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© eBook: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

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GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

 

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

 

Projektleitung: Anita Zellner

Lektorat: Sylvie Hinderberger

Bildredaktion: Petra Ender, Sylvie Hinderberger

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Yuliia Antoniuk

 

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ISBN 978-3-8338-7617-2

1. Auflage 2021

 

Bildnachweis

Coverabbildung: Debra Bardowicks

Fotos: Debra Bardowicks, Julian Weiser, privat

Syndication: www.seasons.agency

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BÜCHER UND ADRESSEN

BÜCHER

Bloch, Günther: Mein Hundewissen. Gräfe und Unzer Verlag

Böhm, Inga/von der Leyen, Katharina: Die zweite Chance. Hunde mit Vergangenheit. Kosmos Verlag

Lenzen, Dirk: Wenn Hunde sprechen könnten und Menschen richtig zuhören. Gräfe und Unzer Verlag

Rugaas, Turid: Calming Signals – die Beschwichtigungssignale der Hunde. Animal learn

Samin, Masih: Sei höflich zu deinem Hund! Gräfe und Unzer Verlag

Schlegl-Kofler, Katharina: Hundesprache. Damit wir uns richtig verstehen. Gräfe und Unzer Verlag

Wischall-Wagner, Alexandra: Entspannter Mensch – entspannter Hund. Gräfe und Unzer Verlag

Ziemer-Falke, Kristina/Ziemer, Jörg: Life-Dog-Balance. Gräfe und Unzer Verlag

ZEITSCHRIFTEN

Der Hund. Deutscher Bauernverlag GmbH,

www.derhund.de

Partner Hund. Gong Verlag, Ismaning,

www.partner-hund.de

ADRESSEN

Verband für das deutsche Hundewesen e. V. (VDH)

Westfalendamm 174

44141 Dortmund

www.vdh.de

Österreichischer Kynologenverband (ÖKV)

Siegfried-Marcus-Straße 7

A-2362 Biedermannsdorf

www.oekv.at

Schweizerische Kynologische Gesellschaft (SKG)

Brunnmattstraße 24

CH-2007 Bern

www.skg.ch

INTERNETSEITEN

www.masih-samin.de

Internetseite des Autors

WILLKOMMEN IM LEBEN

Die Teenager-Rebellion drängte mich dazu, mit 17 von zu Hause auszuziehen – und plötzlich musste ich neben den Vorbereitungen aufs Abitur arbeiten, um mir mein Leben zu finanzieren. Schluss mit gewaschener Wäsche, Adieu voller Kühlschrank. Dafür begrüßte ich jede Menge Rechnungen und eine Kostenkalkulation über meine Ausgaben.

Ich veränderte mich und mein Lebensstil wandelte sich ebenfalls drastisch. Schneller, als mir lieb war, kam von Jahr zu Jahr mehr Verantwortung auf mich zu. Ich fing an, mir Gedanken über mein Leben zu machen und darüber nachzudenken, was ich eigentlich mit mir anfangen wollte. Ich erinnere mich, dass ein Lehrer in der zehnten Klasse uns nach unseren Berufswünschen fragte. Die meisten meiner Klassenkameraden hatten eine genaue Vorstellung davon, was sie machen wollten. Mein bester Freund zum Beispiel war sich sicher, dass er eine Karriere als Chemikant machen würde – was er im Übrigen auch sehr erfolgreich gemeistert hat. Nur ich wusste nicht, was ich werden wollte. Ich erinnere mich, dass mich allein der Gedanke daran, eine Entscheidung treffen zu müssen, wütend machte. »Wie kann man von einem so jungen Menschen erwarten, eine Entscheidung für das gesamte Leben treffen zu können?«, dachte ich. Ich wusste noch nicht einmal, was ich zu Mittag essen wollte, wie sollte ich da entscheiden, womit ich die nächsten Jahrzehnte meinen Lebensunterhalt finanzieren sollte.

Nach zwei kurzen Alibi-Studiengängen, die nur dazu dienten, Zeit zu schinden, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen: Ich wollte lieber ein volles Herz als ein volles Portemonnaie. Vor allem aber wollte ich eine bewusste Entscheidung treffen. Nicht eine, die mich irgendwann ins Unglück stürzte. Und so fragte ich mich: »Welche Vorstellung hast du vom Leben? Was macht dich eigentlich glücklich – nicht nur heute, sondern auch in der Zukunft und vielleicht sogar bis ins hohe Alter? Was kannst du aus deinen Möglichkeiten machen? Welche Fähigkeiten zeichnen dich aus?«

»Schon als kleiner Junge fühlte ich mich stark zu Hunden hingezogen. Aber es sollte noch viele Jahre dauern, bis ich endlich erfuhr, was mir diese Tiere wirklich geben können.«

Ich liebte Tiere, insbesondere Hunde, das wusste ich. Sie faszinierten mich. Ich konnte sie stundenlang beobachten. In ihrer Gegenwart verspürte ich eine Ruhe, die mich für einen Augenblick von allem löste. Hunde waren für mich die unkomplizierteren Menschen. Schon als kleines Kind in Afghanistan beobachtete ich die Straßenhunde und fühlte mich wahnsinnig zu ihnen hingezogen. Doch was könnte ich mit dieser Liebe anfangen?

