soldaten zogen sich vom gemauerten Sims des Daches zurück und suchten Zuflucht im Schatten der Mauer. Tief geduckt folgte Beckham dem Lieutenant zu einer Reihe von Klimatisierungsgeräten.

Beckham bemühte sich, die Geräusche zu minimieren, die seine Prothesenklinge beim Kriechen übers Dach verursachte. Als er die Geräte erreichte, lehnte er den schmerzenden Rücken gegen eines davon und ließ den Blick auf die Süd- und Westseite des Daches gerichtet, während Flathman den Norden und Osten beobachtete.

Nach einigen Augenblicken der Stille holte Flathman einen Flachmann mit Whiskey hervor, trank einen Schluck und bot ihn dann Beckham an. Flathman griff zum bereits zehnten Mal an diesem Abend nach dem Flachmann, und Beckham entschied letztlich, seine Anspannung selbst mit einem Schluck zu lindern. Der samtige Alkohol rann seine Kehle hinab und brannte in seinem leeren Magen. Er begrüßte das Brennen, genoss es einen flüchtigen Moment lang mit geschlossenen Augen. Dann legte es sich, und Beckham wischte sich den Mund mit dem zerfetzten Ärmel ab, der seinen Stumpf bedeckte. Er griff in die Westentasche, in der er früher immer ein Foto seiner Mutter aufbewahrt hatte.

Das Bild hatte zwar nicht überlebt, doch es hatte sich in sein Gedächtnis eingebrannt, so unvergänglich wie die Narben an seinem Körper. Statt des Fotos holte er ein Taschentuch hervor, das er in Antibiotika getränkt hatte. Er tupfte sich damit die Stirn ab. Die Flüssigkeit brannte auf dem Geflecht von Kratzern, Schnitten und blauen Flecken.

Schmerzen rasten die Reste seines rechten Arms hinab und kribbelten dort, wo sich seine Hand befinden sollte. Er biss die Zähne zusammen, zwang sich jedoch damit aufzuhören, als ihm bewusst wurde, wie laut sie knirschten. Wenn er das Geräusch hören konnte, dann konnten es die Monster auch.

Die Schmerzen in seinem fehlenden Arm wurden schlimmer, wovor ihn Master Sergeant Joe Fitzpatrick gewarnt hatte. Das Phantomgliedmaßen-Syndrom: ein Zustand, mit dem viele Soldaten nach dem Verlust eines Arms oder Beins zu kämpfen hatten.

Beckham verlangte mit einer Geste erneut nach dem Flachmann.

»Sachte, Captain«, mahnte Flathman flüsternd mit einem selbstgefälligen Grinsen im Gesicht. Er reichte Beckham den Flachmann. Beckham trank einen weiteren Schluck und hoffte, der Alkohol würde ihm etwas Erleichterung verschaffen – nicht nur von den körperlichen Schmerzen, sondern auch von den mentalen Qualen.

Er hatte hilflos mit ansehen müssen, wie Doktor Pat Ellis auf Plum Island hingerichtet worden war. Die Erinnerung blitzte in seinem Geist auf, und seine erschöpften Muskeln spannten sich an, als der Schuss in seinem Gedächtnis knallte.

Beckham wusste immer noch nichts über das Schicksal der restlichen Bewohner von Plum Island, und selbst wenn, er wäre außerstande gewesen, ihnen in irgendeiner Weise zu helfen. Kate konnte ohne Weiteres bereits tot sein, und er würde nie die Gelegenheit erhalten, ihren gemeinsamen Sohn kennenzulernen. Bilder von seinem besten Freund Big Horn, in Stücke gerissen, und von Präsidentin Ringgold, die tot in einer Lache ihres eigenen Blutes lag, bestürmten seinen Verstand. Er konnte es nicht ertragen, auf diese Weise an Kate zu denken …

Der Kummer und die Ungewissheit zerrissen ihn innerlich. Und er saß in dem Wildreservat gefangen, in das sich Chicago verwandelt hatte, umgeben von infizierten Monstern. Mittlerweile konnte er nachvollziehen, wieso sich Flathman dem Trinken zugewandt hatte.

Die Welt war ein finsterer, ein grauenhafter Ort.

Er veränderte die Haltung, um vom Dach besser nach Süden sehen zu können. Die skelettartigen Äste der Bäume schabten unten an der Fassade des Gebäudes und ächzten und knarzten im Wind. Das Krächzen einer Krähe hallte durch die Nacht.

