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Inhaltsverzeichnis

Vorwort des Herausgebers

Es ist sehr ungewohnt, ein Buch herauszugeben, das sich nicht auf wissenschaftliche Weise mit rein psychotherapeutischen oder wissenschaftlichen Themen befasst, sondern das diese ganz unter dem Vorzeichen der Berufspolitik abhandelt. Es werden zwar wissenschaftliche Betrachtungen angestellt oder es wird psychotherapeutischen Fragen nachgegangen, aber stets nur gezwungen durch einen bildungs- und gesundheitspolitischen Streitpunkt.

Es geht also um bildungs- und gesundheitspolitische Fragen und bildungs- und gesundheitspolitische Antworten. Die wissenschaftlichen Fragen sind ebenso wie die psychotherapeutischen Fragen jeweils nur ein erster Schritt auf der Suche nach der bildungs- und gesundheitspolitischen Antwort – wenngleich sie vielleicht die eigentliche Essenz dieses Unterfangens sind.

Dabei kann es durchaus sein, dass niemand eine Frage stellt und vor allem niemand die Fragen stellt, denen sich die Autoren dieses Buches widmen. Und noch wichtiger: dass niemand von den Autoren eine Antwort will oder sich gar belästigt fühlt durch die Fragestellungen und Antworten der Autoren.

Also ist bereits das Aufwerfen der Fragen in diesem Buch Bildungs- und Gesundheitspolitik bzw. der Versuch, mit Bildungs- und Gesundheitspolitikern in einen Dialog zu treten. Aber nicht nur mit diesen. Denn es werden auch Fragen gestellt über das Entwicklungsstadium der gegenwärtigen Wissenschaft, über deren mögliche Weiterentwicklung oder Stagnation. Solche Fragen blieben unvermeidlich, weil die Universitätspsychologie sich bereit erklärt hat, eine komplette Psychotherapie-Ausbildung als grundständiges Studium anzubieten und ohne großen Aufwand leisten zu können – ein aus Sicht der Autoren nicht machbares Projekt.

Eine große Schwierigkeit ist, dass man bei solchen Plänen dazu neigt, sachimmanente Aspekte anzusprechen und nicht merkt, dass es den Protagonisten um ganz anderes geht. Dass es ihnen z. B. nicht um Qualitätserhalt oder gar Verbesserung der Psychotherapie-Ausbildung geht, sondern um Themen, die weit davon entfernt sind. Also sind sie auch nicht zugänglich für Diskussionspunkte, die sich mit der Qualität der Ausbildung oder der Patientenversorgung befassen.

Diese für die Autoren entfernteren (emanzipatorischen) Themen könnte man natürlich diskutieren und würde da eventuell zu großem Konsens kommen – was die Ziele belangt. Aber die Verquickung des Themas der Emanzipation der Psychologischen PsychotherapeutInnen mit der Abschaffung bewährter Bildungsgänge und das auch noch mit Herbeiholen eines Themas, das dazu dienen soll, die Entscheidungsträger für sich zu stimmen (PiA-Vergütung), ist ein Vorgang, der nicht dazu führt, vornehme Zurückhaltung in den eigenen Formulierungen zu bewahren.

Also kommt es zum Streit, zum Angriff auf die nunmehr gegnerische Seite. Diese wehrt sich und geht ihrerseits zum Angriff über. „Der ist ja paranoid, der malt den Teufel an die Wand, der hetzt die Leute auf.“ In fast jedem Streit wird schließlich vom Angriff auf das gegnerische Argument zum Angriff auf die Person des Gegners übergegangen. Er sei unwissenschaftlich, unkollegial oder gar ein Arzt. Spätestens dann wird der Streit emotionaler und die Argumente auch irrationaler. Ein Argument wird zum Vorwurf, die Erwiderung soll die Person treffen, indem z. B. „Sie sind ein Brandstifter“ gesagt wird oder das Schimpfwort „Demagoge“ fällt. Oder indem dem Gegenüber eigennützige bis bösartige Motive unterstellt werden. „Dem geht es ja nur um Macht oder um Geld.“

Sowohl die berufspolitischen Akteure, die hier sehr kritisch unter die Lupe genommen werden, als auch die Kritiker müssen sich fragen, ob der Zweck die Mittel heiligt. Die Kritiker haben ihre Kritik schon sehr früh und sehr ausgiebig kundgetan. Und niemand hat Notiz genommen. Die Bildungs-und Gesundheitspolitiker haben nicht gehört, weil es sie an ihren Vorhaben gehindert hätte. Aber da gibt es noch die schweigende Mehrheit der Psychologischen PsychotherapeutInnen und Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen, die nicht ausreichend informiert wurden.

