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Übersichtskarte Slowenien

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Inspirierende Hintergründe und neue Sichtweisen.

Lesen Sie faszinierende Geschichten, die man sonst eher selten zu hören bekommt.

Überraschende Erlebnisse warten auf Sie.

Entdecken Sie das Besondere, Orte zum Durchatmen und einfach Unbezahlbares.

Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

Kommen Sie zur rechten Zeit an den richtigen Ort und erleben Sie Unvergessliches.

Willkommen bei Baedeker!

Diesen Magischen Moment in Slowenien möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: Wandern Sie von Kobarid zu einer Höhle am Ufer der Soca. Von oben fällt Licht herein und beleuchtet die Szene: Ein Wasserfall ergießt sich aus der Felswand in einen grünlich schimmernden Grotten-Pool – ein fantastischer Anblick! Wenn man nur nicht wieder zurück müsste ... Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.

Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesentliche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außergewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Programm nach Ihren Vorlieben.

Herzlichst

Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker

10 Souvenirs

10 Dinge und Erinnerungen die ich mitnehme …

1.

Frech und bunt bemalte Bienenstockbrettchen. Machen als Wandschmuck auch ohne Bienen etwas her.

2.

Mit seinem nussigen Geschmack verleiht Kürbiskernöl noch dem fadesten Salat eine raffinierte Note.

3.

Eine Falsche Cviček, der frisch-trockene Rosé aus einer uralten Rebe

4.

Mundgeblasenes Glas aus Rogaška Slatina, von Hand geschliffen und graviert

5.

Die Ehrfurcht vor den wunderschönen Fresken von Hrastovlje, auf denen Gevatter Tod mit allen tanzt und an die Vergänglichkeit gemahnt

6.

Ein Tuch, ein Schal oder vielleicht sogar Ohrringe aus feinster Klöppelspitze

7.

Die süße Erinnerung an den unvergleichlichen Schmelz einer Bleder Cremeschnitte

8.

Ein Stück »Schwarze Keramik« aus dunklem Ton von der Grenze zu Ungarn, zu archaischen Gefäßen geformt und gebrannt

9.

Ein Säckchen Salzblüte aus den den Salinen von Secovjle, besonders reich an Mineralien und deshalb besonders wohltuend

10.

Die aus Weidenruten gefertigten Körbe aus Bela Krajina duften noch nach Jahren nach Feld und Wald.

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Überraschendes

6 x Unterschätzt:

Genau hinsehen, nicht daran vorbeigehen, einfach probieren! > > >

6 x Typisch:

Dafür fährt man nach Slowenien > > >

5 x Durchatmen:

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

6 x Einfach unbezahlbar:

Erlebnisse, die für Geld nicht zu bekommen sind > > >

5 x Erstaunliches:

Hätten Sie das gewusst? > > >

© Dr. Dieter Schulze

Überraschung in der Höhle: ein Wasserfall

D

Das ist…

Slowenien

Die fünf großen Themen rund um das Land zwischen Alpen und Adria. Lassen Sie sich inspirieren!

© Dr. Dieter Schulze

Rauschendes Wasser im oberen Savinja-Tal (Savinjska Dolina)

Delikat und Würzig

Karst-Schinken, Kraški pršut, ist rubinrot und hat ein sanftes, würziges Aroma, das sich bereits in einer hauchdünnen Scheibe entfaltet. Wie dieser ist auch der Käse Nanoški sir eine slowenische Delikatesse, die sich mit EU-Herkunftsbezeichnung schmücken darf.

© Dr. Dieter Schulze

Hauchdünn geschnitten adelt Karstschinken jede bäuerliche Brotzeit!

MAN ahnt nicht, welch zeitraubendes Verfahren dem Pršut zugrunde liegt. Ein volles Jahr ist nötig, bevor er in den Handel gelangt. Erst wird der Schenkel eines jungen Schweins mit einer dicken Schicht Salz aus den Salinen von Sečovlje bedeckt. Nach drei Monaten, wenn es in alle Poren eingedrungen ist, wird die Keule zum Trocknen aufgehängt.

Schinken, vom Wind gereift

Nun darf sich zeigen, welche Zauberkraft im trockenen Bora-Wind steckt: Von den Alpen stürzt er herab und überzieht den Karst mit eisiger Kälte. Dem Wind, der durch die Ritzen des Natursteinhauses pfeift, ist es zu verdanken, dass die Keule binnen weniger Wochen ausdörrt und ihr Gewicht auf etwa 8 kg schrumpft. Um das volle Aroma zu erhalten, lässt man sie weitere Monate hängen. Erst dann kommt der Schinkenmeister mit dem Skalpell und gibt bekannt, sie sei reif für den Verzehr …

Alsdann werden von der Keule hauchdünne Scheiben geschnitten, dazu Oliven und frisches Steinofenbrot gereicht. Würzig zergeht der Schinken auf der Zunge. Er erinnert an die herbe Landschaft, in der er gereift ist, und auch ein wenig an Parmaschinken. Doch einen Vergleich mit dem italienischen Pendant möchte Schinkenmeister Matjaz Ban nicht gelten lassen: »Aus Italien haben wir nur den Namen übernommen, Pršut ist die Verballhornung des Wortes Prosciutto, was auch nichts anderes als ›prosciugare‹ (trocknen) bedeutet.«

Kaufen kann man den Schinken überall in Slowenien, doch er wird natürlich auch in Bars und Restaurants angeboten. Und selbstverständlich ist er wichtiger Bestandteil einer jeden Mahlzeit, die im Bauernhof auf den Tisch kommt. Um das gastronomische Erlebnis abzurunden, gehört ein Glas Teran-Wein dazu – tiefrot, schwer und überraschend säuerlich!

Käse aus der Milch brauner Kühe

Groß ist der Kontrast zwischen dem Karstplateau und dem Vipava-Tal Vipavska Dolina >>> an seinem Fuß. Während die Hochebene von Herbst bis Frühjahr vom Bora-Wind durchpeitscht wird, herrschen im Tal ganzjährig milde Temperaturen. Gern wird es deshalb »Garten Sloweniens« genannt, weil hier Obst- und Gemüsekulturen bestens gedeihen.

