Rezeptsammlung
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2020 Verlag Anton Pustet
5020 Salzburg, Bergstraße 12
Sämtliche Rechte vorbehalten.
Fotos: Marco Riebler
Bild S. 15: ©jocic/shutterstock.com
Grafik, Satz und Produktion: Tanja Kühnel
Lektorat: Martina Schneider, Beatrix Binder
eISBN 978-3-7025-8074-2
auch als gedrucktes Buch erhältlich:
ISBN 978-3-7025-0980-4
www.pustet.at
Die wichtigste Zutat ist Liebe!
So wie meine Mutter Helga
mir Ihre Kunst des Kochens weitergegeben hat,
möchte ich diese meinen Kindern
Marlene und Lorenz mit auf ihren Weg geben.
Alpenländische Küche will nicht erzählt werden,
alpenländische Küche will gelebt und geliebt werden.
Vorwort
Das Grundlegende
Ihre Küche
Kochgeschirr
Küchenmesser
Küchengeräte
Weitere Kochutensilien
Fachchinesisch
Zeichenerklärung in den Rezepten
Küchenweisheiten, Tipps & Tricks
Abkürzungen & Umrechnungstabellen
Das Schnelle
Vorspeisen und Snacks
Suppen
Hauptspeisen
Nachspeisen
Das Bodenständige
Vorspeisen
Salate
Klare Suppen und Einlagen
Gebundene Suppen
Fisch
Fleisch und Geflügel
Innereien, Würste und Eintöpfe
Gemüse- und Pilzgerichte
Nudeln und Risotto
Knödel und Nockerl
Krapfen und Strudel
Süße Hauptspeisen
Beilagen
Soßen
Kalte Nachspeisen
Warme Nachspeisen
Kekse
Teige und Massen
Sonstiges
Brot
Aufstriche
Das Feine
Vorspeisen
Suppen
Fisch
Hauptgerichte
Beilagen
Soßen und Fonds
Nachspeisen
Der Anhang
Glossar österreichisch–deutsch
Rezeptindex
Schon probiert, ein Hendlhaxerl in Butter mit Olivenöl und einem Zweig Rosmarin zu braten? Haben Sie schon einmal diese Geruchsexplosion miterlebt? Das geht natürlich auch mit einem Lammkotelett, Kalbsrückensteak oder Filetsteak. Wissen Sie, wie praktisch ein Backrohr für das tägliche Kochen ist und wie viele Anwendungsmöglichkeiten man damit hat? Wie gelingt ein Ei im Glas oder wie wird eine banale Eierspeise zu einem Highlight in Ihrem Menü? Es ist die Philosophie der einzelnen Gerichte, die man dazu verstehen sollte. All diese Dinge möchte ich Ihnen in meinem Kochbuch näherbringen.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei meiner Mutter bedanken, die ihr ganzes Leben versucht hat, alte Rezepte zu beleben und diese wirtshausfähig zu machen, aber auch bei all jenen, die mir unbekannt sind und aus deren Feder so manches Gericht entstand. Ein gutes Rezept ist ein besonderer Schatz, der behütet werden will, jedoch keinen Wert besitzt, wenn er mit ins Grab genommen wird. Durch Weitergabe an die nächsten Generationen lebt nicht nur das Gericht, sondern auch die Person, von welcher dieses oder jenes Rezept stammt. Einige Gerichte haben eine besondere Geschichte, wie zum Beispiel die „Hoargneist Nidei“ (gebratene Sauerkrautlaibchen), deren Aussehen an die erfolgreiche Ernte eines Rosshaarkamms erinnern. Oder die „Stinkerknödel“ (Erdäpfelkasknödel), welche in Notzeiten aus schon davonlaufendem Graukas bereitet wurden.
Da man nicht immer für eine Großfamilie kocht, habe ich die Rezepturen so klein wie möglich gehalten und versucht, Anleitungen aufzuschreiben, welche gering im Geschirr- und Arbeitsaufwand sind. Zur besseren Übersicht stehen bei jedem Rezept auch Zeitangaben und Schwierigkeitsgrad.
