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  Frances H. Burnett– Der kleine Lord– SCM Kläxbox
 SCM– Stiftung Christliche Medien

ISBN 978-3-417-22696-6 (E-Book)

Datenkonvertierung E-Book:
CPI – Ebner & Spiegel, Ulm

© der deutschen Ausgabe 2013

Gekürzt und bearbeitet von Hanne Rumler

INHALT

In Amerika

Cedrics Freunde

Vor der Abreise

In England

Auf Schloss Dorincourt

Der Graf und sein Enkel

An einem Sonntag

Cedrics Reitstunden

Die verfallenen Hütten

Das Fest auf dem Schloss

Die Freunde in Sorge

Der andere Lord

Dick als Retter

Die große Überraschung

Cedrics achter Geburtstag

Mr. ist eine Abkürzung von Mister und heißt Herr.
Mrs. ist eine Abkürzung von Mistress (gesprochen Missis) und heißt Frau.

In Amerika

Cedric wusste von seinem Vater, dass er ein großer Mann mit blauen Augen und einem langen Schnurrbart gewesen war. Und er erinnerte sich, wie er auf seiner Schulter geritten war.

Während der Krankheit des Vaters hatte man Cedric aus dem Haus gegeben, und als er zurückkam, war alles anders.

Seine Mutter, die in der schweren Zeit ebenfalls erkrankt war, konnte heute zum ersten Mal wieder am Fenster sitzen. Sie war blass, und ihre Augen blickten groß und traurig, und sie trug ein schwarzes Kleid.

Cedric war vom Spiel aufgestanden und hatte sich gegen die Mutter gelehnt. »Liebste«, sagte er – Vater hatte Mutter immer so genannt, und der Kleine sprach es ihm nach –, »Liebste, geht es dem Papa besser?«

Als er fühlte, wie ihre Arme zitterten, wandte er sich um und blickte ihr ins Gesicht.

»Geht’s ihm gut?«

Dann schlang er plötzlich seine Ärmchen fest um ihren Hals, küsste sie und schmiegte seine Wange an ihr Gesicht. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter, weinte und hielt Cedric fest, als ob sie ihn nie mehr loslassen wollte.

»Ja, es geht ihm gut«, flüsterte sie, »recht gut, aber wir haben jetzt nur noch uns zwei.«

Da begriff er, dass sein Vater nicht mehr bei ihnen sein würde.

Cedric nahm sich vor, nicht mehr so oft vom Vater zu sprechen. Und er spürte auch, dass es nicht gut für die Mutter war, jetzt immer nur stumm aus dem Fenster zu sehen.

Als Cedric älter geworden war, merkte er, dass sie beide sehr einsam waren. Eines Tages erfuhr er dann auch, warum.

Seine Mutter war eine Waise und stand ganz allein in der Welt, als sie Papa kennenlernte. Sie war ein hübsches Mädchen gewesen und hatte als Gesellschafterin bei einer reichen alten Dame gelebt, die sie gar nicht freundlich behandelte.

Eines Tages, als sie mit Tränen in den Augen die Treppe hi­nauflief, stand Kapitän Cedric Errol unten und beobachtete sie. Sie sah so lieb und traurig aus, dass der Kapitän sie nicht vergessen konnte.

Als der Vater des Kapitäns von den Heiratsabsichten seines Sohnes hörte, war er sehr aufgebracht. Er hatte eine heftige Abneigung gegen Amerika und die Amerikaner.

Der Graf hatte noch zwei Söhne, die waren älter als Kapitän Cedric Errol. Nach dem Gesetz stand dieser als Erbe also erst an dritter Stelle, und er hatte deshalb wenig Aussichten, einmal den Grafentitel und den Reichtum seines Vaters zu erben.

Und doch war er von der Natur reicher ausgestattet worden als die beiden älteren Brüder. Cedric Errol war klug und freundlich. Er konnte schnell die Herzen seiner Mitmenschen erobern; seine Brüder jedoch waren schwerfällig, nicht sehr gescheit und wenig umgänglich. Sie waren weder gütig noch versprachen sie, den Titel eines Lords einmal mit Würde zu tragen.

