Nr. 1053
Metamorphose der Gläsernen
Die kosmische Bestimmung der Buhrlos – sie verlassen die SOL
von Peter Griese
Mehr als 400 Jahre sind seit dem Tag vergangen, da Perry Rhodan durch seine Expedition mit der BASIS tiefe Einblicke in die kosmische Bestimmung der Menschheit gewann und in die Dinge, die auf höherer Ebene, also auf der Ebene der Superintelligenzen, vor sich gehen.
In folgerichtiger Anwendung seiner erworbenen Erkenntnisse gründete Perry Rhodan Anfang des Jahres 3588, das gleichzeitig zum Jahr 1 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ) wurde, die Kosmische Hanse, eine mächtige Organisation, deren Einfluss inzwischen weit in das bekannte Universum hineinreicht.
Dennoch ist der Hanse selbst im Jahr 425 NGZ weder etwas über die Galaxis Vayquost noch über die Kranen bekannt, die dort die größte Macht darstellen.
Dafür weiß Atlan, der unsterbliche Arkonide, um so mehr über die dortigen Verhältnisse Bescheid. Er war es schließlich, der in rund 200-jähriger Tätigkeit als Orakel von Krandhor dafür sorgte, dass die Kranen, wie von den Kosmokraten geplant, zu einem Machtfaktor im Limbus zwischen den Mächtigkeitsballungen wurden.
Nun ist Atlans Tätigkeit in Vayquost beendet. Er will mit der SOL zurück zur Menschheitsgalaxis. Doch die Probleme reißen nicht ab – und so kommt es nach den Zwischenspielen auf Spoodie-Schlacke und auf Chircool zur METAMORPHOSE DER GLÄSERNEN ...
Die Hauptpersonen des Romans
Atlan – Der Arkonide kämpft für das Überleben der Buhrlos.
Righter und Mesona Huskey – Zwei Solaner erleben die Freuden und Qualen der Phänomen-Aura.
Foster St. Felix – Sprecher der Buhrlos.
Jörg Breiskoll – Der Betschide fühlt das Unheil.
1.
Wenn jemand behauptete, Righter Huskey sei faul, so klang dies eher wie eine Untertreibung. Der ehemalige Orakeldiener schien es sich zur Lebensaufgabe gemacht zu haben, sich vor allem zu drücken, was ihm angetragen wurde. Dabei war er nie um eine Ausrede verlegen. Die Selbstsicherheit und Überzeugungskraft, mit der er seine Einwände gegen irgendwelche Aufträge oder Aufgaben erhob, hatten schon so manchen zum Schweigen oder verlegenem Schulterzucken veranlasst.
Wenn jemand Righter Huskey ins Gesicht sagte, dass er die personifizierte Faulheit und Drückebergerei sei, so pflegte der kleine Mann nur zu lächeln. Meistens überließ er dann seiner Lebenspartnerin Mesona die Antwort, denn diese konnte mit blumenreichen Worten den Eifer und den Einsatzwillen Righters schildern und damit jegliche Bedenken zerstreuen.
Righter und Mesona Huskey passten zusammen wie der Deckel auf den Topf. Jeder der beiden war für den anderen da, wenn es um eine loberfüllte Selbstdarstellung ging.
Um so härter traf es den ehemaligen Orakeldiener, als er an diesem Morgen des 9. März 4012 von dem vorläufigen Verwalter des Wohndecks 12 der SZ-1 zu einem Kommando eingeteilt wurde, das ihm ganz und gar nicht behagte. Hinzu kam noch, dass der Verwalter, dessen Namen Huskey nicht kannte, weil er zu der Stammbesatzung Tanwalzens gehörte, keine Ausrede gelten ließ. Mesona war im Augenblick nicht in der Nähe (sie organisierte wahrscheinlich gerade ein paar Nahrungsvorräte, denn im heimlichen Hamstern war seine Gefährtin einsame Klasse). So war Huskey auf sich allein gestellt.