Reizvoll sind die Dörfer mit ihren verwitterten, pastellfarbenen Häusern, eingefasst von Rosen- und Hibiskussträuchern. Auf satten Weiden stehen braune Kühe, aus deren Milch schonend Käse gewonnen wird. So viele Mikroorganismen wie möglich sollen sich erhalten und für den spezifisch würzigen Geschmack sorgen. Wie beim Schinken tritt auch beim Käse Salz in Aktion: Drei Tage liegt der Laib in einer Salzlake, bevor er auf Holzbrettern austrocknen darf. Dann geht er für zwei Monate in die Reifekammer, wo er immer wieder gewendet wird.

Am Ende hat der Käse eine gelbe Rinde und eine gelbliche, elastische Textur. Er wird nach dem nahen Nanos-Gebirge, einem Ausläufer des Karst, Nanoški sir genannt und darf sich gleichfalls mit der begehrten EU-Herkunftsbezeichnung schmücken >>>.

Älteste Karstschinken-Manufaktur >>>

Herr Matjaz Ban kommt im weißen Kittel und zückt ein Skalpell. Doch er ist kein Chirurg. Das Skalpell entpuppt sich als blank polierter Pferdeknochen, Arbeitsgerät des professionellen Schinkentesters. Herr Ban geht voran in einen dämmrigen Raum, der von einem eigentümlich herben Geruch durchdrungen ist. Hunderte von Schinkenkeulen hängen in Reih und Glied, knorrige Gebilde mit feister Schwarte. Gezielt sticht er das Skalpell ins Fleisch, hält es sich unter die Nase und nickt: »Ja, dieser ist gut!« Wir sind in Sloweniens ältester Karstschinken-Manufaktur Pršutarna Lokev im Grenzgebiet zwischen Slowenien und Italien …

© iStock

Viel Arbeit und jede Menge Zeit stecken im Karstschinken.

Die Dämonen Sind Los

»Kurenti« werden die Wesen genannt, die aussehen, als seien sie Freunde des Teufels und geradewegs der Hölle entstiegen. Sie sind von Kopf bis Fuß in Schafsfell gekleidet, haben eine lange rote Lederzunge und martialische Hörner. Wer es wagt, ihnen in die Quere zu kommen, wird mit der Igelkeule »gestreichelt«.

© Huber Images/Tuul & Bruno Morandi

Kurrenti in dicken Schaffellen treten an Karneval im Städtchen Ptuj in Aktion.

DIE zotteligen Gestalten treten zur Zeit des Karneval in Aktion und machen die Stadt Ptuj >>> unsicher. Und das schon seit Urzeiten. Seit 1960 wird das archaische Fest Kurentovanje elf Tage lang als Groß-Event organisiert (www.kurentovanje.net/en).

Ein Heidenspektakel

Nicht der Karneval allein, schon die Vorfreude auf ihn will ausgekostet sein: Schon Monate zuvor, genauer gesagt am St. Martinstag (11. November), wird auf dem Rathausplatz von Ptuj, das offiziell – wie Mainz – zur »Europäischen Vereinigung der Karnevalsstädte« gehört, der Kurentovanje-Prinz gekürt, danach werden während langer Wintertage die Kostüme vorbereitet.

Anfang Februar ist es endlich so weit. Am 2. Februar, dem christlichen Lichtfesttag (Candlemas), pünktlich um Mitternacht wird im Dorf Budina bei Ptuj ein großes Feuer entzündet. Männer schnallen sich riesige Kuhglocken um den Bauch und schwingen tanzend einen Holzstab: Das wilde Kurentovanje-Treiben ist eröffnet. Am Samstag, eine Woche vor Fastnachtssonntag, übergibt der Bürgermeister das Zepter an den Kurentovanje-Prinzen, der für die Dauer des Fests die Macht in der Stadt übernimmt.

In den Folgetagen geht es hoch her: Masken werden vorgestellt, Glühwein macht die Runde, Deftiges wird verputzt. Wichtigster Tag ist der Faschingssonntag. »Lanzenträger« mit geschmücktem Hut, einer Schärpe in Nationalfarben und bunt bewimpeltem Stab schreiten der Prozession voran. Es folgen ihnen die »Pflüger«, die das Dorf einst am Ende des Winters mit einem magischen Kreis umpflügten und so vor Unheil schützten. Begleitet werden sie von »Pferden« – Männern im Holzgeschirr oder unter riesigen, blumenbesetzten Hüten. Neben ihnen schreitet der »Einpeitscher« daher.

Frauen ziehen einen Leiterwagen mit einer männlichen Strohpuppe, dem »Bräutigam«. Ihnen folgen Holzfäller, die aus einem Stamm Holzstücke sägen. Sie verteilen diese an junge Frauen, denen sie zurufen: »Wenn du keinen aus Fleisch willst, nimm’ einen aus Holz!«

Dann kommen »Rusa«, pferdeähnliche Wesen, die allerdings mit ihrer langen Schafszunge vorn und luftgefüllter, den Hodensack repräsentierender Schweinsblase hinten eher wie Dämonen anmuten. Noch gruseliger wirken die »Bären«: von Kopf bis Fuß in Schafsfell gekleidete Männer, die auf junge Frauen losgelassen werden. Zwei Figuren repräsentieren die Geister der Toten: eine »alte Frau, die den Mann Huckepack trägt«, und ein »alter Mann, der die Frau trägt«. Die furchterregendsten Gestalten aber sind natürlich die Kurenti

Vertreibung der Wintergeister

Karneval/Fasching, ein archaisches Fest, wurde auch in Slowenien schon lange vor Einführung des Christentums gefeiert. Mit ihm vertrieben die Menschen die bösen Geister des Winters und läuteten die Zeit des Frühlings und neuer Fruchtbarkeit ein, die gute Ernten und prall gefüllte Speisekammern bringen sollte. Die Verkleidung half den Menschen dabei, in eine »andere Existenz zu schlüpfen«, um so Kontakt zu Geistern, Göttern und Vorfahren aufzunehmen. Völlerei und Sauferei gehörten zwingend zur Maskerade, denn nur wer alle Alltagsfesseln abstreifte, konnte Zugang zu den »Überirdischen« erlangen. Nur mit ihrer Hilfe, so glaubten unsere Vorfahren, würde die Ernte üppig ausfallen.

