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Inhalt


Opas Adventskalender

Vorwort - Opas Adventskalender

1. Dezember: Der Adventskalender-Bär

2. Dezember: Engelszauber im Advent

3. Dezember: Der Kranz mit den fünf Kerzen

4. Dezember: Das Adventskranzgeheimnis

5. Dezember: Die Nikolausüberraschung

6. Dezember: Schlamperpaule und der Nikolaus

7. Dezember: Das kleine Mädchen und der Weihnachtszauberwald

8. Dezember: Der Weihnachtsmanngeist

9. Dezember: Zu Besuch im Weihnachtsland

10. Dezember: Der kleine Bär und der Weihnachtswichtel

11. Dezember: Pips, der Weihnachtshase

12. Dezember: Die Weihnachtswichtel vom Hellerwald

13. Dezember: Die Sache mit dem Schenken

14. Dezember: Der Engel mit den roten Zöpfen

15. Dezember: Der Tag der lachenden Lebkuchen

16. Dezember: Der kleine Rabe und die Weihnachtskugel

17. Dezember: Der Weihnachtsdrache

18. Dezember: Julias Weihnachtseinkauf Im

19. Dezember: Der kleine Stern und das Weihnachtswunder

20. Dezember: Der Weihnachtsmann und der Wunschzettelberg

21. Dezember: Das Weihnachtszauberlicht

22. Dezember: Wie der Stern von Bethlehem

23. Dezember: Als der kleine Engel die Erde besuchte

24. Dezember: Mia und der Weihnachtsmann

25. Dezember: Kakao für das Christkind

26. Dezember: Der kleine Sternenengel

27. Dezember: Väterchen Frost und Babuschka

28. Dezember: Jules gute Vorsätze zum neuen Jahr

29. Dezember: Der kleine Rabe feiert Silvester

30. Dezember: Maxis Silvesterfeier

31. Dezember: Das Glücksschwein

Impressum

Die Autorin

Die Geschichten und Fantasiereisen rund ums Jahr

Elke Bräunling


Opas Adventskalender


31 Adventskalendergeschichten



Für alle, die die Adventszeit lieben









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Copyright © 2013 Elke Bräunling

http://www.elkeskindergeschichten.de

All rights reserved.

ISBN-13:  978-1492709657

ISBN-10:  1492709654

Vorwort


Opas Adventskalender


Als Pia und Pit am ersten Dezember Opa besuchen, lächelt der geheimnisvoll.

„Na, ihr zwei?“, fragt er. „Was gibt es Neues?“

„Heute ist erster Adventstag“, sagt Pit.

„Und wir haben zwei tolle Adventskalender bekommen“, freut sich Pia. „Auf meinem Kalender siehst du ein Bild von einem Weihnachtsmarkt im Schnee.“

„Und meiner ist ein Weihnachtsmann. Mit Schokolade drin“, ergänzt Pit. „Die Schokolade hat prima geschmeckt.“ Er reibt sich zufrieden über den Bauch.

„Meine auch“, ruft Pia schnell, obwohl ihr insgeheim das Bild doch besser gefallen hat als der kleine Schokoladenstern.“

Opa lacht. „Ihr Naschkatzen. Ich habe als kleiner Junge keinen Kalender mit Schokolade bekommen.“

„Wieso? Gab es damals keine Adventskalender?“

„Aber ja“, antwortet Opa. „Doch mein Kalender war anders.“

„Wie anders?“

„Ratet!“

Hm. Pia und Pit fangen an zu raten.

„War er aus Pappe?“

„Aus Papier?“

„Vielleicht waren es 24 kleine Päckchen?“

Die Geschwister schlagen noch vieles vor, doch immer schüttelt Opa den Kopf. Verflixt! Das muss aber ein komischer Adventskalender gewesen sein!

„Übrigens“, sagt Opa da. „Er war lebendig, mein Kalender.“

Ein lebendiger Kalender? Das gibt es doch gar nicht! Jetzt verstehen Pia und Pit erst recht nichts mehr.

„Hihi“, kichert Pia. „Und der hing an der Wand?“

„Falsch“, antwortet Opa mit einem verschmitzten Lächeln. „Er saß auf der Ofenbank.“

„Der Kalender? Auf der Ofenbank?“ Die Kinder staunen.

