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GEORG RENÖCKL

Wien

ABSEITS DER PFADE

Eine etwas andere Reise
durch die Stadt der Musik

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie – detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

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1. Auflage 2019
© 2019 by Braumüller GmbH
Servitengasse 5, A-1090 Wien
www.braumueller.at

Fotos: © Georg Renöckl
Lektorat: Nora Paul
Karten: S. 8/9, 14, 44, 68, 92, 122, 156, 182, 210, 238, 270, 302, 338, 364: openstreetmap.org | © OpenStreetMap-Mitwirkende (CC BY-SA 2.0)

ISBN 978-3-99100-276-5
eISBN 978-3-99100-277-2

Ich ging auf die Jagd nach kaum bemerkbarem urbanologischem Flitterkram, in der festen Überzeugung, daß man selbst aus den bedeutungslosesten Krümeln vieles über die Stadt, ihre Lebenskraft, ihren Charakter, ihre Persönlichkeit und ein wenig auch über ihre Zukunft lernen kann. Ich ließ mich ein auf leidenschaftliche Expeditionen und genoß meine Entdeckungen. Meine Methode war die Johnnie-Walker-Methode. […] Denn ich bin überzeugt, daß man eine Stadt nur als Fußgänger richtig lesen kann … mit den Hacken sozusagen.“

Bogdan Bogdanović, Vom Glück in den Städten

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Inhalt

Wien bleibt eh anders

Ab durch die Häuser

An den schönen blauen Donaus

Donau und Oder

Sauber nach Simmering

Venedig in Wien

Mit „Mister Ugly“ in die lebenswerteste Stadt der Welt

Suppengrün am Südrand

Meidlinger Bassenahatsch

Westlich vom Westend

Weg von Schönbrunn

Von Sisi zu Franzl

Auf dem Nasenweg

Wien? Istanbul!

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Schauplätze

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Ab durch die Häuser

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An den schönen blauen Donaus

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Donau und Oder

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Sauber nach Simmering

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Venedig in Wien

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Mit „Mister Ugly“ in die lebenswerteste Stadt der Welt

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Suppengrün am Südrand

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Meidlinger Bassenahatsch

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Westlich vom Westend

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Weg von Schönbrunn

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Von Sisi zu Franzl

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Auf dem Nasenweg

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Wien? Istanbul!

Bezirke

I.

Innere Stadt

II.

Leopoldstadt

III.

Landstraße

IV.

Wieden

V.

Margareten

VI.

Mariahilf

VII.

Neubau

VIII.

Josefstadt

IX.

Alsergrund

X.

Favoriten

XI.

Simmering

XII.

Meidling

XIII.

Hietzing

XIV.

Penzing

XV.

Rudolfsheim-Fünfhaus

XVI.

Ottakring

XVII.

Hernals

XVIII.

Währing

XIX.

Döbling

XX.

Brigittenau

XXI.

Floridsdorf

XXII.

Donaustadt

XXIII.

Liesing

Wien bleibt eh anders

Wien ist im Sternzeichen Zwilling. Ich habe keine Ahnung mehr, woher ich das weiß und woher man so etwas überhaupt wissen kann, finde aber, dass der Zwilling zumindest als Bild gut zu Wien passt: Weder die Stadt noch die Menschen, die sie ausmachen, lassen sich auf nur einen Nenner bringen, und oft stimmt – wenn man es doch versucht – auch das genaue Gegenteil.

So gibt es in dieser Stadt einerseits ein mit kaiserlichköniglichem Gütesiegel versehenes Repertoire an altertümlichen Höflichkeitsfloskeln und -ritualen von „Gnä’ Frau“ bis „Küss die Hand“, doch ist Wien gleichzeitig auch die Welthauptstadt des Ein-bis-Zwei-Wort-Dialoges, der den zwischenmenschlichen Kontakt an der Supermarktkassa oder im Backshop oft zu beklemmenden Schrumpfformen verkümmern lässt: „Alles?“ – „Bankomatkarte.“ Rennt in Wien nun der viel gerühmte Schmäh oder rennen die Wiener vielmehr mit grantig auf Kinnhöhe festgezurrten Mundwinkeln herum? Beides natürlich. Genauso wie sie ihre Stadt mit einer Inbrust lieben, die einen manchmal peinlich berühren kann, sie aber dann wieder so bösartig heruntermachen, dass man sich schützend vor die wüst Geschmähte werfen möchte. Sie erklären dem Zugereisten, ob er es nun wissen will oder nicht, dass sie in der bestverwalteten Stadt des Universums leben, und sind einen Halbsatz später schon bei der typisch wienerischen Korruption gelandet, zu der sie haarsträubende Anekdoten zu erzählen wissen. Wien hat ein ausgezeichnetes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln, doch wenn auch nur ein einziger Parkplatz zugunsten eines Alleebaumes zu verschwinden droht, liegt plötzlich der typische Geruch brennender Barrikaden in der Luft. Veränderungen sollen im altmodischen, unter einer Denkmalschutz-Käseglocke vor sich hin müffelnden Wien unmöglich sein, doch verschwinden über Nacht ganze Biedermeier- und Gründerzeitviertel, wenn sie einem Investor im Weg stehen. Und dann gibt es noch das Klischee von der mitunter zur Trägheit gerinnenden Wiener Langsamkeit, dabei ist Wien die am schnellsten wachsende Stadt Europas, in der sich pro Jahr über 20.000 Menschen neu ansiedeln.

Diese – womöglich „unwienerische“ – Dynamik war für mich nach einigen Jahren im Ausland die auffallendste Veränderung bei meiner Rückkehr nach Wien. Der Schwung, den die vielen von überall her Zugereisten in diese Stadt bringen, zählt bekanntlich seit Mozarts und Beethovens Zeiten zum Besten, was ihr passieren kann. Hundert Jahre nach dem Ersten Weltkrieg steht Wien unmittelbar davor, wieder mit seiner damaligen Einwohnerzahl von über zwei Millionen gleichzuziehen. Zur Erinnerung: 600.000 Menschen verließen die Leider-nicht-mehr-Reichshaupt- und Residenzstadt nach 1918 in Richtung neu gegründeter Nationalstaaten, etwa 200.000 jüdische WienerInnen wurden in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet oder vertrieben. Es folgten graue Jahrzehnte, in denen der „goldene Apfel“, wie die Osmanen Wien einst genannt hatten, im Schatten des Eisernen Vorhangs unansehnlich vor sich hin schrumpelte.

Heute ist Wien eine so quirlige und aufregende Stadt wie seit vielen Jahrzehnten nicht mehr. Musik, Literatur, überhaupt Kunst aus Wien gilt nicht mehr als konservativ oder „speziell“, sondern strahlt wieder über altbewährte Nischen und die viel zu engen Grenzen des Landes hinaus. An allen Ecken der Stadt eröffnen neue Läden und Lokale, ein weltoffenes und modernes Wien überlagert die vergilbten Klischeebilder. Grant-Nostalgiker müssen sich dennoch keine Sorgen machen. Auch wenn es den unfreundlichsten Haltestellenansager der Welt nicht mehr gibt, beim Klang dessen blechern-scharfer Stimme die Fahrgäste in der U-Bahn unwillkürlich den Kopf einzogen: Wien bleibt eine vielschichtige Stadt, die man sich erarbeiten muss, die man in einem Moment großartig, lebens- und liebenswert findet und aus der man im nächsten Augenblick schockiert sofort wieder abreisen möchte, um ihr dann, diesmal aber wirklich, vollends zu verfallen.

