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Nr. 1505

 

Dorina, die Friedensstifterin

 

Sie sind Beherrscher des Wortes – ihre Welt ist die Sprache

 

Marianne Sydow

 

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Im Jahr 1147 NGZ gewinnen die jahrhundertelang unterdrückten Völker der Milchstraße nach erbittertem Ringen ihre Freiheit zurück.

Nicht nur die Cantaro und die anderen Hilfstruppen der ominösen Herren der Straßen konnten ausgeschaltet werden, sondern auch die Herren selbst, die sich letztlich als Manifestation des Monos entpuppten, des Erzfeindes von Perry Rhodan.

Inzwischen schreibt man den Dezember des Jahres 1169. Seit dem Sieg über Monos sind mehr als zwei Jahrzehnte vergangen und die neue Ära, die mit dem Erwachen des Mondgehirns begann, ist längst angebrochen.

Trotzdem gibt es in der Galaxis in Sachen Vergangenheitsbewältigung immer noch eine Menge zu tun. Trümmer werden beseitigt, Wunden werden geheilt, Altbewährtes wird restauriert und Neues wird geboren.

Für die Träger der Zellaktivatoren bricht jedoch eine schlimme Zeit an. Sie mussten auf Anordnung von ES ihre Leben spendenden Geräte abgeben und erhielten stattdessen eine 62 Jahre lang anhaltende Zelldusche. Bei den Nachforschungen nach zwei Mutanten, die nicht auf Wanderer erschienen, bekommen es Perry Rhodan und die Sucher alsbald mit den Linguiden zu tun. Eine Angehörige dieses Volkes, dem man besondere Fähigkeiten zuschreibt, ist DORINA, DIE FRIEDENSSTIFTERIN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Dorina Vaccer – Eine Linguidin, die das »Talent« besitzt.

Segur und Warna Vaccer – Dorinas Eltern.

Garyo Kaymar und Balin Weydar – Dorinas Lehrer.

Aramus Shaenor – Dorinas Konkurrent.

1.

 

Hajmayur, 87. Lektion

Der Meister fragte:

»Was sind wir?«

Die Schülerin antwortete:

»Wir sind Bestandteile des Universums und als solche allen anderen Bestandteilen gleichgestellt. Wir sind nicht weniger wunderbar als der Sternenwirbel einer Galaxis und nicht wichtiger als das kleinste Teilchen eines Atoms. Das gilt auch für alle anderen Lebewesen. Dies bedeutet, dass alle Lebewesen gleichwertig sind.«

Der Meister fragte: »Was ist das Universum?«

Die Schülerin antwortete: »Das Universum ist ein Rätsel, das wir erst dann lösen können, wenn uns alle Begriffe der Absoluten Realität bekannt sind.«

 

*

 

1145 NGZ, Planet Taumond, Zeit der Nachernte

Segur Vaccer stieg den Hügel hinauf. Er fühlte sich leicht wie eine Feder.

Der Himmel war weit und blau, nur am Horizont waren ein paar Wolken zu sehen. Die Luft roch nach Heu und frischer Erde. Im Tal bildeten die Felder zwischen schützenden Hecken ein buntes Fleckenmuster. Die meisten Flächen waren bereits abgeerntet und von einem Gewirr wilder Blumen überwuchert. Nur einige Spätkulturen leuchteten noch in sattem Grün.

Es ließ sich gut leben auf dieser Welt.

Und es war ein Planet, der der Familie Vaccer Glück gebracht hatte.

Vor dreißig Jahren waren die ersten Linguiden auf dem fünften Planeten der Sonne Kaokrat gelandet. Segurs Familie war mit der ersten Siedlergruppe nach Taumond gekommen. Segur war hier geboren worden. Damals hatte sein Vater am Tage der Geburt seines Sohnes in den Hügeln einen Lebensstrauch gepflanzt. Aus dem Strauch war ein Baum geworden, und gerade jetzt blühte dieser Baum noch schöner denn je.