Das verbitterte den alten Grafen. Er schickte Cedric auf Reisen nach Amerika, um ihn nicht stets vor Augen haben zu müssen.

Als der alte Mann nun von der Nachricht überrascht wurde, sein jüngster Sohn Cedric wolle eine Amerikanerin heiraten, wurde er sehr böse. Er schrieb ihm, dass er nie mehr nach Hause kommen dürfe.

Der Kapitän war traurig, als er den Brief gelesen hatte. Er liebte seine Heimat. Er liebte auch den so leicht reizbaren Vater. Aber er wusste, dass der Bescheid seines Vaters ein endgültiger war.

Cedric Errol verkaufte seine Offiziersurkunde und heiratete, nachdem er in New York eine Anstellung gefunden hatte. Er bewohnte ein einfaches Haus in einer ruhigen Straße, und hier erblickte der kleine Cedric das Licht der Welt.

Der kleine Sohn glich schon früh dem Vater. Er hatte sein blondes Haar und auch das heitere und gewinnende Wesen geerbt.

Als Cedric wusste, dass sein Vater nicht wiederkommen würde, bemühte er sich, alles zu tun, um seine Mutter zu erfreuen. Er fühlte, dass er der Einzige war, der dies noch tun konnte.

Dieses Empfinden hatte er, wenn er sich zu ihr setzte, ihr seine Bilderbücher zeigte und sich sanft an sie schmiegte.

Als er älter wurde, war er seiner Mutter ein so vortrefflicher Gesellschafter, dass sie nach gar keinem anderen Umgang verlangte.

Sie plauderten, spielten oder gingen zusammen spazieren. Frühzeitig lernte er lesen, und oft las er seiner Mutter aus Märchenbüchern und aus Zeitungen vor.

»Man muss wirklich lachen über die altklugen Ansichten und Aussprüche des Knaben«, sagte Mary, die Dienerin. »Als Präsidentenwahl war, kommt er da eines Tages in die Küche, stellt sich vor den Herd, steckt die Hände in die Taschen und sagt: ›Mary, ich bin neugierig, wie die Wahl ausgeht. Ich bin Republikaner und die Liebste ist es auch. Bist du auch Republikaner, Mary?‹«

»›Nein‹, antwortete ich, ›ich bin Demokrat.‹ Da sieht er mich mit einem vorwurfsvollen Blick an und sagt: ›Mary, das Land wird zugrunde gehn.‹ Seitdem versucht er täglich wenigstens einmal meine politischen Ansichten zu ändern.«

Mary war stolz auf den Jungen.

»Er ist ein Aristokrat«, pflegte sie zu sagen. »Er sieht aus wie ein kleiner Lord.«

Cedric wusste nicht, wie ein Lord aussieht, geschweige denn, was ein Lord ist. Sein größter Freund war der Krämer an der Straßenecke. Mr. Hobbs war ein brummiger Mann, zu dem Jungen aber war er freundlich. Cedric bewunderte ihn. Er hielt ihn für eine sehr wichtige und reiche Persönlichkeit, weil er so viele Dinge in seinem Laden hatte – Pflaumen und Feigen und Apfelsinen und Biskuits –, und er besaß ein Pferd und einen Wagen. Cedric hatte auch den Milchmann gern und den Bäcker und die Apfelfrau, aber am meisten verehrte er doch Mr. Hobbs. Mit ihm war er so vertraut, dass er stundenlang bei ihm saß und mit ihm die Tagesereignisse besprach.

Mr. Hobbs las eifrig die Zeitungen, und durch ihn erfuhr Cedric meist alles, was in Washington vor sich ging. Mr. Hobbs unterrichtete ihn laufend darüber, ob der Präsident seine Pflicht tat oder nicht.

