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Nr. 992

 

Bestienrummel

 

Die Jäger und der Wissenschaftler – auf der Welt der Ungeheuer

 

von PETER GRIESE

 

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Nach langen Monaten ist Perry Rhodans Expedition endlich der verdiente Erfolg beschieden. Menschen von der BASIS sind in den Vorhof der Materiequelle eingedrungen und haben durch eine »Entrümpelungsaktion« die Materiequelle wieder normalisiert, so dass mit keinen weiteren Weltraumbeben zu rechnen sein wird.

Dann, nachdem diese Aufgabe erfüllt worden war und nachdem Atlan als Auserwählter, der die Interessen der Menschheit bei den Mächten jenseits der Materiequelle vertreten soll, die BASIS verlassen hatte, bleibt Perry Rhodan keine andere Wahl, als auf Heimatkurs zu gehen.

Während nun die BASIS auf dem Rückflug begriffen ist, kommt es in den Novembertagen des Jahres 3587 in der Galaxis, die durch Jen Salik gerade von der Orbiter-Gefahr befreit worden ist, zu neuen Aufregungen.

Schuld daran ist Amtranik, der Garbeschianer, der mit seiner Flotte von 12.000 Einheiten die Milchstraße unsicher macht.

Nach Imbus, der Welt der Kristalle, sucht Amtranik nun einen weiteren Planeten heim. Der Planet heißt Shourmager und liegt fast 18.000 Lichtjahre vom Solsystem entfernt. Aufgrund der gefährlichen Flora und Fauna nennt man Shourmager auch BESTIENRUMMEL ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Mountvador – Ein Galaktomediziner und Exobiologe.

Callon und Karvist – Die Köpfe des Jagdklubs »Drachenblut«.

Bletz – Der »Fleischer im Weltall« geht auf Abenteuer.

Beschnark – Der Gur träumt einen ewigen Traum.

1.

 

Der schrille Heulton der Alarmanlage riss Mountvador aus tiefem Schlaf. Automatisch schaltete sich die Beleuchtung in der Forschungsstation ein.

Verwirrt blickte sich der Ara um. Dann sprang er mit einem Satz von der Liege. Seine Hand griff nach dem langen Gewand, das er am Abend zuvor achtlos auf einen Stuhl gelegt hatte. Mit einem einfachen Knoten des Gürtels verschloss er den mantelähnlichen Rock. Der Stoff fiel wallend bis zu seinen Füßen. Seine Hände glitten über die magischen und mystischen Zeichen, die in das Gewand gestickt waren.

Mountvador murmelte eine alte Beschwörungsformel, aber die Alarmsirene ließ sich davon nicht beeindrucken.

An der Wand hing dicht neben dem einzigen Fenster eine altmodische Uhr. Der Ara warf einen Blick auf die Leuchtziffern.

»Mitten in der Nacht«, murmelte er sichtlich verwirrt. »Was haben die Dummköpfe wieder angestellt?«

Über die Interkomanlage rief er nach Ath-Vrilov. Sein engster Mitarbeiter meldete sich jedoch nicht.

Verschlafen blickte er aus dem Fenster. Draußen herrschte die tiefe Nacht von Shourmager.

Und dann hörte er die Laute.

Sie schwollen an und übertönten sogar die schrille Alarmanlage. Dumpfe Schreie mischten sich mit pfeifenden Tönen. Grunzlaute klangen zwischen zischenden und bellenden Geräuschen.

Mountvador runzelte die Stirn.

In diesem Augenblick sprach sein Interkom an. Der haarlose Spitzkopf Ath-Vrilovs erschien auf dem Bildschirm. Die albinotisch rötlichen Augen des Mannes blickten verwirrt und verschlafen.

»Alarm«, sagte er dann.

»Das höre ich selbst.« Mountvador war ungehalten. »Ich will wissen, warum.«

Ath-Vrilov zuckte ahnungslos mit den Schultern. »Ich glaube, die Bestien greifen an.«

»Ich glaube, ich glaube«, äffte der Ara seinen Mitarbeiter nach. »Kümmern Sie sich darum, Ath-Vrilov. Und zwar ein bisschen plötzlich. Ich bin in fünf Minuten im Hauptlabor. Dann möchte ich einen genauen Bericht haben.«

Ohne die Antwort Ath-Vrilovs abzuwarten, unterbrach er die Verbindung.

