Das Weihnachtshasser-Buch
GENUG GELITTEN!
Erste Adventswoche
WIR SCHMÜCKEN UNSERE WOHNUNG
WIR VERBREITEN WEIHNACHTLICHE STIMMUNG
WIR BASTELN BOSHAFTE ADVENTSKALENDER
WIR WERDEN WEISE
WIR LERNEN EIN GEDICHT
WIR LESEN VOR
Zweite Adventswoche
WIR TRAINIEREN ÜBERLEBENSFORMELN
WIR BAUEN UNSERE KRIPPE
WIR KAUFEN EINEN WEIHNACHTSBAUM
WIR SCHREIBEN WEIHNACHTSGRÜSSE
WIR BEWUNDERN WEIHNACHTSBRÄUCHE IN ALLER WELT
WIR SCHÜTZEN UNSERE WOHNUNG
WIR TUN GUTES
WIR WERDEN WEISER
WIR LERNEN EIN GEDICHT
WIR LESEN VOR
Dritte Adventswoche
WIR TRAINIEREN ÜBERLEBENSFORMELN
WIR KÜMMERN UNS UM GESCHENKE
WIR KOCHEN UND BACKEN
WIR ESSEN GAR NICHTS
WIR BASTELN CHRISTBAUMSCHMUCK
WIR DEKORIEREN UNSERE WEIHNACHTSPYRAMIDE
WIR ENTWICKELN MITGEFÜHL FÜR MÄNNER
WIR SIND SO GUT – BESSER GEHT’S NICHT
WIR WERDEN NOCH WEISER
WIR LERNEN EIN GEDICHT
WIR LESEN VOR
Vierte Adventswoche
WIR TRAINIEREN ÜBERLEBENSFORMELN
WIR WARTEN AUF DAS CHRISTKIND
WIR SAMMELN STOFF FÜR STREIT
WIR SINGEN
WIR ORGANISIEREN DIE «ANDERE FEIER»
WIR PLANEN DIE WEIHNACHTSKATASTROPHE
WIR SIND WEISE
WIR LERNEN EIN GEDICHT
WIR LESEN VOR
Heiligabend
WIR ÜBERLEBEN DAS FEST
WIR ESSEN
WIR TANZEN DEN WEIHNACHTSTANZ
WIR BETRAUERN DEN WEIHNACHTSMANN
WIR DICHTEN LAST MINUTE
WIR LESEN VOR
WIR BEDANKEN UNS TÄUSCHEND ECHT
Früher liebten Sie Weihnachten. Aber bestimmt nicht so, wie es in diesen Tagen verramscht wird. Sie mögen immer noch Printen und Spekulatius. Nur haben Sie schon im Oktober zu viel davon gegessen. Sie finden ein Lied wie «Stille Nacht» im Grunde ergreifend schön. Aber jetzt können Sie es einfach nicht mehr hören.
Und dann ist da noch die Familie. Den einen oder anderen sehen Sie zuweilen ganz gern. Aber so geballt und gehäuft und gleich mehrere Tage hintereinander … So geht es mir auch. Wir können offen sprechen. Weder Sie noch ich hängen übermäßig am Materiellen. Trotzdem beschleicht uns seit Jahren der Verdacht, dass das Fest sich für uns nicht mehr lohnt.
Als wir Kinder waren, beschränkte sich unsere Investition auf Untersetzer aus gebügelten Strohhalmen plus kurzem Flötenspiel. Dafür fuhren wir reiche Ernte ein. Inzwischen erleiden wir Defizite.
Unsere Eltern, die einst alles für uns taten, erwarten mittlerweile, dass wir alles für sie tun. Dicke Onkel freuen sich auf unsere Kochkunst. Die Tante, die ehemals großzügig war, verlangt abgeholt zu werden und überreicht dafür Parfüms, von denen wir dachten, sie seien längst verboten. Jüngere Familienmitglieder versuchen, uns mit Untersetzern aus gebügelten Strohhalmen abzuspeisen.
Rebellieren, verweigern, fliehen? Alles möglich. Aber es geht auch viel lustiger! Nur eben auf unsere Art. Es gibt so herrliche Möglichkeiten, Weihnachten zu feiern und trotzdem glücklich zu sein! Ich habe sie gesammelt und aufgeschrieben. Viele davon knistern so frisch und frech, dass die Lichter am Tannenbaum freiwillig angehen. Andere sind so abgründig schwarz, dass Knecht Ruprecht die Zähne ausfallen.
Und alle verschärfen und liften dieses Fest, das wir gleichzeitig hassen und lieben. Sie haben Lust? Es geht los!