Die Wilden Kerle von Ptuj >>>

Einen würdigeren Ort hätten sie kaum finden können, die Kurenti, zottelige Wesen mit Hörnern, bleckenden Zähnen und Igelstachelkeule, die bösen Geister des Schlosses Ptuj >>>. Während sie nachts wer weiß was treiben, sind sie tagsüber mucksmäuschenstill, tun so, als könnten sie keiner Fliege etwas zuleide tun. Wenn Sie also am helllichten Tag in die Burg gehen, könnten die Monster Sie in Ruhe betrachten und sich vorstellen, mit dem Netz, das sie stets bei sich tragen, Ihre Seele einzufangen. Denn darauf sind sie aus in der Zeit des Karneval ….

© iStock

Zum Fürchten: traditionelle slowenische Karnevalsmasken der Kurenti

Alpen-Legenden

Im Zentrum slowenischer Mythologie, verbunden mit dem Triglav-Nationalpark um den höchsten Berg des Landes, steht ein weißer Gamsbock, legendärer Hüter eines Goldschatzes und heute Logo einer Biermarke.

© fotolia

Um den legendären Gamsbock Zlatorog (»Goldhorn«) ranken sich viele Mythen.

DIE Legende vom Weißen Gamsbock Zlatorog mit den goldenen Hörnern ist in vielen Varianten überliefert, alle drehen sich um Liebe und Verrat, Gier und Vernichtung.

Unsterblicher Gamsbock

Eine besonders lebendige Schilderung überlieferte der Alpinist und Bestsellerautor Julius Kugy aus Triest (Baedeker Wissen >>>) in seinem Buch »Fünf Jahrhunderte Triglav« (1938):

In früheren Zeiten habe man im Winter oft Schicksalsfeen beobachten können, wie sie über die verschneiten Berggipfel zogen. Sie waren in weiße Felle gehüllt und weideten Ziegen auf fast senkrecht abstürzenden Hängen. Zlatorog eilte den Ziegen voran. Seine in der Sonne golden leuchtenden Hörner galten als Schlüssel zu einem von ihm gehüteten, im Berg Bogatin (bogat = reich) lagernden Schatz.

Zlatorog hatte keinen Feind zu fürchten, denn die Feen hatten ihn unsterblich gemacht: Wurde er von einem Pfeil oder einer Kugel getroffen, entsprang jedem auf den Boden fallenden Blutstropfen sogleich eine Triglav-Rose. Fraß der Bock sie, kehrten seine Lebensgeister in Windeseile zurück.

Verlockung des Geldes

Tief unten im Tal, wo die Koritnica in die Soča fließt, stand ein Gasthaus, in dem Bauern und Jäger, Boten und Kaufleute einkehrten. Eines Tages kam ein reicher Venezianer in einer prächtigen Karosse vorbei. Er wurde von der Wirtstochter bedient und war von ihrer Anmut betört. Er überhäufte sie mit kostbaren Geschenken und versprach ihr das Himmelreich auf Erden. Die junge Frau, deren wahre Liebe einem Jäger galt, erlag den Verlockungen des Geldes und zog mit dem Fremden davon.

Der Verlassene sann auf Abhilfe: »Wenn Reichtum mehr zählt als Gefühl«, sagte er sich, »gibt es für mich nur eins: Ich muss das Goldhorn finden und in den Besitz des Bergschatzes gelangen!« Gesagt, getan: Er bewaffnete sich mit einer Schrotflinte und erklomm den Hang, auf dem Zlatorog weidete. Mit einem Schuss traf er den Bock, verwundet sank dieser zu Boden. Im Glauben, Zlatorog sei schwer verletzt, ging er auf das Tier zu. Doch der Gamsbock kaute bereits an den Rosen, die dem Blut entsprossen waren. Als sich der Jagdgeselle ihm näherte, erhob sich der Gamsbock und stieß ihn unerbittlich und mit aller Wucht in die Tiefe.

Alles verloren

Bald zog wieder der Frühling ins Land. Die Wirtstochter war inzwischen aus Venedig heimgekehrt – sie hatte den Kaufmann, der nichts als Prunk und Protz im Kopf hatte, verlassen. Doch so sehnsüchtig sie auch auf ihren Jäger wartete, sie sollte ihn nicht lebend wiedersehen – eines Tages schwemmten die wilden Wasser der Soča seine Leiche ans Ufer.

Und auch die Hirten wussten Schlimmes zu berichten: Die blühenden Bergwiesen, das Reich der Ziegen und weißen Feen, hatte sich in eine öde Steinwüste verwandelt. Entsetzt über die maßlose Gier des Menschen waren Zlatorog und die Feen fortgezogen – verschwunden auf Nimmerwiedersehen. Und auch der geheimnisvolle Schatz blieb damit für immer im Gebirgsparadies des Triglav verborgen …

Legendäres »Goldhorn« >>>

Viele Jahre schon steht der Gamsbock Zlatorog am Ufer des »Hellen Sees« Jezero Jasna >>> auf dem Weg von Kranjska Gora ins Soča-Tal. Seine Beine glänzen wie Gold, denn Tausende haben sie angefasst – in der Hoffnung, auf diese Weise ginge ihnen ein Wunsch in Erfüllung. Kinder klettern auf dem »Goldhorn« herum und umschlingen seinen Hals, während die Eltern Fotos ihrer Sprösslinge schießen. Was es mit dem Gamsbock auf sich hat, erfahren Sie ein paar Kilometer weiter im Besucherzentrum des Triglav-Nationalparks.

© iStock/rihast

Aus Zlatorags Blut? Die Triglav-Rose, auch Dolomiten-Fingerkraut (Potentilla nitida)

Wandern – Slowenische Passion

Nur wer einmal in seinem Leben den Triglav (sprich: Triglau) bestigen hat, ist nach landläufiger Meinung ein richtiger Slowene. Der mit 2864 m höchste Gipfel des Landes ist nach einem dreigesichtigen slawischen Gott benannt, Herrscher über Himmel, Erde und Unterwelt.

