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Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

1.

Big Old Shane hämmerte auf seinen Beitel ein, als wolle er das Brett, das er bearbeitete, in Sägespäne verwandeln. Seine Lippen bewegten sich unaufhörlich, und sein grauer Bart wackelte, als wäre er selbständig geworden.

Big Old Shane schwitzte. Er fühlte sich wie aus dem Wasser gezogen. Er dachte an seinen Traum, den er in der vergangenen Nacht gehabt hatte: an den kühlen, würzigen Wind, der von See her auf Arwenack zugeweht war und seine grauen Haare gefächelt hatte.

In Arwenack war jetzt Frühling. Die ersten Krokusse sprossen aus der fruchtbaren Erde, und die wärmenden Strahlen der Sonne zauberten ein Lächeln auf die Gesichter der jungen Mädchen. Das war eine andere Sonne als hier im Pyramidenland!

Big Old Shane hatte die Schnauze gestrichen voll.

Er sehnte sich nach der Weite des Meeres, nach einem steifen Wind, der den Geschmack nach Salz und Tang mit sich führte, nach dem Schreien der Seevögel und einem Wellengang, bei dem man in den Fußsohlen spürte, daß das Schiff lebte.

Die Sonne über dem träge dahingleitenden Nil stach wie mit Messern auf ihn nieder und briet ihm das Hirn. Der heiße, trockene Windhauch, der von der Wüste herüberstrich, brannte einem die Kehle aus, daß man meinte, Feuer geschluckt zu haben.

„He, du zersäbelst die ganze Planke!“

Big Old Shane schreckte aus seinen Gedanken hoch. Er blickte Ferris Tucker grimmig an. Wenn der ihn jetzt noch blöd anquatschte, würde er ihm das Brett um die Ohren hauen.

„Schneid es doch selber zurecht, wenn du meinst, du kannst es besser“, knurrte er.

Ferris Tucker, der etwas erwidern wollte, schloß den Mund. Er erkannte, daß mit Big Old Shane im Moment nicht viel anzufangen war. Er nahm ihm wortlos die Planke aus den Händen und paßte sie am Loch des Schanzkleides an, das von einer neunpfündigen Kugel gerissen worden war. Sie saß wie angegossen.

„Ist noch etwas?“ fragte Big Old Shane bissig.

„Du solltest dir was auf den Schädel setzen, damit dir die Sonne nicht den Bregen weichkocht“, murmelte Ferris. „Soll ich dir mal meinen Papyrushut leihen?“ Er nahm das ulkige Gebinde von Schilfrohren, das er sich selbst zusammengebastelt hatte, vom Kopf und hielt es Big Old Shane entgegen.

„So was setz ich mir erst auf, wenn ich wirklich schon bregenweich geworden bin“, fauchte Big Old Shane.

Ferris Tucker zuckte mit der Schulter. „Du mußt es selbst wissen.“

Sie arbeiteten verbissen weiter. Ferris beobachtete den Riesen immer wieder von der Seite, aber die verkniffenen Züge Old Shanes glätteten sich nicht.

Ferris Tucker spürte – wie auch Ben Brighton, mit dem er am Morgen darüber gesprochen hatte –, daß die Stimmung in der Mannschaft immer schlechter wurde. Sie hatten alle die Nase voll von dieser Spazierfahrt auf dem breiten, lehmigen Fluß, von der Wühlerei in den Gräbern der alten Ägypter und von den ständigen Überfällen der verlausten Banditen, die meinten, daß es eine allahfürchtige Aufgabe sei, die ungläubigen Giaurs ins Jenseits zu befördern.

Die ungewohnte trockene Hitze tat ein übriges. Sie saugte ihnen die Kraft aus den Knochen, verdarb ihnen den Appetit und griff ihre Nerven an. Ferris Tucker hätte sich nicht gewundert, wenn es bald eine Schlägerei an Bord gegeben hätte.

Die Stimme des Profos’ hallte über die Kuhl. Er meckerte mit den Zwillingen herum, die Al Conroy bei der Herstellung von neuen Brandbomben helfen wollten.