Deshalb ist es verständlich, dass die Rufe der Autoren heute lauter und ihre Formulierungen schärfer sind. Sie bleiben auch immer wieder einen Beleg für einzelne Aussagen schuldig. Dadurch wird deutlich, dass es sich um ihre Überzeugung handelt, um ihr emotionales Engagement für eine aus ihrer Sicht gute und wichtige Sache. Was sie sagen bzw. schreiben ist also entgegen wissenschaftlicher Usance nicht das, was sie für eine belegte Tatsache halten und das empirischer Prüfung standhält, sondern es ist ihre subjektive Sicht der Dinge – aus neutraler Sicht oft logisch nachvollziehbar oder gar zu bestätigen, aber aus der Sicht der Kritisierten falsche Behauptungen sind, so dass diese mit ebenso wenig belegten und belegbaren Argumenten dagegen halten.

In diesem Buch ist auch keine ausgewogene Mischung kontroverser Standpunkte zu finden. Vielmehr ist es der späte Versuch, bei weit fortgeschrittenen politischen Entscheidungen doch einmal zu Wort zu kommen. Die Gegenseite hat die psychotherapeutische Berufsöffentlichkeit so einseitig mit ihren Darstellungen beliefert, dass sich dieses Buch als eine notwendige und längst fällige Ergänzung versteht – derjenigen, die bislang nicht gehört wurden.

Das Buch besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil „Psychotherapie und Wissenschaft“ besteht aus wissenschaftlichen Abhandlungen, die als Teil eines wissenschaftlichen Diskurses verstanden werden wollen, ganz im Sinne der Philosophen Kuhn und Feyerabend. Zunächst schreiben Rainer Sachse und MitarbeiterInnen wie Psychotherapie-Ausbildung sein sollte und was Psychotherapie von der Wissenschaft braucht. Danach berichtet Benedikt Waldherr über die 40 Jahre dauernde Emanzipation der Psychologischen Psychotherapie in Deutschland. Christine Amrhein fasst die wichtigsten Punkte des Forschungsgutachtens zusammen, das 2007 vom Bundesministerium für Gesundheit in Auftrag gegeben wurde, um festzustellen, ob das Psychotherapeutengesetz reformbedürftig ist. Das Ergebnis ist bekannt: Nur zwei erhebliche Mängel sind festzustellen: Den Zugang über ein Diplomzeugnis gibt es als Folge des Bolognaprozesses nicht mehr. Das Diplom wurde durch das Master-Zertifikat ersetzt. Und die Vergütung während der praktischen Tätigkeit in der Klinik ist viel zu gering. Dagegen machen die Ausbildungsinstitute ihre Arbeit gut. Einer der Autoren des Forschungsgutachtens, Steffen Fliegel, warnt vor übertriebenem Reformeifer, der sich völlig von den Empfehlungen des Forschungsgutachtens entfernt. Und Bernhard Strauß, ein weiterer Autor des Forschungsgutachtens kann den aus keinen wissenschaftlichen Erkenntnissen abgeleiteten rigorosen Umstülpungen der Psychotherapie-Ausbildung ebenfalls nichts Gutes abgewinnen. Auch er plädiert dafür, bei Reformplänen das Forschungsgutachten als Grundlage zu nehmen. Dirk Revenstorf analysiert kritisch das wissenschaftliche Procedere bei der Anerkennung von Psychotherapie-Verfahren – das zu sehr vom RCT-Forschungsparadigma geprägt ist. Jürgen Kriz bringt eine anspruchsvolle Analyse und Diskussion der Evidenzbasierung, die dazu führt, dass der Leser nicht anders kann, als den unbequemen Weg mit ihm zu gehen, der dazu führt, das Zauberwort Evidenzbasierung zu entzaubern. Dieser Teil mündet in der Aussage von Sulz, dass Psychotherapie mehr ist als Wissenschaft und dass sie deshalb in den Händen von WissenschaftlerInnen nicht gut aufgehoben ist, die sich – wissenschaftshistorisch gesehen – dringend einem Paradigmenwechsel unterziehen sollten, weg von der puren quantitativen RCT-Forschung.

