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Yasin Sebastian Qureshi | Benjamin Bilski

FINANZREVOLUTION AM HORIZONT

FINANZREVOLUTION AM HORIZONT

Wie digitale Vernetzung, Blockchain und Konnektivität Milliarden Neukunden und einen frischen Finanzmarkt schaffen

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Redaktion: The NAGA Group AG

Korrektorat: Silvia Kinkel

Umschlaggestaltung: The NAGA Group AG

Satz: Satzwerk Huber, Germering

Druck: Books on Demand GmbH, Norderstedt

Printed in Germany

ISBN Print 978-3-95972-265-0

ISBN E-Book (PDF) 978-3-96092-395-4

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96092-396-1

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Inhalt

Einleitung

1. Status quo: Ein verstaubter Finanzmarkt

Banken als Auslaufmodell – zumindest so, wie wir sie heute kennen

Fintechs – und ihr Verhältnis zu den Banken

Zwischenfazit

Geld und ungedecktes Fiatgeld

Teure, restriktive und unpraktische Zahlungsmittel

Bargeld und andere traditionelle Zahlungsmittel

Alternativen

Geldtransferdienste

Google Pay und Apple Pay

Gold

M-Pesa

Regionalgeld und Freigeld

Zwischenfazit

Politische Rahmenbedingungen, Regulierung und die Rolle der Zentralbanken

Geldpolitik

Inflation

Target2 – ein Kontrollverlust

Regulierung für Fintechs

Zwischenfazit

Bedürfnisse der Kunden

Folgen und Nachteile – eine Zwischenbilanz

2. Lösungen: Treiber, Kräfte, Inklusion – und die Macht der Disruption

Digitalisierung

Daten

Blockchain, Kryptowährungen und Smart Contracts

Token – Kryptowährungen von Unternehmen

Smart Contracts

Zwischenfazit

Finanzielle Inklusion: alle Finanzanwendungen unter einem Dach

Social Trading

Virtuelle Güter

Utopicash

3. Fazit: Blockchain und HighTech – was bedeutet das für die Gesellschaft der Zukunft?

Monetäre, fiskalische und wirtschaftliche Ebene

Tobin-Steuer und Crypto-Gas

Politische Ebene und öffentlicher Bereich

Soziale und gesellschaftspolitische Ebene »die Menschen«

Schlussgedanken und Ausblick

Anmerkungen

Literatur

Einleitung

Zu hohe Kosten, umständliche Abläufe, falsche Anreize und vor allem: lauter isolierte Spartenlösungen. Ein Old-School-Finanzsystem mit Methoden und Abläufen von vorgestern prägt bis heute Banking, Transaction und Investment. Ja unser gesamtes Leben und die komplette Gesellschaft mit nahezu allen Bereichen, vor allem jenen der Administration, des Staats und der öffentlichen Hand, basieren auf solchen archaischen Prozessen. Besonders krass ist es jedoch im Finanzwesen: Milliarden von Menschen sind gar nicht daran beteiligt. Knapp ein Drittel der erwachsenen Weltbevölkerung verfügt über kein Bankkonto und ist so von Überweisungen, Versicherungen, Krediten oder Investmentprodukten – und seien sie auch noch so klein – ausgeschlossen. Banken, unsere Währungen (das berühmt-berüchtigte Fiat-geld) und landläufige Zahlungsmethoden scheinen nicht zukunftsfähig zu sein. Sie gehen weder auf die Bedürfnisse vieler Kunden noch auf die Herausforderungen der Zeit ein – und dies eben auf allen Gebieten wie Soziales, Bildung, Gesundheitswesen, Daseinsvorsorge oder Entwicklungshilfe. Auch die historische Bilanz der traditionellen Währungen und Systeme ist verheerend.

Politisch und gesellschaftlich treiben wir in diesen wesentlichen Lebens- und Politikbereichen also ziellos, ungesteuert und ineffizient in die Zukunft. Dabei sind die bahnbrechenden Lösungen längst da: Digitalisierung mit den Kernelementen Internet, Mobiltelefonie und Blockchain prägen die Entwicklungen, die ihren scheinbar wichtigsten Ausdruck in Kryptowährungen finden. Anders aber als bislang dargestellt ist das Revolutionäre bei Kryptowährungen nicht der reine Zahlungsvorgang, sondern die dahinterstehende Technik, effizientere Prozesse, das Ausschalten von kostenpflichtigen Mittelsmännern, vor allem jedoch der dezentrale Charakter und die Vernetzung. Generell ist das Erfolgsgeheimnis künftiger Finanztechnologien und -anwendungen eben diese Vernetzung: die Verknüpfung der Geräte, der Daten, der völlig verschiedenen Produkte, Services und Plattformen, der Währungen und Zahlungsmöglichkeiten. Besonders aber können die bislang ausgeschlossenen Milliardengroßen Bevölkerungsgruppen in ein globales Finanzsystem eingebunden werden. Sie greifen zwar heute schon auf Alternativen zurück, allerdings fehlt diesen die Konvergenz.

Die Welt wartet also auf eine transparente Plattform im Finanzwesen für den globalen Austausch. Wir nennen es Utopicash. Diese grundlegende Inklusion bedeutet nichts Geringeres als die Demokratisierung des Finanz-, ja des gesamten Gesellschaftssystems mit atemberaubenden Aussichten: nämlich dem Potenzial zur gerechten Einbindung aller Menschen. Es ist eine Utopie, aber viele Regeln und Abläufe bauen auf Prinzipien auf, die wir in diesem Buch beschreiben – und sie bringt Lösungen, die durch die sich wandelnde Wirtschaft und Gesellschaft bitter sowie dringend nötig sind.

Diese Finanzrevolution mit völlig neuartigen Währungs- und Geld-mechanismen wird drastische Effekte auf die gesamte Gesellschaft der Zukunft haben – Banking und Finance sind da nur Teilbereiche. Daher ist der rote Faden, der sich durch dieses Buch zieht, eher ein dickes Tau: nämlich, was diese Veränderungen für gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Konsequenzen haben. Was passiert, wenn plötzlich alles, und zwar wirklich alles, in Blockchains organisiert wird – etwa durch »globale, dezentrale und selbstbestimmte Managementsysteme« und offene Anwendungen? All dies und die möglichen Triebkräfte und Akteure der kommenden Finanzrevolution werden wir in diesem Buch darlegen, das wir ausdrücklich als positiven Ausblick verstehen.

Gleichzeitig setzen die völlig neuen, blockchainbasierten Grundlagen unseres Zusammenlebens und Arbeitens Kräfte frei, die bislang in oft technokratischen Arbeitswelten sinnlos, ineffizient und ergebnislos gebunden sind. Unterm Strich wird so differenzierter gemanagt, gesteuert und auch besteuert – bei reduziertem administrativem Aufwand. Und nebenbei: Frühere Exzesse der Finanzmärkte könnten mit diesen neuen Spielregeln ebenfalls der Vergangenheit angehören.