„Raus hier, verdammt!“ brüllte er. „Ihr habt hier unten bei der Pulverkammer nichts zu suchen! Wenn euer Vater euch hier erwischt, zieht er euch die Hammelbeine lang!“

Ferris Tucker nickte Big Old Shane zu.

„Du schaffst es sicher allein“, sagte er. „Ich geh mal zu Al runter. Er wollte was Neues mit dem griechischen Feuer versuchen.“

Big Old Shane gab ihm keine Antwort. Er knurrte etwas in seinen grauen Bart und drehte Ferris den Rücken zu. Der zuckte noch einmal mit den Schultern, wandte sich ab und ließ sich durch die große Luke hinunter in den Frachtraum, wo Ed Carberry die Zwillinge am Schlafittchen hatte. Sie grinsten, und Ferris dachte, daß sie sicher die einzigen waren, die sich an Bord der „Isabella VIII.“ noch wohlfühlten.

Carberry stieß sie auf den Aufgang zu. Ferris schaute ihnen nach, bevor er sich an Al Conroy wandte, der eine Flasche in der Hand hielt und sie mit dem Teufelszeug füllte, das erst zu brennen begann, wenn es mit Wasser in Berührung geriet.

Ferris wischte sich den Schweiß von der Stirn. Hier unten im Schiffsraum war es stickig heiß, und er fragte sich, warum Al seine Arbeit nicht oben an Deck verrichtete. Er sagte jedoch nichts, weil er sich nicht auch noch von Al eine dumme Antwort einhandeln wollte.

Al sah Ferris’ interessiertes Gesicht und hielt ihm die gefüllte Flasche entgegen.

„Wie weit, meinst du, kann man damit werfen?“ fragte er.

Ferris hob die Schultern.

„Sechzig, siebzig Schritte“, meinte er.

Al Conroy nickte.

„Glaube ich auch“, sagte er.

„Du meinst …“ Ferris überlegte. „Das ist gut. Wir schmeißen sie gegen die Bordwand eines Angreifers, die Flasche zerbricht, das Zeug fällt ins Wasser, entzündet sich und setzt das Schiff in Brand.“

„Genau“, sagte Al.

„Wie viele Flaschen hast du schon gefüllt?“

„Vier“, erwiderte Al. „Das genügt vorerst. Das nächste Mal, wenn dieser Hundesohn Halef uns angreift, wird er sein blaues Wunder erleben.“

Ferris grinste.

„Fein“, sagte er, „aber verstau die Dinger gut, am besten in der kleinen Kammer neben dem Pulvermagazin, damit die Zwillinge nicht in Versuchung geraten, damit herumzuspielen.“

Al nickte, nahm die gefüllte Flasche wieder entgegen und stellte sie zu den anderen, die er bereits gefüllt hatte.

Ferris Tucker wandte sich ab und stieg wieder hinauf zur Kuhl, wo Big Old Shane gerade die letzte Planke ins Schanzkleid einpaßte. Stenmark und Blakky waren dabei, die von Ferris zusammengehauenen Leisten zu einer neuen Kuhlgräting zusammenzufügen, und der Kutscher jammerte, daß sich kein Schwein um seine Kombüse kümmere, obwohl die ja schließlich am wichtigsten sei. Bevor nicht alles wieder so hergerichtet sei wie vor dem Treffer der neunpfündigen Kugel, würde er keinen Handschlag rühren.

„Es wäre unserer Gesundheit bestimmt nicht abträglich, wenn wir mal ein paar Tage auf deinen Fraß verzichten müßten“, sagte Stenmark knurrend.

Der Kutscher schnappte nach Luft.

„Du verdammter versoffener Schwede!“ stieß er wütend hervor. „Was denkst du eigentlich, wie schwer es ist, immer wieder was Vernünftiges auf den Tisch zu bringen?“

„Hast du ‚Vernünftiges‘ gesagt?“ fragte Blacky.

Der Kutscher hob die Fäuste und war offensichtlich bereit, sich auf Blacky zu stürzen, doch dieser hielt gerade eine der Leisten für die Kuhlgräting in der rechten Hand.