Die hier vorgestellten Spazierwege durch die Stadt sind ganz sprichwörtlich erst beim Gehen entstanden. Ich kenne keine bessere Methode, sich eine Stadt anzueignen, als nicht allzu zielstrebig draufloszugehen. In diesem Sinne sind meine Wege durch Wien hoffentlich vor allem Anregungen für Ihre eigenen Erkundungstouren, die Sie – jedenfalls wünsche ich Ihnen das – auf allerlei Umwegen möglichst oft ganz woanders hinführen mögen als ursprünglich vorgesehen.

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A

Michaelerkirche

B

Bräunerhof

C

Dorotheum

D

Gragger & Cie

E

Zwettlerhof

F

Deutschordenshaus

G

Fähnrichhof

H

Franziskanerplatz

I

Akademie der Wissenschaften

J

Heiligenkreuzer Hof

K

Eis-Greissler

L

Haas & Haas

M

Bäckerei Grimm

N

Babette’s

O

Ferstelpassage

P

Zuckerlwerkstatt

Ab durch die Häuser

Ich stehe am frühen Vormittag am Michaelerplatz und komme ins Schwitzen. Hier herrscht Hochbetrieb, wohin man auch schaut. Reisegruppen strömen in Richtung Hofburg mit ihren Museen, den kaiserlichen Wohn- und Prunkräumen, Schatzkammern und Sisi-Pilgerstätten. Vor mir liegt der elegante, stets überlaufene Kohlmarkt. Ein Fremdenführer steuert mit seiner Gruppe die Konditorei Demel an und macht seinen Gästen angesichts des sich dort auftuenden Mehlspeishimmels den Mund wässrig, mir auch. Links von mir das ehemalige Café Griensteidl, das zwischendurch Café Klimt hieß und demnächst zur Supermarktfiliale umgebaut werden soll – sehr zum Missfallen aller, die dort bis vor Kurzem noch die Aura von Karl Kraus oder Arthur Schnitzler zu erschnuppern versuchten. Ein vergebliches Unterfangen, da das Gebäude mit dem originalen Literatencafé schon vor über hundert Jahren abgerissen wurde. Ein paar Schritte sind es nur bis zum Café Central, ungefähr gleich viele zu den Lipizzanern, zum Heldenplatz, zum Graben – „abseits der Pfade“ ist hier auf den ersten Blick wenig, doch folgen Menschenströme weltweit verlässlich einem gewissen Herdentrieb. Ein paar Schritte von den Trampelpfaden entfernt hat man im Regelfall seine Ruhe, und die zu finden, ist das Ziel meines sommerlichen Vormittagsspaziergangs in der Innenstadt. Es ist tatsächlich nicht so schwer: Schon in der oft übersehenen Michaelerkirche am Rande des Gedränges herrscht fast meditative Stille. Dabei ist der Besuch überaus lohnend. Romanische Fresken, ein gotisches Kirchenschiff mit einigen erhaltenen Statuen, mittelalterliche und barocke Grabsteine – ein „Geheimer Kammerzahlmeister“ zeugt von der uralten Tradition skurriler Amtstitel –, schließlich noch der mit steinernem Barock-Schlagobers zugekleisterte Altarraum. Diese Kirche, die zu den ältesten der Stadt zählt, ist geradezu idealtypisch österreichisch: vielschichtig, leicht chaotisch und überhaupt nicht konsequent, aber gerade deshalb charmant.

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Erzengel Michael mit der Seelenwaage – ein Fresko aus dem Jahr 1350

Die Konditorei Demel kommt mir wieder in den Sinn, die ihre Torten einst durch einen unterirdischen Gang an der Kirche vorbei direkt in die Hofburg lieferte. Die Wiener Keller, die bis zu vier Geschoße unter Straßenniveau reichen, und die dazwischen angelegten Verbindungsgänge sind Schauplätze vieler hiesiger urban legends und dienten natürlich nicht nur der Lagerung von Wein, der Lieferung von Torten oder – wie hier unter der Kirche – der Bestattung von Toten. Zu so mancher Liebschaft und auch zu so manchem Mordanschlag wäre es ohne sie wohl nicht gekommen. Viele dieser Gänge existieren noch heute, doch auch überirdisch kann man in der Inneren Stadt plötzlich mitten in einer Straße verschwinden, um in einer anderen wieder aufzutauchen: Die Wiener Durchhäuser mit ihren nach zwei Seiten hin offenen Höfen machen es möglich. Diese Passagen wurden hauptsächlich zum Abkürzen umständlicher Wege angelegt, sie bieten aber noch weitere Vorteile: Die oft liebevoll gestalteten Innenhöfe, die man auf diese Weise erkunden kann, lassen einen die Stadt und ihre Bewohner auf eine neue, persönlichere Weise kennenlernen. Immerhin betritt man ja Wohnhäuser, was jedoch nur funktionieren kann, solange sich die – im wahrsten Sinne des Wortes – Passanten entsprechend zu benehmen wissen. Und: Durch die Häuser zu gehen und dem Stadtplan ein Schnippchen zu schlagen, ist ein ganz legales, aber doch diebisches Vergnügen. Für meinen Spaziergang habe ich mir eine Liste der Durchhäuser der Inneren Stadt mitgenommen – den Link dazu finden Sie im Anschluss an das Kapitel. Manche davon kenne ich gut, andere möchte ich heute zum ersten Mal erkunden. Ein paar liegen zu weit weg von der Route, die mir vorschwebt – die bleiben Ihnen zur Entdeckung überlassen.

Unsere Tour durch die Häuser beginnt gleich rechts neben der Michaelerkirche, vor der sich die Fiaker inzwischen zu einer Art Korso formiert haben. Wer Trachtenmode nicht mag, muss jetzt kurz die Zähne zusammenbeißen – es hilft auch ein kurzer Gedanke an den brillanten Polemiker Anton Kuh und seinen Spott über die „Vermünchnerung des Wiener Bürgers“ zu der Zeit, als aus der unendlich weiten Donaumonarchie eine ziemlich enge Alpenrepublik wurde. Hinter einer Auslage voller Lederhosen beginnt am Michaelerplatz 6 jedenfalls eine romantische, kleine Passage, in der es außer älplerischem Allerlei auch schöne Antiquitätenläden gibt – nicht gerade ein Geheimtipp, aber dennoch reizvoll.

Vorbei am Café Bräunerhof, in dem Thomas Bernhard Stammgast war, gehe ich in die Dorotheergasse. Dort wartet das nächste Durchhaus – und was für eines: das Dorotheum, Wiens Pfandhaus, sozusagen das Epizentrum dieses an Antiquitätenläden reichen Viertels. In den Vitrinen des Palais werden demnächst zur Versteigerung kommende Diamantohrringe, Perlenketten und Armbanduhren präsentiert, dazwischen stehen nussfurnierte Biedermeierkästchen. Treppauf, treppab huschen Herren in dunklen Anzügen an mir vorbei.