© iStock/Pavilha

Nicht nur bei patriotischen Slowenen ist der Nationalberg Triglav ein beliebtes Kletterziel.

DER schroffe Dreizack des Triglav brachte es zum offiziellen Staatssymbol und schmückt die Nationalflagge.

Ab in die Natur!

Dass Slowenen wanderbegeistert sind, verwundert nicht: Von den Juliern im Nordwesten über die Steiner und Savinjer Alpen bis zum Pohorje im Nordosten reiht sich ein spektakuläres Gebirge an das nächste. In dem kleinen Land sind 10 000 km Wanderwege vorbildlich markiert. Zur Wahl stehen leichte Wald- und Talwege ohne große Höhenunterschiede, aber auch mehrtägige Trekking-Touren in hochalpine Regionen.

Eine echte Herausforderung bietet der slowenische Abschnitt des Europäischen Fernwanderwegs Nr. 6: Der sogenannte »Cigler-Weg« quert das Land von Ost nach West, von der Drau bis zur Adria.

Hütten, Hotels und Karten

Übernachten können Sie in Wanderhotels, die sich auf die Bedürfnisse von Trekking-Touristen eingestellt haben, oder in günstigeren und urigen, im Regionalstil erbauten Berghütten. Außer deftiger Kost bieten diese Logis in Doppel- bis Vierbettzimmern. In der Regel sind sie von Mitte Juni bis Ende September geöffnet.

Auf den vor Ort erhältlichen Karten sind Wanderwege, Hütten und Seilbahnen eingetragen. Besonders zu empfehlen sind die des slowenischen Alpenvereins (Verlag Geodetski Zavod Slovenije, Maßstab 1 : 50 000). Und auch wer sich verläuft, muss nicht verzweifeln: Bergrettungsdienste sind in den wichtigsten Talorten präsent, bzw. an Ausgangspunkten der Wanderwege.

Wandergebiete

Sloweniens schönste Wanderregion sind die Julischen Alpen. Sie umfassen den gesamten Triglav-Nationalpark und sind so weitläufig, dass es sich empfiehlt, mehrmals die Unterkunft zu wechseln, um ihre unterschiedlichen Charakteristiken kennenzulernen. Zahlreiche Talorte bieten eine perfekte Infrastruktur mit Information, Unterkünften und Restaurants in jeder Preisklasse.

Im Nordwesten, fast an der Grenze zu Italien, liegt Kranjska Gora >>>, von wo aus man saftig-grüne Täler erkunden und steil-schroffe Nordwände erklimmen kann. Lieblich ist die Postkartenschönheit Bled >>> am gleichnamigen See, das östliche Eingangstor zu den Julischen Alpen. Bereits mitten im Nationalpark liegt der unverbaute Bohinjsko Jezero (Wocheiner See >>>;), von dem man zu herrlichen Spaziergängen aufbrechen, aber auch mehrere Zweitausender erklimmen kann.

Ein weiteres Highlight ist das lang gestreckte Soča-Tal (Dolina Soče >>>) am Westrand des Triglav-Nationalparks: In Bovec >>> und andernorts starten Aufstiege zu den karstigen Hochtälern; wilde Klammen erkundet man von den tiefer gelegenen, mediterran anmutenden Dörfern Kobarid >>> und Tolmin >>>.

Den Bohinjer see Umrunden >>>

Am mittelalterlichen Kirchlein von Ribčev laz >>> schnüren Sie die Wanderschuhe, packen Wasser, Proviant und Schwimmzeug in den Rucksack – und schon kann’s losgehen: Sie umrunden den See von Bohinj gegen den Uhrzeigersinn und springen, wenn Sie ins Schwitzen geraten, in dessen klare, kühle Fluten. Der Weg (10 km) verläuft in leichtem Auf und Ab mit wechselnden Pracht-Panorama. Wer gut zu Fuß ist, kann am westlichen Kopfende des Sees einen Abstecher zum Savica-Wasserfall unternehmen (hin und zurück weitere 6 km).

© shutterstock/Karin Jaehne

Auch rund um den Bohinjsko Jezero (Wocheiner See) eröffnet sich ein Wanderparadies.

Flotte Bienen

Nicht nur auf allen Wochenmärkten sind Sloweniens Bienen präsent. Auch Museen widmen sich ihrem Treiben.

© iStock/Sestovic

Mit viel Liebe widmet man sich in Slowenien den Honig-Produzenten. Eine besonders robuste und fleißige Spezies ist die Biene aus Krain.

IN Radovljica, einem Vorort von Bled, gibt es gleich zwei Bienenmuseen: Das Čebelarski Muzej >>> hat sich ihrer Geschichte verschrieben, während das benachbarte Lectarski Muzej sich dem Geschmack des Honigs widmet und davon erzählt, wie dieser unser Leben versüßt.

Kleinodien der Volkskunst

Ein slowenisches Sprichwort besagt, dem Glücklichen falle »die Axt in den Honig«. Es stammt aus jener Zeit, als Bienen ihren Honig in den Astlöchern von Bäumen produzierten. Und dieser war nur mit Hilfe einer geschickt geführten Axt zu heben. Um leichter an das süße Zeug zu gelangen, kam man eines Tages auf die geniale Idee, Stöcke zu bauen, die den Bienen als Produktionsort dienten.

Mit Akribie widmeten sich die Slowenen der Welt der schwirrenden Brummer, erprobten alle möglichen Tricks, mit denen die Tiere stimuliert werden könnten, Pollen und ordentlich viel Honig zu produzieren. Dabei fanden sie heraus, dass Bienen auf Farben reagierten. »Je bunter der Eingang zum Bienenstock«, so eine alte Bauernregel, »desto mehr Bienen finden den Weg ins Innere.« Also bemalten sie die Holzbrettchen über dem Flugspalt und schufen damit wahre Kleinodien bäuerlicher Volkskunst. In bunten Farben wurden Szenen aus dem Alltag geschildert, Träume erzählt und Fabeln, historische Ereignisse oder Geschichten von Heiligen illustriert. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt.