Weiters ist diese Rezeptsammlung in drei Teile gegliedert. Im ersten Abschnitt findet sich das Schnelle: Gerichte, die im Handumdrehen und ohne viel Aufwand fertig sind. Den zweiten Teil bildet das Bodenständige – erprobte Rezepte für den Haushalt. Manche wurden aus meiner Rezeptkartei, der Wirtshausküche, adaptiert, andere neu geschrieben. Gerichte wie etwa Palatschinken können Sie nicht nur süß als Nachspeise, sondern auch pikant als Vor- oder Hauptspeise kredenzen. Außerdem finden sich einige Grundrezepte, welche Sie je nach Geschmack und vorhandenen Zutaten verändern können. Im dritten Teil wird das Feine beschrieben: die Kochanleitungen aus Reinhard Gerers Haubenrestaurant Korso in Wien. Diese Rezepturen sind eine Symphonie der Gaumenfreuden und beschreiben sehr gut das Zusammenspiel der einzelnen Aromen. Ich hoffe, Sie haben Freude an meiner Zusammenstellung und wünsche diesem Buch recht viele Flecken, denn diese sind für mich das beste Zeichen eines gelungenen Werkes.
Roland Essl
Wenn man einmal nachdenkt, wie viel Zeit man in der Küche verbringt, wird klar, dass sich hier das eigentliche Zentrum des Hauses befindet. Es ist auch der Raum, in dem am meisten kommuniziert und Besuch empfangen wird. Wenn Sie ihre Küche neu planen, sollten Sie sich daher über ein paar wesentliche Dinge Gedanken machen.
Es gibt zwei Arten von Küchen: Die Designerküche mit guter Mikrowelle und eine gemütliche Küchenwerkstatt mit effektiven Geräten. Erstere eignet sich hervorragend zum Aufwärmen von Essbarem, während eine gut zusammengestellte Küche zwar vielleicht nicht so schön ist, dafür aber Wärme ausstrahlt und Ihrer Fantasie keine Grenzen setzt.
Denken Sie auch an Kleinigkeiten wie einen großzügigen Arbeitsplatz, eine separate Abstellfläche für Geschirr, gutes Arbeitslicht, Musik in der Küche und eine Möglichkeit, ihre Nudelmaschine zu befestigen etc. Bauen Sie Laden in die Fußsockelleisten für selten gebrauchte Küchenutensilien ein, nutzen Sie jeden Quadratzentimeter und vermeiden Sie lange Wege und Kreuzungspunkte. Je mehr Sie verstauen können, desto weniger steht herum und umso sauberer wirkt Ihre Küche. Die Aufschnittmaschine lässt sich in ein Regal versenken. Den Herd können Sie auch schräg in eine Ecke stellen, das macht Ihre Küche rund und wirkt optisch sehr schön. Lösen Sie sich von der Vorstellung, dass Herdplatte und Backrohr eine Einheit bilden müssen. Ein Backrohr auf Augenhöhe zum Beispiel ist enorm praktisch. Sie haben Ihren Kuchen, Auflauf oder Braten immer im Blick, es erleichtert die Reinigung und schont Ihr Kreuz, von der Sicherheit, wenn kleine Erdenbewohner da sind, ganz abgesehen. Was das Backrohr können soll: Es ist sinnvoll, wenn Ober- und Unterhitze getrennt reguliert werden können, Extras wie Wecker, programmierte Backzeit, Selbstreinigung sind nicht schlecht, helfen zwar nicht allzu viel, schaden aber nicht.
Die Entscheidung, ob Gas-, Elektro- oder Induktionsherd, bleibt ganz Ihnen überlassen. Gasherde haben den Vorteil, dass sich die Hitzezufuhr schnell regulieren lässt, Sie dadurch Energie sparen und jedes Geschirrmaterial, also auch getriebene Eisenpfannen verwenden können. Der Nachteil besteht in der Verbrennungsgefahr und dem hohen Reinigungsaufwand. Elektroherde sind in ihrer Bauweise sehr kompakt und lassen sich daher überall platzsparend einbauen, sie sind die Allrounder und es kann darauf jedes Metallgeschirr mit planem Boden verwendet werden. Ihr Nachteil besteht in langer Aufheiz- und Abkühlzeit, wodurch sie viel Energie brauchen.