»Hör zu, Verwalter«, begehrte er auf. »Ich bin ein ehemaliger Orakeldiener und erst seit wenigen Tagen an Bord der SOL. Ich muss mich erst an das Leben im Raum gewöhnen. Für diese Aufgabe bin ich völlig ungeeignet. Ich würde nur ein Gefahrenmoment für die Buhrlos darstellen. Suche dir also einen anderen Mann.«
Der Solaner verzog keine Miene.
»Du meldest dich in einer Stunde an der Schleuse B-12. Dort empfängst du deinen Raumanzug. Ich selbst leite das Begleitteam. Wenn ich dich nicht rechtzeitig an der Schleuse sehe, werde ich dafür sorgen, dass du ohne Raumanzug nach draußen gehst.«
»Das ist doch Wahnsinn, Verwalter«, jammerte Righter Huskey. »Ich bin noch nie in meinem Leben im freien All gewesen. Ich würde mich so dumm anstellen wie ein neugeborenes Kind. Wahrscheinlich wäre ein böser Unfall die Folge. Das kannst du nicht verantworten, Verwalter.«
»Ich heiße nicht Verwalter«, brummte der Solaner. »Mein Name ist Karo. Präge ihn dir gut ein, denn ich werde ein Auge auf dich haben. Im übrigen denke daran, dass du ein Solaner bist, auch wenn du auf Kran geboren wurdest. Solaner gehören in das All. Du wirst sehen, wie schnell du dich an das Bordleben und an gelegentliche Exkursionen nach draußen gewöhnst.«
Karo drehte sich um und ließ den geknickten Righter einfach stehen.
»Mir ist schlecht«, rief Huskey ihm nach. »Ich werde schon bei dem Gedanken, mit den Buhrlos nach draußen zu gehen, raumkrank.«
Hinter der nächsten Biegung des Korridors traf Karo auf Tanwalzen. Der High Sideryt, wie sich Tanwalzen nannte, blickte seinem Verwalter interessiert entgegen.
»Echte Verhaltensstörungen?«, fragte er knapp.
Karo schüttelte den Kopf. »Wir müssen natürlich damit rechnen, dass die planetengeborenen Orakeldiener, die noch nie an Bord der SOL waren, eine Eingewöhnungsphase benötigen und dass es zu vereinzelten Störungen oder gar grobem Fehlverhalten kommt. Dieser Mann«, er deutete mit dem Daumen nach hinten, »ist nichts weiter als faul und bequem. Er ist mir schon auf dem Flug nach Chircool negativ aufgefallen. Ich habe ihn absichtlich zu der Begleitmannschaft eingeteilt, damit er sich an das Leben auf der SOL gewöhnt. Wenn wir draußen sind, werde ich ihn sorgfältig beobachten.«
»In Ordnung.« Tanwalzen war zufrieden. »Dann kann ich Atlan mitteilen, dass alles für den Ausflug der Gläsernen vorbereitet ist. Ich bin neugierig, wie die auf diese Gewaltmaßnahme reagieren.«
*
Righter Huskey hieb mit der Faust auf den kleinen Tisch seines Wohnraums. Diese Entwicklung behagte ihm gar nicht. Was interessierten ihn die Probleme der Schiffsführung, die diese mit den Buhrlos hatte?
Er empfand sogar ein tiefes Verständnis für das Verhalten der so genannten Weltraumgeborenen, weil sich diese aus allem heraushielten und nur stumpf in der Gegend herumhockten. Er beneidete die Buhrlos sogar und wünschte sich, auch ein solches Leben führen zu können.
Als Orakeldiener war es ihm wunderbar gelungen, sich von allen Aufgaben fernzuhalten. Durch einen Trick, dessen Genialität er noch heute bewunderte, hatte er dort das Problem lösen können. Allerdings räumte er ein, dass es sich dabei eigentlich um Mesonas Idee gehandelt hatte.
Nach einigen Jahren Tätigkeit im Versorgungspunkt hatte er auf Kran freiwillig eine zweite Aufgabe übernommen, nämlich die Wartung einiger Klimaanlagen im Außenbezirk. Dass dort tatsächlich ein anderer Mann bereits arbeitete, war seinem Chef im Versorgungspunkt nicht bekannt gewesen. Als das klar gewesen war, hatte er sich mit schöner Regelmäßigkeit abmelden können, um scheinbar der anderen Aufgabe nachzugehen.