Eine Minute später eilte der Ara aus dem Wohntrakt hinüber zur eigentlichen Forschungsstation. Diese bestand aus zwei riesigen Kuppelbauten, die an der Unterseite direkt miteinander verbunden waren. Der größte Teil der aus Stahllit bestehenden Doppelkuppel war transparent. Dort leuchteten jetzt die ersten Lichter auf.

Zwischen der Doppelkuppel, aber in viel größerer Entfernung, zuckten unregelmäßige Blitze in den Nachthimmel. Von dort kam auch das vielstimmige Gebrüll und Getose, das Mountvador gehört hatte. Er war sich sicher, dass die Blitze von dem Energieschutzgitter stammten, das den kleinen Landeplatz von der eigentlichen Forschungsstation trennte.

Dort also tobten die Bestien.

Der Ara, Fachmann für Galaktomedizin und Spezialist für exobiologische Probleme, wunderte sich nicht. Er hatte in den sechs Jahren, die er auf Shourmager weilte, schon so manche Überraschung mit der wohl in der ganzen Milchstraße einmaligen Tierwelt dieses Planeten erlebt.

Dass die Bestien, wie er die ganze Fauna der Einfachheit halber nannte, jedoch einen direkten Angriff auf seine Station wagten, war neu. Ein blindwütiges Anrennen gegen die Energiesperren widersprach zwar nicht der Bösartigkeit und der Raublust dieser Tiere. Mit dem normalen Instinktverhalten ließ es sich allerdings nicht vereinbaren.

Mountvador erreichte den Fußpunkt der Doppelkuppel. Ein mechanischer Lift brachte ihn in die oberste Etage. Dort war das Hauptlabor. Zugleich hatte man von hier die beste Übersicht über die nähere Umgebung.

Von seinen sechs Mitarbeitern, die alle Aras waren, fand er vier vor. Eine der drei Frauen fehlte. Und Ath-Vrilov.

Die vier Forscher blickten ihren Chef abwartend und fragend an. Mountvador war nicht sonderlich beliebt bei seinen Leuten. Wenn es kritisch wurde, handelten diese nicht sehr selbständig. Sie warteten, und das taten sie auch jetzt.

»Stehen Sie nicht herum wie tiefgefrorene Salzsäulen«, herrschte der Galaktomediziner seine Mitarbeiter an. »Schalten Sie die Außenscheinwerfer und die Kameras ein. Ein Roboterkommando muss nach draußen und das Verhalten der Bestien beobachten.«

»Das letztere hat Ath-Vrilov schon veranlasst«, sagte Mesenanda, eine der Ara-Frauen. »Er ist sogar selbst mit zum Landeplatz gegangen. Hoffentlich passiert ihm nichts.«

»Was soll ihm passieren?« Mountvador war besonders unwirsch. Dass ihn der Alarm aus dem Schlaf gerissen hatte, verstärkte dies noch. »Er kann doch auf sich aufpassen. Schließlich sind die Roboter bei ihm, und die Energiesperren schützen ihn vor den Bestien.«

Seine Helfer hatten inzwischen die Beobachtungsanlagen eingeschaltet. Auch die Geräusche wurden in das Zentrallabor übertragen. Der Ara verzog sein Gesicht und regelte die Lautstärke nach unten.

Mesenanda, die sich selbst als Instinkt-Diagnostikerin bezeichnete, justierte die Hauptkamera, deren Bild auf einen großen Schirm übertragen wurde.

Mehrere Scheinwerfer erleuchteten den Landeplatz, der nur wenige hundert Meter von der Doppelkuppel entfernt lag. Dort lagen drei kleine Schiffe. Um den kreisförmigen Landeplatz zog sich ein Energiegitter, das bis in eine Höhe von etwa 30 Metern wirksam war.