Induktionsherde kosten in der Anschaffung am meisten. Sie können darauf nur mit Spezialgeschirr kochen, dafür sind Induktionsherde extrem schnell und sehr energieeffizient.
Apropos Energie: Wussten Sie, dass in einem Haushalt, in dem täglich einmal warm gekocht wird, 50 Prozent der Gesamtenergie Ihre Küche verschlingt? Die Hauptursachen dafür sind meist schlechtes Geschirr und Kochen ohne Deckel. Der Grundsatz: „Wer billig kauft, kauft doppelt“, stimmt in den meisten Fällen. Also auch wenn’s teuer ist und momentan weh tut, beschaffen Sie sich Geschirr, das die Energie optimal verwertet und ein Leben lang hält. Nur dann kommen die Anschaffungskosten wieder herein und Sie werden jeden Tag Freude am Kochen haben. Für Töpfe und Messer gilt: Lieber zwei Nummern zu groß als eine zu klein.
Gutes Kochgeschirr verwertet die Energie optimal und Sie können hier effektiv Energiekosten sparen. Am besten, Sie entscheiden sich für ein Geschirrsystem, bei dem alles zusammenpasst und Sie Fehlendes ergänzen können.
Achten Sie darauf, dass:
•bester Edelstahl verarbeitet ist,
•der Topfboden die Wärmeenergie schnell aufnimmt, gut verteilt und lange speichert (Test: Greifen sie den kalten Topf am Boden an und gießen sie etwas heißes Wasser aus der Leitung in den Topf. Die Wärme muss binnen 2–3 Sekunden übertragen werden),
•sich der Topfrand gut zum Umschütten eignet und nicht nachtropft,
•die Topfgriffe nicht zu klein sind, keine Hitze übertragen und gut mit dem Topf verbunden sind,
•der Deckel perfekt schließt und so geformt ist, dass das Kondenswasser wieder in den Topf zurücktropfen kann,
•sich die Töpfe platzsparend stapeln lassen.
Grundausstattung für einen Vier-Personen-Haushalt |
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1 Topf mit Deckel |
24 cm |
6–7 Liter |
1 Topf mit Deckel |
24 cm |
3–4 Liter |
1 Topf mit Deckel |
20 cm |
4 Liter |
1 Topf mit Deckel |
20 cm |
2–3 Liter |
1 Stielkasserole mit Deckel |
16 cm |
1–2 Liter |
1 Schmortopf mit Deckel, Gusseisen |
24 cm |
4 Liter |
1 Edelstahlpfanne, unbeschichtet |
24 cm |
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1 beschichtete Pfanne (Emaille, Titan, Glaskeramik) |
24 cm |
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1 Bräter, möglichst schwer |
40 cm |
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1 Druckkochtopf |
22 cm |
4 Liter |
So wie gutes Geschirr sind auch gute Messer teuer, dafür sind sie bei richtiger Pflege eine Anschaffung fürs Leben. Sie erkennen ein hochwertiges Messer daran, dass der Stahl der Klinge bis zum Griffende durchgearbeitet ist und der Schwerpunkt genau zwischen Griff und Klinge liegt. Auch hier gilt: lieber zu groß als zu klein. Nur Qualitätsmesser bleiben auch wirklich lange scharf. Sie sollen gut in der Hand liegen, nicht zu schwer sein und eine dünne Klinge haben. Schauen Sie nach Möglichkeit nicht auf den Preis, nehmen Sie das Messer am besten in die Hand, balancieren Sie es aus und befragen Sie ihr Bauchgefühl. Bedenken Sie: Sie werden täglich mit diesem Messer arbeiten und sollten sich deshalb auch etwas Ordentliches gönnen.