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Wo meine Hunde sind, bin ich zu Hause. Erst durch sie fühle ich mich angekommen.

Irgendwann stieß ich auf den Begriff »Hundeverhaltenstherapie«. Ich hatte noch nie zuvor davon gehört und wusste nicht, dass es diesen Beruf überhaupt gab – und wie vielfältig er wirklich ist, sollte ich erst Jahre später bemerken.

Ich würde lügen, würde ich sagen, ich wäre mir von Anfang an zu 100 Prozent sicher gewesen. Meine Eltern hatten schließlich viel auf sich genommen, um mir und meiner Schwester unsere Freiheit zu ermöglichen. Mein Vater trug als junger Mann die gesamte Verantwortung für die Familie auf seinen Schultern und zog mit uns über drei Jahre hinweg erst von Afghanistan nach Pakistan, dann nach Russland und schließlich nach Deutschland. Er konnte damals nicht einfach so seinem Traum folgen und genoss nicht den Luxus, sich von seinem persönlichen Glück tragen zu lassen. Er hatte Pflichten. Ich wollte seinen Bemühungen gerecht werden und etwas aus mir machen. Mein Erfolg sollte ihm und meiner Mutter meine tiefe Dankbarkeit deutlich machen – auch wenn ich Erfolg anders definierte als sie. Aber mit Hunden arbeiten? In den Augen meiner Eltern war das definitiv kein richtiger Beruf. In ihrer Kultur ist angesehen, wer als Mediziner oder Jurist Karriere macht. Aber als Hundetrainer? Sicher nicht! Das hörte sich in ihren Ohren eher an wie Schlangenbeschwörer. Wie sollte ich ihnen bloß erklären, was ich vorhatte?

Auf der anderen Seite schnürte mir der Gedanke an einen »normalen« Job die Kehle zu. Ich war schon immer ein Querkopf und ich merkte, dass dies das Ende meiner sorglosen Teenagerjahre war. Der Ernst des Lebens hatte mich eingeholt und nun saß ich mitten in seinem Wohnzimmer und wusste nicht weiter.

Ich wohnte damals, mit Anfang 20, mit meiner Freundin in einer kleinen zentral gelegenen Dachgeschosswohnung. In dieser Zeit war ich recht in mich gekehrt und hatte sehr mit mir und meinen Gefühlen zu kämpfen. Ganz offensichtlich hatten die Erfahrungen, die ich als Kind und Heranwachsender gemacht hatte, ihre Spuren hinterlassen. Ich stellte mir die essenziellen Fragen des Lebens und suchte dringend nach Antworten – häufig vergeblich.

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Selbst die langweiligste Straße kann für Hunde zu einer Herausforderung und damit zum Problem werden.

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Daher müssen sie sicher sein, dass sie sich jederzeit an uns orientieren können und wir auf sie achten.

Wenn ich morgens auf dem Balkon meinen Kaffee trank, konnte ich die Menschen auf der belebten Straße vor meiner Wohnung beobachten. Sie erinnerten mich an einen Ameisenstaat, der sich seinen Weg durch die grauen Straßen der Stadt bahnte. Verrückt, wie alle simultan funktionieren, als hätten sie eine Choreografie eingeübt, dachte ich nur. Der Gedanke, meinen Kaffee auszutrinken und mich ebenfalls in diese Choreografie einzufügen, bedrückte mich. Ich wollte nicht »funktionieren«. Ich wollte nicht irgendeinen Job machen und von montags bis freitags ausharren, um völlig erschöpft das Wochenende zu erreichen. Nein, das wollte ich auf keinen Fall!

Ich redete mir ein, dass meine Eltern dafür sicher nicht all die Strapazen auf sich genommen hatten. Und vor allem hielt ich an der naiv-romantischen Vorstellung fest, dass das Leben zu kostbar sei und mein Wunsch nach Glück und Zufriedenheit zu groß, als dass ich ihn einfach verschwenden könnte.