Eine Welle vom Alkohol ausgelöster Ruhe hatte gerade begonnen, sich in Beckham auszubreiten, als das Geräusch klickender Gelenke sein Herz heftig gegen die Rippen hämmern ließ.

Flathman schob den Schirm seiner Mütze mit dem Logo der Chicago Cubs höher, um besser über das Dach spähen zu können. Er erhob sich in die Hocke, richtete die Mündung seines Gewehrs nach Norden und benutzte die andere Hand, um Beckham Zeichen zu geben.

Ein Finger.

Zwei Finger.

Drei Finger, mit denen er die Anzahl der Abartigen anzeigte, die über die graue Mauer des Gebäudes neben dem ihren kletterten. Beckham konnte die Bestien von seiner Position aus nicht sehen, aber er vertraute Flathmans Meldung. Sogar leicht beschwipst wirkte der Mann ausgesprochen scharfsinnig.

Langsam hob Beckham den M4-Karabiner an, in dessen Lager sich bereits eine Patrone befand. Er stellte den Wahlschalter auf Automatik, um Dreiersalven abfeuern zu können, und zuckte bei dem Klicken zusammen. Das leise Rascheln in der Eiche war verstummt. Wenn die Monster Flathman und Beckham hier oben auf dem Dach entdeckten, würden die Kreaturen Verstärkung rufen und sie überwältigen. Die beiden Soldaten hatten sich den Ort ausgesucht, um Zuflucht zu finden, hatten dadurch aber vielleicht unabsichtlich ihr Schicksal besiegelt. Diesmal würde sich kein Blackhawk wie ein gepanzerter Engel herabsenken, um Team Ghost vom Dach zu evakuieren.

In den Vereinigten Staaten gab es nicht einmal mehr ein nennenswertes Team Ghost – nur Beckham und den schluckfreudigen Lieutenant, der überlebt hatte, indem er gerannt war wie ein Irrer.

Ich werde nicht auf irgendeinem beschissenen Dach krepieren. Ich werde zu meiner Familie zurückkehren.

Beckham wiederholte die Worte in Gedanken, bis daraus ein Mantra wurde. Er deutete mit dem Stumpf seiner Hand auf die Stahltür, die zurück ins Gebäude führte. Flathman schüttelte den Kopf und hob einen Finger an die Lippen. Nicht zum ersten Mal im Verlauf der vergangenen Stunden herrschte zwischen ihnen Uneinigkeit über die Strategie. Es war Flathmans Idee gewesen, überhaupt erst auf das Dach zu gehen. Der Mann mochte zwar lange Zeit allein überlebt haben, dennoch bedeutete das nicht, dass er immer recht hatte.

Beckham rappelte sich auf und bewegte sich geduckt um die Klimatisierungsgeräte herum. Sie mussten los, und zwar sofort.

Flathman blieb auf einem Knie. Trotzig schüttelte er den Kopf. Nein, bildete er mit den Lippen, dann deutete er mit einer entschiedenen Geste auf den Boden.

Beckham zeigte mit dem Kinn in Richtung der Tür.

Eine gespenstische Stille senkte sich über sie. Sogar der Wind war abgeflaut. Beckham verharrte auf seiner Position, erstarrt wie eine Statue. In den Strahlen des Mondlichts fühlte er sich splitternackt.

Das Flattern von Schwingen versetzte ihn schlagartig in Alarmbereitschaft. Langsam drehte er den Körper, um den Blick suchend über die Südseite des Daches wandern zu lassen. Das Geräusch begann als leises, flirrendes Vibrieren der Luft, dann folgte das Knarren eines Asts, als sich ein einzelner schwarzer Vogel in die nächtliche Luft erhob. Gleich darauf stob plötzlich eine flimmernde Wand von Vögeln empor. Hunderte der Tiere stiegen als dichte Säulenformation zum Himmel auf und blockierten den Anblick der Sterne wie ein breiter Streifen Paketband.

Beckham schob den Stumpf unter den Lauf seines schallgedämpften M4-Karabiners, um die Waffe zu stützen, während sein Finger auf den Abzug zukroch. Schweiß lief ihm über das Gesicht, das Salz brannte in seinen Kratzern. Er schloss das verquollene linke Auge und blickte mit dem rechten durch das Zielfernrohr.

