Endlich zur Schule!

Einleitung

Liebe Eltern,

mit dem ersten Schultag beginnt nicht nur für euer Kind, sondern ebenso für euch ein neuer Lebensabschnitt. Auch ihr seid Schulanfängerinnen und Schulanfänger, wenn ihr euer erstes Kind einschult.

Mit diesem Handbuch wollen wir euch die „neue Welt Schule“ ein wenig näherbringen: Malena Böse, Grundschullehrerin und erfahrene Expertin unserer Online-Beratung für den Grundschulbereich, hat ein Alphabet der besonderen Art für euch zusammengestellt. Schon der Blick ins Inhaltsverzeichnis zeigt, wie bunt und vielfältig der Schulalltag ist und wie sehr er euren Alltag künftig prägen wird.

Das Alphabet ist deshalb sehr praxisorientiert: Ihr findet alle wichtigen Stichwörter rund um das Thema Grundschulstart. Manche der Tipps zu Ranzen, Turnbeutel und Co. sind besonders wichtig zur Vorbereitung, andere Themen wie Noten, Zeugnisse und vieles mehr gewinnen erst später an Bedeutung. Auch einige pädagogische Ratschläge sind enthalten. So ist beispielsweise der Buchstabe Y der Lieblingsbuchstabe der Redaktion …

Wir hoffen, dass wir eure Neugier und die Lust am Lesen geweckt haben, und wünschen euch ganz viel Freude beim Schulstart!

 

Dein -Expert*innen-Team

wie Anfang

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Hermann Hesse

Eine Einschulung ist immer mit verschiedenen Gefühlen verbunden: Aufregung, Neugier, Freude, Angst. Steh deinem Kind in dieser Zeit des Umbruchs zur Seite und nimm ihm die Angst vor der Schule. Überlegt gemeinsam, was es noch für die Schule braucht, und sucht zusammen die Materialien aus. Das steigert die Motivation. Vielleicht gibt es an der Grundschule auch einen Kennenlerntag für die zukünftigen Schulanfängerinnen und Schulanfänger, dann nutzt diese Möglichkeit, damit dein Kind die Schule schon mal von innen sehen kann! Kläre vor Schulbeginn, wen dein Kind schon kennt, und fragt einen Freund oder eine Freundin, ob er oder sie am ersten Tag neben ihm sitzen möchte. Das gibt deinem Kind Sicherheit.

wie Bücher

Endlich lesen lernen! Das ist ein Grund für viele Kinder, in die Schule zu wollen. Oft ist die Enttäuschung groß, wenn das Lesen dann nicht innerhalb weniger Wochen gelingt. Unterstütze dein Kind und halte Büchereibesuche und Vorlesen weiter aufrecht! Positiv auf die Lesemotivation deines Kindes wirkt sich ein Zuhause aus, in dem Bücher zu Verfügung stehen, die es sich in Ruhe allein angucken und je nach Lesekompetenz auch lesen kann. Dafür eignen sich besonders Bilderbücher. Wenn dein Kind schon etwas lesen kann, sind Erstlesebücher geeignet.

Das Interesse am Lesen wird außerdem dadurch geweckt, dass im nahen Umfeld des Kindes regelmäßig gelesen wird, also der Umgang mit Büchern, Zeitungen und Zeitschriften dem Kind vertraut ist.

Bald kann dein Kind schon erste Wörter lesen. Eine tolle Leistung! Freue dich mit deinem Kind und frage nach, wie es sich anfühlt, erste Wörter lesen zu können. Hilf deinem Kind zu spüren, wie es sich anfühlt, etwas geschafft zu haben. Du kannst zum Beispiel sagen: „Ich bin ganz stolz auf dich, wie du schon die ersten Wörter liest.“ Oder du fragst: „Wie fühlt sich das an? Bist du stolz auf dich? Wo fühlst du das in deinem Körper?“

wie Computer oder Chor

Die Schule bietet viel Neues, wie zum Beispiel verschiedene Arbeitsgemeinschaften, die es im Kindergarten nicht gab. Am Computer oder auf dem Tablet können die Kinder Inhalte aus dem Unterricht in Lernspielen üben. Oft gibt es für ältere Kinder die Möglichkeit, an einer Computer-AG teilzunehmen.

Medien bestimmen die Welt der Kinder, auch in den Schulen. Allerdings ist weniger in dieser Hinsicht mehr. Achtet auf medienfreie Auszeiten. Entspannung am Smartphone, Tablet, Computer oder Fernseher? Das muss nicht sein. Sich selbst wahrnehmen im freien Spiel, allein oder mit anderen, beim Sport oder Musizieren füllt die Akkus wieder auf. Vielleicht gibt es ja auch einen Schulchor an der Schule, in dem dein Kind gerne singen möchte.

wie Druck

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Das spüren Kinder bereits im Kindergarten, wenn Eltern darüber sprechen, was ihre Kinder schon alles können. Die positiven und negativen Reaktionen auf ihre erbrachten Leistungen lassen sie schnell verstehen, was gewünscht wird und ob sie „gut“ oder „schlecht“ in etwas sind.