Je älter ich wurde, desto mehr sah ich Köln aus einer anderen Perspektive. Alles, was mir bisher an dieser Großstadt gefiel, bedrückte mich plötzlich. Sie wurde mir zu laut, zu schnell, zu impulsiv. Ich hatte das Gefühl, dass alles um mich herum in einem Tempo anwuchs, dem ich niemals hinterherkommen könnte. Das Leben schien so viel mehr zu verlangen, als es meinen Fähigkeiten entsprach. Ich wollte den Zug anhalten oder rausspringen. Doch das ging nicht. Noch nicht. Doch dann wurde eines Tages alles anders. Lisel zog ein.

»Meine Hunde haben mich gelehrt, die Stadt mit ganz neuen Augen zu betrachten. Mehr noch: Sie haben mich gelehrt, mich selbst neu zu sehen.«

Mit 20 Jahren bekam ich meinen ersten eigenen Hund: eine kleine Terrierhündin, die ich vom ersten Augenblick an liebte. Ich wusste, dass sich von nun an alles verändern würde, denn mit Lisel erfüllte sich mein größter Wunsch. Alles fühlte sich plötzlich richtig an. Ich trug auf einmal Verantwortung für ein anderes Lebewesen. Mir gefiel diese Aufgabe, vielleicht auch weil ich nun nicht mehr nur über mich nachdenken musste. Erst später sollte ich erfahren, dass ich noch nie mehr über mich nachdenken musste als mit Hund.

Obwohl ich dachte, Köln wie meine Westentasche zu kennen, lernte ich mit Lisel völlig neue Ecken kennen. Ruhigere Ecken. Ich bemerkte eine ganz andere Lebensqualität. Bis dahin hatte ich nur die Hunde von Nachbarn und Freunden ausgeführt. Das hatte Spaß gemacht und ich war gut darin. Aber jetzt begann ich, meine Intuition mit Wissen über Hunde zu ergänzen. Ich arbeitete ehrenamtlich als Pflegestelle für den Tierschutz, nahm traumatisierte Hunde auf und veränderte ihr Verhalten – und ich verstand mehr und mehr, wie wichtig mein eigenes Verhalten dafür war. Ich hörte mehr auf mich und auf meinen Körper, ging achtsamer mit meinen Entscheidungen um und erfuhr mich auf gänzlich neue Art. Paradoxerweise lernte ich durch Hunde, wer ich als Mensch bin. Ich habe verstanden, dass ich das Leben oder die Umstände zwar manchmal nicht verändern kann, aber durchaus entscheiden kann, welche Wirkung alles auf mich hat und wie ich damit umgehe.

Ich studierte die Verhaltenspsychologie der Hunde und bekam gar nicht genug davon, mehr über die Tierwelt und insbesondere über Hunde zu erfahren. Ich hatte nun eine genaue Vorstellung von mir. Ich wusste, dass ich auf dem richtigen Weg war. Ich führte mit Lisel an meiner Seite die Hunde der Nachbarn aus, verbrachte viele Stunden auf Hundewiesen und studierte jede ihrer Verhaltensweisen. Ich hatte plötzlich einen Lebensgeist, für den es sich lohnte aufzustehen. Nach all den Jahren des Zweifelns tanzte ich plötzlich nach meiner eigenen Musik, in meiner persönlichen Choreografie.

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Meine Hunde zeigen mir jeden Tag, wie sie ticken und wie ein harmonisches Zusammenleben funktionieren kann.

Finanziellen Erfolg hatte ich noch nicht, aber das war mir egal. Darum ging es mir nicht, darum ging es noch nie. Wie gesagt: Ich wollte ein volles Herz – und je mehr ich mich in meiner Berufung verlor, desto mehr füllte es sich.

Nichtsdestotrotz musste ich auch meine finanziellen Kosten decken. Ich arbeitete daher drei Nächte die Woche in einem Lager, in dem ich für 15 Euro die Stunde Tiefkühlkost aus LKWs umpackte. Anschließend ging ich noch einem Zweitjob nach und putzte den Friseursalon eines Bekannten. So verdiente ich mir etwas Taschengeld und konnte meine Studiengebühren und die unverschämt hohe Miete in Köln finanzieren. Ich mochte diese Zeit und finde sie bis heute wertvoll für meine Entwicklung. Essen schmeckt ja bekanntlich auch am besten, wenn man hungrig ist.

Um 5.30 Uhr hatte ich Feierabend. Um kurz nach 6 Uhr kam ich im Friseursalon an. Alles wirkte friedlich, als wollte sich die Straße eine Ruhepause gönnen von den Tritten der Menschen. Als wollte sie einmal tief durchatmen …

Ich schloss die Tür auf, schaltete die Lichter an und machte mir erst einmal einen Kaffee. Ich trank ihn vor dem Salon und beobachtete, wie die Sonne aufging und nach und nach den Rest der Stadt weckte. Ich dachte an »meine« Hunde, die auf mich warteten. Ich wollte später gleich einen langen Spaziergang mit ihnen machen und plante in Gedanken eine Strecke, die wir noch nicht so oft gelaufen waren. Doch erst hatte ich noch ein wenig Arbeit vor mir. Also leerte ich meine Tasse, streckte mich und drehte die Musik laut an, um eine Runde mit dem Staubsauger zu tanzen.