Eine nackte, fleischige Gestalt sprang über die Seite des Gebäudes nach oben und landete auf dem Dach. Das infizierte Ungetüm hatte einen zerquetschten Vogel dabei und benutzte beide Hände, um ihn in zwei Hälften zu reißen. Den Kopf und die Flügel stopfte sich die Kreatur in den Schlund, dann kaute sie mit einem geräuschvollen Knirschen.

Beckham hatte also mit seiner Vermutung zuvor richtiggelegen – die Monster fraßen tatsächlich auch Vögel.

Mit einem Schuss durch die wurmartigen Sauglippen gab er der Kreatur noch etwas, woran sie zu knabbern hatte. Zwei weitere Monster krabbelten über den Steinsims, als die erste Bestie zu Boden sackte.

Zwei schallgedämpfte Schüsse aus Flathmans Gewehr durchschlugen Muskelgewebe, Knorpel und Organe. Eine der verseuchten Kreaturen plumpste rasch zu Boden, die zweite hingegen stolperte rücklings und ruderte dabei mit knochigen Armen. Sie erreichte den Rand des Gebäudes, fiel aber nicht – noch nicht.

Beckham hielt den Atem an und stellte das Feuer ein, weil er fürchtete, ein weiterer Schuss könnte die Bestie hinunter auf die Erde stürzen lassen. Das Brechen von Knochen auf Asphalt würde weit lauter ausfallen als das schallgedämpfte Ploppen seiner Waffe, und es würde mehr Kreaturen auf ihre Gegenwart aufmerksam machen.

Anscheinend hatte Flathman nicht so weit vorausgedacht. Eine weitere Patrone aus seinem M4-Karabiner schlug mit einem lauten Knirschen mitten in die Stirn des Monsters ein. Die Wucht des Treffers schleuderte den Schädel der Kreatur nach hinten, und der gesamte Körper kippte über den Rand des Daches.

Beckham warf Flathman einen wütenden Blick zu, dann eilte er mit gezücktem Karabiner zum Steinsims. Das Bersten von Knochen krachte wie ein Schuss durch die Nacht, bevor er den Rand des Daches erreichte. Flathman schloss sich Beckham an und beobachtete entsetzt, wie jedes blutverschmierte Gesicht auf der Straße in ihre Richtung schwenkte.

Was zum Geier hast du denn gedacht, was passieren würde?, ging Beckham durch den Kopf, bevor er den Lieutenant mit einem zweiten wutentbrannten Blick bedachte.

Während die Vögel in die Dunkelheit flüchteten, rasten Beckham und Flathman über das Dach zu der Tür, auf die Beckham zuvor gezeigt hatte. Sie hatten keine andere Wahl. Ohne Helikopter zur Evakuierung würden sie sich den Weg durch ein Gebäude voller Grauen erkämpfen müssen, wenn Beckham noch Hoffnung haben wollte, diesem neuen Albtraum zu entrinnen.

Captain Rachel Davis hatte den Angriff noch so deutlich vor Augen, als würde er sich in Echtzeit abspielen. Lance Corporal Nick Black hatte das Zodiac zur USS George Washington gesteuert. Alles war vorbereitet gewesen. Sergeant Sanders, Private First Class Robbie, Lance Corporal Katherine Diaz und Davis waren während der Fahrt über die kabbeligen Wellen völlig ruhig geblieben.

Da sie WGT-Uniformen trugen und sich Diaz und Davis zur Tarnung frisch die Haare abgeschnitten hatten, dachten ihr Team und sie, alles liefe nach Plan. Sie wollten sich auf das Schiff schleichen, etwaige überlebende Mitglieder ihrer Besatzung retten und anschließend die George Washington sowie jeden WGT-Soldaten an Bord ins Nirwana bomben.

Nur noch 100 Meter hatten sie von der ersten Leiter des Flugzeugträgers getrennt, als plötzlich Schüsse in ihre Richtung abgefeuert worden waren. Davis wusste immer noch nicht, ob die Soldaten an Deck durch einen Fehler in ihrer Tarnung gewarnt worden waren oder ob sie es verabsäumt hatten, irgendein wichtiges Signal oder Zeichen zu geben.

Es spielte keine Rolle.

Sanders und Robbie waren auf der Stelle gestorben, doch Davis und Diaz konnten das Feuer erwidern. Die ersten Schüsse erledigten zwei der Männer an Deck und ließen die anderen in Deckung hechten.