Da die Scheinwerfer vor allem das Innere des Platzes erleuchteten, dauerte es eine Weile, bis Mountvador und sein Forscherteam erkennen konnten, was sich außerhalb der Landefläche abspielte.

An der abgewandten Seite des Energiezauns wurde Ath-Vrilov mit seiner Roboterkolonne sichtbar. Der Ara-Wissenschaftler hielt sich in sicherer Entfernung von dem funkensprühenden Gatter. Dort selbst spielte sich ein unsagbares Getümmel ab.

Bis in eine Höhe von gut 20 Metern kletterten vor dem Zaun die verschiedensten Tiere übereinander. Immer wieder rutschten einzelne ab und fielen in das Energiefeld. Wilde Schreie folgten, während die gepeinigten Kreaturen das Weite suchten. Sofort drängten andere nach. Immer höher wuchs der Berg aus Tierleibern der unterschiedlichsten Gattungen.

»Was soll das?«, entfuhr es Mountvador. »Sind die verrückt geworden?«

»Es hat den Anschein«, antwortete ihm Mesenanda erregt. »Mit normalem Instinktverhalten hat das jedenfalls nichts zu tun.«

»Interessant«, murmelte Gornim. Der junge Ara ließ sich von dem Schauspiel nicht sonderlich beeindrucken. »Jedenfalls einmal eine völlig neue Reaktion dieser total verrückten Tierwelt.«

»Es sieht fast wie ein geordneter Angriff gegen den Landeplatz aus«, vermutete Mesenanda. »Es sind Vertreter von fast allen Bestien dabei, die wir inzwischen kennen.«

»Diese Welt ist ein einziges biologisches Rätsel.« Mountvador sprach zu sich selbst gewandt. »Aber ich werde dieses Geheimnis lüften. Die kosmischen Gesetze müssen auch hier gelten.«

In dem 50 Meter breiten und 20 Meter hohen Getümmel aus Tierleibern zeigten sich die unterschiedlichsten Lebewesen von Shourmager. Auf den ersten Blick überwog der Typ der Großechsen, die eine Länge von zwei Metern erreichten. Dazwischen krochen pechschwarze Schlangen, die mit vier Stummelfüßen Halt an den anderen Tieren suchten. Ihre Leiber wanden sich in dem grenzenlosen Durcheinander. Etwa 20 verschiedene kleinere Tierarten, vor allem wieselähnliche Tiere mit gefährlichen Gebissen, bildeten die Spitze der Traube. Eine andere Spezies, die das Forscherteam Wasserauge genannt hatte, drängte plötzlich nach vorn. Der Kopf dieser langbeinigen Ungeheuer bestand praktisch nur aus einem einzigen Auge, das sich ständig in seiner Größe veränderte. Schreie und Stimmen aller Art klangen durcheinander.

Der Haufen aus Tierleibern wuchs immer höher.

»Sie werden die Obergrenze des Energiezauns erreichen«, sagte Gornim tonlos.

»Schalten Sie mir eine Verbindung zu Ath-Vrilov«, befahl Mountvador. Dann griff der Ara nach dem Mikrofonring.

Er rief seinen Gehilfen.

»Ath!«, sagte er knapp. »Wehren Sie die Bestien noch nicht ab. Die Roboter sollen alles genau aufzeichnen. Vielleicht bekommen wir durch diesen Vorfall einen Hinweis auf die Entstehung dieser unmöglichen Fauna. Nur im äußersten Notfall Waffen einsetzen.«

»Was veranlasst die Tiere mitten in der Nacht einen solchen Angriff zu starten?«, fragte Gornim.

»Ich erkenne Angst im Verhalten«, antwortete Mesenanda. »Bis jetzt war es die Angriffswut, die die Aggressionen weckte. Oder der Hunger. Aber selbst pure Mordlust gehört zum Instinktprogramm vieler Bestien. Jetzt aber sehe ich Angst. Das ist wirklich neu.«

»Still!« Mountvador hob seinen spitzen Kahlkopf und lauschte auf die Töne, die von draußen her übertragen wurden. Der Ara-Mediziner hatte ein neues Klangbild bemerkt, das er aus früheren Begegnungen mit der aggressiven Tierwelt kannte.