Er musste eine Möglichkeit finden, sein zukünftiges Leben auf der SOL nach einem ähnlichen Prinzip zu gestalten.
Huskey stützte seinen Kopf in die Hände und begann zu denken. Viel kam dabei nicht heraus, denn der Schock über den bevorstehenden Ausflug ins All steckte ihm in den Gliedern. Er musste mit Mesona darüber sprechen, die er jeden Augenblick zurückerwartete.
Ihm fiel die seltsame und wunderbare Frau wieder ein, die Atlan nach den Ereignissen auf Spoodie-Schlacke an Bord gebracht hatte. Gesil war ihr Name, und der war so geheimnisvoll wie ihr Aussehen.
Für eine Frau wie Gesil hätte Righter sogar seine Faulheit überwunden. Leider würde nichts daraus werden, denn Atlan hatte die Fremde an einem unbekannten Ort untergebracht. Righter gingen die lodernden schwarzen Flammen jedoch nicht aus dem Sinn.
Er zuckte zusammen, als in diesem Moment die Tür zur Seite glitt und Mesona in den Raum trat. Ihm war für eine Sekunde, als ob sie seine Gedanken erraten könnte.
»Nervös?«, meinte die Frau.
»Nein.« Righter stand auf und strich sich verlegen mit den Händen über die Oberschenkel. »Es gibt großen Ärger.«
»Ärger kann man umgehen«, antwortete Mesona unbekümmert. »Oder ihm ausweichen, und wenn das alles nicht hilft, kann man ihn beseitigen.«
»In diesem Fall«, klagte Righter, »geht das alles nicht. Ich bin auf einen Solaner gestoßen, der hier das Kommando hat. Der lässt nicht mit sich spaßen. Er hat mich zu dem Kommando eingeteilt, das die Buhrlos in das All begleiten soll. Ich konnte mich drehen und wenden, er ließ sich auf nichts ein.«
»Du sprichst bestimmt von Karo Faldusten«, vermutete Mesona. »Ein imponierender Mann.«
»Du kennst ihn?« Righter zog die Augenbrauen hoch.
»Jeder hier kennt ihn.« Die Frau blieb kühl. »Schließlich wurde er von Tanwalzen oder Atlan als Aufsicht für unser Deck bestimmt. Wenn du dich auch nur einmal aus der Kabine gewagt hättest, wäre er dir bestimmt aufgefallen.«
»Aus der Kabine wagen?« Righter blickte seine Gefährtin erstaunt an. Ein leiser Vorwurf klang in seiner Stimme. »Aber das ist doch mit Arbeit verbunden.«
»Ganz ohne Arbeit wirst du auf der SOL nicht existieren können.«
»Das sehe ich anders«, widersprach Righter. »Unsere Chancen, unterzutauchen, sind hier noch günstiger als auf Kran. Erstens herrscht durch die Anwesenheit der Orakeldiener noch eine große Verwirrung. Die SOL ist ein wahrer Gigant. Ich habe ausgerechnet, dass die gesamte Fläche des Schiffes, auf der Menschen herumlaufen können, annähernd 200 Quadratkilometer beträgt.«
»Du hast etwas ausgerechnet?«, staunte Mesona.