Auf der anderen Seite des Antiquitätendurchhauses empfängt mich der Duft von frischem Brot: Vor ein paar Jahren hat in der Spiegelgasse die Bäckerei Gragger & Cie eröffnet, eine der wenigen „richtigen“ Wiener Bäckereien, in der nicht in einer Backstube weit draußen am Stadtrand, sondern an Ort und Stelle Brot gebacken wird – und das in einem mit Fichtenscheiten beheizten Holzofen. Heute gehe ich ausnahmsweise vorbei, in Richtung meines nächsten Ziels: ein Durchhaus zwischen Spiegel- und Seilergasse, das ich noch nicht kannte. Auf dem Weg dorthin bewundere ich gediegene Silberbestecke und Servierschüsseln. Preise stehen selten dabei, wahrscheinlich, um die Vorübergehenden nicht zu erschrecken. „Zum silbernen Brunnen“ heißt passenderweise ein spektakulär schönes Kaufhaus an der Ecke zur Plankengasse, das sich nicht so recht zwischen Jugendstil und Art déco entscheiden will. In der Spiegelgasse 5 befindet sich zwischen den Auslagen eine etwas nach hinten versetzte Tür. Hinein komme ich nicht: Ein dunkel gekleideter Security-Mitarbeiter des Juweliergeschäfts nebenan macht mir höflich, aber unmissverständlich klar, dass das hier kein Durchhaus ist. Jedenfalls keines, wo jeder durch kann. Die Liste ist offenbar nicht auf dem neuesten Stand, schade – die Graben-Fußgängerzone wollte ich eigentlich meiden, stürze mich aber nolens volens in den sommerlichen Trubel. Immerhin geht es an einer ungewöhnlichen H&M-Filiale vorbei, untergebracht im denkmalgeschützten Gebäude von Braun & Co, einst eines der elegantesten Modehäuser Österreich-Ungarns. Die Inneneinrichtung blieb erhalten, Sortiment und Publikum hätten sich nicht stärker verändern können.

Ich lasse mich im Schwarm mittreiben und lande auf dem Stephansplatz. Besonders vor dem Riesentor ist das ein unangenehmer Ort: Es herrscht Gedränge, als Mozart verkleidete Konzertkartenverkäufer nerven. Die in den neuen Bodenbelag eingelassenen stilisierten Kreuze vor dem Dom finde ich zwänglerisch, ein bisschen wie Pizzateller, auf denen „Pizza“ steht. Die Schlange vor dem Eingang bringt mich von der Idee ab, einen Blick in das 1906 von Adolf Loos zum „weihevollsten kirchenraum der welt“ erklärte Innere des Doms zu werfen. „Dieser raum erzählt uns unsere geschichte“, so Loos. „Alle generationen haben daran mitgearbeitet, alle in ihrer sprache.“ Schöner kann man es nicht sagen, doch Loos sollte auch auf traurige Weise Recht behalten: Nach der „Mitarbeit“ der übernächsten Generation war der Dom 1945 nur noch eine ausgebrannte Ruine mit zerstörter Inneneinrichtung, sein Wiederaufbau eine nationale Kraftanstrengung der noch jungen Zweiten Republik.

Ich bleibe also draußen und betrachte die Grabplatten mit ihren Ritterhelmen, Totenköpfen und schwer zu entziffernden Inschriften und das O5-Zeichen des Widerstands gegen die Nazis, heute hinter Glas. Ganz rechts ist eine kyrillische Inschrift der Roten Armee zu sehen, die die damalige Ruine für minenfrei erklärte. Schön sind die Farben des Sandsteins aus dem nahen Leithagebirge mit ihren unterschiedlichen Grau- und Ockertönen. Ein paar rötliche Steine erinnern mich an Straßburg, wenn auch die trutzige romanische Wehrhaftigkeit der Wiener Domfassade so gar nichts von der hochgotischen Leichtigkeit des Straßburger Münsters hat.

Vor dem Weitergehen werfe ich noch einen Blick nach oben, wo an den Spitzen der Doppelsäulen links und rechts vom Tor Skulpturen menschlicher Geschlechtsorgane die Fassade zieren. Gern wird darüber gerätselt, was sie auf einer christlichen Kirche zu suchen haben, doch so ungewöhnlich sind diese Skulpturen gar nicht: An romanischen Kirchen in Westeuropa sieht man des Öfteren wesentlich derbere Darstellungen menschlicher Genitalien, mitunter auch exhibitionistische, kopulierende oder masturbierende Figuren. Im Vergleich dazu wirken die Exemplare am Stephansdom recht mitteleuropäisch-brav. Ich gehe an der Nordfassade des Doms vorbei, deren tiefschwarz verfärbte Steine von der Umweltverschmutzung vergangener Jahrzehnte zeugen. Der Blick auf die düster verwitterten Steine und Skulpturen hat seinen besonderen Reiz, doch zwischen den Pferdeurin-Schwaden des Fiakerstands und dem erzbischöflichen Palais mit seiner würdelosen, von Logos überwucherten Fassade, seinen Mannerschnitten-, Handy- und Lederhosenshops will ich nicht stehen bleiben.

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Mörder, Inquisitor, Heiliger: Johannes Capistranus

Hinter dem Stummel gebliebenen Nordturm des Doms fällt mein Blick auf die barocke Statue des Inquisitors Johannes Capistranus, der im 15. Jahrhundert die Massen nicht nur gegen Juden und Hussiten aufhetzte, sondern auch gegen die vorrückenden Osmanen. Zu seinen Füßen windet sich ein halbnackter Türke mit wallendem Schnurrbart. Mir fällt wieder ein, was mir der Wiener Kulturanthropologe Andre Gingrich einmal über den Wiener „Frontier-Orientalismus“ erzählt hat: Die Erinnerung an die langwierige kriegerische Auseinandersetzung mit dem Osmanischen Reich wurde in späteren Jahrhunderten bewusst wachgehalten, auch als man „die Türken“ längst zurückgedrängt und freundschaftliche Beziehungen zwischen den beiden Vielvölkerreichen geschaffen hatte. Durch Redewendungen, Ortsnamen, Legenden, Schulbuchtexte, Lieder und Denkmäler blieben sie als Bedrohung im kollektiven Gedächtnis gespeichert. Obwohl Habsburger und Osmanen im Ersten Weltkrieg verbündet gegen die Entente kämpften, läuteten die Glocken des Stephansdoms zur Feier des „christlichen“ Sieges, als die Briten das bis dahin osmanische Jerusalem erobert hatten. Des Doms größte Glocke, die Pummerin, war bekanntlich einst aus zurückgelassenen osmanischen Kanonen gegossen worden, was dem Siegesgeläute zur Niederlage des Bündnispartners einen besonderen Klang verlieh.