Opa nickt. „Gemütlich auf der Ofenbank. Es war mein Großvater Janos, und der sah gar nicht adventlich aus. Trotzdem war er der allerschönste Adventskalender auf der Welt.“

„Hatte er denn vierundzwanzig Türchen im Bauch?“, albert Pia los.

Opa muss lachen. „Oh“, prustet er, „das hätte komisch ausgesehen. Großvater Janos mit Türchen im Bauch. Hoho!“

„Ein Großvater ist doch kein echter rechter Adventskalender“, brummt Pit.

„Und wie“, sagt Opa. „Großvater Janos hatte vierundzwanzig Türchen im Kopf, und jedes davon schenkte uns Kindern eine Geschichte. Für jeden Adventstag eine.“

„Ein toller Adventskalender“, freut sich Pia.

„Der war viel schöner als Schokolade“, meint Pit nachdenklich und fast ein bisschen neidisch.

Da lächelt Opa wieder so geheimnisvoll. „Übrigens“, sagt er, „ich habe auch einen Adventskalender für euch. Einen lebendigen - ohne Türchen und ohne Schokolade.“

„Au fein“, jubelt Pia und fällt Opa um den Hals. „Und der sitzt hier im Stuhl und lacht. Stimmt`s?“ 


* . * . * . * .* . * . * . * .* . * . * . * .


Und hier sind sie, die vielen Adventskalendergeschichten, die Opa in den Tagen bis zum Weihnachtsfest Pia und Pit erzählt.

Magst du sie hören?

Pssst!

Lausche!


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1. Dezember


Der Adventskalender-Bär


Anton ist enttäuscht. Sein Adventskalender gefällt ihm nicht. Es ist nämlich kein richtiger Adventskalender mit Silberflimmer über Schneebäumen und einem Weihnachtsmann mit Schlitten. Nein, ein Bär ist es. Ein lachender Bär aus Pappe mit einem dicken, runden Bauch, einer roten Mütze und einem Tannenzweig im Arm.

"Was hat ein Bär mit Weihnachten zu tun?“ Anton rüttelt an der Pappe. Es klappert im Bauch des Bären. "Wenigstens ist Schokolade drin!"

Und weil Anton gerade Lust auf etwas Süßes hat, öffnet er gleich das erste Türchen. Ein Gummibärchen ist drin. Hm! Schmeckt fein. Gummibärchen mag Anton für sein Leben gerne. Ob hinter dem zweiten Türchen auch eines versteckt ist? Vorsichtig drückt er das Türchen auf. Wieder eines. Anton kann nicht widerstehen, und schon hat er es aufgegessen. Er öffnet das dritte Türchen, das vierte, das fünfte, das sechste...! Gummibärchen! Lauter honiggelbe Gummibärchen sind im Bauch des Bären versteckt.

Ohne zu überlegen futtert Anton ein Türchen nach dem anderen leer.

"Du bist gar nicht so übel, du Bär!", grinst er, als er das letzte Türchen leer gefuttert hat.

Aber was ist das?
Der Bär grinst zurück! Anton sieht es genau.
Und noch etwas sieht er. Einen Adventskalender mit vierundzwanzig leeren Türchen! Au weia!

Anton fängt an zu heulen.
"Jetzt habe ich keinen Adventskalender mehr! Was bin ich blöd, blöd, blöd...!"

Und mit jedem ´blöd´ muss Anton noch mehr weinen. Er ist traurig, und übel ist ihm auch. Von den Gummibärchen und überhaupt...!

Auf einmal hört er zwischen zwei Schluchzern ein tiefes Brummen. "Hör auf zu weinen!", brummt es. "Kindertränen tun weh, brumbräh, so weh, so weh, brumbräh...!"

Vorsichtig linst Anton zu dem Bären hinüber. "Ha-ha-hast du eben gesprochen?", stammelt er.

"Wer sonst?", brummt der Bär. ”Und nun sei so gut und mach die Türen in meinem Bauch wieder zu. Es zieht nämlich!"

Anton kann es nicht fassen. "Wieso kannst du sprechen?"

"Im Advent ist vieles möglich!", antwortet der Bär. "Hast du das nicht gewusst!"

"Und du bist mir nicht böse?", fragt Anton kleinlaut.

"Böse?", lacht der Bär. "Wegen der Gummibärchen? Nein, nein. Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, dass du die alle aufgegessen hast. Ich hatte nämlich die ganze Zeit so ein dummes Gefühl im Bauch. Jetzt geht es mir besser. Danke!"