Auf die ungewöhnlichen Bienenstockbrettchen stößt man in Slowenien allerorten – mitten in der Landschaft oder in Form von originalgetreuen kleinen Reproduktionen in Kunsthandwerksläden >>>.

Honigsüße Versuchung

1689 berichtet der Universalgelehrte und Chronist Johann Weichard Valvasor von »Zhébala« (Bienen), derer man »allda gewaltig viele« habe: Schuld, so vermutete er, sei der Anbau von Buchweizen, mit dem ein Jahrhundert zuvor begonnen worden war. Der Erfolg gab Sloweniens Imkern Recht: Mit jedem Jahr konnten sie mehr Honig erzeugen und gewinnbringend nach Wien und Salzburg exportieren.

Ein besonders engagierter Bienenzüchter war Anton Janša (Janscha; 1734–1773), Hofimkermeister Kaiserin Maria Theresias und erster Imkereilehrer am Wiener Hof. Er erfand nicht nur allerlei Praktisches für die Bienenzucht, sondern verfasste auch wissenschaftliche Abhandlungen darüber. Ginge es nach der slowenischen Regierung, würde der 20. Mai, sein Geburtstag, zum Weltbienentag erklärt. Ein Antrag bei den Vereinten Nationen ist bereits gestellt … Bis heute wird in Slowenien sehr viel Honig produziert – die Krainer Biene (Apis mellifera carnica) ist die zweithäufigste Bienenart weltweit: Sie gilt als besonders robust und fleißig. Fahren Sie über Land, sollten Sie nach Schildern mit der Aufschrift »med« Ausschau halten: Hier erhalten Sie naturbelassenen Honig direkt vom Erzeuger. Und in der Nähe sehen Sie mit etwas Glück emsige Bienen, die in bunte Bienenstöcke ein- und ausfliegen.

Sie können aber auch in Sloweniens Kurorten die Heilwirkung der Apitherapie testen: Einatmen von Honigaromen in der Sauna oder Bäder, Massagen und Packungen mit Honig …

Der Duft Weist den Weg … >>>

Mitten auf dem Zentralmarkt von Ljubljana >>> sehen Sie, was Ihre Nase längst gerochen hat: Einen Stand voller Produkte, die Sloweniens Bienen produzierten. Duftende Bienenwachskerzen stapeln sich auf dem Tisch, neben prall gefüllten Waben. Geheimnisvoll glitzern Flaschen mit Honiglikör und Honiggläser bernsteinfarben bis kupferrot. Gleichfalls zu haben: Propolis-Döschen und Ampullen mit Gelee Royale, dazu Kosmetika. Sie versprechen Schönheit »mit der Kraft der Bienen«.

© Dr. Dieter Schulze

Bienenstockbrettchen aus Holz erzählen ganz eigene Geschichten …

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Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie Sloweniens beste Seiten kennen.

© Gerth, R.

Per Pferdewagen ins Logarska Dolina, eines der schönsten Alpentäler

Unterwegs in Slowenien

Slowenien bietet Besuchern individuelle Reise-Erlebnisse fernab von den Routen des Massentourismus: Berge, Flüsse und Wasserfälle, unzählige Tropfsteinhöhlen, mächtige Burgen und Schlösser, hübsche Weinbauorte, Barockstädte wie Maribor und Ljubljana und nicht zuletzt 50 km Adria-Küste mit malerisch gelegenen Städtchen.

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Für Badefans …

Die slowenische Adria-Küste ist für Badefans nur bedingt zu empfehlen: Strände sind rar und im Sommer oft überfüllt. Den besten Badestrand gibt es in Portorož >>>, nicht schlecht ist auch der in Izola >>>. An allen anderen Küstenorten steigt man von steinigen oder auch betonierten Plattformen hinab ins Meer. Eine Alternative sind die Spaß- und Erlebnisbäder der Kurorte und die Bergseen von Bled >>> und Bohinj >>>.

… und Aktivurlauber

Die dramatische Gebirgslandschaft hat Aktivurlaubern freilich mehr als nur ein paar Badeseen zu bieten. Ob Wandern oder Radfahren, Wasser- oder Wintersport, Klettern oder Paragliden: In den Julischen und den Savinjer Alpen fühlen sich Aktivurlauber wohl.

Kultur und Landschaft

Kulturelle Angebote konzentrieren sich auf die Metropole Ljubljana >>>. Mit ihren Sehenswürdigkeiten und Museen lohnt die Hauptstadt einen längeren Stopp, gefolgt von Maribor >>>. Aber auch kleinere Städte, tausendjährig und tipptopp gepflegt, warten mit Überraschungen auf: So gibt es in Radovljica >>> ein Bienen- und in Idrija >>> ein Spitzenmuseum, Klöster und Burgen sind in Škofja Loka >>>, Kostanjevica na Krki >>>, Pleterje und Ptuj >>> zu besichtigen. Venezianisches Erbe erhielt sich in den Küstenorten. Und nicht zu vergessen: die in die herbe Karstlandschaft eingebetteten Höhlenlabyrinthe von Škocjan und Postojna >>>. Manch Kleinod gibt es dort zu entdecken, allen voran das Gestüt von Lipica >>> und die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Kirche von Hrastovlje >>>.

Kulinarische Entdeckungstour

Und da man in Slowenien gern schlemmt, ist eine Reise durch das Land zugleich eine kulinarische Entdeckungstour. Die besten Weine gibt es in der »steirischen Toskana« östlich von Maribor sowie im Hügelland Goriška Brda >>> nordwestlich von Nova Gorica.

Die beste Reisezeit

Wer Wintersport treiben will, besucht Slowenien zwischen Dezember und März; andere Aktivurlauber kommen zwischen Mai und Oktober. Kulturtrips machen in der wärmeren Jahreszeit am meisten Spaß. Weintrinker kommen am liebsten Ende September, wenn in improvisierten Schenken der junge Tropfen ausgeschenkt wird.

Urlaub mit Kindern

Vor allem im Westen des Landes gibt es Möglichkeiten ohne Ende, da ist der Urlaub mit Kindern ein Vergnügen! Sie können hier rudern, Kanu fahren und klettern, durch tiefe Schluchten wandern, auf Ponys und Lipizzanern reiten. Die Tropfsteingrotten von Postojna und Škocjan sind nur einige der Sehenswürdigkeiten, an denen sich Kinder gleichermaßen wie Erwachsene begeistern.