Ich schaue noch einmal zu dem in Stein gemeißelten Hassprediger und versuche mir vorzustellen, wie Wien wohl aussehen würde, wenn barocke Bildhauer anstatt der omnipräsenten Symbole für den Sieg über die Osmanen so unbekümmert wie ihre romanischen Vorgänger Phalli und Vulven über das Stadtbild verteilt hätten, scheitere aber an meiner mangelnden Fantasie. Immerhin kann man hier wieder in Ruhe nachdenken: Hinter dem Dom ist keine Spur mehr von den Menschenmassen auszumachen, die sich vor dem Eingangstor auf die Zehen steigen. Dafür gibt es links, am Domplatz 6, ein erstes Durchhaus im Domviertel zu erkunden. Die einmalige Gelegenheit, in unmittelbarer Nähe des Doms Reizwäsche für Damen und Herren zu kaufen – Stringtangas in Perlenschnuroptik dürften gerade beliebt sein –, lasse ich ungenützt verstreichen, während tatsächlich eine Klosterfrau in voller Montur an der Auslage vorbeigeht. In der Wollzeile angekommen, bewundere ich noch die Auslage der alten „Theehandlung Schönbichler“, in der die Passage endet und in der es auch härtere Getränke zu kaufen gibt, mache aber vor der stets überfüllten Figlmüller-Passage kehrt und gehe durch den parallel verlaufenden Gang im Zwettlerhof zurück zum Stephansplatz.

Hinter dem Dom stehen zwei Tore einladend offen: rechts das vornehme Deutschordenshaus mit seinen petrol gestrichenen Fensterrahmen, zwar kein Durchhaus, dafür gibt es einen Gastgarten im begrünten Innenhof.

Links davon beherbergt der Domherrenhof am Domplatz 2 die Dombuchhandlung, ein weiteres Durchhaus, das in die – nona – Domgasse führt. In Wirklichkeit ist das Haus aber eine Zeitmaschine: Vor dem Riesentor herrscht Gegenwart, viele Gebäude stammen aus der Nachkriegszeit und wurden im Lauf der Jahrzehnte weiter umgestaltet, am prominentesten das einst wild umstrittene Haas-Haus. Menschenströme ziehen dort vorbei, es ist laut und ungemütlich. In der Domgasse wirkt Wien dagegen tatsächlich so wie zu Mozarts Zeiten: gepflegtes Pflaster, Barockhäuser, Fassaden in sanften Ocker- und Pastelltönen – eine Harmonie, deren Wirkung man sich kaum entziehen kann und bei deren Genuss einen auch kaum jemand stört. Dabei habe ich hier vor dem Figarohaus mit Busladungen japanischer Touristen gerechnet, doch die kaufen wahrscheinlich gerade Mozartkugeln am Stephansplatz. Ich biege nach rechts in die Blutgasse ein, die früher einmal Kothgasse hieß. Zwei wenig verlockende Namen für ein überaus romantisches Gässchen. Das Haus Nummer 3 ist wieder ein Durchhaus: dieses Mal eines mit einem liebevoll begrünten und gepflegten Pawlatschenhof wie aus dem Bilderbuch – und oberhalb des Dachs ist auch noch die Spitze des Stephansdoms zu sehen. Pawlatschen nennt man übrigens in Wien auf gut Tschechisch die wie schmale Balkone wirkenden Laubengänge in Innenhöfen, über die man in diesen Häusern die Wohnungen betritt. So zu bauen, ist praktisch, schön und platzsparend, aber seit dem Ringtheaterbrand von 1881 und den danach beschlossenen Brandschutzrichtlinien leider verboten. Nach ein paar Schritten, vorbei an einer Änderungsschneiderin, die gerade gepflegt näselnd mit einer Stammkundin telefoniert, ein paar Stufen hinab biege ich vor dem Schild „Privatgrund“ nach rechts ab. Ein trauriger Anblick: Die Balken eines alten Dachstuhls liegen hier, zersägt und aufgestapelt, während das Dach dahinter mit einer der üblichen Stahl-Spanplattenkonstruktionen aufgestockt wird. Ein Durchgang führt in einen weitläufigen Innenhof mit einer prachtvollen Platane. Stünde hier, im Fähnrichhof, eine Parkbank, wäre er ein idealer Lese- und Tagträumplatz mitten in der Stadt, eine Oase der Stille, nur einen Steinwurf vom Dom entfernt: Hier ist kein Mensch, hier kann man sein. Ob hinter dem ihn ankündigenden Schild wirklich noch ein Hauswart wohnt?

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Einer der schönsten Pawlatschenhöfe Wiens: Blutgasse 3

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Zugang zum Fähnrichhof, Wiens zentralster Ruhe-Insel

Ich verlasse den Hof in Richtung Singerstraße und stehe vor dem Palais Neupauer-Breuner, dessen barocke Wucht hier voll zur Geltung kommt. Gleich daneben, auf Hausnummer 20, erinnert ein Schild mit der Aufschrift „Botschaft Republik Kugelmugel“ an eine Kunstaktion rund um eine zur Republik erklärte Wohn- und Atelierkugel im Wiener Prater, doch hört man nicht mehr allzu viel von diesem Projekt.

Die Singerstraße lädt zu einem durchhausfreien Abstecher ein: Nur wenige Schritte davon entfernt befindet sich der Franziskanerplatz, an dem ich nicht vorbeigehen möchte, ohne einen kleinen Kaffee im „Kleinen Café“ zu trinken, mit Blick auf die Renaissancefassade des Franziskanerklosters. Heute habe ich Pech: Der Schanigarten ist voll, das Innere des Cafés verqualmt. Vorbei an der Weinhandlung Grams & Co, die ihre Bestände im alten Weinkeller der hier offenbar nicht allzu asketischen Franziskanermönche lagert, geht es durch die barocke Grünangerstraße zurück in Richtung Durchhäuser.

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Heißbegehrt, völlig zu Recht: Schanigarten vor dem Kleinen Café

Hinter der Hausnummer 8 soll dort während der Zweiten Türkenbelagerung das erste an einen türkischen Halbmond erinnernde Kipferl gebacken worden sein – ziemlich sicher eine der vielen Wiener urban legends, doch nach wie vor erinnern die Symbole über dem Hauseingang an die Bäckerei, die sich hier einmal befand. Heute reifen im zweigeschoßigen Keller des im Kern spätmittelalterlichen Hauses Käselaibe aus dem Bregenzerwald, die der Künstler und Käser Anton Sutterlüty auf einigen Märkten der Stadt verkauft.

Meine Liste führt mich in die Schulerstraße 1–3. Nichts lässt einen erahnen, dass das Haustor unversperrt ist, doch ohne Probleme lässt es sich aufdrücken und gibt einen eleganten, überdachten Durchgang frei, den man von außen nicht vermuten würde. Fast schon unheimlich still ist es hier. Die Wollzeile durchquere ich gleich schräg gegenüber, bei Hausnummer 9: Wieder so ein aufwendig gestalteter Durchgang mit Glasdach, „freiwillig und gegen Widerruf eröffnet“ – und wieder einmal finde ich es erstaunlich, dass er nicht zur Einkaufspassage wurde und überhaupt kaum jemand davon wissen dürfte: Ich habe auch diese Passage für mich allein.

Ich bin nun in der Bäckerstraße gelandet. Hier ist es ruhig, die Häuser sind prächtig. Vor mir geht ein Hoftor auf und gibt den Blick in einen weiteren Pawlatschenhof frei. Ich spaziere weiter zum Innenhof der Bäckerstraße 7, einem der wenigen Renaissance-Innenhöfe Wiens. Die teils unverputzten Steinmauern im Erdgeschoß zeigen Spuren älterer, überbauter Teile des Hauses. Wo einst Pferde getränkt wurden, parken teure Autos. Allerlei schmiedeeiserne Gegenstände und Hinweisschilder auf eine Klavierfabrik erinnern an die laute Vergangenheit des heute so verträumt wirkenden, stillen Hofes.