Grundausstattung |
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1 Kochmesser |
20 cm |
Der Alleskönner in der Küche. Perfekt ausbalanciertes Messer zum Wiegen, Hacken und Schneiden von Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse |
1 kleines Messer, genannt Officemesser |
3–8 cm |
Das beliebteste Küchenmesser für alle kleineren Zubereitungsarbeiten |
1 Filiermesser |
16–18 cm |
Die dünne, hochelastische Klinge erlaubt exakte Schnitte. Filetieren von Fisch und Fleisch wird spielend leicht |
1 Wellenschliff- oder Sägemesser |
16–20 cm |
Schneidet mühelos durch hartes und weiches Brot, Schinken, weiches Gemüse oder Obst, ohne das Schneidgut zu zerdrücken |
1 Winkelpalette |
12 cm |
Durch die abgeknickte Form eignet sich die Palette zum Abheben fast aller Gerichte, die in der Pfanne oder auf dem Backblech zubereitet werden. Ideal auch zum Portionieren und Servieren von Lasagne und Aufläufen |
1 Wetzstahl |
23 cm |
Damit bei ständiger Beanspruchung die Schärfe eines Messers nicht nachlässt – Qualitätsmesser können jederzeit leicht und wirksam nachgeschärft werden. |
Reinigung
Technisch gesehen sind alle Qualitätsmesser für die Spülmaschinenreinigung geeignet. Wenn Ihnen aber Ihre Arbeitshilfen am Herzen liegen, dann säubern Sie die Messer besser direkt nach dem Gebrauch unter warmem Wasser mit einem feuchten Tuch und ein wenig Spülmittel. Anschließend bitte sorgfältig trocknen.
Das Schärfen/Wetzen
Nehmen Sie den Wetzstahl in die linke und das Messer in die rechte Hand (Linkshänder umgekehrt). Von der Bewegung her muss man die Klinge im Winkel von 20 Grad mit leichtem Druck in Richtung der Schneide über den Stahl streichen. Ziehen Sie beide Seiten der Klinge abwechselnd von der Spitze des Wetzstahls und dem Griffende der Schneide über die gesamte Länge hinweg. Nach sechs bis acht Wiederholungen erhält das Messer wieder seine ursprüngliche Schärfe. Eine Arbeit, die wenig Mühe bereitet und für täglich scharfe Messer sorgt. Der Wetzstahl sollte immer länger als das zu schärfende Messer sein.
Metzger- oder Fleischermesser nennt man jene, bei denen der Kunststoffgriff bis unter die Klinge gezogen ist. Solche gehören in die Metzgerei und nicht in ihre Küche, da man diese schlecht als Wiegemesser zum Feinhacken für Petersilie, Kräuter oder Zwiebel einsetzen kann.
Ein gutes Qualitätsmesser soll folgende Merkmale erfüllen:
Klingenblatt – aus einem Stück geschmiedet. Für hohe Belastbarkeit und langes Schneidevergnügen.
Klingenrücken – sorgfältig geschliffen, um Verletzungsgefahr auszuschließen
Hohlnieten – garantieren eine dauerhafte Verbindung der Griffschalen mit dem Messer-Erl.
Hinterer Handschutz – damit das Messer immer sicher in der Hand liegt.
Kropf – eine Verdickung zwischen Klinge und Griff, das typische Merkmal für geschmiedete Messer. Gewährleistet eine optimale Balance des Messers.
Bart – als Handschutz, verhindert ein Abrutschen der Hand in die Klinge.
Schneide/Wate – eine zweifach abgezogene Klinge garantiert extreme Schärfe.
Ätzung – Logo des Herstellers, Herstellungsort, Legierung und Härtegrad sind bei namhaften Herstellern auf der Klinge vermerkt und garantieren die Qualität.
Mit dem stabilen Klingenrücken werden kleinere Knochen zerhackt oder Krustentiere aufgeschlagen.
Mit dem vorderen Teil werden Zwiebeln, Pilze, Knoblauch und andere kleine Gemüsearten zerteilt; geeignet für viele kleine Schneidearbeiten.
Der mittlere Teil dient zum Zerkleinern von hartem und weichem Schneidgut; durch die leicht geschwungene Klingenform ideal zum Wiegen und Hacken von Lauch, Schnittlauch, Petersilie etc.
Achtung: Nicht zum Hacken von Knochen verwenden! Hierfür gibt es einen Spezialisten – das Hackbeil.
Mit dem hinteren Teil wird schwer durchzutrennendes Schneidgut zerlegt. Die Kraftumsetzung ist hier optimal.
Das breite Klingenblatt bietet sich zum Flachdrücken und Formen (z. B. von Filets) und zum Abheben und Aufnehmen des Schneidguts an.
