Neue Schulgeschichten vom Franz

1. Die Probleme vom Franz

Der Franz ist sieben Jahre und sechs Monate alt. Er hat eine Mama und einen Papa, einen großen Bruder und eine Freundin. Der große Bruder heißt Josef, die Freundin heißt Gabi. Sie wohnt in der Nachbarwohnung vom Franz. Ein paar Probleme hat der Franz auch. Ein Problem ist, wenn man mit einer Sache nicht gut zurechtkommt.

Der Franz kommt damit nicht gut zurecht, dass er das kleinste Kind in der Schule ist. Dabei ist der Franz in den letzten sechs Monaten um drei Zentimeter gewachsen. Aber die anderen Kinder sind in den letzten Monaten leider ebenfalls um drei Zentimeter gewachsen!

Mit seiner Stimme hat der Franz auch ein Problem. Die wird hoch und piepsig, wenn sich der Franz aufregt. Ein richtiges Mausestimmchen bekommt er dann. Das ärgert ihn sehr. Wenn man sich aufregt, will man ja schreien und nicht piepsen.

Früher hatte der Franz noch ein anderes Problem. Er kam damit nicht zurecht, dass er wie ein Mädchen ausschaute.

Aber dieses Problem hat der Franz gelöst! Die blonden Ringellocken vom Franz waren nämlich schuld daran gewesen, dass ihn die Leute für ein Mädchen gehalten hatten.

Darum hatte sich der Franz eine Zeit lang vom Papa den Schädel kahl scheren lassen. Ein kahlköpfiges Kind hält niemand für ein Mädchen! Doch seit ein paar Wochen lässt der Franz die Haare wieder wachsen.

Er hat im Badezimmer eine Tube gefunden. Mit klebrigem rosa Zeug darin. Haar-Gel heißt das klebrige rosa Zeug. Wenn man das auf den Kopf schmiert, stehen die Haare steif vom Kopf weg. Kein bisschen ringeln sie sich dann. Wie Igelstacheln schauen sie dann aus. So eine Frisur hat kein Mädchen!

Die Mama und der Papa mögen die neue Frisur vom Franz überhaupt nicht.

„Franz“, jammert die Mama. „Ich steche mir die Finger wund, wenn ich dir über den Kopf streichele!“

Doch das stört den Franz nicht.

Er denkt: Ich bin ja kein Baby mehr! Ich will sowieso nicht gestreichelt werden!

„Franz!“, jammert der Papa. „Du schaust zum Fürchten aus!“

Auch das stört den Franz nicht.

Er denkt: Ist mir nur recht, wenn sich die Leute vor mir fürchten!

Und der Josef nennt den Franz, seit er die neue Frisur hat, nur mehr: „Borstenvieh!“

Aber früher hat der Josef den Franz immer „Blödmann“ genannt. Oder „Dödel“ oder „Zwerg“.

Da ist dem Franz das „Borstenvieh“ noch lieber.

Die Gabi stört die neue Frisur vom Franz nicht.