Schräg gegenüber stellt sich gerade eine Gruppe asiatischer Reisender vor dem Gasthaus an, das bereits in der Flughafen-Ankunftshalle mit Wiens „berühmtestem“ Schnitzel wirbt – dabei bietet das Café Alt Wien genau gegenüber ausreichend freie Tische, dazu eine Patina aus vergilbenden Plakaten und Bierdunst, die keine aufdringliche Reklame braucht. Ich bekomme Lust auf die hausgeselchte Wurst, die ich schon als Student nicht vertragen habe, kann mich aber beherrschen. Ein paar Schritte entfernt wirbt ein weiteres Schnitzellokal, zwar nicht mit dem berühmtesten, aber mit „Wien’s [sic] bestem“ Schnitzel.

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Elegant, diskret und wenig benützt – die stillen Passagen der Wiener Innenstadt

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Ein Fenster voller Geigen im Heiligenkreuzer Hof

Seit wenigen Monaten hat die Bäckerstraße auch wieder eine Bäckerei, und zwar eine hervorragende: Sie heißt „Parémi“ und wurde von Absolventen des Wiener französischen Lycée eröffnet, die in Paris eine Bäckerei- und Pâtisserieausbildung gemacht hatten. Auch hier stellt man sich an. Ein 1987 wiederentdecktes Fresko auf Hausnummer 12 zeigt einen Wolf und eine Kuh beim Backgammon, was entweder als Anspielung auf den Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten oder als Hinweis auf einen früheren Hausbesitzer namens Hieronymus Kuh gedeutet wird. Vorbei an einem sehr blauen Barockhaus in der Bäckerstraße 16, in dessen Innenhof man Sportlern beim Klettertraining zusehen kann, spaziere ich zur alten Universität. In ihrem zentralen Gebäude, Neue Aula genannt, ist heute die Akademie der Wissenschaften untergebracht. 1848 war das Universitätsviertel eines der Zentren der Revolution. Zur Strafe ließ der frisch gebackene Kaiser Franz Josef, ein eiskalter Reaktionär von Anbeginn, die Universität nicht nur fürs Erste schließen – er warf eine der ältesten deutschsprachigen Universitäten auch gleichsam aus der Stadt. Sie wurde am Ring wiedereröffnet, einer natürlich viel geräumigeren und prestigeträchtigeren, heute aber ungemütlich verkehrsumtosten Adresse. Kaum vorstellbar, wie sich das Studentenleben stattdessen hier angefühlt hätte, im angestammten „Quartier Latin“ im Herzen Wiens, umgeben von all den Kaffeehäusern, Beisln, Wein- und Bierkellern …

Von Rebellion und Unterdrückung erzählen einige Gebäude des Universitätsviertels: Die unter Kaiser Ferdinand II. errichtete Jesuitenkirche ist ein Symbol der Gegenreformation, die das zu jener Zeit mehrheitlich protestantische Österreich mit brutaler Gewalt wieder katholisch machte. Am unmittelbar angrenzenden Haus links daneben ruft eine Gedenktafel in Erinnerung, dass der Schweizer Reformator Ulrich Zwingli hier studiert hatte. „Studenten gaben dem Stubenviertel das Gepräge“, steht ebenfalls an der Fassade zu lesen – immerhin knapp fünfhundert Jahre lang war das so.

Die schmale Jesuitengasse bringt mich zur Alten Schmiede, einem der wichtigsten Zentren für Gegenwartsliteratur und -musik der Stadt. Fast zu proper sieht sie mittlerweile aus, die Fassade ist frisch saniert. Gleich daneben, an der Mauer des Basiliskenhauses, machen Gedenktafeln bewusst, wie schwer die Geschichte auf der Stadt lastet: Das Haus wurde bereits 1212 erstmals urkundlich erwähnt, im 17. Jahrhundert umgebaut, im Zweiten Weltkrieg beschädigt, nachdem die zahlreichen jüdischen Bewohner deportiert worden waren.

Nun geht es endlich durch das nächste Haus: den Heiligenkreuzer Hof, das Stadthaus des Zisterzienserstifts. Die Keller des Komplexes stammen noch aus dem Hochmittelalter, oberirdisch wurde mehrmals umgebaut, zuletzt im 18. Jahrhundert. Der Hof gilt als ältestes Zinshaus Wiens, Helmut Qualtinger zählte zu den prominentesten Mietern. An einer Wand wurde der Putz abgeschlagen, dahinter ist ein gemauerter Bogen sichtbar: „Unter dem Verputz des 17. und 18. Jahrhunderts befindet sich an vielen Stellen Mauerwerk aus der Babenberger Zeit“, steht daneben zu lesen. Ähnliches gilt für viele Häuser der Innenstadt, unter deren vielen Putzschichten wohl so manche Geschichte und manches Geheimnis schlummert. „Es hat ganz bestimmte Gründe, warum Danzig eine Ziegelrohbau- und Wien eine Kalkputzstadt ist“, schrieb Adolf Loos etwas kryptisch – vielleicht meinte er ja den wienerischen Hang, alles Mögliche hinter sauber verputzten Fassaden zu verstecken.

Eher nichtssagend ist hingegen die nächste Passage bei der Köllnerhofgasse 5. Auch das gehört zu Wien: Sowohl der Zweite Weltkrieg als auch die kompromiss- und rücksichtslose Nachkriegsmoderne haben der Stadt ihren Stempel aufgedrückt, geschlossene Ensembles sind selten. Über den Fleischmarkt, vorbei am sezessionistischen Residenzpalast, der beweist, dass man auch schon zur Zeit der Wiener Moderne mit Stahl-Glas-Fassaden umzugehen wusste, gelange ich zur Griechengasse. Auf dem Weg irritiert die prunkvolle Fassade von „Julius Meinl’s Kaffee Import“ nicht nur wegen der offenbar schon vor über hundert Jahren bestehenden Schwierigkeiten mancher Geschäftsleute, den Apostroph richtig zu verwenden, sondern auch durch die kolonialistische Darstellung nackter Kaffeebäuerinnen. Interessanter ist die unrenovierte Fassade des Schwindhauses gleich neben der prunkvollen griechischen Kirche: An der Feuermauer ist ein uralter Schriftzug mit dem Namen Issakides mit viel Fantasie noch erkennbar, der Teppichhändler ist wohl schon seit vielen Generationen hier eingemietet. Das Griechenbeisl auf der anderen Seite der Kirche ist eines der ältesten Gasthäuser Wiens. Es wurde schon im 15. Jahrhundert erwähnt, das Gebäude ist noch ein Stück älter. Lang bleibe ich vor dem Steyrerhof gegenüber der zweiten griechischen Kirche in der hufeisenförmigen Gasse stehen: Mitten auf der Fassade ist die Jahreszahl 1611 erkennbar, doch entstand das stattliche barocke Haus offensichtlich durch die Überbauung noch älterer Gebäude, deren nicht mehr benötigte Fensteröffnungen, Tore und Mauern erhalten geblieben und erkennbar sind. Das gleichsam „überschriebene“ Haus, dessen Baugeschichte zur Abwechslung einmal nicht unter einer dicken Putzschicht verborgen ist, bietet einen faszinierenden, wenn auch ein wenig verwirrenden Anblick. In den 1990er-Jahren sollte es abgerissen werden, erst beim Abschlagen des Putzes entdeckte man die verborgenen Schichten und entschied sich zur Sanierung.