»Also gut«, gab der ehemalige Orakeldiener kleinlaut zu, »ich habe es mir ausrechnen lassen. Aber das spielt doch keine Rolle. Überlege doch. 10.000 Menschen auf 200 Quadratkilometern. Es muss hier Hunderte von Verstecken geben, in denen man monatelang unbemerkt leben könnte. Die SOL ist praktisch so leer wie eine nächtliche Großstadt. Es ist – im Durchschnitt gesehen – ein Zufall, wenn man jemand begegnet.«
»Graue Theorie, mein Freund.« Mesona winkte ab. »Du bist schließlich Karo Faldusten begegnet. Und nur das zählt.«
»Ich bin ihm nicht begegnet«, widersprach Righter unwirsch, denn Mesona lenkte ihn auf das eigentliche Problem. »Er konnte mich finden, weil er wusste, wo ich war. Das ist der springende Punkt. Wenn ich in einem Versteck gewesen wäre, hätte mich dieser krummbeinige Solaner nie aufspüren können.«
»Ich verstehe«, lächelte die Frau. »Du willst dich verstecken, um dem bevorstehenden Einsatz zu entgehen.«
»Ja.« Righter zog unsicher die Schultern hoch und blickte Mesona unglücklich an. »Oder hast du eine bessere Idee? Ich komme mit den Verhältnissen hier nicht klar. Schon allein die andere Zeitrechnung verwirrt mich. Der Dicke von nebenan sagt, es handle sich um die Zeitrechnung der Erde, die früher auch auf der SOL gegolten habe. Was, so frage ich dich, geht mich die Zeitrechnung der Erde an?«
»Wir werden in Kürze Kurs auf die Milchstraße nehmen. Das habe ich bei meinem Ausflug vernommen. Wahrscheinlich ist es schon aus diesem Grund richtig, wenn Atlan die Uhren nach der Erde stellen lässt.«
»Atlan? Wer hat denn eigentlich das Kommando? Ich dachte bis jetzt, dieser Tanwalzen ist der ... Siederitter.«
»High Sideryt«, korrigierte Mesona. »Das stimmt schon. Ich nehme an, dass die Verhältnisse noch nicht ganz geklärt sind. Für uns, die wir früher als Orakeldiener unter Atlan gelebt haben, ist doch klar, dass er der Chef ist.«
»Dann brauche ich also die Anweisungen Tanwalzens und seiner Helfer gar nicht zu befolgen?« Righter Huskey witterte eine neue Chance, dem Begleitkommando zu entgehen.
»So ist es wohl nicht. Es war schließlich Atlans Idee, die Buhrlos für eine bestimmte Zeit nach draußen zu befördern.«
»Was du alles weißt«, staunte der Mann. »Warum lässt Atlan die Gläsernen nicht in Ruhe? Sie tun doch keiner Seele etwas.«
»Darum geht es nicht, du Narr«, schimpfte Mesona. »Du verstehst das nicht, weil du dich um nichts kümmerst außer um deine Bequemlichkeit. Wenn die Buhrlos nicht in den Weltraum kommen, werden sie sterben.«
»Sterben?« Righter Huskey verdrehte die Augen. »Das ist ja furchtbar. Warum hat mir das niemand gesagt?«
*
Die Verhältnisse an Bord des Fernraumschiffs waren in der Tat von mehreren Faktoren bestimmt, die insgesamt kein abgerundetes Bild ergaben. Die jüngsten Veränderungen und die bevorstehenden Aufgaben, die Atlan für das Schiff und seine Besatzung vorgesehen hatte, bestimmten die Atmosphäre auf der SOL.
Dazu kam das Problem der Buhrlos. Der Arkonide hatte schon seit vielen Tagen beobachtet, dass mit den Weltraumgeborenen eine seltsame Veränderung vor sich ging. Das Interesse an dem Geschehen in und um der SOL hatte in einem erschreckenden Maß nachgelassen. Die meisten Buhrlos hockten seit Tagen nur herum und starrten apathisch vor sich hin. Aufmunternde Worte zeigten nicht die geringste Wirkung.
Zwar ließen sich die meisten von ihnen noch zu einer geregelten Nahrungsaufnahme überreden, so dass ihre Leben scheinbar nicht in Gefahr waren. Das eigentliche Problem, und das erkannte Atlan sehr schnell, lag woanders.
Die Buhrlos würden über kurz oder lang sterben, wenn sie nicht in regelmäßigen Zeitabständen in den Weltraum gingen oder gebracht wurden.
Gegenüber diesem Problem, das sich klar und deutlich abzeichnete, steckte Atlan mit Tanwalzens Zustimmung die anderen aktuellen Fragen sogar zurück.