Der zweite Teil des Buches ist bildungs- und gesundheitspolitisch und spricht die wesentlichen zur Diskussion stehenden Entscheidungen an, die bei einer Reform des Psychotherapeutengesetzes getroffen werden müssen. All das wird benannt, was bei der raschen Entscheidung für eine basale Direktausbildung als grundständiges Universitätsstudium unberücksichtigt blieb. Dass diese die Abschaffung des gesetzlich geschützten Berufs der Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen mit eigener Approbation erzwingt, dass nicht bedacht wird, dass Psychotherapie sich nicht wie die Medizin in einem grundständigen Studium lehren lässt, dass Psychotherapie ein vorausgehendes möglichst gut auf die postgraduierte Ausbildung vorbereitendes Studium als akademische Basis braucht, dass klinikinterne Weiterbildung zu einem Flaschenhals führt, zu einer Verschlechterung der Patientenversorgung führt und finanziell nicht machbar ist.

In diesem Buch steckt viel Spannendes und Erhellendes, viel Kontroverses und zum Widerspruch Reizendes. Wenn es dazu beitragen kann, die Zukunft der Psychotherapie in Deutschland zum Wohle der PatientInnen, die Psychotherapie brauchen, besser zu machen oder eine Verschlechterung zu verhindern, dann hat es sich gelohnt.

Serge Sulz

TEIL I

Psychotherapie und Wissenschaft

01 Wie Psychotherapie-Ausbildung sein sollte

Eine psychologische Analyse didaktischer Erfordernisse

Rainer Sachse, Jana Fasbender, Philipp Hammelstein

Wir möchten hier auf der Basis der Expertise-Forschung (Ericsson et al., 2006) diskutieren, wie eine Ausbildung in Psychotherapie beschaffen sein sollte und welche Forderungen für eine politische Strukturierung dieser Ausbildung daraus abgeleitet werden können.

Psychotherapie als komplexe Aufgabe

Bereits die Betrachtung von Standard-Lehrbüchern der Psychotherapie (z. B. Herpertz et al., 2008; Lutz, 2010; Margraf & Schneider, 2009; Strauß, Hohagen & Caspar, 2007a, 2007b; Petermann & Reinecker, 2005) und noch mehr die Analyse von Werken, die sich mit empirischer Forschung befassen (z. B. Bergin & Garfield, 1971, 1994; Garfield & Bergin, 1978, 1986; Grawe, Donati & Bernauer, 1994; Lambert, 2004) macht unmissverständlich deutlich, dass Psychotherapie eine hoch komplexe Aufgabe ist (vgl. auch Becker & Sachse, 1998; Gäßler & Sachse, 1992; Sachse, 1992a, 1992b, 1992c, 2006; Sachse & Rudolf, 2008). Psychotherapeuten müssen

Aus dieser sehr hohen Komplexität therapeutischer Aufgaben folgt, dass Psychotherapeuten sehr gut ausgebildet werden müssen, um dieser komplexen Aufgabe gewachsen zu sein. Dennoch gibt es bis heute keine elaborierte Psychotherapie-Didaktik, die angeben würde, wie eine solche Ausbildung gestaltet sein sollte.

In dieser Arbeit skizzieren wir, auf der Grundlage psychologischer Forschungen, nämlich der Forschung zur Expertise, welche Anforderungen an eine Psychotherapie-Ausbildung gestellt werden müssen: Wir skizzieren, wie eine Psychotherapie-Ausbildung beschaffen sein sollte, damit sie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten hervorbringt, die der Komplexität der Aufgabe gewachsen sind.

Psychotherapeuten als Experten: Ergebnisse der Expertise-Forschung

Die Prämisse der folgenden Überlegungen ist, dass es das Ziel jeder Psychotherapie-Ausbildung sein sollte, Psychologen zu Psychotherapie-Experten auszubilden.

Was ein Experte ist, dazu gibt uns die Expertise-Forschung Auskunft (vgl. Alexander, 2003; Anderson, 1983, 1999; Chase & Simon, 1973; Chi, 2006; Chi et al., 1981, 1982; Ericsson et al., 2006; Patel & Groen, 1991; Sachse, 2006, 2009) und aus dem, was einen Experten auszeichnet, lässt sich auch ableiten, wie eine entsprechende Ausbildung gestaltet werden sollte (vgl. Adelson, 1984; Campbell et al., 1992; Ericsson & Smith, 1991; Gruber, 1991, 1994; Gruber & Ziegler, 1990; Mandl et al., 1992; Ross et al., 2006; Sachse, 2006; Schneider et al., 1990).