Verkehrsmittel und Unterkunft

Das richtige Verkehrsmittel

Wer in kurzer Zeit die unterschiedlichsten Regionen erkunden will, ist mit dem eigenen Auto am besten bedient. Mühsamer ist die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, doch man kommt auch mit ihnen, vor allem werktags, in (fast) jede Ecke des Landes: Das Busnetz ist hervorragend organisiert, die Zuglinien decken allerdings nur die wichtigsten Achsen ab. Eine der attraktivsten Alpengebirgsstrecken ist die Linie Bohinjska Bistrica >>>Nova Gorica >>> im Westen des Landes.

Übernachtung

Wer mit dem eigenen Auto und einem Zelt unterwegs ist, wird vielleicht auf einem der vielen Campingplätze Station machen. Gerade die schönsten Regionen wie das Soča-Tal in den Julischen Alpen sind reichlich mit Plätzen ausgestattet. Preisgünstig und gemütlich übernachtet man auf dem Bauernhof – und Stadtkinder freuen sich dort auch noch über die Tiere. Sowohl auf dem Land als auch in den Städten findet man Pensionen und kleinere Hotels. Wenn man nicht gerade in den Sommer- oder Winterferien, d. h. im Juli und August oder über Weihnachten, unterwegs ist, braucht man eine Unterkunft nicht lange im Voraus zu buchen.

Adressen: >>>

Abseits der beschriebenen Touren

Abseits der im Folgenden beschriebenen Routen liegt der schöne Urlaubsort Bled >>> im Nordwesten Sloweniens, den man nicht nur im Vorbeifahren »mitnehmen« sollte. Gleiches gilt für das Alpenbecken von Bohinj >>> mit dem Bohinjer See und vielen hübschen Gebirgsdörfern. Weiter östlich – ebenfalls in den Bergen – ist das Tal der Savinja, die Savinjska Dolina >>>, zu empfehlen, von dem das Nachbartal Logarska Dolina >>> in südwestlicher Richtung abzweigt. Das Logar-Tal ist naturgeschützt und für motorisierte Besucher gebührenpflichtig.

Alpen-Adria-Route

Start und Ziel: von Kranjska Gora nach Piran | Länge: ca. 250 km

Dauer: 1–2 Tage (Fahrzeit 4 Std.)

Tour 1

Die schönste Autoroute Sloweniens führt von Kranjska Gora in der Nähe der Nordwestgrenze des Landes über 240 km durch die Julischen Alpen und den Karst zur Adria-Küste. Ohne größere Besichtigungen braucht man nur etwa vier Stunden, die Tour lässt sich aber um ein Vielfaches ausweiten. Denn die Route bietet alles in einem: eindrucksvolle Bergwelt mit schneebedeckten Gipfeln, reißenden Wildbächen und tief in die Felsen geschnittenen Flüssen mit klarem, türkisfarbenem Wasser, die mittelgebirgige Karstregion mit flacheren Gebirgen und schließlich die Adria-Küste, die slowenische Riviera, mit ihren hübschen Küstenorten.

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In engen Kurven hoch zum Pass

Ein erstes Highlight befindet sich gleich zu Beginn der Tour: 2 km südlich von Kranjska Gora lohnt ein Stopp beim »Goldhorn« Zlatorog >>>, einer Bronzefigur, die majestätisch am Ufer des Hellen Sees (Jezero Jasna) steht. Eine grandiose Fahrt steht Ihnen bevor – in 25 teilweise steilen Kehren windet sich die Straße aufwärts zum Pass – über 1000 russische Kriegsgefangene des Ersten Weltkriegs kamen 1914–1916 bei ihrem Bau für das kaiserliche Österreich ums Leben. Bevor Ihnen von den vielen Kurven schwindelig wird, können Sie an einer Alpenhütte, der Koča na Gozdu, eine verdiente Pause einlegen. Von der Gartenterrasse des Lokals genießen Sie den fantastischen Blick auf die Alpengipfel und entspannen dabei im Liegestuhl!

Hinab ins Soča-Tal

Frisch gestärkt geht es anschließend hinauf zum Vršič-Pass (1611 m; >>>) und über viele Kurven hinab in die wilde Dolina Soče, das wunderschöne Soča-Tal. Einen bezaubernden Kontrast zu dem türkisfarbenen Fluss bilden die sattgrünen Wiesen, die von 2000 m hohen Bergriesen flankiert werden. Die gesamte Region gehört zum Triglavski narodni park (Triglav-Nationalpark), einer weitgehend unberührten Alpenwelt mit seltenen Tier- und Pflanzenarten. Schließlich weitet sich bei Trenta das Soča-Tal, und noch kurz vor der Stadt lohnt das Besucherzentrum des Triglav-Nationalparks in dem kleinen Dorf Na Logu einen Besuch >>>. Südwestlich von Bovec, wo sich Kanuten aus aller Welt ein Stelldichein geben, stößt man auf eine Brücke, von der sich ein Blick auf den Slap Boka, den Boka-Wasserfall >>>, bietet – besonders eindrucksvoll im Frühjahr, wenn hier die Wassermassen der Schneeschmelze herunterstürzen.

Mediterranes Ambiente

In Kobarid mit seinen oleandergeschmückten Häusern verspürt man erstmals ein wenig mediterranes Ambiente, weitere Zwischenstopps lohnen in Tolmin und Most na Soči >>>. Wer sich ein wenig die Beine vertreten will, kann die nach Dante Alighieri benannte Höhle 2 km nördlich von Tolmin besuchen, zu der ein Wanderweg führt.

Weinland und Karst

Noch vor Nova Gorica lohnt sich ein Abstecher in das Hügelland Goriška Brda >>>, eine anmutige Weinlandschaft westlich der Straße 103 (jenseits des kleinen Ortes Plave). Hinter Nova Gorica >>> liegt in der Vipavska Dolina, einer Fluss-Schleife der Vipava, das Dorf Dornberk >>>: Dort beginnt die Landschaft des klassischen Karsts mit ihren Gebirgszügen aus verwittertem Kalk und fruchtbaren Dolinen. Über Branik führt der Weg nach Štanjel, das einer Trutzburg gleich auf einem Hügel thront.