Für die SOL mit der Ladung Spoodies an Bord ging es darum, die Position der Milchstraße zu finden und Kurs auf die Erde zu nehmen. Atlan wollte die Rückkehr des etwas reduzierten Schiffes (die SOL-Zelle-2 war ja schon vor Jahren verloren gegangen) nicht ohne ein Geschenk für die Menschheit vollziehen. Niemand kannte besser als er die Wirkung der Spoodies. Schließlich hatte er rund 200 Jahre in einer engen geistigen und körperlichen Symbiose mit ihnen als Orakel von Krandhor gelebt. Die zuletzt abgeernteten Spoodies sollten für eine auserwählte Gruppe von Menschen die Stimulanz für noch größere Leistungsfähigkeit und geistige Beweglichkeit werden.
Atlan sah dieses Vorhaben im Zusammenhang mit den Schwierigkeiten der Buhrlos. Ein Verdacht drängte sich ihm erschreckend auf.
Mit der letzten Einbringung der Spoodies war die Aufgabe der Buhrlos erfüllt und abgeschlossen worden. Die Weltraumgeborenen hatten jahrzehntelang zu keinem anderen Zweck gedient, als Spoodies abzuernten. Nur sie allein waren dazu in der Lage gewesen. Dieser Auftrag war unwiederbringlich beendet.
Was den Sinn ihres Lebens betraf, so standen die Buhrlos jetzt vor dem absoluten Nichts. Atlan fühlte in seinem Innern, dass dies nicht ohne Auswirkungen auf die Gläsernen bleiben konnte. Ihr Leben erfüllte keinen erkennbaren Zweck mehr. Diesem Umstand schrieb der Arkonide das apathische Verhalten in erster Linie zu.
Es musste eine Zeitspanne überbrückt werden, in der die Buhrlos wieder zu sich selbst fanden. Bis dieser Punkt erreicht war, musste man mit aller Kraft den Gläsernen helfen. Und hier lag das eigentliche Problem, das aus dem völligen Desinteresse wuchs.
Durch eine spontane Mutation war zu Weihnachten des Jahres 3586, also vor 425 Jahren, das erste Baby an Bord der SOL geboren worden, das über eine glasartig verdickte Haut verfügte. Corun Buhrlo, wie man das »Weltraumbaby« genannt hatte, war durch diese besondere Haut dazu befähigt gewesen, sich stundenlang ohne technische Hilfsmittel im Vakuum des Weltalls aufzuhalten. Er hatte diesem seltsamen Seitenzweig der Menschheit seinen Namen gegeben, die man fortan Buhrlos, Gläserne oder Weltraumgeborene nannte. Die letztere Bezeichnung war eigentlich irreführend, denn richtiger hätte man »die für den Weltraum Geborenen« sagen müssen, denn kein Buhrlo war ja tatsächlich im Weltraum geboren worden.
Weitere gleichartig Mutierte waren Corun Buhrlo gefolgt. Schon nach zwei Generationen galten die Gläsernen als eine selbstverständliche Gruppe Menschen auf der SOL. Bis zum Jahr 3791, als Atlan an Bord des Hantelschiffs zurückkehrte, war die Zahl der Buhrlos auf 4651 gewachsen. Dazu gab es zu jener Zeit noch 2150 so genannte Halbbuhrlos, Menschen, bei denen die glasartige Haut nur teilweise ausgebildet war.
Danach war die Zahl der Weltraumgeborenen wieder gesunken. Während der 200 Jahre, in denen Atlan als Orakel von Krandhor die Geschicke der Kranen gelenkt und für den Aufbau eines mächtigen Pufferstaates im Auftrag der Kosmokraten gewirkt hatte, war die SOL als Spoodie-Schiff unterwegs gewesen. Ihre menschliche Besatzung betrug zu dieser Zeit nur rund 200 Personen und einige hundert Buhrlos, die für das Einbringen der Spoodies benötigt wurden.
Zu dem Zeitpunkt, als die SOL auf Krandhor landete und Atlan im Zug der Umwälzungen seine Rolle als Orakel an Surfo Mallagan und den Herzog Gu abgegeben hatte, also vor wenigen Wochen, lebten nur noch 320 Buhrlos in dem Schiff.
Um diesen Rest des Seitenzweigs der Menschheit ging es nun dem Arkoniden. Alle Anzeichen deuteten darauf hin, dass sich die Buhrlos selbst aufgeben wollten.