Nun trug Segur selbst einen Lebensstrauch auf den Hügel hinter dem Haus, zu jenem Platz, den er und Warna schon vor langer Zeit gemeinsam ausgesucht hatten.

Segurs Ziel lag in einer Mulde und war von großen Steinen umgeben. Der Boden war felsig, trocken und mager. Ein leichter Wind wehte den Hügel herauf. Winzige gelbe Blüten tanzten auf fadendünnen Stielen über dem Staub.

Segur Vaccer löste den Wurzelballen des Setzlings aus dem Topf und pflanzte den Strauch an die vorbereitete Stelle.

Der Setzling, erst vor wenigen Wochen aus einem abgeschnittenen Zweig gezogen, sah in dieser Umgebung sehr klein und hilfsbedürftig aus. Für einen Augenblick verspürte Segur Vaccer Angst bei dem Gedanken, ein so zartes Gewächs hier oben, in dieser Einöde, zurückzulassen.

Der Gedanke verflog. Der Strauch mochte noch so klein sein – er würde größer werden.

Genau wie Dorina.

Segur Vaccer kehrte ins Tal zurück.

2.

 

Hajmayur, 123. Lektion

Der Meister fragte:

»Was ist die Absolute Realität?«

Die Schülerin antwortete:

»Die Absolute Realität umfasst alle Phänomene, auf die sich die Existenz unseres Universums gründet, einschließlich aller äußeren Einflüsse, die wir nicht wahrnehmen und daher auch nicht begreifen können, weil wir selbst Bestandteil dieses Universums sind.«

Der Meister fragte:

»Wie lässt sich die Absolute Realität beschreiben?«

Die Schülerin antwortete:

»Die Begriffe der Absoluten Realität sind uns ohne Ausnahme unbekannt. Darum können wir sie weder beschreiben noch verstehen. Um das zu können, müssten wir wissen, was das Universum tatsächlich ist.«

 

*

 

1146 NGZ, Zeit der Frühblüte

Es war ein grauer, regnerischer Tag. Vor dem Fenster pfiff ein Mi'inah sein melancholisches Lied. Der Sluck, der wie üblich auf dem Küchenautomaten lag und schlief, erwachte aus seinen Träumen, öffnete die Augen und dachte darüber nach, ob es sich lohnte, nach draußen zu gehen und den Mi'inah zu fangen.

»Lass es bleiben«, empfahl Warna Vaccer. »Du holst dir da draußen nur ein nasses Fell. Den Mi'inah erwischst du sowieso nicht. Und wenn doch, kriegst du Ärger mit mir!«

Der Sluck betrachtete Warna sekundenlang mit weit geöffneten Augen. Dann gähnte er demonstrativ und bettete das Kinn auf seine Pfoten.

»Mi'inah!«, plapperte Dorina Vaccer, sechs Monate Standardzeit jung, und kletterte auf das Fensterbrett.

»Fang du nicht auch noch an!«, warnte Warna. »Lass ihn in Frieden, Kleines. Ich mag es, wenn er da draußen singt.«

Dorina Vaccer hatte den Mi'inah entdeckt und drückte sich an der Fensterscheibe die Nase platt.

Der Mi'inah hatte die Größe einer Faust und smaragdfarbenes Gefieder. Als er Dorina erblickte, ließ er ein lang gezogenes, schrilles Pfeifen hören. Der Sluck richtete sich hastig auf und sprang vom Küchenautomaten hinab. Mit zwei langen Sätzen war er auf dem Fensterbrett. Der Mi'inah flog erschrocken davon.

»Nun habt ihr beiden es also doch geschafft!«, stellte Warna Vaccer ärgerlich fest. »Warum konntet ihr ihn nicht in Ruhe lassen?«

Dorina Vaccer kroch auf dem Fensterbrett entlang, um den Mi'inah nicht aus den Augen zu verlieren. Dabei stieß sie gegen den Sluck. Der Sluck erschrak, machte einen Buckel und fauchte.