Von Steuerbord herüber klang die Stimme Dan O’Flynns.

„Ein Boot hält auf uns zu!“ rief er. „Hoffentlich haben die nicht wieder eine Schweinerei im Sinn!“

Ben Brighton, der neben Pete Ballie am Ruderstand lehnte, ging zum Steuerbordschanzkleid hinüber. Er sah ein kleines Auslegerboot mit einem Dreiecksegel. Drei vermummte Männer befanden sich an Bord. Einer von ihnen stand an der Ruderpinne.

Das Boot war vollgestopft mit Körben, in denen Früchte der verschiedensten Sorten lagen. Auch der Kutscher war voller Interesse neben Dan O’Flynn getreten und sagte: „Das sind Händler. Ich könnte ein paar Früchte und Gemüse gut gebrauchen.“

„Laß lieber die Finger davon“, sagte Dan. „Nachher hab ich wieder Bauchkneifen wie beim letztenmal.“

Der Kutscher spitzte die Ohren, als ein paar Laute an seine Ohren drangen, die sich wie das Wimmern eines Kindes anhörten. Dann entdeckte er das Lamm an Bord des Bootes. Erregt wies er mit dem rechten Arm hinunter.

„Wie wär’s mit einem Lammbraten, Dan? Davon wirst du sicher kein Bauchkneifen kriegen.“

Dan nickte. Der Gedanke an frisches, saftiges Lammfleisch ließ das Wasser in seinem Mund zusammenlaufen. Er warf einen Blick hinauf zum Quarterdeck, wo Ben Brighton stand, und sagte dann zum Kutscher: „Ich werde mit Hasard sprechen. Wir müssen vor diesen Kerlen auf der Hut sein.“

Der Kutscher hatte gar nicht hingehört. Sein Blick war starr auf das Lamm gerichtet. Er malte sich aus, daß es beim Essen endlich mal wieder einigermaßen zufriedene Gesichter geben würde, wenn er den Männern einen saftigen Lammbraten servieren konnte. Allerdings würde er mit einem Tier nicht weit reichen. Aber vielleicht konnten die Araber ihm noch ein paar Tiere besorgen.

Dan enterte das Quarterdeck. In diesem Moment erschien der Seewolf im Niedergang zu den Kammern unter dem Achterdeck und schaute zu Ben Brighton hinüber.

„Was gibt es, Ben?“ fragte er.

„Ein Händler“, erwiderte Ben. „Er hat Obst, Gemüse und ein Lamm an Bord, auf das der Kutscher ganz scharf ist.“

Der Seewolf trat ans Schanzkleid und blickte zu dem Boot hinüber, das sich bis auf ein paar Faden dem Rumpf der „Isabella“ genähert hatte. Er gab Matt Davies, der sich auf dem Achterdeck um die Drehbasse gekümmert hatte, einen Wink, auf der Hut zu sein, wenn plötzlich Gefahr von dem Boot drohte.

Aber diesmal schienen sie sich alle getäuscht zu haben. Die drei Araber in dem Boot waren offensichtlich wirklich harmlose Händler. Sie versuchten, sich mit Gesten zu verständigen, und als sie begriffen, daß die Giaurs ihnen einiges von ihren Waren abzukaufen bereit waren, gerieten sie ganz aus dem Häuschen.

Carberry begann zu brüllen, als sie das Lamm hochhoben, um es an Bord der Galeone hieven zu lassen.

„Das Vieh kommt mir so nicht an Bord! Wenn es hier geschlachtet wird, versaut ihr mir das ganze Deck! Sie sollen es bei sich im Boot schlachten!“

„Quatsch!“ sagte der Kutscher wütend. „Ein frisch geschlachtetes Lamm schmeckt immer besser. Wenn ich dein Deck versaue, schrubbe ich es auch wieder sauber.“

„Das will ich auch hoffen“, knurrte Ed. „Oder ich werde die Planken mit dir aufwischen!“

Sie hievten das kläglich schreiende Lamm an Bord, und die Zwillinge waren plötzlich neben dem Kutscher und hielten das vor Angst zitternde Tier.