Natürlich brauchen Sie auch ein paar praktische Helferlein, die Ihnen die Arbeit erleichtern. Auch hier sollten Sie zu qualitativ hochwertigen Geräten greifen.
•Handmixer mit Pürierstab
•Standmixer
•Toaster
•Nudelmaschine: Achten Sie darauf, dass sie gut am Tisch befestigt werden kann!
•Mikrowellenherd: Eignet sich unter anderem hervorragend zum Aufwärmen der Teller vor dem Anrichten.
•Kaffeemaschine
•Leistungsfähige Küchenmaschine: mit Teigknetfunktion, Gemüseschneider, Cutter, Mixaufsatz, Zitronenpresse, Gemüsesaftzentrifuge, Fleischwolf. Eine große Küchenmaschine ist nicht leicht zu verstauen, also bedenken Sie dies bei der Küchenplanung, damit dieses Gerät Ihnen keinen wertvollen Arbeitsplatz wegnimmt.
•kleiner Multihacker für Nüsse, Gewürze, Kräuter …
•Elektrische Küchenwaage mit Batterie: Muss auf 1 Gramm genau gehen, mit Tara-Funktion und 5 kg maximaler Belastung.
Viele elektronische Küchenwaagen sind beim Abwiegen von geringen Mengen bis etwa 5 g ungenau. Um einen genauen Wert zu erhalten, stellen Sie eine kleine Schüssel auf die Waage und addieren Sie das gewünschte Gewicht zum angezeigten Wert hinzu, ohne die Tara-Taste zu benützen.
•Pfeffermühle: Eines der wichtigsten Geräte und darf in keiner Küche fehlen; achten Sie darauf, dass sie ein hochwertiges Mahlwerk besitzt
•großes Schneidebrett
•Metallschüsseln in verschiedenen Größen
•Messbecher
•Salatschleuder
•Reibeisen
•Universal-Gemüseschneider
•Siebe in verschiedenen Größen, Durchschlag
•Flotte Lotte
•Tortenformen, Springformen, Gugelhupfform, Terrinenform
•Rundausstecher in verschiedenen Größen
•Rollholz
•Schnitzelklopfer
•Schneebesen
•Mehrere Kochlöffel
•Schöpfer, Schaumlöffel
•Küchenschere
•Erdäpfelpresse
•Knoblauchpresse
•Pizzaschneider
•Apfelausstecher, Kugelausstecher, Zestenreißer
•Teigkarten/Silikonspachteln
•Pinsel
•Einweg-Spritzbeutel mit Tüllen
•Nockerlsieb/Nockerlhobel
•Dosenöffner
•Flaschenöffner und Korkenzieher
•Zitruspresse
•Fleisch- bzw. Tranchiergabel
•Wetzstahl
•Geflügelschere
Erklärung der Küchenfachausdrücke, die in diesem Kochbuch verwendet werden
Abschrecken |
Rasches Erkalten des Kochgutes in Eiswasser |
Abtrieb |
Masse aus mit einem Schneebesen flaumig geschlagener Butter, Ei oder Eidotter und eventuell mit Staubzucker. Dazu Butter leicht erwärmen, sodass diese schon fast flüssig ist. Nun das kühlschrankkalte Ei mit der Butter gut verschlagen – das kalte Ei kühlt die warme Butter soweit herunter, dass Sie einen schönen Butterabtrieb erhalten. |
Amuse-Gueule |
Menüstarter oder Gruß aus der Küche; kleines, appetitanregendes Gericht zu Beginn des Menüs |
Anschwitzen |
Bratgut in Fett kurz, ohne Farbe nehmen zu lassen, anrösten |
Blanchieren |
kurz mit kochendem Wasser überbrühen und anschließend im Eiswasser abschrecken |
Concassée |
zerhackte, geschälte, entkernte Tomaten |
Croutons |
in Butter geröstete Weißbrot- oder Schwarzbrotwürfel, meist für Suppen oder Salate verwendet |
Dariolform |
kleine Becherform aus Metall für Mohr im Hemd, Souflés, kleine Sulzen, Eiscreme etc. |
Etamin |
Passiertuch zum Seihen und Passieren von Soßen oder Suppen |
Farce |
jede Art von Fülle, z. B. hergestellt aus Fisch oder Geflügel |
Glace |
ein sehr konzentrierter, sirupartig eingekochter Jus |
