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„Tatort Schreibtisch: Ausgezeichnet!“ präsentiert eine Reihe von Novellen oder Kurzgeschichten, die in der Vergangenheit mit einem Literatur- oder Krimipreis ausgezeichnet oder für einen Preis nominiert wurden. Gezeigt werden soll, wie breit die stilistische Vielfalt herausragender Texte ist und welche unterschiedlichen Ansätze möglich sind, preisverdächtige Geschichten zu schreiben. Das ist zum einen spannende und anspruchsvolle Unterhaltung, zum anderen ein praktischer Exkurs über das Schreiben.

 

Die Kurzgeschichte „Hechte der Nacht“ wurde 2016 für den Friedrich-Glauser-Preis in der Sparte Kurzkrimi nominiert.

 

 

 

 

 

Christiane Dieckerhoff

 

 

 

 

„Hechte der Nacht“

 

 

 

 

 

 

 

 

KICK Verlag

 

 

Werde von der Lust getrieben,
von dem Sinne aufgefordert,
dass des Stammes Lied ich singe.

Singe ich von Hecht und Adler,
singe ich bei Brot und Wein,
zu der Freude unsers abends,

die Geschichte von dem Sein.

 

 

Lachen schallt über das Wasser. Stimmen. Musik. Fröhlich sind die Hochzeitsgäste. Ausgelassen. Ahnungslos. Sie wissen nicht, dass ich hier bin. Mein Kahn: ein dunkler Fleck auf der Schwärze des Wassers. Ich selbst: regungslos am Rudel. Eingeladen: Bin ich nicht. Warum auch? Ausgemustert. Nicht zum Zug gekommen. Denken alle. Und die, die es besser wissen, schweigen.