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Copyright © 2013 Verlag »Die Silberschnur« GmbH

eISBN: 978-3-89845-975-4

1. Auflage 2018

Gestaltung unter Verwendung verschiedener Motive aus: www.fotolia.de

Verlag »Die Silberschnur« GmbH

Steinstraße 1 · D-56593 Güllesheim

www.silberschnur.de · E-Mail: info@silberschnur.de

Dieses Buch widme ich dem Gedenken an Elisabeth Kübler-Ross (1926–2004).

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

TEIL I
PRÄGNANTE BEISPIELE VON NAHTODERFAHRUNGEN

images Elisabeth Kübler-Ross: Die Begründerin der Sterbeforschung

images Aus dem Jenseits zurück

images Dr. med. Raymond Moody: Ein Arzt sammelt fleißig Berichte von klinisch Toten

images George Ritchie: Der Arzt, der über sein eigenes Todeserlebnis berichtet

images Auswirkungen von Raymond Moodys Buch Leben nach dem Tod

images Der Psychologieprofessor Kenneth Ring befragt klinisch Totgeglaubte

images Eine Schweizer Ärztin erweitert das Bewusstsein der Menschen

images Stefan von Jankovich erlebte nach einem Autounfall sein schönstes Erlebnis

images Geborgen im Licht: Dannion Brinkleys außergewöhnliche Jenseitserfahrung

images Dr. Morse untersucht Aussagen von Kindern, die einen klinischen Tod erlebten

TEIL II
DIE EINZELNEN PHASEN EINER NAHTODERFAHRUNG

images Erste Observationen nach dem Ausstieg aus dem physischen Körper

images Der Weg durch den Tunnel in der zweiten Phase

images Eintritt in die dritte Phase: Die Begegnung mit Verstorbenen im Licht und das Erleben der jenseitigen Welt

images Die Verschiebung des Zeitgefühls

images Die Lebensrückschau

images Rückkehr in den Erdenkörper

images Nachwirkungen von Nahtoderfahrungen und die damit einhergehende Veränderung der Zurückgekehrten

TEIL III
WISSENSWERTES RUND UM NAHTODERFAHRUNGEN

images Statistiken

images Was die Rückführungstherapie herausgefunden hat

Literaturverzeichnis

Über den Autor

images Einleitung

In diesem Buch möchte ich Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, eine Einführung in die Thematik »klinischer Tod« geben. Denn es gehört zu dem sich immer mehr verbreitenden Allgemeinwissen, dass der Tod – wie wir ihn uns bisher vorstellten – Illusion ist. Wir überleben den physischen Tod und leben in einem feinstofflichen Körper in einer höheren und schöneren Welt weiter, und zwar in einem neuen, heilen Körper im besten Alter. Die Nahtod-und auch die Reinkarnationsforschung liefern uns die Beweise hierfür.

Unter den vielen Büchern zum Thema »klinischer Tod«, die von Forschern – zumeist Ärzten – veröffentlicht worden sind, habe ich dreizehn der wichtigsten Veröffentlichungen herausgesucht, um auf deren Forschungsergebnisse zu verweisen und einige prägnante Beispiele anzuführen. Jedoch möchte ich den Lesern empfehlen, sich einige dieser Bücher zu beschaffen, um die weiteren dokumentierten Fälle zur Kenntnis zu nehmen. Denn es ist praktisch für jeden Menschen, der nicht nur mit den materiellen Entdeckungen, sondern auch mit den geistigen auf dem Laufenden sein möchte, geradezu eine Pflicht, sich mit dem Thema »Leben nach dem Tod« zu beschäftigen. Und der beste Einstieg dazu erscheint mir die Kenntnisnahme der berichteten Fälle über jene Menschen, die für einige Minuten beim sogenannten klinischen Tod die Schwelle zwischen Leben und Tod überquert hatten, unerwartet wieder aufwachten und über ihre Nahtoderlebnisse berichteten.

Dieses Buch soll Ihnen einen einführenden Überblick über die Forschungsergebnisse geben, die zu dem Ergebnis geführt haben, dass es ganz sicher ein Leben nach dem Tod gibt – und dass wir keine Angst zu haben brauchen vor dem, was danach auf uns zukommt.*


* Die eingeklammerten Zahlen verweisen auf eines der dreizehn im Literaturverzeichnis angegebenen Bücher.