Und da geschah es: Dorina fauchte zurück.

Dorinas Fauchen fiel so kräftig aus, dass der Sluck vor Schreck vom Fensterbrett fiel und entsetzt die Flucht ergriff. Dorina hangelte sich auf den Boden hinab und rannte hinter ihm her.

Warna Vaccer ließ ihre Arbeit im Stich und folgte den beiden auf den Flur hinaus. Der Sluck war zur Zeit etwas reizbar. Wenn Dorina ihm allzu nachdrücklich auf den Pelz rückte, würde ihr das zumindest einige blutige Kratzer einbringen.

»Lass ihn in Ruhe, Dorina!«, rief Warna, als sie ein wütendes Fauchen aus der Ecke hinter dem Blumenkübel vernahm. »Komm sofort her!«

Keine Antwort.

Sie beugte sich über den Blumenkübel und hörte ein leises, kehliges Gurren. Fassungslos blickte sie auf den Sluck, der mit gesträubtem Fell und blitzenden Krallen in der Ecke hockte, während Dorina ihn liebevoll streichelte.

Es war nicht der Sluck, der da gurrte – er war keineswegs in zärtlicher Stimmung –, sondern es war Dorina.

Warna hatte im Augenblick keine Zeit, darüber nachzudenken, was das bedeutete. Sie wusste nur, dass dieser Trick unmöglich funktionieren konnte. Aber noch während sie überlegte, wie sie die beiden voneinander trennen konnte, ohne dabei zu riskieren, dass der Sluck Dorina ins Gesicht fuhr, beruhigte sich das Tier und zog die Krallen zurück. Dabei blickte es ziemlich kläglich zu Warna auf und produzierte jenes schluckende Glucksen, dem die Slucks ihren Namen verdankten.

Dorina zauste ihm hingebungsvoll den Pelz.

»Lass ihn zufrieden, Kleines«, sagte Warna. »Er mag jetzt nicht gestreichelt werden.«

Dorina blickte auf den Sluck und gluckste leise.

»Sluck!«, machte das Tier und zeigte seine Krallen.

Dorina kroch aus der Ecke und kehrte aufs Fensterbrett zurück.

 

*

 

»Sie hat seine Sprache nicht nur nachgeahmt«, sagte Warna Vaccer am Abend zu ihrem Mann: »Sie hat sie benutzt. Es war ganz offensichtlich. Wir sollten sie einem Schlichter vorstellen, und zwar so schnell wie möglich.«

Segur Vaccer trat an den Küchenautomaten und nahm sein Abendessen in Empfang. Der Sluck hatte seinen Stammplatz eingenommen. Wenn er wusste, dass Segur im Anmarsch war, brachte nicht einmal ein flügellahmer Mi'inah ihn von dort oben herunter.

Das Tier streckte sich und starrte mit unverhohlener Gier auf Segurs Teller.

»Sluck-Sprache!«, knurrte Segur. »Der Sluck ist ein Tier, und ich bin verdammt froh darüber, dass er nicht sprechen kann. Das Einzige, was dieser Bursche sagen würde, wäre ›Braten her oder das Leben‹! Das ist kein Sluck, sondern ein verkleideter Pirat.«

Der Sluck gähnte und zeigte dabei sein prächtiges Gebiss. Dann reckte er sich, sprang auf den Boden hinab und nahm vor seinem Futternapf Aufstellung. Segur gab ihm etwas von seinem Fleisch. Der Sluck stürzte sich darauf, als sei er am Verhungern.

»Alles Angabe!«, sagte Segur zu dem Tier. »Du bist sowieso schon viel zu fett. Wenn du weiter so frisst, wirst du bald wie eine Kugel aussehen. Dann müssen wir dich zu deinen Autras rollen.«

Der Sluck deutete dezent an, dass er immer noch hungrig sei. Segur gab ihm eine zweite Portion.