Nach der Expertise-Forschung unterscheiden sich Experten (fachkompetente Personen) von Novizen (Anfängern auf einem Fachgebiet) in vielen psychologischen Charakteristika. Diese Unterschiede wollen wir im Folgenden kurz darstellen (siehe die entsprechende Forschungsliteratur: Adelson, 1984; Chi, 1978, 2006; Durso & Dattel, 2006; Ericsson et al., 2006; Feltovich et al., 2006; Gobet & Charness, 2006; Hodges et al., 2006; Hoffman & Lintern, 2006; Kellogg, 2006; Norman et al., 2006; Proctor & Vu, 2006; Reimann, 1998; Rosenbaum et al., 2006; Ross et al., 2006; Sonnentag et al., 2006; Wilding & Valentine, 2006; Yates & Tschirhart, 2006): Ein Experte ist eine Fachperson, die sich durch bestimmte psychologische Merkmale auszeichnet.

Experten sind, im Vergleich zu Novizen (Anfängern), Personen,

Eine sehr wesentliche Frage ist nun, wie sich eine solche, beschriebene Expertise entwickelt: Was muss eine Person tun, um zu einem Experten zu werden?

Die erste Antwort, die von der Forschung gegeben wird, ist: Sie muss sehr lange und sehr hart trainieren. Für die meisten Domänen sind ca. 10 Jahre lang ca. 5 Stunden Training täglich notwendig, also ca. 10.000 Stunden Praxiserfahrung (vgl. Ericsson, 2002, 2004, 2006; Ericsson et al., 1993; Norman et al., 2006; Simon & Chase, 1973). Das bedeutet:

Wesentlich ist aber dabei die Frage, wie ein Training aussehen muss, mit dessen Hilfe man Expertise entwickeln kann.

In der Expertise-Forschung wird deutlich, dass hier eine sogenannte „deliberate practice“ entscheidend ist: Man muss eine Handlung oder Tätigkeit nicht nur einfach ausführen, man muss vielmehr reflektieren. Wesentlich ist es,

Damit wird deutlich:

Expertise erfordert neben einer Wissensvermittlung vor allem eine reflektierte Praxis und zwar lange und intensiv und angeleitet von Experten.

Deutlich wird auch, dass Experten diese Form von Training aufrechterhalten müssen, um Experten zu bleiben: Hören sie mit der reflektierten Praxis auf (und handeln nur noch routinemäßig), dann verlieren sie mit der Zeit ihre Expertise (Krampe & Charness, 2006).

Wie sollte eine Ausbildung beschaffen sein, um Expertise zu erreichen?

Aufgrund von Ergebnissen der Expertise-Forschung kann man angeben, wie eine Ausbildung gestaltet sein sollte, die in der Lage ist, Personen zu Experten auszubilden.

Rein theoretische Ausbildung ist zur Bildung grundlegender Wissensstrukturen wesentlich aber in gar keiner Weise ausreichend. Eine rein theoretische Ausbildung schafft zwar eine (notwendige) Wissensgrundlage, bewirkt aber nicht,

Theoretisches Wissen muss auf konkrete Situationen beziehbar sein: Eine Ausbildung im DSM garantiert in gar keiner Weise, dass ein Therapeut einen histrionischen Klienten erkennen kann, da sich Verhaltensweisen von Klienten nur selten nach den Beschreibungen des DSM richten: Therapeuten müssen lernen, wie sich Kriterien in der Praxis zeigen und das geht nur durch Anwendungstraining.

Das Umgekehrte gilt genauso: Eine rein praktische Ausbildung ohne die Ausbildung grundlegender Wissensstrukturen bewirkt zwar eine praktische Handhabung einzelner therapeutischer Maßnahmen bei genau vorgegebenen psychologischen Targets, aber vernachlässigt die Modellbildung und die Ausbildung von theoretischen Modellen, die dann top-down aktiviert werden können und entsprechende Transferleistungen ermöglichen.

