Dietmar Bittrich

Das Weihnachtshasser-Buch

Inhaltsverzeichnis

GENUG GELITTEN!

Erste Adventswoche

WIR SCHMÜCKEN UNSERE WOHNUNG

WIR VERBREITEN WEIHNACHTLICHE STIMMUNG

WIR BASTELN BOSHAFTE ADVENTSKALENDER

WIR WERDEN WEISE

WIR LERNEN EIN GEDICHT

WIR LESEN VOR

Zweite Adventswoche

WIR TRAINIEREN ÜBERLEBENSFORMELN

WIR BAUEN UNSERE KRIPPE

WIR KAUFEN EINEN WEIHNACHTSBAUM

WIR SCHREIBEN WEIHNACHTSGRÜSSE

WIR BEWUNDERN WEIHNACHTSBRÄUCHE IN ALLER WELT

WIR SCHÜTZEN UNSERE WOHNUNG

WIR TUN GUTES

WIR WERDEN WEISER

WIR LERNEN EIN GEDICHT

WIR LESEN VOR

Dritte Adventswoche

WIR TRAINIEREN ÜBERLEBENSFORMELN

WIR KÜMMERN UNS UM GESCHENKE

WIR KOCHEN UND BACKEN

WIR ESSEN GAR NICHTS

WIR BASTELN CHRISTBAUMSCHMUCK

WIR DEKORIEREN UNSERE WEIHNACHTSPYRAMIDE

WIR ENTWICKELN MITGEFÜHL FÜR MÄNNER

WIR SIND SO GUT – BESSER GEHT’S NICHT

WIR WERDEN NOCH WEISER

WIR LERNEN EIN GEDICHT

WIR LESEN VOR

Vierte Adventswoche

WIR TRAINIEREN ÜBERLEBENSFORMELN

WIR WARTEN AUF DAS CHRISTKIND

WIR SAMMELN STOFF FÜR STREIT

WIR SINGEN

WIR ORGANISIEREN DIE «ANDERE FEIER»

WIR PLANEN DIE WEIHNACHTSKATASTROPHE

WIR SIND WEISE

WIR LERNEN EIN GEDICHT

WIR LESEN VOR

Heiligabend

WIR ÜBERLEBEN DAS FEST

WIR ESSEN

WIR TANZEN DEN WEIHNACHTSTANZ

WIR BETRAUERN DEN WEIHNACHTSMANN

WIR DICHTEN LAST MINUTE

WIR LESEN VOR

WIR BEDANKEN UNS TÄUSCHEND ECHT

GENUG GELITTEN!

Früher liebten Sie Weihnachten. Aber bestimmt nicht so, wie es in diesen Tagen verramscht wird. Sie mögen immer noch Printen und Spekulatius. Nur haben Sie schon im Oktober zu viel davon gegessen. Sie finden ein Lied wie «Stille Nacht» im Grunde ergreifend schön. Aber jetzt können Sie es einfach nicht mehr hören.

Und dann ist da noch die Familie. Den einen oder anderen sehen Sie zuweilen ganz gern. Aber so geballt und gehäuft und gleich mehrere Tage hintereinander … So geht es mir auch. Wir können offen sprechen. Weder Sie noch ich hängen übermäßig am Materiellen. Trotzdem beschleicht uns seit Jahren der Verdacht, dass das Fest sich für uns nicht mehr lohnt.

Als wir Kinder waren, beschränkte sich unsere Investition auf Untersetzer aus gebügelten Strohhalmen plus kurzem Flötenspiel. Dafür fuhren wir reiche Ernte ein. Inzwischen erleiden wir Defizite.

Unsere Eltern, die einst alles für uns taten, erwarten mittlerweile, dass wir alles für sie tun. Dicke Onkel freuen sich auf unsere Kochkunst. Die Tante, die ehemals großzügig war, verlangt abgeholt zu werden und überreicht dafür Parfüms, von denen wir dachten, sie seien längst verboten. Jüngere Familienmitglieder versuchen, uns mit Untersetzern aus gebügelten Strohhalmen abzuspeisen.

Rebellieren, verweigern, fliehen? Alles möglich. Aber es geht auch viel lustiger! Nur eben auf unsere Art. Es gibt so herrliche Möglichkeiten, Weihnachten zu feiern und trotzdem glücklich zu sein! Ich habe sie gesammelt und aufgeschrieben. Viele davon knistern so frisch und frech, dass die Lichter am Tannenbaum freiwillig angehen. Andere sind so abgründig schwarz, dass Knecht Ruprecht die Zähne ausfallen.

Und alle verschärfen und liften dieses Fest, das wir gleichzeitig hassen und lieben. Sie haben Lust? Es geht los!