Jus |
Bratensaft, brauner Fond |
Fond |
Grundlage der feinen Soßenküche; helle Suppe von Gemüse, Fleisch, Geflügel oder Fisch |
Karkasse |
Knochenreste von Geflügel oder Fisch |
Legieren |
eine Flüssigkeit mit Eidotter und Obers binden (darf nicht mehr kochen!) |
Mise en place |
Vorbereitung aller Zutaten, um den Kochvorgang so zeit- und raumsparend wie möglich zu gestalten |
Montieren |
eine Soße mit kalter Butter leicht binden |
Mehlieren |
eine Unterlage oder eine Form mit Mehl be- oder ausstreuen, damit eine Masse sich später leichter davon lösen lässt |
Nappieren |
ein Stück Fleisch, Fisch oder Gemüse mit Soße überziehen |
Paprizieren |
Paprikapulver in eine Masse einrühren. Paprika ist sehr gut fettlöslich, jedoch nicht hitzebeständig. Aus diesem Grund soll Paprikapulver niemals geröstet werden. |
Parfait |
eine mit Eiklar im Wasserbad pochierte Farce, die in einer Form zum Erstarren gebracht wird |
Parieren |
Fleisch oder Fisch durch Wegschneiden der überflüssigen Teile koch- beziehungsweise bratfertig machen |
Parüren |
überflüssige, weggeschnittene Teile von Fleisch (Flachsen, Sehnen, Haut) |
Pastete |
jede Farce, die in einen Teigmantel gewickelt und darin gebacken wird |
Pochieren |
Fisch, Fleisch, Gemüse oder Terrinen knapp unter dem Siedepunkt garziehen lassen |
Ragout |
Fleisch, Fisch oder Gemüse, würfelig geschnitten und in Soße gedünstet |
Reduzieren |
Einkochen einer Flüssigkeit auf die gewünschte Menge oder Konsistenz |
Sautieren |
in einer Pfanne schwenkend anrösten |
Schotten |
so bezeichnet man den Topfen, der aus Buttermilch gewonnen wird; er schmeckt etwas intensiver als normaler Topfen. |
Stauben |
etwas Mehl in eine Pfanne zum Gargut geben, bevor mit einer Flüssigkeit aufgegossen wird |
Sud |
eine geschmacksgebende aromatisierte Flüssigkeit |
Tranche |
eine Schnitte vom gegarten Stück |
Terrine |
Pastete ohne Teigmantel, meist in mit Speck ausgelegter Form Terrinen werden im Wasserbad pochiert |
Tomatisieren |
Ein Röstgut mit Tomatenmark versetzen, kurz mitrösten und anschließend ablöschen. Dadurch erhalten Ragouts und Soßen eine noch kräftigere Farbe. |
Untergießen Zesten |
wenig Flüssigkeit unter das betreffende Stück gießen dünne Streifen von (Bio-)Orangen- oder Zitronenschalen; diese hauchdünn schälen und die Schale in feinste Streifen schneiden |
Ziehen lassen Zuputzen |
unter dem Siedepunkt gar werden lassen eine Zutat wie Fleisch oder Gemüse säubern und alles Überflüssige wegschneiden |
Anzahl der Portionen aktiver Zeitaufwand passiver Zeitaufwand (ziehen, marinieren, rasten, einweichen, etc.) Seitenverweis |
Schwierigkeitsgrad superleicht einfach anspruchsvoll aufwendig |
•Mahlen Sie Pfeffer immer frisch mit einer Mühle!
Fertig gemahlener Pfeffer aus dem Handel hat sein Aroma längst verloren und ist nur noch scharf.
•Zerreiben Sie getrocknete Kräuter immer vor dem Würzen mit den Fingern!
Durch das Zerreiben brechen Sie die Struktur auf und das volle Aroma kann sich entfalten. Auch Lorbeerblätter gehören zerbrochen. Dasselbe gilt für Wacholderbeeren und Pfefferkörner.
•Wenn Sie die Möglichkeit haben, ein paar frische Kräuter anzusetzen, nützen Sie diese! Sie sind ein Grundgeheimnis der feinen Küche.