Ich überquere die Rotenturmstraße, um den aktuellen Stand eines Bauvorhabens zu besichtigen, das in den letzten Monaten für viel hilflose Empörung gesorgt hat: An der Ecke von Fleisch- und Bauernmarkt bildeten vier elegante späthistoristische Häuser ein sehenswertes Ensemble. Eines davon, auf Nr. 21, kaufte ein Immobilieninvestor, um es abzureißen – was aus Gründen des Ensembleschutzes im Jahr 2002 untersagt wurde, ein Sachverständiger bestätigte den guten Zustand der Grundsubstanz des freilich sanierungsbedürftigen Hauses. Der neue Eigentümer ließ es daraufhin zehn Jahre lang mit offenen Fenstern leerstehen. Somit war die „technische Abbruchreife“ gegeben, das Gebäude – ein Zwilling des noch vorhandenen Hauses auf Hausnummer 24 – wurde abgerissen. Vorerst tut sich aber noch nichts auf dem leergeräumten Grundstück, auf dem wohl bald ein Luxushotel oder Ähnliches stehen wird.

Ein erfreulicherer Pflichttermin wartet in der Rotenturmstraße 14 auf mich: der Eis-Greissler. Im an hervorragenden Eissalons nicht armen Wien hat sich dieser auf Bio-Eis aus regionalen Zutaten spezialisiert. An manchen Tagen stellt sich halb Wien an, aber jetzt sind Ferien und ich komme sofort an die Reihe. Heute auf der Karte: Rotes-Ribisel-Eis, das herrlich fruchtig, aber nicht so picksüß ist – erstaunlich, dass da bisher noch niemand draufgekommen ist. Das Mittagessen kann warten.

Gegenüber, am Fleischmarkt 19, wartet auch schon das nächste Durchhaus hinter einem schmiedeeisernen Tor. Hier wurde offenbar versucht, durch winzige Geschäftslokale etwas Leben in die Passage zu bringen, doch bis auf ein Studio für eine „Massage ohne Masseur“ stehen sie leer. Von hier ist es nicht weit bis zur hübschen Ruprechtskirche, der ältesten Kirche der Stadt. Mir steht aber der Sinn nach noch Älterem, ich biege also nicht nach rechts ab, sondern nach links und gehe die Rotgasse entlang zur Vinothek Haas & Haas in der Ertlgasse. Vier Geschoße unter Straßenniveau reicht der Keller dieses Lokals hinunter, bis zu den Befestigungen des alten Römerlagers. Wer „nur schauen“ möchte wie ich heute, wird genauso herzlich willkommen geheißen wie ein Kunde. Wein gibt es natürlich auch, unglaublich viel und zu Ab-Hof-Preisen. Es ist paradoxerweise ein erhebendes Gefühl, zwischen all den Weinflaschen immer tiefer unter die Erde zu steigen, Schicht für Schicht gegen den Lauf der Zeit, vorbei an einer der Säulen, mit denen die Keller einst gestützt werden mussten, als die Pummerin durch die Rotenturmstraße in die Stadt gebracht wurde, bis hinunter zu den Fundamenten der römischen „Porta Dextra“. Gänsehaut-Feeling, obwohl der Keller beheizt ist.

Am Bauernmarkt 9 wartet ein weiteres Durchhaus. Für seine elegante Lage ist das offenbar in eine Bombenlücke gebaute Haus in erstaunlich schäbigem Zustand, immerhin haben Street-Art-Künstler begonnen, dem tristen Nachkriegsensemble etwas Farbe zu verleihen. Weiter soll es auf den Tuchlauben 3 gehen, doch dort ist neuerdings kein Durchkommen mehr: Das Tor ist zu, „Bis auf Widerruf KEIN gestatteter Durchgang“ steht groß über dem ehemaligen Durchgang hinter der verschlossenen Tür, das „KEIN“ ist neu. Schade, aber so kann ich wenigstens noch einen ausgiebigen Blick auf das „Zacherlhaus“ werfen, das ich sonst versäumt hätte: Das granitgraue Haus hat ein Eisenbetonskelett und gilt als erstes modernes Gebäude der Innenstadt. Der stilisierte Erzengel Michael an der Fassade verweist auf das hier einst verkaufte Produkt: Die Firma Zacherl stellte in ihrer Fabrik in Heiligenstadt ein Insektenpulver her, und auch Michael vernichtete im Himmel bekanntlich ungebetene bzw. in Ungnade gefallene Bewohner.

Weiter geht es in den Tuchlauben, auf dem Weg liegen Wiener Institutionen wie das Café Korb und einer der beliebtesten Eissalons der Stadt. Heute möchte ich mich nicht lange aufhalten, vor mir liegt schon die Kleeblattgasse, an deren Ende ein weiteres Durchhaus zur Bäckerei Arthur Grimm e. U. führt. Sie ist die älteste Bäckerei der Stadt: Seit 1536 wird in den Kellern unter dem Verkaufsraum Brot gebacken. Ein fast Ehrfurcht gebietender Ort, an dem ich nicht „einfach so“ vorbeigehen will. Und so ein Nusskipferl kann man später bestimmt einmal brauchen. Ich verlasse die Bäckerei in Richtung Kurrentgasse, in der sich zumindest äußerlich seit dem Hochbarock nicht viel verändert hat, halte mich links und gehe in Richtung Schulhof, eine dieser romantisch-verträumten Ecken der Stadt, was aber auch die Fiaker wissen. Hier befindet sich das Wiener Uhrenmuseum, eines der liebenswertesten dieser an Museen so reichen Stadt. Eine Türmeruhr aus dem 15. Jahrhundert ist ihr ältestes Exponat, das ehemalige Turmuhrwerk des Stephansdoms eines der beeindruckendsten. Sehenswert ist auch ein Teil der Uhrensammlung Marie von Ebner-Eschenbachs sowie das penibel geführte Heft, in dem sie ihre Sammlung dokumentierte. Mein Lieblingsstück dort ist im dritten Stock ausgestellt: eine sogenannte Gambrinus-Uhr mit einer kleinen Figur des legendären Erfinders der Bierbrauerei, die sich alle fünf Minuten ein Glas Bier einschenkt und dieses zum Mund führt. Leider kann man die Uhr aus dem Jahr 1875 nicht in Aktion sehen. Heute habe ich keine Zeit fürs Museum, sondern sehne mich schon nach einer Mittagspause. Durch die Parisergasse fällt zuvor mein Blick in Richtung Judenplatz, wo das von Rachel Whiteread entworfene Holocaust-Mahnmal an das Schicksal der 65.000 ermordeten österreichischen Juden erinnert. Der heute so beschauliche Platz war im Mittelalter das Zentrum der Wiener Judenstadt. 1421 kam es zu einem Pogrom, die Synagoge wurde zerstört, hunderte Menschen lebendig verbrannt. An der Fassade des Jordan-Hauses an der Stirnseite des Platzes befindet sich seither ein Relief, das den Massenmord stolz in Erinnerung ruft: „So erhob sich 1421 die Flamme des Hasses, wütete durch die ganze Stadt und sühnte die furchtbaren Verbrechen der Hebräerhunde. Wie damals die Welt durch die Sintflut gereinigt wurde, so sind durch das Wüten des Feuers alle Strafen verbüßt“, steht dort. Auf Latein, weswegen die erschütternde Aufschrift wenig Anstoß erregt. Zwischen 1995 und 2000 wurden die vielen Schichten, die unter diesem Platz übereinanderliegen, freigelegt. Ein Teil davon – die Überreste der alten Synagoge, aus deren Steinen später die Wiener Universität erbaut wurde – kann in einer Zweigstelle des Jüdischen Museums besichtigt werden. Sie befindet sich genau unterhalb des Mahnmals. Auch der Schulhof, auf dem ich nach wie vor stehe, war Teil der alten Judenstadt, die bis zu ihrer Vernichtung zu den bedeutendsten Zentren jüdischer Gelehrsamkeit des Mittelalters gezählt hatte. Die „Schul“, die dem kleinen Platz seinen Namen gibt, ist nichts anderes als das jiddische Wort für ein zur Synagoge gehörendes Lehrhaus.