Um Wissen anwendbar, verfügbar und praxisrelevant zu machen, muss die Anwendung von Wissen auf die Praxis konkret trainiert werden: Verarbeitungs- und Handlungsprozesse müssen konkret trainiert werden, die praktischen Vorgehensweisen müssen unter Feedback-Bedingungen reflektiert werden, aus Fehlern und Erfahrungen müssen Schlussfolgerungen gezogen werden: Anwendbares Wissen entsteht nur über reflektierte Praxis, also durch konkretes, ausgewertetes Training (Ericsson, 2006; Ericsson et al., 1993; Koubek & Salvendy, 1991; Sonnentag, 1995, 1998; Turley & Bieman, 1995).

Die Fähigkeit, Schlüsse aus Daten auf Theorien und aus Theorien auf Daten zu ziehen, entsteht ebenfalls nur durch konkretes Verarbeitungs-Training, nicht durch reine Theorie-Vermittlung. Verarbeitungs- und Modellbildungsprozesse müssen lange und intensiv trainiert werden, um Personen eine ausreichende Expertise zu vermitteln (Ericsson & Lehmann, 1996; Hoffman & Lintern, 2006; Proctor & Vu, 2006).

Auch die Fähigkeit, aus Modellen Entscheidungen für therapeutische Handlungen abzuleiten, Strategien zu bilden und Interventionen zu bilden und deren Effekte auf den Klienten zu überwachen und auszuwerten, bilden sich durch entsprechendes Training: Sie bilden sich keineswegs „automatisch“ durch Theorievermittlung (Ericsson, 2006; Ericsson & Lehmann, 1996; Gobet & Simon, 1996; Shanteau, 1992)!

Expertise zu erlangen bedeutet, genau diejenigen Kompetenzen zu erwerben, die man für das jeweilige Praxisfeld auch wirklich benötigt. Das bedeutet, dass didaktisch auch die tatsächlich relevanten Inhalte vermittelt werden und dass irrelevante Inhalte nicht vermittelt werden (Ericsson & Lehmann, 1996; Gobet & Simon, 1996; Shanteau, 1992).

Daher sind Dozenten und Ausbilder nötig,

Daher ist es unerlässlich, dass Dozenten, die auf ein Praxisfeld vorbereiten, die Praxis und die Erfordernisse der Praxis sehr gut kennen: Dozenten müssen ebenfalls Experten sein und das setzt voraus, dass sie über mindestens 10 Jahre reflektierte Praxiserfahrung verfügen (ca. 10.000 reflektierte Praxisstunden, vgl. Norman et al., 2006; Simon & Chase, 1973).

Natürlich müssen Dozenten auch über fundiertes theoretisches Wissen verfügen, um den angehenden Therapeuten eine theoretische Integration zu ermöglichen, sonst läuft die Ausbildung doch wieder auf einen „Koffer voller Tools“ hinaus: Praxis muss auf Theorie bezogen sein und durch theoretische Modelle integriert werden können.

Außerdem müssen die Dozenten über die didaktischen Mittel wie Trainings, Analyse von Therapieprozessen auf Mikro-Niveau, Analyse von Audio- oder Video-Material usw. verfügen.

Expertise-Entwicklung bedeutet auch, dass Auszubildende alle relevanten Kompetenzen erlernen, die sie in ihrem Praxisfeld benötigen (Becker & Sachse, 1998; Ericsson & Lehmann, 1996; Sachse, 2007; Sachse & Rudolf, 2008). Damit reicht es nicht, Manuale zu lernen und die Kompetenz zu haben, mit Achse-I-Klienten umzugehen. Ein Therapeut muss in der Lage sein,

Eine Ausbildung sollte alle diese Inhalte vermitteln und zwar (wie oben ausgeführt) mit entsprechenden Trainings, um den Auszubildenden eine wirkliche Expertise zu ermöglichen (Ericsson & Lehmann, 1996; Gobet & Simon, 1996; Shanteau, 1992).

Um Experte zu werden, ist es wesentlich, dass Auszubildende ein einheitliches Konzept von Psychotherapie entwickeln: Sie sollen ein Rahmenkonzept entwickeln, in das sie verschiedene Inhalte sinnvoll integrieren können, denn sonst bildet sich kein organisiertes Netzwerk von Wissen.