Zur slowenischen Riviera

Die Slowenische Riviera ist jetzt nur noch etwa 45 km entfernt. Unterwegs bietet sich ein kleiner Zwischenstopp an, um die Burg Socerb zu besuchen >>>, ein beliebtes Ausflugsziel mit einem guten Lokal. Besonders ein Abstecher nach Hrastovlje >>> ist ausgesprochen lohnend: Die denkmalgeschützte Dreifaltigkeitskirche in dem kleinen Dorf wurde wegen ihrer berühmten Wandmalereien in die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen. Schließlich erreicht man in die Hafenstadt Koper, Start- und Zielpunkt unzähliger Handelsschiffe aus aller Welt. Noch heute ist die venezianische Vergangenheit der Stadt sichtbar – besonders deutlich am schönen Platz Titov trg.

Malerische Küstenorte

Folgt man von Koper aus der Küstenstraße, gelangt man nach wenigen Kilometern in das kleinere Izola, das – wie der Name verrät – einst auf einer Insel entstand und über einen neuen Jachthafen verfügt. Schließlich erreicht man das malerische Piran, Sloweniens schönsten Küstenort, dessen gut erhaltene Altstadt auf einer weit ins Meer reichenden Landzunge liegt.

Durch den Karst Nach Ljubljana

Start und Ziel: von Kranjska Gora nach Ljubljana | Länge: ca. 330 km

Dauer: 1–2 Tage (Fahrzeit 6 Std.)

Tour 2

Der erste Teil dieser Tour entspricht Tour 1 – er führt von den Julischen Alpen durch das Soča-Tal hinunter bis Sežana. Im weiteren Verlauf ist das Lipizzanergestüt, das nicht nur Pferdefreunde begeistern wird, ein erster Höhepunkt. Dann warten die eindrucksvollsten Naturschauspiele: atemberaubende Höhlenlandschaften und ein See, der je nach Jahreszeit zu sehen oder verschwunden ist. Bevor man in die slowenische Hauptstadt einrollt, kann man – als Kontrastprogramm zu so viel überwältigender Natur – noch ein Technikmuseum in einem alten Kloster besichtigen.

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Zum schönsten Ort der Karstregion

Von Kranjska Gora fährt man über den Vršič-Pass >>> ins Soča-Tal, die faszinierende Dolina Soče, und kann einen ersten Zwischenstopp in Kobarid einlegen, wo es rings um den Hauptplatz mehrere Fischlokale gibt – am besten »Topli val« (Die warme Welle; >>>). Dann geht es vorbei an Nova Gorica und durch die überaus liebliche Landschaft der Vipavska Dolina (Wippacher Tal) nach Štanjel, einem der schönsten Orte in der Karstregion – anmutig auf einer Anhöhe gelegen.

Lipizzaner und bizarre Canyons

Bei Sežana verlässt man die Alpen-Adria-Route und folgt der südwärts führenden Nebenstraße nach Lipica. In dem romantisch gelegenen Ort nahe der italienischen Grenze werden in einem der ältesten Gestüte der Welt seit 400 Jahren schneeweiße Rassepferde gezüchtet. Für eine Besichtigung des Gestüts sollte man genügend Zeit mitbringen: Kutschfahrten werden angeboten sowie Dressurvorführungen. Danach geht es weiter in Richtung Postojna mit spektakulären Höhlen in der Umgebung. Über Divača erreicht man die faszinierenden Höhlen von Škocjan, Škocjanske jame >>>, heute UNESCO Weltnaturerbe. Fast 100 m tiefe, bizarre Höhlencanyons hat die Reka, die hier unterirdisch fließt, in den Karst gegraben.

Höhlen und ein verschwundener See

Anschließend folgt man der Regionalstraße Koper – Ljubljana und biegt bei Razdrto links ab zu der mächtigen, in einen gigantischen Höhleneingang gebauten Burg von Predjama, Predjamski Grad >>>. Jenseits der Burg reicht ein verzweigtes System aus Höhlengängen 1,7 km tief in das Karstgestein – kein Wunder, dass die Gänge einst als geheime Burgstollen dienten. Über die Pivka jama >>> gelangt man zur Postojnska jama >>>, der Höhle von Postojna, der »wunderbarsten Galerie der Natur« (Henry Moore), einer wahren Märchenwelt aus mystischen, teilweise äußerst feingliedrigen Stalagmiten und Stalaktiten. Richtung Osten führt die Straße nach Cerknica, wo im Sommer – alle Jahre wieder – ein See von der Erdoberfläche verschwindet. Kurz vor Bloška Polica biegt man rechts in eine Nebenstraße und kommt zu einer letzten sehenswerten Höhle, Križna jama >>>, der »Kreuzberghöhle«. Dort erwartet Besucher – nach vorheriger Anmeldung – ein Abenteuer besonderer Art: Mit kleinen Booten kann man sich über mehrere Kilometer durch die Flüsse der Unterwelt treiben lassen.

Nobelkarossen im Kloster

Wer, aus den Höhlenlandschaften aufgetaucht, noch ein Vergnügen ganz anderer Art erleben möchte, dem sei ein Abstecher von der Regionalstraße Koper – Ljubljana nach Bistra >>> empfohlen, wo das Kartäuserkloster aus dem 13. Jh. ein großes Technikmuseum birgt. Seine besondere Attraktion: die Nobelkarossen Titos! Von hier geht es weiter nach Ljubljana.

Weinstraße und Krka-Tal

Start und Ziel: von Maribor nach Ljubljana | Länge: ca. 360 km

Dauer: 1–2 Tage

Tour 3

Das größte und wichtigste Weinanbaugebiet Sloweniens reicht von Maribor und Murska Sobota bis hinab nach Novo Mesto: eine liebliche Landschaft üppig grüner Weinhügel und verträumter Dörfer. Pappelgesäumte Straßen führen an Gehöften vorbei, auf deren Dächern Störche nisten. Zwischen säuberlich gepflanzten Rebstöcken klappern »Klopotec«, hölzerne Windräder zur Abschreckung allzu pickfreudiger Vögel. Schließlich erreicht man die Ufer der Krka und folgt dem Fluss über viele Kilometer in Richtung Westen. Hier und da lässt sich ein Zwischenstopp einlegen, um eine alte Burg oder ein altehrwürdiges Kurbad zu besichtigen.