Die kehligen Schreie übertönten mehr und mehr die Laute der anderen Tiere.

»Gurs!«

Die vier Mitarbeiter nickten ihrem Chef stumm zu.

»Wenn diese Riesen kommen, wird es wirklich brenzlig. Was mag nur in sie gefahren sein?«

»Wir müssen Ath-Vrilov zurückrufen«, verlangte Mesenanda. »Der Berg aus Tierleibern hat auch die Obergrenze des Zaunes erreicht.«

Mountvador biss sich auf die schmalen Lippen und schwieg. In seinem Innern tobte ein Kampf zwischen dem Pflichtgefühl, das Leben seines Mitarbeiters nicht zu gefährden, und dem heftigen Drang, alles für sein Forschungsprojekt zu tun.

Er wählte einen Kompromiss und rief Ath-Vrilov über die Funkverbindung.

»Wie sieht es bei Ihnen aus?«

Es handelte sich um eine einfache Funkstrecke ohne Bildübertragung. So konnte der Galaktomediziner nur die erregte Stimme seines Mitarbeiters hören.

»Hier ist der Teufel los«, stöhnte Ath-Vrilov. »Sie klettern in panischer Angst immer höher. Wenn die ersten Bestien über den Zaun purzeln, muss ich von hier weg sein.«

»Haben Sie die Gurs bemerkt?«

»Natürlich.« Erstaunlicherweise reagierte Ath-Vrilov ganz ruhig auf diese Frage. Schließlich gehörten die riesigen Panzerechsen zu den gefährlichsten Lebewesen von Shourmager überhaupt.

Die Gurs erreichten eine Höhe von sechs Metern und eine Länge von 16 Metern vom Kopf bis zum Schwanzende. Von den Abmessungen her waren sie die größten Tiere, die Mountvador und sein Forscherteam während ihrer sechsjährigen Arbeit auf Shourmager kennen gelernt hatten. Sie ähnelten Riesenausgaben der terranischen Galapagos-Echsen, jedoch war ihr Kopf zusätzlich mit sperrigen Panzerplatten bewehrt, die beim frontalen Zusammenprall mit anderen Tieren oder Pflanzen einen vorzüglichen Schutz boten. Auch war der Kopf mit dem langen Rachen im Verhältnis zum Gesamtkörper etwas größer als bei den kleinen Echsen der Erde. Die Maulöffnung war mit einem Zahnkranz ausgestattet, der jeden Feind zermalmen konnte.

Die Gurs waren etwas Ähnliches wie die Könige von Shourmager. Sie waren für Einzelwesen anderer Tiere in jedem Fall unangreifbar. Nur die gelegentlich auftretenden Rudel der Sprungfrösche konnten ihnen gefährlich werden, weil diese wolfsgroßen Tiere eine gefährliche Säure verspritzten, die selbst die schuppige Haut der Gurs und deren Panzerplatten auflösen konnten. Für alle anderen Tiere stellte der mächtige Leib eines Gurs mit seiner graubraunen Haut ein unbezwingbares Hindernis dar.

Etwas einfacher hatte es da eine Egelart, die in den Sümpfen lebte. Diese daumengroßen Saugwürmer klammerten sich an die weiche elfenbeinfarbene Bauchdecke der Gurs und entzogen den Panzerechsen so ihr kaltes Blut. Lange konnten sich diese lästigen Parasiten aber nie halten, denn die Gurs wetzten sie schnell auf harten Bodenflächen ab.

»Die Panzerechsen halten sich im Hintergrund«, sagte Ath-Vrilov. »Ich habe drei Roboter nach draußen geschickt. Sie berichten mir, dass die Gurs einen Halbkreis gegen den Energiezaun treiben. Sie selbst beteiligen sich aber nicht an der Aktion. Sehr eigenartig.«

Auch Mountvador schüttelte verwundert seinen Kopf. Seine Mitarbeiter blickten sich fragend an. Das Rätsel um das Verhalten der wilden Tiere wurde nur noch größer.