Das besondere Missfallen des Mr. Hobbs hatten zu allen Zeiten die Grafen und Barone gefunden. Cedric traf ihn einst in seinem Laden, wie er eifrig den Hofbericht in einer Londoner illustrierten Zeitung studierte und die Bilder des Festes betrachtete.

»Da sieht man wieder«, rief er aus, »was für ein verschwenderisches Leben sie führen! Aber eines Tages werden sich die Unterdrückten erheben und dann wird es aus sein mit ihrer Herrlichkeit – Grafen, Barone, alle miteinander!«

»Kannten Sie jemals Grafen oder Barone, Mr. Hobbs?«, fragte Cedric.

»Nein«, erwiderte Mr. Hobbs entrüstet. »Habe auch kein Verlangen danach, solche Tyrannen hier in meinem Laden auf meinen Biskuitkisten sitzen zu sehen.«

»Vielleicht würden sie aber gar keine Grafen sein wollen, wenn sie etwas Besseres wüssten«, sagte Cedric mit einem unsicheren Mitgefühl für den unglücklichen Stand.

»Nein! Niemals!«, entgegnete Mr. Hobbs. »Gerade darauf sind sie ja stolz!«

Als Mary kam, musste man das Gespräch beenden. »Komm nach Hause, Liebling«, sagte sie, »deine Mutter fragt nach dir.«

Cedric glitt von seinem Stuhl herab.

»Leben Sie wohl, Mr. Hobbs. Auf Wiedersehen!«

»Was gibt’s denn Mary?«, forschte er unterwegs. »Ist’s heute zu heiß?«

»Nein«, sagte Mary, »aber es gehen zu Hause merkwürdige Dinge vor.«

»Hat die Liebste Kopfschmerzen bekommen?«, fragte er besorgt.

Aber das war’s auch nicht. Als sie das Haus erreichten, sah Cedric einen Wagen davor stehen und er hörte, dass jemand mit seiner Mama sprach. Mary eilte mit Cedric die Treppe hinauf, zog ihm den besten Anzug an und kämmte ihm die Locken.

»Lords, jawohl!«, hörte er sie vor sich hin murmeln, »und die Adligen und Vornehmen. Ach, zum Kuckuck damit! Lord – solches Unglück!« Er sprang die Treppe hinab und trat in das Wohnzimmer ein. Im Lehnstuhl saß ein großer, hagerer alter Herr mit scharfen Gesichtszügen. Mrs. Errol stand mit bleichem Gesicht daneben. Sie lief Cedric entgegen und schloss ihn in die Arme.

Der große alte Herr stand von seinem Stuhl auf und sah den Knaben mit scharfen Blicken an. Er rieb sein spitzes Kinn mit seiner knochigen Hand und schien sehr zufrieden zu sein.

»So, so«, sagte er zuletzt langsam, »also das ist der kleine Lord Fauntleroy.«

Cedrics Freunde

Als der Herr wieder gegangen war, erzählte die Mutter ihrem kleinen Sohn eine merkwürdige Geschichte:

Die Geschichte handelte von Grafen. Sein Großpapa, den er nie gesehen hatte, war ein Graf. Cedrics ältester Onkel wäre ebenfalls Graf geworden, hätte er nicht bei einem Sturz vom Pferd den Tod gefunden. Nach ihm wäre sein anderer Onkel Graf geworden, aber er starb in Rom an einem Fieber. Schließlich wäre sein Vater Graf geworden, wenn er noch gelebt hätte. Da sie aber alle tot waren und nur Cedric noch lebte, würde er nach seines Großpapas Tod Graf werden – und jetzt war er Lord Fauntleroy.

»O Liebste!«, sagte er, »ich möchte lieber kein Graf sein. Keiner von den andern Jungen ist Graf. Lässt sich’s nicht ändern?«

Das war unmöglich. Sein Großpapa wünschte, dass er nach England komme, und seine Mama meinte, er müsse gehen.