Als der Kutscher die leuchtenden Augen der beiden Jungen sah, ahnte er tief in seinem Inneren, daß noch einige Schwierigkeiten auf ihn warten würden, bis er den Lammbraten auf die Teller der Männer gebracht hatte.

2.

Die „Isabella“ segelte nur mit Vormars- und Großmarssegel. Der breite Strom schob kräftig mit. Sie passierten das Dorf Edfu, das sie schon auf ihrer Fahrt den Nil hinauf gesehen hatten, und die Stimmung an Bord hatte sich etwas gebessert, seit sie das Lamm gekauft hatten. Die Zwillinge spielten mit ihm wie mit einem Hund, und das Tier hatte sich auch schon an Arwenack gewöhnt, der immer wieder auf seinen Rücken sprang.

Unter den Männern bildeten sich zwei Gruppen. Die einen wollten möglichst sofort das Tier schlachten, um es zu verspeisen. Die anderen wollten auf die Mahlzeit verzichten, weil sie sahen, wie die Zwillinge und das Lamm miteinander über Deck jagten.

Der Seewolf kriegte von alledem nichts mit. Er saß in seiner Kammer über den Karten und überlegte, ob er nicht doch irgend etwas übersehen hatte, das ihm einen Hinweis auf die sagenhaften Schätze des Königsgrabes von Tutench-Amon gab.

Er schüttelte den Kopf und legte die Karten zur Seite. Er hätte sich vielleicht doch eingehender mit dem Hafenbeamten Othman Mustafa Ashmun unterhalten sollen. Zusammen mit diesem Mann wäre es sicher einfacher gewesen, das Geheimnis der Karten zu ergründen.

Hasard stand auf und trat an das Fenster seiner Kammer. Die Ufer des Nils glitten langsam an ihm vorbei. Seine Gedanken beschäftigten sich plötzlich wieder mit dem sagenhaften Kanal, der vom Nil aus ins Rote Meer führen sollte. Der Seewolf war sich durchaus darüber im klaren, daß sich dieser Kanal als reine Legende entpuppen konnte, aber die Sensation einer solchen Entdeckung, wenn es ihn wirklich gab, würde so ungeheuerlich sein, daß er das Risiko eingehen wollte, ihn zu suchen. Ein Seeweg über den Nil nach Indien! Die Vorstellung allein verursachte ihm Schwindel.

Ein dumpfes Dröhnen hallte von draußen zu ihm in die Kammer. Für einen Moment hatte er das Gefühl, die Planken würden unter seinen Füßen vibrieren. Er beugte sich etwas vor und starrte aus dem Fenster, aber weit und breit war kein Schiff auf dem Nil zu sehen.

Hastig drehte er sich um. Er hörte das Schreien seiner Männer und hatte die Tür seiner Kammer noch nicht erreicht, als sie bereits aufgerissen wurde und Ben Brighton hereinstürmte.

„Feuer!“ stieß Ben mit verzerrtem Gesicht hervor. „Irgend etwas ist unter Deck explodiert!“

Er wandte sich sofort wieder um und hastete den Gang zurück zum Achterdeck.

Der Seewolf war dicht hinter ihm. Mit wenigen Sätzen waren sie den Niedergang hinauf. Außer Pete Balie war niemand mehr auf dem Achterdeck.

„Al Conroys Bombe mit dem griechischen Feuer ist hochgegangen!“ brüllte Pete ihnen entgegen.

„Du bleibst am Ruder!“ rief der Seewolf zurück. „Versuch, so dicht wie möglich ans Ufer zu fahren, ohne daß wir auflaufen!“

Er sah, wie Ben bereits den Niedergang zur Kuhl hinuntersprang.

„Ed!“ brüllte der Seewolf. Er hastete hinter Ben her.

Dicke Qualmwolken standen über der Kuhl. Die Männer hatten eine Kette gebildet und reichten sich Ledereimer zu. Smoky hievte gerade den ersten mit Wasser gefüllten Eimer hoch.

Ed Carberrys Kopf tauchte zwischen dichten Qualmwolken auf. Sein Blick war auf Hasard gerichtet, doch dann sah er die Kette der Männer, die Eimer voll Wasser von einem zum anderen reichten.