»Das hätte natürlich auch seine Vorteile«, fuhr er dabei fort. »Die Autras würden sich bei diesem Anblick totlachen. Dann wären wir die Plagegeister endlich los.«

»Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe?«, fragte Warna Vaccer gereizt. »Dorina hat mit diesem Tier gesprochen!«

»Na und? Spreche ich jetzt etwa nicht mit ihm?«

»Aber sie hat ihn verstanden! Und er hat sie verstanden! Wir müssen mit ihr in die Stadt fahren und sie testen lassen. Sie hat das Talent!«

Segur Vaccer warf dem Sluck einen scharfen Blick zu. Der Sluck starrte gierig zurück.

»Na schön«, murmelte Segur. »Pass auf mein Essen auf, Warna. Ich bin gleich wieder da.«

Er ging nach oben und blickte in Dorinas Zimmer. Sie war noch wach. Segur nahm sie auf den Arm und trug sie in den Wohnraum hinunter. Dort setzte er Dorina auf den Boden.

»Erkläre diesem kleinen Ungeheuer, dass es jetzt genug gefressen hat«, sagte Segur Vaccer zu seiner Tochter, indem er auf den Sluck deutete.

Der Sluck leckte einen Spritzer Bratensaft vom Fußboden und blickte hoffnungsvoll zum Tisch hinauf. Dorina beobachtete ihn interessiert. Der Sluck kam offenbar zu dem Schluss, dass man die Absicht hatte, seine Bedürfnisse zu ignorieren. Er beschloss, zur Selbstbedienung überzugehen, tat einen Satz, landete auf dem Tisch und schnappte blitzschnell zu.

»He, du Gauner!«, rief Segur empört, und dann hörte er das Fauchen.

Er blieb stocksteif stehen. Der Sluck ebenfalls. Das Tier stand mitten auf dem Tisch, schon zum Sprung gespannt, ein Stück Fleisch zwischen den Zähnen, offenbar so verblüfft, dass es für einen Augenblick nicht wusste, was es tun sollte.

Segur sah seine Tochter an.

Dorina blickte auf den Sluck, öffnete den Mund und fauchte ein zweites Mal. Der Sluck ließ entsetzt das Fleisch fahren und sauste wie ein geölter Blitz unter die Bank. Sobald er sich in Sicherheit glaubte, ließ er ein dumpfes, zorniges Knurren hören.

Segur schluckte.

»Also gut«, sagte er. »Und was nun? Jetzt darf ich im Stehen essen, denn wenn ich mich hinsetze, geht mir das Biest an die Waden.«

»Entschuldige dich bei ihm«, sagte Warna.

»Bei einem derart wütenden Sluck?«, fragte Segur und lachte. »O nein, ich brauche meine Finger noch!«

Dann stellte er fest, dass Warna nicht ihn, sondern Dorina gemeint hatte.

Die Kleine kroch unter die Bank und war schon fast darunter verschwunden. Segur bückte sich hastig, um seine Tochter aus der Reichweite der scharfen Krallen zu ziehen, ehe es zu spät war. Der Sluck war an und für sich recht sanftmütig, aber wenn es um sein Fressen ging, hatte seine Geduld sehr enge Grenzen.

»Lass sie!«, sagte Warna leise und hielt Segur an der Schulter fest. »Hör ihnen doch erst mal zu!«

Dorina und der Sluck knurrten und fauchten im Duett. Es hörte sich an, als seien sie gerade dabei, sich gegenseitig zu zerfleischen.

Segur dachte an das niedliche kleine Gesicht seiner Tochter und ihm wurde eiskalt vor Angst. Aber plötzlich stellte er fest, dass die Geräuschkulisse sich änderte. Das Gefauche hörte auf. Aus dem Knurren wurde ein Gurren.

Segur bückte sich und spähte unter die Bank.

Dorina war unversehrt. Der Sluck auch. Als er Segur erblickte, funkelten seine Augen und er fauchte heiser.