Cedric schüttelte traurig den Kopf. »Es wird mir sehr leidtun, wenn ich Mr. Hobbs verlassen muss«, sagte er. »Ich fürchte, er wird mich vermissen und ich werde ihn auch vermissen. Ich werde sie alle vermissen.«

Als Mr. Havisham – der Beauftragte des Grafen von Dorincourt – am nächsten Tage wiederkam, hörte Cedric wieder viel Neues. Doch es tröstete ihn nicht, dass er ein reicher Mann werden und Schlösser und Parks, Bergwerke und Ländereien besitzen sollte. Er sorgte sich um seinen Freund, Mr. Hobbs, und nach dem Frühstück ging er zu ihm.

Cedric fand ihn in die Morgenzeitung vertieft und näherte sich ihm mit ernster Miene. Er wusste, dass Mr. Hobbs von seiner Nachricht sehr erschüttert sein würde. Deshalb hatte er sich auf dem Weg überlegt, wie er sie ihm schonend mitteilen könne.

»Hallo!«, rief Mr. Hobbs. »Guten Morgen!«

»Guten Morgen«, erwiderte Cedric.

Er kletterte nicht wie gewöhnlich auf den hohen Stuhl, sondern setzte sich auf eine Biskuitkiste, umfasste seine Knie mit den Händen und rührte sich nicht, bis Mr. Hobbs schließlich fragend über seine Zeitung zu ihm hinsah.

»Hallo!«, sagte er wieder. Cedric fasste Mut.

»Mr. Hobbs«, begann er, »besinnen Sie sich auf unser Gespräch von gestern Vormittag?«

»Jawohl«, war die Antwort, »ich glaube, über England.«

»Ja«, sagte Cedric, »und gerade als Mary kam, um mich abzuholen?«

»Wir sprachen von der Königin Viktoria und der Aristokratie.«

»Ja«, sagte Cedric zögernd, »und – von Grafen, wissen Sie noch?«

»Jawohl, aber warum?«, erwiderte Mr. Hobbs.

Cedric errötete.

»Sie sagten, Sie würden keinem Grafen erlauben, auf den Biskuitkisten zu sitzen.«

»Das stimmt. Und dabei bleib ich.«

»Mr. Hobbs«, sagte Cedric, »jetzt sitzt aber einer auf dieser Kiste.«

Mr. Hobbs wäre beinahe vom Stuhl gefallen.

»Was?«, rief er.

»Ja«, antwortete Cedric bescheiden, »ich bin einer oder soll wenigstens einer werden. Ich will Sie nicht täuschen.«

Mr. Hobbs war ganz aufgeregt. Er erhob sich plötzlich und sah auf das Thermometer.

»Dir ist die Hitze wohl in den Kopf gestiegen!«, rief er aus, kehrte zurück und sah seinem jungen Freund prüfend ins Gesicht. »Es ist wirklich ein heißer Tag. Wie geht es dir? Hast du Schmerzen? Seit wann merkst du etwas?«

Er legte seine derbe Hand mitleidsvoll auf den Kopf des Jungen.

»Ich danke«, sagte Cedric, »ich fühle mich wohl, und mein Kopf ist ganz in Ordnung. Es tut mir sehr leid, Ihnen sagen zu müssen, dass alles wahr ist. Mr. Havisham hat es meiner Mama gesagt – und der ist ein Rechtsanwalt.«

Mr. Hobbs sank in seinen Stuhl zurück und trocknete sich die Stirn mit dem Taschentuch.

»Wir müssen uns mit der Tatsache abfinden, Mr. Hobbs. Mr. Havisham kam ja von England hierher, um uns das zu sagen. Mein Großpapa hat ihn geschickt.«

Mr. Hobbs starrte in das ernste Gesichtchen seines kleinen Freundes.

»Wer ist dein Großvater?«, fragte er.

Cedric zog einen Papierstreifen aus der Tasche, auf dem mit großen, unregelmäßigen Buchstaben etwas geschrieben stand.