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Start der »Weinstraße«

Die »klassische« Weinstraße startet in Maribor, wo Sloweniens größte Weinkellerei beheimatet ist, deren edle Tropfen man in einem alten Wasserturm probieren kann >>>. Maribor wartet in Sachen Wein noch mit einem weiteren Superlativ auf: Der mit 400 Jahren wahrscheinlich älteste Weinstock der Welt ist hier zu sehen. Er wächst über mehrere Meter an einer Hauswand entlang, trägt nach wie vor Trauben und wird auch abgeerntet >>>.

Grenzgebiet zu Österreich

Von Maribor aus nimmt man zunächst die Straße in nördlicher Richtung nach Graz, biegt von dieser dann nach Murska Sobota Richtung Osten ab. Die Straße führt Richtung Nordosten über den Höhenzug Slovenske Gorice >>>, die bis zu 300 m hohen »Slowenischen Hügel« mit Laubwäldern an den Nordseiten und Weinanpflanzungen an den sonnigen Südhängen. Allmählich fährt man auf die österreichische Grenze zu – die geteilte Stadt Gornja Radgona >>> an der Mura ist der Grenzort auf slowenischer Seite, nördlich der Mura liegt das österreichische Bad Radkersburg. Gornja Radgona erstreckt sich unterhalb einer mittelalterlichen Burg und ist bekannt für den hier hergestellten Sekt »Zlata radgonska penina«. Hinter Gornja Radgona schwenkt die Straße Richtung Südosten und verläuft ein kurzes Stück parallel zur Grenze.

Kurorte und Thermalbäder

Nach wenigen Kilometern ist Radenci erreicht, ein Kurort mit klassizistischen Bauten und nostalgischem Charme. In den Gasthöfen der Umgebung kommen deftige steirische Gerichte auf den Tisch, zu denen gern der regionale Wein der Marke Radgona-Kapela empfohlen wird. Nun kommt man in die Umgebung von Murska Sobota, in der mehrere kleine Thermalbäder und Kurorte – Banovci-Veržej, Moravske Toplice oder Lendava >>> >>> – einen Besuch lohnen. Ljutomer >>> ist das nächste Ziel: ein Städtchen mit mittelalterlichem Kern, das für seine Traberzucht bekannt ist.

Zentren der Weinregion

Jeruzalem gilt als eines der schönsten Weindörfer der Region. Die Spitzenweine dieser Gegend können hier in einem Gasthaus mit 300 Jahre altem Weinkeller probiert werden. Das alte Zentrum dieser Weingegend ist Ormož an der Drava, die hier die Grenze zu Kroatien bildet. Besuchenswert ist das Schloss auf einem Hügel oberhalb der Stadt.

Durch sanftes Hügelland

Hinter Ormož geht es weiter Richtung Westen durch eine sanft gewellte Hügellandschaft nach Ptuj, ebenfalls an der Drava gelegen und Sloweniens älteste Stadt, für deren Besichtigung man etwas Zeit einplanen sollte: Der gesamte Altstadtkern ist denkmalgeschützt und wunderschön. Weinliebhaber finden hier den ältesten Weinkeller Sloweniens >>>. Weiter führt der Weg nach Rogaška Slatina in der Nähe der kroatischen Grenze, ein stimmungsvolles Heilbad, das im Lauf der Zeiten etliche illustre Kurgäste gesehen hat. Podčetrtek wartet wenige Kilometer südlich, mit einer schönen, sanft hügeligen Umgebung mit Weingärten und Wäldern. In dem etwa 3 km entfernten Schloss Olimje >>> ist noch die älteste Apotheke Sloweniens erhalten.

Entlang der malerischen Krka

Brežice liegt an der Einmündung der Krka in die Sava. Wichtigste Sehenswürdigkeit ist die Burg, wo in den Sommermonaten Musikfestspiele veranstaltet werden. In der Umgebung lohnt Grad Mokrice >>> einen Blick oder eine Übernachtung bzw. ein Abendessen in ungewöhnlichem Ambiente. Ab Brežice begleitet die malerische Krka den Weg, vorbei an vielen Bädern, Burgen und Kirchen. Zu den schönsten Klöstern der Region zählen die Zisterzienserabtei in Kostanjevica na Krki, einem hübschen, alten Ort auf einer Flussinsel, und die wesentlich größere Kartause von Pleterje >>>, die in einem abgeschiedenen Tal liegt, umgeben von Weingärten und Wäldern.

Weiter flussaufwärts

Nächster Ort an der Krka ist Otočec ob Krki mit einem Wasserschloss. Die hübsche Altstadt von Novo Mesto zieht sich über eine Landzunge in der Krka – als etwas störend empfindet man allerdings die auf dem gegenüberliegenden Flussufer angesiedelten Industriebetriebe. Sehr lohnend ist auf der weiteren Fahrt flussaufwärts ein Stopp in Dolenjske Toplice >>>, dem ältesten Kurbad Sloweniens, das seit 300 Jahren existiert, dessen Thermalquellen aber schon im 14. Jh. für Heilzwecke benutzt wurden. Zwei weitere Orte an der Krka sollte man sich ansehen: das gepflegte Žužemberk >>> mit einer ansehnlichen Burgruine, in der im Sommer hin und wieder Konzerte zu hören sind, und Stična >>> mit dem ältesten Kloster Sloweniens, das seit dem 12. Jh. von Zisterziensern bewohnt wird. Von Stična aus geht es anschließend weiter nach Ljubljana.

Z

Ziele

Magisch, aufregend, einfach schön

Alle Reiseziele sind alphabetisch geordnet. Sie haben die Freiheit der Reiseplanung

© Dr. Dieter Schulze

Gleich ist es geschafft: Die Liegestühle sind noch frei in der Hütte Koča na Gozdu.