Ich erreiche nach wenigen Schritten nun „Babette`s“ Am Hof, ein liebevoll eingerichtetes Gewürz- und Kochbuchgeschäft unter uralter Gewölbedecke. Zehn Hungrige finden Platz an den Mittagstischchen. Es gibt Tomatensuppe mit Marillen und Piment d’Espelette, dazu frittierten Salbei, sommerlichen Gemüse-Dal oder Kaninchenragout, als Nachspeise Dattelkuchen. Nach drei Stunden Spaziergang habe ich Lust auf alles, denke aber an mein eingepacktes Nusskipferl. Also Suppe als Hauptgericht. Sie schmeckt gar nicht so abenteuerlich, wie die Kombination klingt, sondern ausgewogen fruchtig. Ein ideales Sommergericht, jetzt, wo Tomaten und Marillen wirklich reif sind. Das Rezept bekomme ich dazu:

BABETTE`S TOMATEN-MARILLEN-SUPPE (nach einer Idee von Sonja Riker)

Zutaten

1 Zwiebel

1 kg Tomaten

½ kg Marillen

Piment d’Espelette (ein fruchtiger, mittelscharfer Chili aus dem französischen Baskenland)

Salz

Pfeffer

Olivenöl

Zubereitung

Die Zwiebel schälen, würfeln und in einem Topf in etwas Olivenöl bei mittlerer Hitze glasig anbraten. Die Tomaten und Marillen in ca. 1 cm große Würfel schneiden und zu der Zwiebel geben. Den Deckel aufsetzen und alles ca. 20 Minuten köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und Piment d’Espelette würzen und ein wenig ziehen lassen. Abschmecken, nach Bedarf etwas Wasser oder Gemüsefond hinzufügen. Wer mag, kann die Suppe pürieren, sie schmeckt aber ebenso gut mit den Tomaten- und Marillenstückchen.

Dazu gab es frittierte Salbeiblätter:

Zutaten

1 Bund große Salbeiblätter

2 EL Mehl

3–4 EL Bier oder Mineralwasser, kühlschrankkalt

Salz

Pfeffer

Neutrales Pflanzenöl zum Frittieren

Zubereitung

Mehl, Bier, Salz und Pfeffer zu einem homogenen Teig vermischen (von der Konsistenz in etwa wie Honig, andernfalls noch etwas Flüssigkeit oder Mehl hinzufügen). Die Salbeiblätter durch den Teig ziehen, sodass sie gleichmäßig davon bedeckt sind. Das Öl in einem breiten Topf erhitzen und die Salbeiblätter darin goldbraun ausbacken.

„Am Hof“ heißt der Platz, auf dem ich mich etwas später satt und aufgepäppelt von Suppe und Kaffee aus der sympathischen Rösterei Alt Wien wiederfinde, benannt nach dem Hof der Babenberger Herzöge. Schade, dass so gar nichts davon übrig geblieben ist. Hier lernte Walther von der Vogelweide den Minnesang von Reinmar dem Alten: „Ze Osterrîche lernt ich singen unde sagen.“ Ein Denkmal hätte man den alten Sängern und Rittern ruhig hinstellen können. Stattdessen sind hier extragroße Habsburger Doppeladler zu sehen, auf der protzigen Kirche am Hof und auf der Feuerwache – als hätten es die Habsburger nötig gehabt, ihren Vorgängern zu zeigen, wer jetzt am Ruder ist. Der Feuilletonist Alfred Polgar fällt mir ein, der das Elend des Ersten Weltkriegs und den Epochenbruch danach auf unnachahmlich lakonisch-melancholische Weise festhielt. In einem seiner Feuilletons beschreibt er, wie in Wien im Dezember 1918 allenthalben die habsburgischen Doppeladler von Häusern und Geschäften abmontiert wurden und in den Straßen der gerade noch kaiserlich-königlichen Residenzstadt überall „kaiserliches Geflügel“ herumlag.

Noch eine Besonderheit gibt es auf diesem sonst etwas unwirtlichen Platz zu bestaunen: Zwei „Bischofsstäbe“, aufwendig verzierte Jugendstil-Straßenlaternen, die man häufig auf alten Stadtansichten sieht. Nach dem Krieg galten allerdings Neonröhren als ästhetischer und man entfernte die alten Kandelaber mit bemerkenswerter Gründlichkeit. Unter Bürgermeister Zilk sollten zentrale Plätze der Stadt dann doch wieder mit den stilistisch besser passenden Laternen ausgestattet werden, doch die nächste Stadtregierung entschied anders und stornierte den Auftrag. Da die Prototypen bereits fertig waren, stellte man sie kurzerhand hier auf, ein dritter steht vor dem Café Weimar im 9. Bezirk.

Vor mir liegt nun das Finale der Tour durch die Häuser: die Ferstelpassage im gleichnamigen Palais auf der Freyung, die auch in Paris gute Figur machen würde. Ein Stück der Pflasterung aus der Babenberger Zeit wurde unmittelbar vor dem Eingang mit dem liebgewonnenen Schriftzug „Bis auf Widerruf gestatteter Durchgang“ freigelegt, immerhin. Mir kommt die Passage jedes Mal, wenn ich hier durchgehe, noch ein bisschen prächtiger vor, im Lauf der Zeit hat sie sich zur Gourmetmeile entwickelt: Es gibt Rohschinken aus dem steirischen „Vulkanland“, edle Schokoladen, Kaffees und Öle, aber auch Antiquitäten mit besonders hübschen Tierfiguren aus Porzellan. Und mittendrin das „Beaulieu“, ein sympathisch unkompliziertes französisches Restaurant auf zwei Etagen.