»Ich habe es aufgeschrieben«, sagte er und las langsam: »John Arthur Molyneux Errol, Graf von Dorincourt. Das ist sein Name und er lebt in einem Schloss – nein, in zwei oder drei Schlössern, glaube ich. Mein Papa war sein jüngster Sohn; und ich wäre kein Lord oder Graf geworden, wenn mein Papa nicht gestorben wäre, und mein Papa wäre auch kein Graf geworden, wenn seine beiden Brüder nicht gestorben wären. Nun ist kein anderer mehr da als ich, und deshalb muss ich Graf werden. Aus diesem Grund hat mein Großpapa nach mir geschickt, ich muss nach England kommen.«

Mr. Hobbs holte tief Atem. Nach und nach begriff er, dass sich etwas Merkwürdiges ereignet haben musste. Als er jedoch Cedric ansah, der mit seinen Kinderaugen auf der Biskuitkiste saß und an dem sich nicht das Geringste verändert hatte, da gerieten seine Ansichten über den Adel ins Wanken.

»Was, wie sollst du heißen?«, fragte Mr. Hobbs.

»Cedric Errol, Lord Fauntleroy«, erwiderte der Knabe. »So nannte mich Mr. Havisham. Als ich ins Zimmer trat, sagte er: ›Also das ist der kleine Lord Fauntleroy!‹«

»Wahrhaftig?«, rief Mr. Hobbs. »Ich lass mich doch gleich räuchern!« Das war ein Ausruf, den Mr. Hobbs immer gebrauchte, wenn er erstaunt oder gereizt war. Cedrics Achtung und Anhänglichkeit für Mr. Hobbs waren so groß, dass er dessen Bemerkungen stets bewunderte und guthieß. Er blickte Mr. Hobbs prüfend an.

»England ist weit weg, nicht wahr?«, fragte er.

»Es liegt drüben überm Atlantischen Ozean«, antwortete Mr. Hobbs.

»Das ist das Schlimmste an der Geschichte«, sagte Cedric, »dann werde ich Sie vielleicht lange Zeit nicht mehr sehen. Ich mag gar nicht gern daran denken, Mr. Hobbs.«

»Auch die besten Freunde müssen scheiden«, tröstete Mr. Hobbs.

»Ja«, meinte Cedric, »und wir sind schon viele Jahre Freunde, nicht wahr?«

»Seit du auf der Welt bist«, antwortete Mr. Hobbs, »du warst sechs Wochen alt, als du zum ersten Mal durch diese Straße getragen wurdest.«

»Ach«, seufzte Cedric, »damals dachte ich noch nicht daran, dass ich einmal ein Graf werden sollte.«

»Und du meinst«, sagte Mr. Hobbs, »dass sich das nicht ändern lässt?«

»Ich fürchte – nein«, antwortete Cedric. »Meine Mama sagt, Papa würde es gewünscht haben. Aber wenn ich ein Graf werden muss, so kann ich doch wenigstens versuchen, ein guter zu sein. Ein Tyrann will ich nicht werden.«

Auch Mr. Havisham erfuhr mancherlei Überraschendes. Er hatte sein Leben in England zugebracht und war mit amerikanischen Anschauungen nicht vertraut. Beinahe vierzig Jahre stand er mit der Familie des Grafen Dorincourt in Geschäftsverbindung. Er hatte Interesse an dem Jungen, der einmal Herr und Gebieter über den ganzen Besitz sein sollte.

Als Mr. Havishams Wagen vor dem bescheidenen Häuschen in der engen Gasse vorfuhr, erschrak er zutiefst. Der Gedanke war ihm schier unerträglich, dass der zukünftige Besitzer der Schlösser Dorincourt, Windham Towers und Chortworth in einem solchen Haus, in einer Straße, an deren Ecke sich ein Kramladen befand, geboren sein sollte. Er war deshalb sehr gespannt auf die Begegnung mit Mutter und Kind.

Als Mary ihn in das kleine Empfangszimmer führte, blickte er sich prüfend um. Es war einfach eingerichtet, machte aber einen wohnlichen Eindruck. Der Wandschmuck war bescheiden, aber geschmackvoll.