Der Person einen „Koffer von Werkzeugen“ („Tools“) zu vermitteln, der keine Einheit bildet, macht sie noch lange nicht zu einem Experten (Hoffman & Lintern, 2006; Proctor & Vu, 2006).

Man muss sich klarmachen: Die hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit von Experten geht auf die gute und praxisrelevante Organisation von Wissen bei Experten zurück: Sind Elemente unverbunden und unintegriert, wird das die Verarbeitung stark beeinträchtigen und es wird die Personen darüber hinaus verunsichern.

Daher muss eine Ausbildung ein Rahmenkonzept von Psychotherapie vermitteln, unterschiedliche Ausbildungsinhalte und Seminare müssen inhaltlich aufeinander beziehbar sein und wenn unterschiedliche Dozenten unterschiedliche Inhalte vermitteln, muss den Ausbildungsteilnehmern systematisch bei einer Integration geholfen werden. Somit reicht es auch nicht, wenn unterschiedliche Experten inkompatible Inhalte vermitteln: Daraus entsteht bei Auszubildenden kein integriertes Konzept, sondern eher ein Chaos.

Expertise baut sich am besten „von einem Kern“ aus zu komplexeren Strukturen hin auf. Didaktisch ist es sinnvoll, Ausbildungsteilnehmern zuerst Basis- oder Kernkompetenzen zu vermitteln und zwar gleich von Anfang an in einer Theorie-Praxis-Vermittlung, um dann Schritt für Schritt komplexe Kompetenzen aufzubauen.

Expertise im Bereich Psychotherapie bedeutet auch, dass man eigene Schemata, persönliche Hindernisse und Schwierigkeiten reflektiert und beseitigt. Daher ist Selbsterfahrung nicht ein überflüssiger oder gar „veralteter“ Teil der Ausbildung, sondern ein extrem wichtiger und unverzichtbarer Teil der Ausbildung (vgl. Fasbender, 2011; Schlebusch, 2011; Zimmermann, 2006). Und Selbsterfahrung (SE) darf sich auch nicht auf Aufgaben beschränken, wie man lernt, seinen Schlüssel nicht mehr zu verlegen, sondern SE muss sich auf relevante Schemata und Verarbeitungsprozesse beziehen.

Konsequenzen für eine qualitativ hochwertige Psychotherapieausbildung

Aus den bisherigen Ausführungen lässt sich nun ableiten, wie eine qualitativ hochwertige Psychotherapie-Ausbildung im Prinzip aussehen müsste und wie sie nicht aussehen sollte, als eine Ausbildung, die Ausbildungskandidatinnen und -kandidaten (AK) zu „Experten für Psychotherapie“ macht und sie in die Lage versetzt, die Verarbeitungs- und Handlungsqualifikationen aufzuweisen, die man von Experten erwarten kann.

Die Ausbildung darf auf keinen Fall rein theoretisch sein.

Eine gute und fundierte Therapieausbildung ist wesentlich: Natürlich müssen die AK in relevanten psychologischen Grundlagen, in den Grundlagen von Klinischer Psychologie und Psychotherapie fundiert ausgebildet werden. Theoretische Grundlagen sind eine unverzichtbare Basis für Expertise – sie sind jedoch auch nicht mehr als eine Basis. Rein theoretisches Wissen und rein theoretische Wissensvermittlung reichen zur Herstellung von Expertise in gar keiner Weise aus.

Die Ausbildung darf auf keinen Fall rein praktisch sein, ohne die Vermittlung eines theoretischen Rahmenkonzeptes.

Eine gute theoretische Ausbildung ist unerlässlich, da sie die Basis für eine Expertise darstellt. Denn das praktische Wissen muss innerhalb der Trainings in vorhandene Wissensstrukturen integriert werden können.

Notwendig sind praktische Trainings.

Zur Erlangung von Expertise ist es extrem wichtig, AK zu trainieren: Sie müssen trainiert werden in

Training bedeutet eine Folge von Handeln→Reflektieren→Lernen→Handeln→Reflektieren→Lernen.

Es müssen praktische Übungen in Psychotherapie durchgeführt werden, die ausführlich und auf Mikro-Ebene analysiert werden, sodass die AK lernen, wie man Information verarbeitet, wie man allgemeines Wissen auf spezifische Informationen anwendet, wie man Hypothesen bildet etc.

Sie müssen in praktischer Anwendung lernen, wie man Interventionen realisiert, wie man deren Wirkungen einschätzt, wie man Strategien bildet und umsetzt etc.

