Liste der Geschichten

01. Ein Wimpernschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einstellung

02. Eins nach dem anderen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Qualität

03. Der natürliche Lernprozess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bewusstheit

04. Den Preis bezahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bewusstheit

05. Halte es einfach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einfachheit

06. Der natürliche Rhythmus der Dinge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Qualität

07. Prozess, nicht Produkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bewusstheit

08. Der beste Weg ist nicht immer auch der richtige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Akzeptieren

09. Vertraue auf deinen Körper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ausprobieren

10. Was uns unser Denken kostet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geist

11. Geduld üben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geduld

12. Ein zielgerichteter Verstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bewusstheit

13. Was immer du denkst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gedanken

14. Nichts existiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wissen

15. Sei glücklich, wo immer du bist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gelassenheit

16. Ausgeglichenheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herausforderungen

17. Wenn du spielst, dann spiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inspiration

18. Füge dein Spiel zusammen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harmonie

19. Erschließe dir neue Perspektiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lernen

20. Gib deinem Geist das richtige Bild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fantasie

21. Selbstkontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reaktion

22. Bekommen, was wir brauchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Akzeptieren

23. Das Leben ist ein Echo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kompetenz

24. Bedingungsloses Vertrauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vertrauen

25. Ein guter Golfspieler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geist

26. Es ist nicht nötig zu vergleichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Echtheit

27. Gib niemals auf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Unglück

28. Deinen Schwanz jagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Akzeptieren

29. Positives Selbstgespräch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einstellung

30. Bewusstheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bewusstheit

31. Es ist gut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einstellung

32. Fehldeutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zukunftsaussichten

33. Das Geheimnis des Erfolgs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erfahrung

34. Änderungen passieren eben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bewusstheit

35. Lernen durch Handeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fehler

36. Der Vorteil, Entscheidungen zu treffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spaß

37. Suche Perfektion in allem, was du tust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Qualität

38. Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Achtung

39. Nur eine Sammlung von Meinungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abhängigkeit

40. Tue, was du für richtig hältst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zuhören

41. Wir hören nur, was wir hören wollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zuhören

42. Zorn richtet mehr Schaden an, als wir denken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gefühle

43. Vertraue dem Schicksal, doch binde zuerst deinen Hund fest . . . . . . . Bestimmung

44. Die Herausforderungen des Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Akzeptanz

45. Denken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gedanken

46. Auf den Prozess fokussieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einstellung

47. Zwei Hunde, zwei Einstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einstellung

48. Die Trophäe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Akzeptanz

49. Meditation – eine einfache Aufmerksamkeitsübung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lernen

50. Ein sehr weiser Lehrer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufmerksamkeit

01


»Um ZEN zu begreifen, müssen Sie es erleben ... Sie sollten sich
innerlich zurücknehmen und den Boden suchen, auf dem Sie stehen;
auf diese Weise werden Sie die Wahrheit herausfinden.«
Dogen-ZENji

Ein Wimpernschlag



Ein begabter junger Golfspieler glaubte, der einzige Weg, im Wettkampf erfolgreich zu sein, seien Stärke, Dominanz und das Besiegen aller anderen Golfspieler. Tao wusste, dass diese Einstellung des jungen Mannes nicht dazu beitragen konnte, innere Stärke zu entwickeln. Also rief er ihn zu sich ins Büro und erzählte ihm folgende Geschichte:

»Vor vielen Jahren beschloss die Regierung Japans, die Ausübung des ZEN zu verbieten. Sie sagten, diese Lehre sei eine Gefahr für den Staat. Also sandten sie Soldaten ins Land hinaus, um die ZEN-Tempel und alle Orte zu zerstören, an denen ZEN gelehrt wurde. In einem dieser Tempel, den die Armee stürmte, fanden die Soldaten Suzuki, den ZENMeister, in Zazen (einer Meditationsstellung) sitzend. Der General, ein sehr stolzer Samurai, stand über dem Mann mit seinem Schwert, bereit, ihn niederzustrecken. Doch bevor er einen tödlichen Schlag ausführen konnte, öffnete Suzuki seine Augen und lächelte. Der General hielt in seinem Handeln inne, denn noch nie hatte er eine solch starke Ruhe und friedliche Energie gefühlt wie jene, die diesen Mann umgab.