Als Davis zu Black zurückschaute, umklammerte er seinen Bauch. Blut quoll unter seiner Hand hervor. Weiteres Rot strömte aus einem Loch in seiner Brust.

»Runter vom Boot«, hatte er gemurmelt. »Ich mach das schon.«

Alles, was sich danach ereignet hatte, war Davis nur verschwommen in Erinnerung geblieben. Jedenfalls waren Davis und Diaz knapp einem Bombardement entkommen, das ein riesiges Loch in die Seite des Bootes gesprengt hatte.

Sie war nicht einmal sicher, wie lange sie sich schon im Wald versteckten und auf WGT-Patrouillen warteten, die immer noch nicht aufgetaucht waren. Die gespenstische Stille jagte einen Schauder durch Davis. Seit Stunden rechnete sie mit dem Kläffen von Suchhunden oder den Strahlen von Suchscheinwerfern. Stattdessen jedoch flüsterte nur der Wind durch die Palmen, begleitet vom Summen von Insekten und vom Quaken von Fröschen.

Davis entschied, sich wieder in Bewegung zu setzen, und winkte Diaz unter eine Erhebung im Gelände entlang des Strands. Wenige Minuten später hielt sie beim Anblick von Leichen inne, die man an Holzpflöcken hinter der Brandung gekreuzigt hatte.

Marine Sergeant Corey Marks’ von Narben übersätes Gesicht ruhte immer noch an seiner Brust. Sein zerfleischter Körper hing wie eine Vogelscheuche an dem Pflock, den die WGT-Soldaten am Strand aufgestellt hatten, nachdem Marks und zwei andere Marines ihnen vor Tagen in die Hände gefallen waren.

Nun wusste Davis, woher der Verwesungsgestank kam.

Diaz bedeckte mit dem Ärmel die Nase, aber Davis stapfte weiter und atmete den Geruch des Todes als Erinnerung daran ein, dass sie aller Unwahrscheinlichkeit zum Trotz noch lebte. Sie hatten keine Zeit, die Marines zu beerdigen, wie sie es verdienten, es zählte nur die Mission.

Davis musste zurück zum Schiff, um die Aufgabe zu vollenden, für die bereits so viele Männer und Frauen ihr Leben geopfert hatten. Vor ihrem geistigen Auge sah sie, wie Black den Motor des Zodiacs aufheulen ließ, nachdem Davis und Diaz von Bord gegangen waren. Die WGT-Soldaten auf dem Deck der George Washington hatten Blacks Körper mit Kugeln durchsiebt, dennoch war es ihm gelungen, mit dem Boot die Seite des Schiffes zu rammen und das C4 an Bord des Zodiacs zum Detonieren zu bringen.

Davis schüttelte die Erinnerung ab und konzentrierte sich auf ihre Entschlossenheit, es zurück zum Schiff zu schaffen. Sie führte Diaz weiter durch das Gewirr der Palmen.

Schnell und sicher, Rachel. Schnell und sicher.

Das Mantra half ihr, fokussiert zu bleiben. Sie suchte die Gegend mit dem Zielfernrohr ihres Gewehrs ab, achtete auf Anzeichen von Suchscheinwerfern und lauschte gleichzeitig mit gespitzten Ohren auf das Kläffen von Hunden.

Einige Minuten später erreichten sie den Rand einer Schlucht und hielten inne, um das tiefer liegende Gelände unter ihnen zu überprüfen. Die Sekunden krochen so langsam vorüber wie der Käfer, der über Davis’ Arm krabbelte. Sie sparte sich die Mühe, ihn wegzuwischen. Ihre Haut war ohnehin bereits übersät von Schlamm, Mückenstichen und Kratzern. Wenigstens bot das Insekt eine Ablenkung von den Schmerzen ihrer richtigen Verletzungen und dem mulmigen Gefühl, das sich in ihrem Magen eingenistet hatte.

Letztlich verlor sie den Kampf gegen ihre beleidigten Eingeweide, beugte sich zur Seite und übergab sich würgend ins Gebüsch. Diaz schaute auf. Sie zitterte vor Kälte. Ihre sommersprossigen Züge wirkten in der Düsternis der Nacht gespenstisch. Seit sie aus dem Wasser gekommen waren, hatte Diaz kaum ein Wort verloren. Sie sah Davis an, suchte bei ihr nach irgendeiner Art von Trost oder Rückhalt.