»Komm da raus!«, befahl er seiner Tochter. »Sofort!«

Dorina sah ihn an – und fauchte. Dann gurrte sie den Sluck an und kroch seitwärts unter der Bank hervor. Der Sluck folgte ihr. Die beiden ungleichen Wesen kletterten die Treppe hinauf und verschwanden in Dorinas Zimmer.

Segur wollte ihnen nach, aber Warna hielt ihn zurück.

»Er wird ihr nichts tun«, sagte sie eindringlich. »Begreifst du denn immer noch nicht, was da vorgeht? Er versteht sie!«

Segur blickte auf seinen Teller und stellte fest, dass er plötzlich keinen Appetit mehr hatte.

»Großartig!«, murmelte er. »Demnächst wird sie anfangen, Mi'inahs zu fangen!«

»Sei nicht albern!«, erwiderte Warna ärgerlich. »Wir sollten möglichst früh losfliegen.«

»Wohin?«, fragte Segur begriffsstutzig.

»Zum Schlichter. Dorina muss getestet werden!«

»Unsinn«, wehrte Segur ab.

»Aber ...«

»Ich will dir was sagen«, knurrte Segur. »Kinder und Tiere verstehen sich oft sehr gut. Als ich noch klein war, habe ich Autras gezüchtet. Ich liebte sie heiß und innig. Ich sprach mit ihnen, und sie gehorchten mir sogar oder wenigstens sah es so aus. Meine Mutter schleppte mich zum Test. Was kam dabei heraus? Nichts!«

Warnas Gesicht zeigte deutlich, was sie dachte:

Bei Dorina ist es etwas anderes!

Und damit hat sie recht!, dachte Segur bitter. Aber ich würde mir eher das Gesicht kahl scheren, als das zuzugeben!

»Wenn Dorina in einem Jahr immer noch mit Slucks spricht, werde ich sie persönlich zum Test bringen«, lenkte er ein, um den Frieden zu wahren. »Aber solange sie noch so klein ist, sollten wir uns nicht unnötig aufregen. Es würde ihr nur schaden. Außerdem – der Sluck wird ihr immerhin auch etwas Nützliches beibringen.«

»Und zwar?«

»Geduld. Und Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse eines Wesens, das ganz anders ist als sie.«

Und das war etwas, das ein Linguide gar nicht früh genug lernen konnte.

Vor allem dann, wenn er das Talent hatte.

3.

 

Hajmayur, 136. Lektion

Der Meister fragte:

»Was ist die Objektive Realität?«

Die Schülerin antwortete:

»Die Objektive Realität ist die Summe aller uns bekannten allgemein gültigen Begriffe, aus denen wir unser Bild von der Wirklichkeit des Universums zusammensetzen. Dabei verwenden wir auch fremde Begriffe für all jene beweisbaren Phänomene, die wir mit unseren eigenen Sinnen nicht erkennen können, die uns also nur auf dem Umweg über technische Geräte oder die Wahrnehmungen andersartiger Lebewesen zugänglich sind.«

Der Meister fragte:

»Wie lässt sich die Objektive Realität beschreiben?«

Die Schülerin antwortete:

»Unser Bild der Objektiven Realität setzt sich aus Begriffen zusammen, die für alle uns bekannten Lebewesen gültig sind. Zu diesen Begriffen gehören die Lichtgeschwindigkeit, das Verhalten der Atome und noch andere kosmische Konstanten.«

 

*

 

1147 NGZ, Zeit der Frühernte

Es war Sommer, ein strahlend schöner, heißer Tag. Dorina Vaccer stand im hinteren Teil des Gemüsegartens, direkt an der weiß gestrichenen Mauer, genau dort, wo es am wärmsten war. Sie hatte einen kleinen, geflochtenen Korb bei sich, in dem schon einige runde, rote Früchte lagen: Dorina Vaccer pflückte Tomaten.

Es waren die ersten Tomaten des Sommers, die zweite Generation dieser Früchte, die überhaupt jemals auf der Vaccer-Farm gewachsen waren.