Notwendig ist eine praktische Ausbildung unter guter Supervision.

Zur Entwicklung von Expertise genügt es nicht, „ein paar Stunden lang zu trainieren“: Man muss sehr lange und sehr intensiv trainieren.

Daher ist für eine Expertise-Entwicklung eine praktische Ausbildung notwendig: Die AK müssen (mindestens) 600 Therapiestunden mit konkreten, realen Klienten reale Therapien machen, um Verarbeitungs- und Handlungsprozesse wirklich zu etablieren. Und sie müssen die Gelegenheit haben, ihre Verarbeitungen und Handlungen ständig zu reflektieren und aus Fehlern zu lernen. Daher ist Supervision entscheidend: Eine Supervision durch Experten auf der Grundlage realer Therapie-Aufzeichnungen auf der Mikro-Ebene.

Um es deutlich zu machen: Die Supervisoren müssen alles das, was sie ausbilden und anleiten, selbst sehr gut können, sie müssen also selbst Experten sein.

Die Supervision muss anhand von realen Therapieaufzeichnungen geschehen, damit man die Verarbeitungsprozesse und die Handlungsevokationen der AK auch wirklich trainieren kann.

Und: Die Reflexion muss auf einer Mikro-Ebene von Psychotherapie geschehen, also auf der Verarbeitungsebene, auf der die AK auch im Therapieprozess Informationen in Realzeit verarbeiten müssen.

Das bedeutet, dass Supervision sowohl auf theoretischer Ebene als auch auf praktischer Ebene die notwendigen Prozesse selbst vollziehen, vermitteln und überprüfen können müssen.

Im Grunde erweist sich schon die augenblickliche Trainingszeit noch als deutlich zu kurz: Sie noch weiter zu reduzieren, würde die therapeutische Kompetenz der AK stark reduzieren.

Es muss reflektiert werden:

Das lernt man nur durch konkretes Üben und durch detailliertes Reflektieren auf einer Mikro-Ebene an realen Therapie-Aufzeichnungen. Eine Abschaffung einer solchen praktischen Ausbildung wäre für eine Psychotherapieausbildung vollständig unverantwortlich, weil es den Experten-Status von Psychotherapeuten extrem reduzieren würde. Die dann bei AK zu erwartende Qualität von Verarbeitungs- und Handlungsprozessen läge dann mit Sicherheit weit unter dem Niveau heute ausgebildeter Psychotherapeuten.

Expertise ist bereichsbezogen: D. h. dass ein Experte genau solches Wissen und solche Kompetenzen benötigt, die er in seinem jeweiligen Praxisfeld braucht.

Dazu ist es aber nötig, dass die Dozenten und Supervisoren ebenfalls Experten in dem jeweiligen Praxisfeld sind. Und das impliziert, dass Dozenten und Supervisoren

Wiederum reicht es keinesfalls, wenn Dozenten (für den Praxisteil der Ausbildung) und Supervisoren (im Praxisteil der Ausbildung) eine rein theoretische Qualifikation mitbringen und nur wenige Therapiestunden und Supervisionsstunden aufweisen. Gleichfalls ist es nicht ausreichend, wenn Supervisoren eine rein praktische Qualifikation mitbringen, ohne ausreichende theoretische Modelle, auf die sich ihr praktisches Wissen beziehen kann.

Eine Ausbildung in Psychotherapie muss ein einheitliches Rahmenkonzept von Psychotherapie vermitteln.

Eine Ausbildung in Psychotherapie sollte den AK ein einheitliches, in sich schlüssiges Rahmenkonzept von Psychotherapie vermitteln, in das die AK einzelne Techniken und Vorgehensweisen kognitiv integrieren können. In der Ausbildung sollte dafür gesorgt werden, dass zentrale Ausbildungsteile von den AK in dieses Rahmenverständnis integriert werden können. Es genügt keineswegs, den AK unverbundene „Tools“ an die Hand zu geben, ihnen Vorgehensweisen zu vermitteln, die sich inhaltlich widersprechen etc. Denn man muss sich klarmachen: Die gute Verfügbarkeit des Wissens von Experten geht auf die gute Strukturierung und auf die anwendungsorientierte Gestaltung des Wissens zurück: Unverbundenheit von Wissenselementen beeinträchtigt die Expertise sehr deutlich, führt aber darüber hinaus auch zu einer (tiefen) Verunsicherung der AK.