Nun ist die Runde fast vollendet, die Ferstelpassage führt mich in die Herrengasse. Links von mir liegt das „Hochhauserl“, ein in den Dreißigerjahren des vorigen Jahrhunderts heftig umstrittenes Gebäude. Es wurde an der Stelle des ehemaligen Palais Liechtenstein mit dem für seine Akustik berühmten Bösendorfer-Saal errichtet, dem Stefan Zweig in seiner „Welt von gestern“ ein wehmütiges Denkmal gesetzt hat. Heute ist das in der Zwischenkriegszeit errichtete, überaus diskrete Hochhaus, dessen Etagen pyramidenförmig nach hinten versetzt wurden, um den Blick von der Herrengasse aus nicht zu stören, nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken. Lebendig präsentiert sich die Erdgeschoßzone: Direkt vor dem Eingang kann man in einem winzigen Café-Pavillon einkehren, in der „Zuckerlwerkstatt“ werden verloren geglaubte klebrige Kindheitserinnerungen vor Ort produziert, gleich daneben gibt es im „Viennastore“ pfiffige Wien-Mitbringsel zu kaufen.

Am Michaelerplatz mit seinen Fiakern wartet mein Fahrrad auf mich. Ich werfe noch einen Blick auf die Ausgrabungen, die mir ein letztes Mal vor Augen führen, wie sehr einander die vielen, oft unsichtbaren Schichten, aus denen diese Stadt gebaut ist, durchdringen. Das letzte Durchhaus des Tages hatte ich eigentlich gar nicht auf meiner Liste: die Hofburg, unter deren Kuppel ich wieder aus der Innenstadt hinausradle.

Orte zum Verweilen:

Café Bräunerhof

Stammcafé Thomas Bernhards, seit dessen Zeiten sich hier zumindest äußerlich nicht viel verändert hat. Sehr gute Zeitungsauswahl, auch die dafür nötige Ruhe gibt es.

Stallburggasse 2, 1010 Wien. Tel.: 01 512 38 93. www.braeunerhof.at

Kleines Café

Von Architekt Hermann Czech gestaltetes Café-Kleinod an einem der schönsten Plätze Wiens, mit Blick auf die einzige Renaissance-Kirchenfassade der Stadt.

Franziskanerplatz 3, 1010 Wien.

Kaffee Alt Wien

Kaffeehaus, Beisl und Bar in einem. Man kann hier auch mittagessen, die meisten denken beim „Alt Wien“ aber an Gulasch und Bier zu späterer Stunde. Abends voll, laut, aber gemütlich, ein Ort mit ur-wienerischer Atmosphäre mitten im Touristenviertel.

Bäckerstraße 9, 1010 Wien. Tel.: 01 512 52 22

Eis-Greissler

„Verweilen“ kann man zwar nur auf der Straße oder einer Parkbank vor dem Lokal, aber die verwandelt sich seit 2011 im Sommer ohnehin in einen einzigen informellen Eis-Greissler-Gastgarten. Die Milch für das Eis stammt von 45 Kühen eines Bio-Bauernhofes in der „Buckligen Welt“ in Niederösterreich, Sorten wie Holunderblüte, Rote Ribisel, Kernöl oder Ziegentopfen findet man nur hier!

Rotenturmstraße 14, 1010 Wien. www.eis-greissler.at

Eissalon Tuchlauben

Einer der beliebtesten Eissalons der Stadt.

Tuchlauben 15, 1010 Wien. Tel.: 01 5332553

Babette’s

Seit 2008 gibt es „Babette’s“ im niedrigen Erdgeschoßgewölbe eines Barockhauses mitten in der Stadt – man kann hier zwischen Dutzenden Gewürzen wählen, in Kochbüchern schmökern (Leseecke vorhanden) und auch ausgezeichnet und günstig mittagessen.

Am Hof 13, 1010 Wien. Tel.: 01 533 66 85. www.babettes.at

Hidden Kitchen

Sollte bei Babette’s kein Platz sein, dann ist die „Hidden Kitchen“ eine gute Alternative: Ein sympathisches und günstiges Mittagslokal gleich ums Eck, es gibt Quiches, Eintöpfe und Salate. Reservieren kann man nicht, es herrscht aber ein ständiges Kommen und Gehen.

Färbergasse 3, 1010 Wien. Tel.: 01 276 83 98. www.hiddenkitchen.at

Beaulieu

Französisches Bistro in Wiens elegantester Einkaufspassage, fröhliches Service, beständige hohe Qualität, günstiger Wein, riesige Käseauswahl und original französisches Baguette.

Herrengasse 14/Ferstelpassage, 1010 Wien. Tel.: 01 532 11 03. www.beaulieu-wien.at

Orte zum Vertiefen:

Gragger & Cie

Junge Bäckerei, in der uraltes Handwerk gepflegt wird. An den großen Laiben (Mühlviertler Laib, Florianerlaib) erkennt man die oberösterreichischen Wurzeln des Bäckermeisters. Sehr gute Sandwiches („Flûtes“), ausgezeichnete Handsemmeln.

Spiegelgasse 23, 1010 Wien. Tel.: 01 513 05 55. www.gragger-cie.at

Buchhandlung Leporello

Schöne Buchhandlung gleich hinter dem Dom mit freundlicher, sehr kompetenter Beratung. Viel Wien-Literatur!

Singerstraße 7, 1010 Wien. Tel.: 01 961 15 00. www.leporello.at

Schatzkammer des Deutschen Ordens

Sehenswerte Sammlung von Kostbarkeiten wie der berühmten „Natternzungenkredenz“.

Singerstraße 7/I, 1010 Wien. Tel.: 01 512 10 65. www.deutscher-orden.at

Käse aus dem Kipferlhaus

Alles über Anton Sutterlütys Vorarlberger Gepsenkäse, der im Altwiener Keller heranreift, einen Webshop sowie die Bezugsquellen finden Sie unter www.antonmachtkes.at

Parémi

Die französische Boulangerie macht die Bäckerstraße erst wieder zu einer solchen.

Bäckerstraße 10, 1010 Wien. Tel.: 01 997 41 48. www.paremi.at

Vinothek Haas & Haas „Porta Dextra“

Ertlgasse 4, 1010 Wien. Tel.: 01 533 35 34. www.haas-haas.at

Franz Leo & Comp. Universitätsbuchhandlung

Noch eine empfehlenswerte Buchhandlung direkt an der Strecke.

Lichtensteg 1, 1010 Wien. Tel.: 01 533 14 51. www.leobuch.at

Bäckerei Arthur GRIMM e. U.

Wiens älteste Bäckerei und eine der schönsten, seit 1536 wird hier vor Ort gebacken.

Kurrentgasse 10, 1010 Wien. Tel.: 01 533 13 84. www.grimm.at

Uhrenmuseum

Schulhof 2, 1010 Wien. Di.–So. 10–18 Uhr. Tel.: 01 533 22 65. www.wienmuseum.at

Jüdisches Museum am Judenplatz:

Judenplatz 8, 1010 Wien. So.–Do. 10–18, Fr. 10–14 Uhr. Tel.: 01 535 04 31. www.jmw.at

Zuckerlwerkstatt

Mich erinnern Zuckerstangen immer an die „Maus auf dem Mars“, wo sie auf Dondrinenbäumen wachsen – hier werden sie vor Ort gemacht.

Herrengasse 6–8, 1010 Wien. Tel.: 01 890 90 56.