TEIL I

PRÄGNANTE BEISPIELE VON NAHTODERFAHRUNGEN

images Elisabeth Kübler-Ross:

Die Begründerin der Sterbeforschung

»Elisabeth Kübler-Ross hat das Thema Tod und Sterben ins öffentliche Bewusstsein gebracht. Sie hat uns die Angst vor dem Sterben genommen.«

Göran Gipp

1969 erschien in den Vereinigten Staaten von Amerika ein Buch mit dem Titel On Death and Dying (in Deutsch erschienen unter dem Titel: Interviews mit Sterbenden). Dieses wurde geschrieben von einer bis dahin vollkommen unbekannten Schweizer Ärztin, die ihrem amerikanischen Gatten nach New York gefolgt war und in der Folge an psychiatrischen Kliniken und anderen Krankenhäusern arbeitete. Dieses Buch löste eine Revolution in der Todesforschung, auch Thanatologie genannt, aus – und die Autorin war die Ärztin mit dem für Amerikaner schwer auszusprechenden Namen: Dr. Elisabeth Kübler-Ross. Dieses Buch wurde, was damals wohl niemand für möglich gehalten hätte, in der Folge ein Weltbestseller und gehörte und gehört immer noch zur Pflichtlektüre von auszubildenden Ärzten, Therapeuten, Seelsorgern und Krankenschwestern.

In diesem Buch legte sie, »die Wegbereiterin der Sterbeforschung« (10), ihre Ergebnisse dar, die sich aus ihrer Forschung an den Betten von Sterbenden ergaben. Mit vielen wörtlich wiedergegebenen Gesprächen stellte sie fünf Phasen des Sterbens fest.

In der ersten Phase will der Sterbende nicht wahrhaben, dass er sterbenskrank ist. Er zieht sich zurück. Darauf folgt die zweite Phase. Es ist der Groll gegen sein Schicksal, ja sogar gegen Gott mit der Frage: Warum gerade ich? Die dritte Phase wird bestimmt durch die Bitte beziehungsweise das Verhandeln, dass Gott das Leben doch noch verlängern oder dass er, der Patient, wenigstens frei von Schmerzen sein möge. Manche versprechen auch, von nun ab ein besserer Mensch zu werden und anderen viel Gutes zukommen zu lassen. Hierauf folgt in der vierten Phase das Versinken in tiefste Depression und Verzweiflung. Erst in der fünften Phase nimmt der Mensch sein Schicksal an. Der Kampf ist vorbei, der Schmerz vergangen. Es ist Zustimmung, Ergebenheit, Hoffnung.

Dieses Buch erregte weltweit Aufmerksamkeit, denn zum ersten Mal beschäftigte sich eine Medizinerin mit den Phasen des Sterbens und plädierte eindringlich für eine Humanisierung des Sterbens. Sie wurde in der Folge mit einer ganzen Reihe von Ehrendoktortiteln geradezu überhäuft.

Was sie in ihrem ersten Buch jedoch noch nicht ansprach, waren ihre vielen Befragungen von jenen Menschen, die für einige Minuten als tot galten und dennoch – wider alle Erwartungen – ins Leben zurückkehrten. Nun war Elisabeth Kübler-Ross daran interessiert, immer mehr von jenen zu erfahren, die diesen klinischen Tod erlebt hatten. So hatte sie bis zum Jahr 1977 schon über hundert solcher Fälle gesammelt, und in ihren Seminaren und Vorträgen sprach sie schon vor der Veröffentlichung ihres ersten Buches über jene, die nahe am Tod standen und überraschenderweise wieder zurückgehrt sind. Hätte sie jedoch schon in ihrem ersten Buch über die Berichte ihrer Nahtodpatienten geschrieben, hätte man ihr gewiss keine Ehrendoktorwürden erteilt. Erst als sie eine berühmte Autorität auf dem Gebiet der Sterbeforschung gewesen ist, wagte sie, zögernd darüber zu sprechen. Erst später wurden einige Auszüge ihrer Vorträge herausgegeben (Über den Tod und das Leben danach, 1985), in denen sie über ihre Forschungsergebnisse über Nahtoderfahrungen berichtete.

images Aus dem Jenseits zurück

Bereits 1973 erschien in Deutschland das Buch Aus dem Jenseits zurück von Jean-Baptiste Delacour (1) mit den Erlebnissen von Sterbenden und klinisch Toten, die über das Jenseits berichteten. Wie eigenartig, dass fast zur gleichen Zeit wie in Amerika auch in Europa Berichte über Nahtoderlebnisse erschienen. War es höherer Planung zuzuschreiben, dass dieses Wissen nun auf Erden verbreitet werden sollte?

Es gelang mir, den Bericht der Königin Friederike von Griechenland zu erhalten, die die letzten Momente am Sterbebett ihres Mannes, König Paul von Griechenland, verbrachte. Er war schon, wie er sagte, auf der »anderen Seite« gewesen und kam zurück, um seiner Gattin nochmals Lebewohl zu sagen und ihr vielleicht auch die Angst vor dem eigenen Tod zu nehmen. Er sei auf einer langen dunklen Straße einem strahlenden Licht entgegengeschwebt, und in ihm breitete sich ein »wundervolles Gefühl des Friedens« aus. Dort, wo er weilte, gab es keine Probleme, sondern nur noch Glück. »Dort werden wir frei sein.« Und danach schloss der König für immer seine Augen. Wie wir noch ausführlicher sehen werden, gleichen Todessichtungen oft den Erlebnissen der Totgeglaubten.