»Ich muss hier weg«, rief jetzt Ath-Vrilov aufgeregt. »Ich lasse die Roboter zurück. Ihre Bewaffnung ist zwar nur schwach, aber sie müssten sich gegen die Bestien behaupten können.«

Auf dem Bildschirm konnten die Aras beobachten, wie sich Ath-Vrilov mit seinem kleinen Gleitfahrzeug aus der Gefahrenzone entfernte. Es war keine Sekunde zu spät.

Der erste Schwall von Tieren hatte die Oberkante der Energiesperre erreicht. Die nachdrängenden Massen schoben in wilder Panik nach. Mehrere Dutzend der monsterartigen Lebewesen purzelten in die Innenfläche des Landeplatzes. Einige wanden sich schreiend unter Schmerzen, weil sie sich bei dem Sturz aus der Höhe schwer verletzt hatten. Andere rannten wild und ziellos umher. Einige wenige griffen tollwütig die Roboter an.

Diese Maschinen waren in erster Linie zur Unterstützung der Forschungsarbeiten konstruiert worden. Ihre Bewaffnung war schwach und bestand nur aus Lähmstrahlen. Gegen die mächtigen Gurs war diese Strahlung fast wirkungslos, aber die kleineren Tiere fielen reihenweise um.

»Gute Beute für die Laboruntersuchungen«, stellte Mountvador fest. »Es sind sogar einige Spezies dabei, die wir bislang noch gar nicht fangen konnten.«

Mesenanda warf ihrem Chef einen missbilligenden Blick zu. Zwar war auch sie, wie alle sechs Aras, die in der Station arbeiteten, von einem unstillbaren Forschungsdrang beseelt, aber Mountvador war doch in seinem Verhalten der am meisten extrem veranlagte der Gruppe.

Die Erforschung des genetischen Rätsels von Shourmager war für den 92-jährigen Galaktomediziner und Exobiologen eine wahre Lebensaufgabe geworden. Mit aller Verbissenheit und Zähigkeit widmete er sich diesem Projekt. Die Leidenschaft, mit der er sein Ziel verfolgte, ließ alle anderen normalen Interessen in den Hintergrund treten. Frauen bedeuteten dem Ara ebenso wenig wie freundschaftliche Beziehungen. So stützte sich die Zusammenarbeit in dem Team auch nur ausschließlich auf das gemeinschaftliche Interesse an der Arbeit.

Mesenanda war die einzige der Gruppe, die für die vielen Urwelttiere noch einen Funken Gefühl empfand. Sie wehrte sich gegen Experimente mit Tieren, wenn diese dadurch den Tod erlitten. Mountvador und den anderen Frauen und Männern war das völlig gleichgültig. Ihnen kam es nur auf die Beantwortung einer Frage an.

Es war die Antwort auf das Rätsel der Bestienwelt Shourmager. Wie war es möglich, dass die Natur hier eine unüberschaubare Vielfalt an wilden Lebewesen hervorgebracht hatte, die ganz offensichtlich miteinander nicht verwandt waren. Es gab keine Rasse, die genetisch oder verhaltensmäßig einer anderen zuzuordnen wäre. Dabei hätte es so sein müssen, wie es auf allen Welten war, die organisches Leben hervorgebracht hatten. Selbst aus der Entwicklungsgeschichte der Erde ließ sich herleiten, über welche Umwege und Zwischenglieder jede Lebensform mit der anderen verwandt war. Die biologischen Zyklen stimmten zwischen verschiedenen Tieren und den Menschen überein oder ließen sich in einer Systematik aus der Evolution herleiten und begründen. Fehlende Lebensformen, die den Übergang von der einen zur anderen Rasse darstellten, hatte man zumindest als Fossilien gefunden. Sie waren nicht lebenstüchtig und wurden von der Natur wieder verworfen. Aber das Gesamtbild stimmte. Die grundsätzliche Struktur aller Gene stimmte überein. Die Art der Fortpflanzung hatte sich zwar im Lauf der Jahrmillionen verändert, aber die Grundzüge zeigten auch hier eine prinzipielle Übereinstimmung. Alles Leben der Erde war und ist miteinander verwandt.