Er sprach zum Meister: »Weißt du, wer vor dir steht? Ich bin der Mann, der dir den Kopf abschlagen und dich töten kann, ohne mit der Wimper zu zucken.«

Suzuki erhob sich und schaute dem Krieger tief in die Augen.

Dann sagte er: »Weißt du, wer vor dir steht? Ich bin der Mann, der seinen Kopf verlieren und getötet werden kann, ohne mit der Wimper zu zucken.«

In diesem Augenblick ließ der mutige Samuraikrieger sein Schwert fallen, beugte sein Haupt in Ehrfurcht und wurde selbst ein Anhänger des ZEN.

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Im Golf genau wie im Leben zählt nicht, was geschieht, sondern wie du mit dem Geschehenen umgehst.

02


»Menschen scheitern durch ihre Handhabung
einer Angelegenheit oft, in ihrem Bestreben erfolgreich zu sein.
Wenn jemand am Ende ebenso sorgsam bleibt,
wie er es zu Beginn war, dann gibt es keinen Misserfolg.«
Lao Tzu



Eins nach dem anderen



Tao war manchmal sehr streng. Immer betonte er, Qualität ginge vor Quantität. Er
     bestand darauf, dass die Anfänger Tag für Tag, Monat für Monat den gleichen Schlag von der gleichen Position aus übten, ohne dass er ihnen die Erlaubnis erteilte, mit etwas anderem fortzufahren.

Schließlich war einer der jungen Männer so genervt, dass er fortging, um eine andere Golfschule zu finden. Einige Tage, nachdem er zu einem nahe gelegenen Golfclub gewechselt war, erfuhr er, dass es einen Wettkampf auf der Driving Range geben würde. Einfach aus Spaß und weil er nichts anderes zu tun hatte, trug er sich für den Wettbewerb ein. Natürlich führte er diesen einen Schlag aus, den er so gut kannte, und zu seiner Überraschung gewann er den Wettkampf. Hinterher zeigte sich der Sponsor der Veranstaltung sehr beeindruckt und lobte seine Leistung in den höchsten Tönen. Obwohl der junge Mann verlegen widersprach, weigerte sich der Sponsor zu glauben, dass dieser ein Anfänger war.

»Sag mir«, fragte der Sponsor, »wer ist dein Ausbilder? Er muss ein großartiger Lehrer sein!« Der junge Mann begriff plötzlich den Sinn von Taos Lehrmethode, kehrte zu ihm zurück und lernte unter seiner Anleitung noch ein paar weitere Jahre.

Qualität ist ebenso wichtig wie Quantität. Versuche nicht, alles gleichzeitig
gut zu machen, sei es der Abschlag, das Putten oder Chippen.
Es ist besser, eine Aufgabe aufs Vollkommenste zu perfektionieren,
bevor du zur nächsten übergehst.

03



»Ein fest verschlossenes Buch ist nur ein Stapel von Papier.«
Chinesisches Sprichwort





Der natürliche Lernprozess



Nach vielen Wochen des Trainings kam ein verzweifelter Golfer zu Tao, um ihn nach Rat zu fragen: »Ich fühle mich verloren. Ich weiß nicht, wie ich meinen Schläger noch schwingen soll. Bitte, kannst du mir zeigen, was ich tun soll?«

Der Meister schaute nur kurz zu ihm und ging ohne Reaktion weiter. Der Junge war von Taos Verhalten sehr überrascht und wusste nicht so recht, wie er nun reagieren sollte. Er wiederholte seine Frage noch einmal, doch Tao gab ihm auch dieses Mal keine Antwort. Schließlich gab er auf und als er gerade wieder gehen wollte, rief der Meister ihm zu: »Ich denke, du hast verstanden, was du nun zu tun hast!«

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Es kommt eine Zeit, in der du dich von Anweisungen unabhängig machen solltest. Beginne damit, durch deine eigenen Erfahrungen zu lernen, und verbringe allein Zeit auf der Driving Range oder auf dem Putting-Green. Arbeite an deiner Technik, ohne deinen Fokus auf eine Korrektur zu legen, stattdessen übe einfach mit der Absicht zu lernen und nicht, um etwas zu erreichen. So wird sich eine Leistungsverbesserung leichter und störungsfreier einstellen.
04