Eine Psychotherapie-Ausbildung muss den AK in hohem Maße ermöglichen, eigene Schemata selbst zu erarbeiten und zu repräsentieren und gegebenenfalls therapeutisch zu bearbeiten: D. h. zu einer echten Expertise-Entwicklung gehört Selbsterfahrung als zentrales Element dazu.

Politische Forderungen, die sich aus einem Expertise-Modell der Psychotherapie-Ausbildung ableiten lassen

Wir wollen hier versuchen, aus dem dargestellten Expertise-Ausbildungsmodell Forderungen abzuleiten, wie eine Psychotherapie-Ausbildung in einem großen, u. U. gesetzlichen Rahmen prinzipiell geregelt werden sollte, damit aus der Psychotherapie-Ausbildung Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten hervorgehen, die eine wirklich gute psychotherapeutische Versorgung der Bevölkerung gewährleisten können.

Psychotherapie-Ausbildung sollte nicht ausschließlich an Universitäten stattfinden

Dozenten, die an Universitätsinstituten tätig sind, sind (mit einigen Ausnahmen!) überwiegend in theoretischer und empirischer Forschung tätig: Sie sind damit ganz unbestritten Experten für Theorie und Experten für Forschung.

Sie sind jedoch nur selten ebenfalls Experten für die Praxis von Psychotherapie: Sie weisen meist nur relativ wenig Praxiserfahrung und auch wenig Erfahrung als Supervisoren auf.

Damit ist aber die praktische Expertise von Praxis-Experten für eine gute Psychotherapie-Ausbildung vollständig unverzichtbar.

Universitäten und Privatinstitute sollten kooperieren. Es erscheint sinnvoll, dass die jeweiligen Experten diejenigen Aspekte vermitteln, für die sie auch wirklich Experten sind.

So können die Universitäten sicher hervorragend Aspekte von Theorie, neuen theoretischen Entwicklungen, von Forschung und Forschungsergebnissen vermitteln usw.

Privatinstitute können dagegen hervorragend praktisch-therapeutische Aspekte vermitteln: Trainings von therapeutischer Informationsverarbeitung, Modellbildung, Handlungsplanung, Bewältigung schwieriger Situationen usw.

Sinnvoll ist es daher, wenn eine Theorie-Vermittlung als erster Ausbildungsschritt an den Universitäten stattfinden würde und sich daran eine Vermittlung praktischer Kompetenzen an Privat-Instituten anschlösse.

Auf eine zur Praxis-Ausbildung gehörende Ambulanz-Zeit kann auf keinen Fall verzichtet werden.

Eine Ambulanz-Zeit, in der die Ausbildungskandidatinnen und -kandidaten (AK) mit realen Klienten reale Therapien durchführen und bei der sie unter der Supervision von Praxis-Experten stehen, ist, wie ausgeführt, ein essentiell wesentlicher Teil einer wirklich guten Psychotherapie-Ausbildung. Denn nur durch ein solches Vorgehen von

„Machen→guter, praxisbezogener Reflexion→Machen →Reflexion usw.“

kann eine wirkliche Expertise im Bereich von Psychotherapie erreicht werden. Daher ist es wesentlich,

Eine inhaltliche Diversifikation von Psychotherapie und Psychotherapie-Ausbildung sollte erhalten bleiben.

Zur Zeit sind wir forschungsmäßig in einer Situation,

Daher sollte im Sinne einer guten und effektiven psychotherapeutischen Versorgung der Bevölkerung die Vielfalt therapeutischer Ansätze unbedingt erhalten bleiben. Und damit sollte auch die Vielfalt von Therapieausbildungen erhalten bleiben.

Auch wenn die theoretische Ausbildung primär von Universitäten übernommen werden sollte, dann sollte dies auf keinen Fall zu einer „inhaltlichen Gleichschaltung“ von Psychotherapie führen, auch wenn einige Psychologen glauben, es gäbe das einheitliche Fach „Psychotherapie und Klinische Psychologie“, so ist dies doch in der Praxis tatsächlich nicht so. Und in einer demokratisch-pluralistischen Gesellschaft und vor allem angesichts der Tatsache, dass die Wahrheit nicht im Besitz Einzelner ist, sollte es auch nicht so sein.

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