Allerdings hatte Davis der Frau Lance Corporal in dieser Hinsicht nichts zu bieten.

Sie beide waren in übler Verfassung. Sie hatten nicht nur ihre Kameraden und den Großteil ihrer Waffen und Munition eingebüßt, Davis hatte zudem das Funkgerät und das Satellitentelefon verloren. Es gab keine Möglichkeit, die Zentrale zu kontaktieren, es sei denn, sie schafften es zurück auf das Schiff.

Diaz brach das Schweigen. »Ich kann nicht fassen, dass Black …« Ihre Lippen bebten, ihre braunen Augen weiteten sich. »Ich … ich kann nicht fassen, dass er sich so geopfert hat.«

»Er hat seine Pflicht erfüllt«, erwiderte Davis leise. »Ich denke, die Explosion dürfte zumindest ihre Raketenstartsysteme außer Betrieb gesetzt und ihnen die Möglichkeit genommen haben, den Hafen zu verlassen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Oberkommando anrückt und ihnen den Rest gibt, sofern man noch unterwegs ist und nach ihnen sucht.«

»Also kann Wood das Blutervirus auf keine weiteren Sicherheitszonen abfeuern?«

»Jedenfalls nicht mit der George Washington. Wenn Wood noch Raketen abfeuern könnte, hätte er es dann nicht bereits getan?«

Hilflos zuckte Diaz mit den Schultern.

»Er kommt mir nicht wie der Typ vor, der bloß blufft«, fuhr Davis fort. »Black hat den Anfang gesetzt, aber wir müssen es zu Ende bringen.«

»Was sollen wir …?«

Davis packte Diaz und zog sie zu Boden, als in der Ferne das Wummern von Helikopterrotoren ertönte.

»Still«, flüsterte Davis. Sie zückte das SCAR-L-Sturmgewehr, das sie am Strand aufgelesen hatte, und richtete die Mündung auf den Baldachin der Palmen. Die flatternden Wedel ließen zwischen sich immer wieder flüchtig den Himmel aufblitzen. Davis’ erster Instinkt bestand darin, in Deckung zu flüchten, doch sie wusste, es wäre besser, wenn sie sich nicht bewegten.

Diaz hob ihre Beretta M9 an.

Die Geräusche der Rotoren schwollen an, bis es klang, als würde sich die Maschine unmittelbar über ihnen befinden. Davis beugte sich von links nach rechts, um besser zu sehen. Schließlich erhaschte sie einen Blick auf einen Blackhawk, der über das wogende Dach der Palmwedel hinwegraste.

Allerdings befand sich der Hubschrauber nicht auf der Jagd nach ihnen. Stattdessen hielt er auf die George Washington zu.

Davis gab ein Handzeichen, winkte Diaz zurück in Richtung Fort Pickens und Hafen. Sie rückten durch die zum Stolpern geeignete Vegetation vor, bahnten sich den Weg schnell, aber vorsichtig zwischen den Palmen hindurch. Hier draußen lauerten reichlich Gefahren, unter anderem Schlangen. Eines der Reptilien wand sich über den Trampelpfad. Davis wich einem Felsbrocken aus und konzentrierte sich auf den über den nächtlichen Himmel rasenden Blackhawk. An der Flugroute bestand kein Zweifel – die Maschine hielt auf die George Washington zu. Davis sprang über abgefallene Äste hinweg und pflügte durch ein Gewirr von Ranken.

»Warten Sie«, sagte Diaz.

Davis verlangsamte die Schritte und schnaufte durch. Ihre Muskeln brannten ebenso sehr wie ihre Verletzungen. Der salzige Geruch des Meeres stieg ihr in die Nase. Gleich darauf schloss Diaz zu ihr auf, und sie kauerten sich zusammen hinter einen Baum. Beide Frauen keuchten.

»Machen Sie langsamer«, schlug Diaz vor. »Was, wenn eine Patrouille nach uns sucht?«

»Ich weiß. Tut mir leid.« Davis spähte zwischen den Palmen hindurch. Sie waren fast wieder an der Stelle, an der sie den WGT-Soldaten aufgelauert hatten.

»Okay, ich bin bereit aufzubrechen«, kündigte Diaz an.

Davis konnte beobachten, wie der Kampfgeist in die Augen der Frau Lance Corporal zurückkehrte. Diaz schien entschlossen zu sein, Black und die Besatzung der George Washington zu rächen.

»Kommen Sie«, flüsterte Davis.