Da muss Anton auch lachen. Jetzt liegen die Gummibärchen in meinem Bauch.

“Du hast recht. Sie fühlen sich ganz schön schwer an."

"Dein Problem!", grinst der Bär.

Da fällt Anton wieder die Sache mit den vierundzwanzig Türen ein. Er seufzt.

"Nun habe ich keinen Adventskalender mehr!"

"Wieso?", fragt der Bär. "Du hast mich! Wir können uns jeden Tag eine Weile unterhalten. Ist doch auch ganz nett, oder?"

"Und wie!" Anton freut sich. "Das ist sogar viel netter als tausend Gummibärchen und mehr. Wer hat schon einen Adventsbären, mit dem er sich jeden Tag für eine Weile unterhalten kann?"

Und während Anton vorsichtig die vierundzwanzig Türchen wieder zudrückt, zwinkern sie sich zu, Anton und der Adventsbär aus Pappe.


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2. Dezember


Engelszauber im Advent


Einen aufregenden Adventskalender hat Anna bekommen. Er ist nicht aus Pappe, nein, quer durch ihr Zimmer hängt eine lange Kette mit vierundzwanzig bunt verpackten Päckchen. Darauf stehen die Zahlen eins bis vierundzwanzig. Spannend sieht das aus. Vorsichtig befühlt Anna die einzelnen Päckchen, doch den Inhalt kann sie leider nicht erraten. Sie seufzt.

„Warten ist ja so schwer! Wenn doch nur schon bald Weihnachten wäre.“ Vorsichtig schnuppert und rüttelt sie an dem Päckchen mit der Nummer eins.

„Aua!“, tönt es leise aus dem Päckchen. „Das tut weh.“

Anna erschrickt. Da ist jemand in dem Päckchen versteckt. Sie will es von der Leine nehmen und rasch öffnen.

„Warte, ruft da eine helle Stimme. „Ich bin erst morgen für dich da. Und nun wünsche ich dir eine gute Nacht. Träume schön!“

„Ich kann nicht schlafen, bevor ich nicht weiß, wer du bist“, sagt Anna. „Ich …“ Sie muss gähnen und schläft – schwups – ein.

Plötzlich steht eine helle Gestalt mit einem fröhlich lächelnden Gesicht vor Anna. Sie trägt ein weißes, mit goldenen Sternchen geschmücktes Kleid und hält eine Posaune unter dem Arm geklemmt.

„W-wer bist du?“, staunt Anna.

„Rate!“, antwortet das fremde Wesen.

Anna überlegt. „Ein Engel. Bist du Weihnachtsengel?“

„Stimmt.“ Der Engel setzt die Posaune an die Lippen und spielt „Alle Jahre wieder kommt das Christuskind …“

Schön klingt das. Anna kann nicht anders. Sie singt mit.

„Advent ist die Zeit der Lieder und Geschichten“, freut sich der kleine Engel. „In diesem Jahr werde ich im Advent bei dir sein.“ Er grinst schelmisch. „Aber nur, wenn du das auch so haben willst.“

„Jaaa!“, ruft Anna. „Ich hab mir schon immer meinen eigenen Engel gewünscht. Ja, ja, ja!“

Sie ruft dieses „Ja, ja, ja“ so laut, dass sie davon aus dem Schlaf schreckt. Verwundert setzt sie sich im Bett auf. Wer hat da eben „Ja! Ja! Ja!“ gerufen?

In der Küche hört Anna, wie Papa Kaffee kocht, und aus dem Bad klingt Mamas Stimme. Ist die Nacht schon vorbei? Anna schüttelt sich. Sie ist doch eben erst zu Bett gegangen, und dann ist dieser Engel gekommen. Oder hat sie das nur geträumt?

„Schade eigentlich“, murmelt Anna.

Dann fällt ihr ein, dass heute erster Adventstag ist. Schnell schlüpft sie aus dem Bett und pflückt sich das Päckchen mit der Nummer eins von der Adventskalenderkette. Vorsichtig packt sie es aus - und was findet sie? Einen kleinen Engel mit einer Posaune unter dem Arm. Lieb lächelt er, der Engel.

„Hallo, Engel“, flüstert Anna. „Da bin ich wieder.“

„Hallo, Anna. Ich wünsche dir einen schönen Advent“, antwortet eine Stimme. Mamas Stimme.