„Seid ihr verrückt, ihr hirnrissigen Affen?“ brüllte er. „Wollt ihr das Schiff in eine Fackel verwandeln? Wenn auch nur ein Tropfen Wasser mehr mit dem griechischen Feuer in Berührung gerät, ist hier die Hölle los!“

Die Männer, die bereits einen gefüllen Eimer in den Händen hielten, liefen zum Schanzkleid und schütteten das Wasser hastig über Bord.

„Ed, die Segel runter!“ rief der Seewolf. „Wir gehen dicht unter dem Ufer vor Anker! Ben, laß soviel Sand wie möglich heranschaffen! Wir müssen das Feuer ersticken!“

Hasard trat einen Schritt weiter auf die Luke zu, als eine erneute Detonation das Schiff erschütterte. Ein Ruck schien durch die „Isabella“ zu gehen, und im ersten Moment glaubte der Seewolf, es würde die Galeone auseinanderreißen.

Dichte, erstickende Qualmwolken, schwarz wie Ruß, quollen durch die Luke.

Der Seewolf ließ sich davon nicht aufhalten. Er hielt den Atem an, kniff die Augen zu Schlitzen zusammen und tastete sich zu der Luke vor. Er fand die Sprossen, an denen er hinunterklettern konnte. Er sah nichts, aber am Geschrei der Männer erkannte er, daß der Brandherd im Vorschiff sein mußte.

Seine Augen tränten. Blitzartige Lichtreflexe blendeten ihn plötzlich. Er sah Feuerlohen vor sich zischend aufflackern. Eine Hand packte ihn am Arm und riß ihn zur Seite.

„Das Pulver!“ schrie eine Stimme neben ihm. „Wir müssen das Pulver an Deck bringen, sonst fliegt das Schiff in die Luft!“

Der Seewolf drehte sich zu Ferris Tucker herum. Er wollte ihn fragen, wie das Unglück hatte passieren können, aber dann sah er ein, daß für Erklärungen in diesem Augenblick keine Zeit war.

Er kämpfte sich zum Brandherd durch.

Al Conroy, Stenmark, Batuti, Matt Davies und Dan O’Flynn versuchten, den Brand in der kleinen Kammer mit Sand zu ersticken.

Die Tür zur Pulverkammer war noch frei, und Ferris Tucker riß sie gerade auf. Seine Stimme übertönte das Fauchen des Feuers, als er ein paar Männer zu sich rief und sie anwies, sich ein Pulverfaß zu schnappen und an Deck zu schaffen.

Der Seewolf stand neben Dan O’Flynn und warf einen Blick in die kleine Kammer, die in hellen Flammen stand. Als er sah, wie gierige Flammenzungen an der hinteren Wand der Kammer, die den kleinen Raum von der Pulverkammer abtrennte, hochleckten, durchzuckte ihn ein gewaltiger Schreck.

Ferris hatte recht. Wenn sie es nicht schafften, die Pulverkammer rechtzeitig zu räumen, waren sie verloren. Es war unmöglich, das Feuer rechtzeitig zu löschen.

Hasard hastete zurück zur Luke. Fünf Männer hatten vor der kleinen Kammer gestanden und versuchten, das Feuer zu ersticken. Das mußte genügen. Mehr Männer würden sich auf dem engen Raum nur im Wege stehen.

„Alles runter in den Lagerraum!“ brüllte Hasard durch die Luke hinauf. „Wir müssen die Pulverkammer räumen!“

Ed Carberry war als erster unten.

„Oben alles klar?“ schrie Hasard durch den Lärm.

„Aye, aye!“ brüllte der Profos zurück und lief an ihm vorbei auf die Pulverkammer zu, wo Ferris Tucker ein Faß nach dem anderen herausreichte.

Immer mehr Männer schoben sich durch die Luke. Der Seewolf sah zwei schmächtige Gestalten, und im ersten Moment wollte er die Zwillinge anbrüllen, aber dann dachte er daran, daß jede Hand gebraucht wurde. Er jagte Hasard und Philip hinter Carberry her.