Im Schein des Mondlichts schlichen sie durch das Unterholz zurück. Davis achtete bestmöglich auf jeden einzelnen Schritt. Trotz ihrer Bemühungen stolperte und fiel sie mehrmals, ergänzte ihre vorhandene Sammlung dadurch um weitere Kratzer.

Die Lichtung, die zu den verwitterten Mauern von Fort Pickens wies, lag unmittelbar vor ihnen und Davis ballte die Hand zur Faust, um Diaz anhalten zu lassen. Neben einem Baumstumpf sank sie auf ein Knie und nahm die Reihe der Palmen rings um die Festung mit dem Zielfernrohr ins Visier. Weder in dem grünen Bereich dahinter noch auf den Steinmauern selbst nahm sie Anzeichen von Bewegung wahr – keine Wachen, keine Scharfschützen, nichts.

»Alles klar«, flüsterte sie. Die Worte klangen seltsam und ihr Bauchgefühl verriet ihr, dass irgendetwas nicht stimmte. Wo zum Henker blieben die Patrouillen? Vielleicht glaubten die WGT-Soldaten, Davis und Diaz wären bei der Explosion umgekommen … allerdings wollte sie nicht ihrer beider Leben auf diese Vermutung verwetten.

Auf der anderen Seite des Forts trieb eine Rauchwand von der George Washington weg. Davis stemmte sich auf die Füße und hob das SCAR an. Sie würde die Gelegenheit nutzen, um sich zum Fort zu schleichen, von wo sie bessere Sicht auf den Flugzeugträger und den dort gelandeten Blackhawk haben würde.

»Geben Sie mir Deckung«, befahl Davis. In gebückter Haltung rannte sie als Erste los und blieb so tief wie möglich geduckt. Zwar hatte sie keinen Scharfschützen gesehen, was jedoch nicht bedeutete, dass keiner dort im Schatten lauerte.

Auf halbem Weg über das Feld hielt sie an einer Steinsäule, deren obere Hälfte abrasiert worden war. Der abgebrochene Teil lag rechts auf dem Boden. Diaz tauchte gleich darauf neben ihr auf und drückte sich mit dem Rücken gegen die Abgrenzung, während Davis auf den Boden sank und das Geröll als Deckung benutzte, um den Rest des Forts mit dem Zielfernrohr ins Visier zu nehmen.

Sie schwenkte den Lauf des SCAR über die Mauern und Stege, die das Meer überblickten. Wo sich zuvor WGT-Soldaten herumgetrieben hatten, sah sie nur verlassene Steinsimse.

Wo zum Teufel sind die alle?

Etwas Weißes blitzte auf, huschte oben über einen der Beobachtungsposten und verschwand in das Fort. Davis erstarrte und wartete darauf, dass die Erscheinung erneut im Mondlicht auftauchte.

»Haben Sie das gesehen?«, flüsterte sie.

Diaz schüttelte den Kopf.

Davis hob das Zielfernrohr wieder an und vergrößerte die Ansicht auf die Mauer. Als sie nichts sah, suchte sie stattdessen nach ihrer nächsten Position. Sie zeigte auf die ungefähr 100 Meter entfernte Mauer.

»Halten Sie mir den Rücken frei«, sagte Davis.

Diaz schaute hinüber, dann zog sie die Brauen beim Geräusch eines entfernten Schreis über geweiteten Augen hoch. Der Laut schwoll zu einem von Schmerz erfüllten Kreischen an, bevor er verhallte.

Kein Geräusch eines Monsters – der Schrei eines Menschen.

Davis übernahm die Spitze und gab das Zeichen zum Vorrücken.

Schnell und sicher, Rachel. Schnell und sicher.

Sie führte Diaz zu einer Treppe, die sie beide mit nach oben gerichteten Gewehren erklommen. Oben angekommen ging Davis in die Hocke und sicherte den Aussichtspunkt. Sie bewegte sich seitwärts zur Mauer und wartete darauf, dass sich der Schrei wiederholte.

In der Ferne kreischte eine Möwe, am Strand rauschte das Branden der Wellen, sonst jedoch hörte sie nichts.

Davis arbeitete sich zum Sims vor und spähte darüber hinweg zum Hafen. Der Knall eines Schusses ließ sie jäh den Kopf einziehen. Diaz kauerte sich neben sie. Die beiden wechselten einen Blick.