Rosmarin, Thymian, Zitronenthymian, Basilikum, Liebstöckel, Zitronenmelisse, Minze und Schnittlauch lassen sich leicht anpflanzen und sind vielseitig verwendbar.
•Wenn Sie einmal nicht wissen, ob bestimmte Kräuter in ein Gericht passen, benützen Sie Ihre Nase!
Riechen Sie zuerst an den Kräutern und dann gleich an Ihrem Gericht, harmonieren die Gerüche, passt der Geschmack ebenfalls.
•Paprikapulver ist fettlöslich, aber sehr hitzeempfindlich!
Deshalb immer das Kochgut etwas herunterkühlen, bevor man papriziert, sonst verbrennt das Pulver, es entsteht ein bitterer Geschmack und die Farbe wird dunkelrot bis bräunlich.
•Fleisch immer rechtzeitig vor dem Braten aus dem Kühlschrank nehmen!
Wenn Fleisch temperiert ist, bekommt es schon beim Anbraten eine viel schönere Kruste und schmeckt auch insgesamt besser.
•Warmes Essen immer auf heißen Tellern anrichten, kalte Vorspeisen auf kalten Tellern servieren!
Es ist das i-Tüpfelchen einer guten Küche mit vielen Vorteilen. Auf heißen Tellern können Sie sich ein wenig mehr Zeit beim Anrichten nehmen, zudem haben langsame Esser mehr Freude bis zum letzten Bissen. Ohne gekühlte Teller verlieren kalte Vorspeisen ihren erfrischenden Charakter – besonders im Sommer.
•Das Bittere aus den Eierschwammerln schwitzen
Rösten Sie Eierschwammerl in einer heißen Pfanne ohne Fett oder Gewürze trocken an. Die Schwammerl beginnen, ihr bitteres Wasser herauszuschwitzen. Wenn die Schwammerl gut durchgeschwitzt sind, diese in einem Sieb gut abtropfen lassen.
•Fonds und Jus sind eine gute Basis für Soßen und Suppen.
Die hat man aber in der Regel nicht zu Hause. Man kann sich behelfen, indem man nach einem gelungenen Gericht wie einer guten hausgemachten Rindssuppe, Schweinsbraten, Ente etc. den übriggebliebenen Saft in kleine Behälter abfüllt und einfriert. Gemüsefonds lassen sich leicht herstellen, indem man Abschnitte und Schalen von Gemüse in wenig Wasser kurz aufkocht.
•Soßen, welche Sie mit kalter Butter montiert haben, sollten danach nicht mehr kochen, sie gerinnen dadurch.
Wenn das passiert, hilft ein kurzes Aufmixen mit dem Mixstab.
•Wenn eine Soße etwas „fad“ schmeckt, hilft oft etwas Pfeffer aus der Mühle.
Essig hebt ebenfalls den Geschmack – aber Vorsicht – nur bei Gerichten, in denen Zucker oder Essig selbst vorkommt; auch das alte, gut bewährte Suppengewürz ( S. 182) hilft, den Geschmack zu verfeinern.
•Wenn Sie mehrere Zwiebeln oder Knoblauchzehen schälen müssen, legen sie diese etwa eine halbe Stunde zuvor in warmes Wasser!
Die Schale wird weich und lässt sich leicht abziehen.
•Knoblauch entfaltet sein volles Aroma und verliert seine Schärfe, wenn man ihn in Öl anschwitzt!
Aber nur hell, denn sowie er Farbe bekommt, wird er bitter.
•Zwiebeln beim Braten immer gut durchschwitzen!
Das Gemeine an Zwiebeln ist die Zwiebelsäure, sie rührt uns beim Schälen zu Tränen und schmeckt roh dementsprechend. Werden Zwiebeln aber gut durchgeschwitzt, so wandelt sich diese Säure in Zucker um. Wird er weitergeröstet, karamellisiert der Zucker und die Zwiebelstücke werden braun.