Der damals sehr bekannte französische Schauspieler Daniel Gélin weilte 1971 anlässlich von internationalen Filmwochen in Tel Aviv. Im Danolo-Krankenhaus erlebte er einen klinischen Tod. Er schwebte plötzlich über seinem Körper und sah, wie der Arzt sich über ihn beugte und ihm eine intravenöse Spritze verabreichte. Doch als dieser sah, dass sein Patient keine Lebenszeichen mehr zeigte, wandte er sich ab. Das war ein Zeichen für seine Assistentin, das Betttuch über das Gesicht des Totgeglaubten zu legen. All das nahm Daniel wahr. Und schließlich – nach einem Gefühl der Leere – entdeckte er seine verstorbenen Eltern. Ein tiefes Glücksgefühl erfasste ihn, als er beide in seine Arme nehmen konnte. Sie zeigten ihm die Schönheit der jenseitigen Welt und führten ihn in »eine Art Märchengarten, angefüllt mit wunderbaren Blumen«. Hier spielten und lachten viele Kinder. Seine Mutter deutete auf einen Jungen und sagte, dass sein Sohn Pascal hier sei, der mit vierzehn Monaten durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen war. Dieser Junge kam nun auf Daniel zugelaufen, dem vor freudiger Ergriffenheit die Tränen die Wangen herunterrannen. Ihm war nun bewusst, »dass es nach dem Erdenleben mehr gibt als nur ein trauriges, hoffnungsloses Nichts«. Und schließlich bedeutete ihm seine Mutter, dass es nun Zeit für ihn sei zurückzukehren, da das Leben auf Erden auf ihn warte. Doch er wollte partout nicht zurückkehren. »Wie ein Wahnsinniger tobte ich und schrie nach Pascal, den ich jetzt ein zweites Mal verloren hatte.«

Im Grunde ist jene Welt, die wir das Jenseits nennen, eigentlich unsere Heimat. Das Erdenleben ist also jenseits unserer wirklichen Heimat.

Und noch einen zweiten Fall möchte ich aus dem oben genannten, sehr empfehlenswerten Buch anführen. Hans Borgmann, ein Zehnjähriger, erlebte zweimal einen klinischen Tod. »Ich fühlte mich herrlich, so herrlich, dass ich hoffte, dieses Gefühl würde nie vorübergehen.« Er sah spielende Kinder und wollte auch mit ihnen spielen. Aber sie sagten, dass er keine Zeit dazu haben werde. »Sie hatten Instrumente, mit denen sie eine wunderbare Musik erzeugten.« Er nahm Blumen wahr, »bei denen man das Wachstum verfolgen konnte.« Bei seinem zweiten klinischen Tod kehrte er in die jenseitige Welt zurück und sah in einer riesigen Stadt wieder Kinder. Diese waren so glücklich, und ihr Lachen steckte auch ihn an. »Als dann aber alles verschwand, war ich unendlich traurig, weil ich begriff, dass ich zurückkehren musste.«

images Dr. med. Raymond Moody:

Ein Arzt sammelt fleißig Berichte von klinisch Toten

Raymond Moody, ein amerikanischer Arzt und Psychiater aus den Südstaaten, wurde von Elisabeth Kübler-Ross angeregt, nun seinerseits Berichte von Patienten zu sammeln, die für Minuten klinisch tot gewesen waren, wobei das Herz aufgehört hatte zu schlagen und keine Gehirnwellen mehr gemessen werden konnten. Er schickte ihr, diesem Hinweis nachkommend, schon bald Manuskriptauszüge aus seinem geplanten Buch mit den interessantesten von ihm recherchierten Fällen. Als er sein Manuskript Verlegern anbot, wiesen sie es zurück in der Meinung, dass derlei Untersuchungen von klinisch Totgeglaubten keine große Leserschaft finden könnten. Doch ein Verlag war bereit, das Buch zu drucken – unter der Bedingung, dass die bereits sehr berühmte Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross ein Vorwort dazu schreiben würde. Und somit kam dieses Buch 1975 mit dem Titel Life after Life (deutscher Titel: Leben nach dem Tod, 1977) auf den Buchmarkt. Und woran keiner damals geglaubt hatte – auch der Autor selbst nicht: Sein Buch gelangte bald auf die Bestsellerlisten und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Dieses Buch war der Startschuss für die »Nahtodforschung«, die sich nun von Amerika aus über die ganze Welt verbreitete. Den Begriff »Near Death Experience« (NDE), zu Deutsch »Nahtoderfahrung« (NTE), hatte Dr. Moody geprägt. (Und Dr. Bruce Greyson sollte später formulieren: »Nahtoderfahrungen sind tiefgehende psychische Ereignisse mit transzendenten und mystischen Elementen.« (11))