Auf weitere Schüsse und Gebrüll folgte das unverwechselbare Kreischen eines Abartigen. Das Wummern von Rotoren und ein panischer Schrei ergänzten den Lärm.

»Schaffen Sie uns zurück in die Luft!«

Davis hob das Gewehr über den Sims und richtete den Lauf auf die George Washington, ohne auf das schwarze Loch im metallenen Rumpf zu achten, das einen Blick in die Eingeweide des Flugzeugträgers bot.

An Bord des Schiffes rannten WGT-Soldaten zu dem Hubschrauber auf dem Deck. Einige feuerten über die Schultern auf Gestalten, die durch die offenen Luken herausströmten. Zuerst dachte Davis, es handle sich vielleicht um Mitglieder ihrer Besatzung, die sich die Gelegenheit zunutze machen wollten, um das Schiff zurückzuerobern, dann jedoch ließen sich die Gestalten auf alle viere fallen und hetzten hinter den flüchtenden WGT-Soldaten her.

Keine Seeleute – Monster.

Davis richtete die Waffe auf den Blackhawk, der über sie hinweggeflogen war, um ihn genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Räder hatten bereits vom Deck abgehoben. Ein Bordingenieur schnappte sich das M240 des Helikopters und richtete den Lauf auf die Bestien. Da stellte Davis fest, dass die Raketen, die das Blutervirus enthielten, über das Deck verstreut lagen.

Die C4-Explosion hatte nicht nur die Startfahrzeuge für die MGM-140-ATMS-Kurzstreckenraketen außer Gefecht gesetzt – sie hatte auch mehrere der Geschosse selbst in Stücke gesprengt, das Virus freigesetzt und die Soldaten und Matrosen an Bord infiziert. Somit wusste Davis, warum man ihnen keine Patrouillen auf den Hals gehetzt hatte: Die WGT-Soldaten waren nicht mehr menschlich.

Zum ersten Mal in sechs Monaten freute sich Davis darüber, die Kreaturen zu sehen. Die ehemaligen Soldaten fielen über die Männer her, die mit dem Blackhawk gelandet waren. Zwei schafften es in den Hubschrauber. Ein dritter Soldat sprang in die Luft und packte die Seite des Passagierraums, als sich die Maschine in die Luft erhob.

Dutzende der galoppierenden Bestien schwärmten über das Deck aus. Ein Rudel wuselte über die F-18 Super Hornets an Bord des Flugzeugträgers, ein anderes preschte zwischen den Ospreys hindurch. Davis verspürte einen Stich im Herzen, als ihr klar wurde, dass es sich bei einigen der Infizierten um ehemalige Mitglieder ihrer Besatzung handelte.

»Nein«, flüsterte sie. Tränen ließen ihre Sicht verschwimmen. Das war so viel schlimmer, als wenn sie von den WGT-Soldaten hingerichtet worden wären.

Die 7,62-Millimeter-Geschosse aus dem M240 zerfetzten ihre ehemaligen Kameraden, als der Blackhawk himmelwärts stieg. Davis spannte die Kiefermuskeln an und hob die Mündung des SCAR in Richtung des Helikopters. Der an der Seite hängende Soldat schaukelte hin und her – eine der Bestien klammerte sich an seinem Fußgelenk fest. Ein anderer Soldat im Passagierraum trat dem Mann auf die Finger, bis er zusammen mit dem Monster wieder hinunter aufs Deck fiel. Die Skrupellosigkeit der Handlung entsetzte Davis, als sich vier weitere Kreaturen auf den Gefallenen stürzten. Innerhalb von Sekunden rissen sie ihn in Stücke und warfen seine Eingeweide den anderen wie Spaghetti zu.

Kehliges Geheul übertönte das Wummern der Rotoren.

Davis musste alle Willenskraft aufbieten, um nicht zu feuern. Am liebsten hätte sie das gesamte Magazin in den Helikopter entleert, doch dadurch hätte sie ihre Position verraten. Ihre Hauptmission hatten sie erfüllt: Die Raketen waren außer Gefecht gesetzt. Die Mitglieder ihrer Besatzung mussten dafür zwar ihr Leben lassen, aber unter dem Strich waren unzählige andere Leben gerettet worden.

Nun hatte Davis eine neue Mission: sich den Weg zurück an Bord der George Washington erkämpfen und eine Möglichkeit finden, Verbindung mit dem Oberkommando und der Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika aufzunehmen.