•Das Geheimnis knuspriger Zwiebelringe
Da Zwiebeln nach dem Schneiden Wasser lassen, die Zwiebeln erst kurz vor dem Frittieren in feine Ringe schneiden (am besten mit einer Aufschnittmaschine). Für eine zusätzliche Knusprigkeit die Zwiebelringe mit wenig griffigem Mehl einstauben und sofort ins heiße Öl einstreuen. Achtung: Nicht zu viele Zwiebelringe einstreuen, da das Öl mit den Zwiebeln aufschäumen wird. Wenn die Zwiebeln hellbraun geröstet sind, mit einem Siebschöpfer aus dem Fett heben und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
•Welchen Senf?
Senf ist ein starkes geschmacksgebendes Würzmittel, welches in Dressings, Soßen oder Ragouts eine bedeutende Rolle spielt. Da viele Senfsorten Zucker enthalten, sind sie zum Braten nicht geeignet, hier ist Dijon-Senf die bessere Wahl.
•Der Eier-Frischetest
Die Eierschale ist porös und luftdurchlässig, deshalb lagern Sie Eier nicht neben Knoblauch oder stark riechenden Lebensmitteln. Weiters trocknen Eier nach längerer Lagerzeit aus, die Luftkammer im Ei wird größer. Um festzustellen, ob ein Ei ganz frisch oder schon etwas betagter ist, gibt es mehrere Möglichkeiten:
Der Schütteltest: Schütteln Sie das Ei neben Ihrem Ohr. Alte Eier hört man schwappen.
Der Schwimmtest: Legen Sie das Ei in eine Schüssel mit Wasser. Ganz frische Eier gehen unter, ältere Eiere stellen sich auf oder steigen gar an die Oberfläche.
Der Aufschlagtest: Frische Eier: Dotter und Eiklar wirken hochgewölbt. Alte Eier: Flacher Dotter, das Eiklar fließt auseinander.
Der Kochtest: Auch nach dem Kochen kann man ältere Eier an ihrer viel größeren Luftkammer identifizieren (siehe Schwimmtest).
•Eischnee und Schlagobers schlagen
Das Gefäß und der Schneebesen müssen absolut sauber und frei von Fett sein. Schon kleinste Verunreinigungen können zum Misserfolg führen. Eischnee gelingt am besten, wenn das Eiklar sehr kalt ist und man eine Prise Salz oder Zucker hinzumischt. Auch Obers sollte nur im kalten Zustand aufgeschlagen werden. Wichtig ist auch das Tempo des Mixers. Langsam beginnen, erst nach und nach schneller werden, das hält Ihre Küche sauber.
•Stärkemehl aus Kartoffeln oder Mais?
Im Grunde ist es egal, welche Speisestärke Sie verwenden. Die Kartoffelstärke hat eine klare weiße Farbe und einen neutralen Geschmack. Die Maisstärke ist im Gegensatz zur Kartoffelstärke meist gluten- und laktosefrei und eignet sich also besonders für Personen mit einer Gluten- und/oder Laktoseunverträglichkeit. Maisstärke entwickelt beim Kochen einen leicht milchig-süßlichen Geschmack, der aber gerade bei der Verarbeitung zu Süßspeisen, Soßen und Soßengerichten wie z. B. Ragouts sogar gewünscht ist.
•Erdäpfel nach dem Kochen niemals unter kaltem Wasser abschrecken
Es erleichtert zwar das Schälen, doch saugen die Erdäpfel das Wasser auf wie ein trockener Schwamm. Das Ergebnis sind wässrige Erdäpfel. Diese Saugeigenschaft ist sehr wichtig für Erdäpfelsalat, Püree, Erdäpfelteig etc.
•Tomaten schälen
Aus der Tomate den Strunkansatz herausschneiden, die Haut oben und unten kreuzweise einritzen. Die so vorbereitete Tomate kurz in kochendem Wasser blanchieren, danach sofort in eiskaltem Wasser abschrecken und die Haut abziehen.
g |
Gramm |
l |
Liter |
ml |
Milliliter |
cl |
Zentiliter |
kg |
Kilogramm |
EL |
Esslöffel |
TL |
Teelöffel |
Msp. |
Messerspitze |
Pk. |
Packung, Päckchen |
Prise |
kleine Menge, die man zwischen zwei oder drei Fingern fassen kann |
Spr. |
Spritzer |
Stk. |
Stück |