»Das Leben ist kein Wunschkonzert, aber wir können darüber entscheiden, wie wir auf diesen Rhythmus tanzen.«

Etwa eine Stunde später machte ich mich zu Fuß auf den Heimweg. Ich war müde, aber nicht erschöpft. Außerdem konnte ich mich so für den Spaziergang aufwärmen. Innerhalb weniger Minuten füllten sich die Straßen mit Autos, die Fußgängerzonen mit Menschen und die Köpfe allem Anschein nach mit Stress. Es wurde zunehmend lauter und hektischer, die Autofahrer hupten, als könnten sie damit die Ampeln beeinflussen, und die Radfahrer fuhren, als ginge es um ein gelbes Trikot. Ja, spätestens jetzt war Köln wach. Guten Morgen! Auf mich wirkte die Stimmung aber nicht frisch und aufgeweckt, sondern unruhig und erschöpfend. Mir fiel auf, dass das Tempo der Passanten hoch war und Blicke eher vermieden wurden. Alle waren in Eile und ich bezweifelte, dass die meisten an etwas Schönes dachten, so tief versunken, wie sie ihren Blick hielten. Schade!

Ich dagegen war voller Vorfreude. Denn das Beste kam ja erst noch. Gleich sollte es gemeinsam mit »meinen« Hunden auf Abenteuerreise gehen. Genau so fühlten sich unsere langen Spaziergänge nämlich an: wie ein kleines Abenteuer. Wir streiften mehrere Stunden durch den Stadtwald und währenddessen bespaßte und trainierte ich meine Vierbeiner.

An diesem Morgen erschien mir der Wald noch schöner als sonst. Alles wirkte friedlich und ausgeglichen. Es roch wie nach einem Sommerregen. »Nirgendwo wäre ich jetzt lieber«, dachte ich und nahm einen tiefen Atemzug. Wir liefen dynamisch auf den schmalen Wegen zwischen den Wiesen. Meine Hunde waren motiviert und hielten das Tempo mit. Ich animierte sie, noch enger zusammenzubleiben, und sie folgten mir dicht auf den Fersen.

Auf bestimmten Wiesen und Wegen gab ich ihnen dann ein Signal, zu entschleunigen und herumzuschnüffeln, oder bot ihnen ein gemeinsames Spiel an. Ich hatte das Gefühl, dass sie meine Energie als sehr motivierend empfanden. Kein anderer Hund, kein Hase war interessant genug, unsere Dynamik zu stören. Wie jedes Mal nach so einer Hunderunde hatte ich das Gefühl, meinen Geist gesäubert zu haben und vollkommen geerdet zu sein. Und am liebsten hätte ich allen Menschen, denen ich an diesem Morgen begegnete, davon erzählt.

Eines war mir gewiss: Das Leben ist auch deshalb so kostbar, weil es nicht ewig währt. Es ist ein Geschenk und steckt voller Herausforderungen und Möglichkeiten, an denen wir wachsen können. Wie bei einem guten Spiel liegt die größte Freude weniger darin, es irgendwann zu beenden, sondern mittendrin zu stecken. Ich hätte damals meine Freude am liebsten laut hinausgeschrien. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich heute, etwa ein Jahrzehnt später, meine Gedanken »hinausschreiben« darf. Meine Hunde haben mir eine Freude gegeben, die kein Unglück mindern kann.

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Das ist einer von meinen Vieren: Fritzi!

Unsere Hunde sind motivierende Partner, die uns auf eine äußerst sensible Weise jeden Tag aufs Neue den Spiegel vorhalten. Lasst uns einen Blick hineinwerfen und erkennen, wie wir unserem Leben die gewisse Leichtigkeit geben können. Ich freue mich sehr, wenn ich Ihnen und Ihrem Vierbeiner mit diesem Buch helfen kann, das Beste aus Ihrem gemeinsamen Alltag zu holen und gemeinsam in Gelassenheit und Zuversicht seinen Herausforderungen zu trotzen. Nichts verbindet Mensch und Hund so sehr wie eine gemeinsame Herausforderung.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und noch mehr Freude beim gemeinsamen Meistern der Herausforderungen.

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DER GANZ NORMALE WAHNSINN

MENSCH UND HUND SIND SEIT JAHRTAUSENDEN EIN EINGESPIELTES TEAM. ABER KANN SO EINE BEZIEHUNG AUCH IN UNSEREN MODERNEN STÄDTEN FUNKTIONIEREN?